Beiträge von Hummel

    Ja, bei Unsicherheit hat man immer zwei Enden, an denen man parallel arbeiten muss. 1. die Ursache beheben 2. das aus der Ursache entstehende Verhalten ändern. Das ist beides gleichwichtig - sonst wird eine Korrektur zum Auslöser. Nichts destotrotz heißt das nicht, dass der Hund keine Maßregelung braucht. Braucht er genau so, wie eine Veränderung der Emotion.

    Edit: Sorry, das ist natürlich nur meine Sicht der Dinge!

    Edit: Korrektur beim Pöbeln geht hier gar nicht, da fühlt er sich komplett missverstanden, weil er sich im Recht sieht.

    Diese Aussage kannst du auf jeden Hund übertragen. Hunde handeln so wie sie das tun, weil sie das für das Beste und Richtigste in der Situation empfinden. Mit der Argumentation, dürften Korrekturen nie etwas bringen. Allerdings lehrt uns die Natur, dass es unter Hunde exakt genau so funktioniert - also - vielleicht musst du an deinem Verständnis von Korrektur arbeiten. Vielleicht wartest du bis er explodiert um dann "draufzuhauen" (überspitzt) - das ist natürlich nicht sinnvoll. Das würden Hunde untereinander aber auch nicht. Die greifen da ein, wo die Grundaufregung bezogen auf den Reiz unangemessen steigt.

    Absolut. Ich für mich sind die Grenzen, die klar und deutlich gesetzt werden eben so die Basis, wie ein positiv vermitteltes "Tu dies" oder "Tu das". Ein Umgang, der genauso ist wie beim Mensch, nämlich: Sei du selbst, lass uns zusammen Spaß haben - nur da ich verantwortlich für dich bin, geb ich die Spielregeln vor, wenn es sein muss. Dazu brauch ich die Basis einfach, wie soll ich sonst situativ angemessen reagieren? Wäre doch schade, wenn der Hund nie Spaß haben könnt, weil das Erregungslevel sind, an die man sonst nicht mehr dran kommt und es gefährlich wird. Dann lieber n Hund, der mal fragt oder der zumindest mit einer einfachen Ansprache auch ansprechbar ist und das ernst nimmt. Am einfachsten von Welpenpfoten an.

    Aber wie gesagt - es muss ja jeder sein Leben mit Hund leben. Und Menschen sind unterschiedlich, muss also jeder den Weg finden, den er gehen und/oder verstehen kann und will.

    Grundsätzlich Zustimmung


    Gerade die sensiblen, schnell hochdrehenden Hunde brauchen meiner Erfahrung nach deutlich mehr klare Führung, weil sie damit ein regelrechtes Geländer haben, an dem sie sich festhalten können. Wenn ich überlege, ich hätte Hilde - und die ist einer der sensibelsten, nervenärmsten Hunde, die ich kenne bei gleichzeitigem Mali-Turbo inkl gut ausgerpägtem Wehrbereich - einfach mit "rein positiv" erzogen, die wäre völlig hilflos gewesen und sich ununterbrochen um die Ohren geflogen.

    Ja, und wenn du es ohne Gespür und Timing statt über "positiv" über "Maßregelung" versucht hättest? Das Timing etc. wird ja nicht besser, bloß weil man die Methoden ändert

    Es schreibt sich so leicht "setz eine deutliche Grenze". Ich kann das bei meinen Hunden. Aber wenn das Gespür und Timing und Alternativverhalten nicht da ist, hast du da eher schnell einen Boorerang, denke ich.

    Wer sagt denn, dass man nur das eine oder nur das andere meint? Und ich hab dazu geschrieben, dass das Grundprinzip immer gleich ist - nicht die Ausführung, aber das Grundverständnis. Man braucht kein perfektes Timing-Training, wenn man ein gutes Bauchgefühl hat. Und um nichts anderes gehts mir. Ich glaube, viele Menschen versauen es sich durch zu viel Kopf. Dann braucht man Anleitung, um wieder klar zu kommen. Darum ging es mir aber nie - das habe ich nie bestritten.

    Hilde hat durchaus Maßregelungen bekommen. Wie ich schrieb - die Konsequenz gibts bei mir nur kurz, weil ich ratz fatz klar mache, dass wenn ich den Hund anspreche genau das will: Ansprechbarkeit, runtertakten, Quatsch sein lassen. Eine Ansprache ist also schon eine Maßregelung. Darum kann auch ein Sensibelchen sehr gut - und vor allem in meinen Augen viiiiel schneller, in Ruhe und Struktur finden, wenn das klar gemacht wird. Man muss nicht jeden Hund zupfen oder sonstwas - noch mal: das hängt einfach vom Hund ab, was es braucht. Aber das kann man auch hervorragend einfach selbst rausfinden.

    Alternativverhalten brauchts auch für mich (also meiner Erfahrung nach) in den seltensten Fällen.

