Beiträge von Vrania

    Ach Leute. Dieser Anspruch, dass ein Hund das "perfekte" Leben haben muss und es gar nicht geht, wenn er nicht das Hoch seiner wahren Berufung erleben darf, ist doch an der Realität vorbei. Das trifft ja selbst auf die wenigsten Menschen zu. Ich behaupte, glücklich kann man trotzdem sein und ein absolut lebenswertes Leben haben. Ich bin sicher Lumos ist glücklich, obwohl wir keinen Zughundesport (außer bissi Laufen) machen. Bestimmt hätte der da Bock drauf. Aber er pupst auch so jeden Tag Regenbögen und freut sich über sein Leben.


    Davon abgesehen finde ich das Verbot auch extrem dämlich und ärgerlich. Das wird genau gar nichts besser machen, im Gegenteil, und ist ein riesiger und völlig unnötiger Eingriff.

    Übrigens, ich wollte nicht sagen, dass das Leben als Therapiebegleithund nicht anspruchsvoll und anstrengend für den Hund ist. Deswegen gibt es hier in Österreich auch klare Angaben, wie lange und wie oft Hunde in den Einsatz dürfen. Und damit das klappt, muss der Hund schon einiges mitbringen. Menschenfreundlichkeit, Spaß an der Arbeit mit Menschen, gute Nerven und Impulskontrolle, Resilienz, die Fähigkeit sich zu entspannen,... kurz, der Hund muss cool und souverän sein. Die Chance so einen Hund zu bekommen, ist bei einer überlegten und kontrollierten Zucht einfach viel höher.


    Aber die Anforderungen sind halt nicht so "besonders", dass es für mich ein relevanter Punkt wäre, ob die Eltern oder Geschwister in dem Bereich ausgebildetet sind. Ein großer Anteil von vernünftig gezüchteten Goldiewelpen kann das. Kennenlernen wollen würde ich erwachsene Nachzuchten, um sie ein bisschen einzuschätzen.

    Wobei Therapiebegleithunde jetzt nicht so einen krass komplexen Job haben, dass den nicht die meisten wesensfesten und fremden Menschen gegenüber freundlichen Hunde mit ein bisschen Anleitung machen könnten. Da dürften wirklich die meisten Goldies von vernünftigen Züchtern grundsätzlich geeignet sein. Natürlich kann auch mal ein Exemplar dabei sein, das nicht geeignet ist, aber das ist bei normal entwickelten, aufgeschlossenen Welpen eher nicht klar festzumachen.


    Die Huskies von meiner Züchterin haben fast alle (außer den jüngeren, bei denen sie dazu einfach noch nicht gekommen ist) die TBH Prüfung in Österreich abgelegt und in dem Bereich gearbeitet, ohne großartiges spezielles Training. Auch meine Enya war TBH bevor ich sie als Assistenzhund ausgebildet habe und die Ausbildung und Prüfung (die in Deutschland ja nichtmal verpflichtend oder irgendwie geregelt ist) war pillepalle und richtete sich mehr an den Menschen, rund um den Tierschutz und die Einsatzmöglichkeiten.


    Trotzdem ist das natürlich kein Grund einen Hund vom Vermehrer zu kaufen. Die Chance auf einen gesunden und charakterlich passenden Hund ist bei einem guten Züchter viel größer.

    Im besten Fall begleitet dich der Hund ~15 Jahre lang. Da sollte die Entfernung zum Züchter wirklich die kleinste Rolle spielen :) Gut dass du nachgefragt hast und dir den Rat zu Herzen nimmst.

    Bei Lumi waren es auch 2 Würfe gleichzeitig. Vorher hatte es lange nicht geklappt und passte zeitlich perfekt. Aber grundsätzlich würde ich da schon gut hinsehen.


    Vermehrer außerhalb von Vereinen und dann noch mit wilden Mixen nebenher, sind aber auf jeden Fall nicht die Züchter der Wahl.