    Es ist wichtig, dass der Mensch sich wohlfühlt, mit dem was er tut. Wer mit seinem Hund ohnehin klar kommt, dem ist imA trotzdem mehr gedient damit, sich nicht an Trainer und Hundeversteher zu wenden, sondern einfach zu machen

    Gerade die sensiblen, schnell hochdrehenden Hunde brauchen meiner Erfahrung nach deutlich mehr klare Führung, weil sie damit ein regelrechtes Geländer haben, an dem sie sich festhalten können. Wenn ich überlege, ich hätte Hilde - und die ist einer der sensibelsten, nervenärmsten Hunde, die ich kenne bei gleichzeitigem Mali-Turbo inkl gut ausgerpägtem Wehrbereich - einfach mit "rein positiv" erzogen, die wäre völlig hilflos gewesen und sich ununterbrochen um die Ohren geflogen.

    Wo ist egal. Wie? Fell greifen und deutlich zupfen. So deutlich, dass der Hund es definitiv merkt - es darf ihn aktiv nicht nur unterbrechen, sondern stören. Merkt man an der Reaktion.

    Und dann ist es wichtig, dass er - wenn er einen dann eben anschaut, weil man ihn ja gerade unangenehm gemaßregelt hat - auch den Blick zurück bekommt, den man meint. Nämlich: Fehler, mein Freund. Runtertakten. - Nimmt er das an - prima - einfach wieder machen lassen ohne dauernd zu kontrollieren und immer und alles im Auge zu haben.

    Noch mal aber - ist für den Welpen meiner Meinung nach das Richtige gewesen - weil ich das authentisch umsetzen kann und es eher der Hundetyp "muss sich mal spüren" war. Ist keine Pauschalbauanleitung.

    Also ich kenn das durchaus - je nach Welpe, dass da gern mal geschrieen wird. Genau wie bei Hundekontakt, wenn es da mal ne Ansage gibt. Ich erlebe Hunde als sehr unterschiedlich in ihren Charakteren ;-) Und ich finde es auch - aber das sehen wir wohl anders - nicht richtig, Hundeanfängern jegliches Gespür abzusprechen. Das ist oft tausend Mal besser als verkopftes Herangehen.

    Ja, ist halt nicht mehr "in" eine Ansage zu erteilen. Das zeigt sich auch in den Hundeschulen (von denen ich eh kein Fan bin).

    Es ist natürlich ein Unterschied ob es ein Versehen ist (wobei auch da ein Hund aufpassen kann), oder ob der Hund gezielt zupackt.

    Ja da ist sie wieder, die berühmte "Ansage" mit der der Neuhundebesitzer in der Regel so gar nichts anfangen kann. Und die doch mirakulös alle Probleme nachhaltng lösen kann.

    Nicht falsch verstehen, ich verteile auch Ansagen wenn der Hund Grenzen überschreitet. Ich habe es sogar schon einmal(!) erlebt, dass das wirklich nachhaltig war. Die Regel ist es nicht - auch nicht bei hündischen Ansagen (die im allgemeinen brutal deutlicher ausfallen). Wesensfeste Welpen sind recht resilient (mag auch rassenspezifisch sein) und probieren es im allgemeinen mehrfach wieder - auch bei Artgenossen, die sie eigentlich durchaus respektieren.

    Es mag sein, dass ich einen Welpen mit einmal "BUHH!" so beeindrucke, dass er nie wieder mal was riskiert mir gegenüber. Aber was, wenn nicht? Will man da wirklich die Eskalationsleiter beschreiten, und dies auch Anfängern empfehlen?

    Zum Glück gibts noch normale Menschen, die einfach den Hund mit Hausverstand und Bauchgeühl behandeln und damit sehr klare Ansagen ohne Atomkrieg machen können.

    Deine Frage ist auch dezent gefärbt, so wie du sie formuliert hast. War Absicht?

    Nur als Beispiel: Die totale Eskalation beim letzten Welpen hier - um dein Wort zu nehmen - war ein ruhiges in den Pelz greifen und einmal wirklich zupfen, dabei anfixieren und klar machen: Hey, runtertakten. Welpe völlig entsetzt - geschrieen, dumm geguckt - gemerkt, was ich will - gut wars. Danach reichte ein "Hey lass den Quatsch". Einmal dann wieder nicht - klaro - testen - also einfach dasselbe wieder. Gut ists.

    Und ich möchte dabei nur erwähnen, dass ich zu den Menschen gehöre, die gar kein Problem damit haben, wenn Welpen auch mal rumgurken und lustige, dumme Dinge tun. Wichtig ist mir nur: Wenn ich sie anspreche, dann bitte runtertakten und aufhören. Wenn die Basis stimmt, ist bei mir Phantasialand. Ist das nun Gewalteskalation? Ich finde zB dass es das gar nicht ist.

    Grundsätzlich ist es immer richtig, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen - sonst fühlt man sich ohnehin nur schlecht und ist unsicher - und egal worum es geht - das kommt beim Hund an.

    Wenn ein Trainer dich mit seinem Fachwissen überzeugt, du sehen kannst, was er meint, dann ist es schon okay, auch Vertrauen zu schenken. Aber nicht, wenn das so abläuft, wie du es beschrieben und wahrgenommen hast. Ich hätte nicht anders gehandelt.

    Wonach wäre dir denn, wenn sie zu wild ist oder so? Frag dich das doch mal.