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Er ist ein Begleiter, er gibt Gängen draußen eine Struktur, ein Ziel, ermutigt auch zum Rausgehen und dazu, sich mit den Ängsten zu konfrontieren. Was letztlich ein entscheidender Baustein für Fortschritte bei der Angstbewältigung ist.
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Was ein Hund möglicherweise tun wird: Er wird es merken, wenn Du ihn als Schutzschild gegen Menschen nutzen möchtest, die Du als bedrohlich wahrnimmst. Und versuchen, diesen Job auszuführen. Aber sehr sicher wird er dann eher auf Deine Signale reagieren, auf den Stress, den Du hast und abbildest.
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Was ein Assistenzhund in dieser Situation leisten kann: Dich auf Deinen steigenden Stresspegel aufmerksam machen und Dir signalisieren, dass Du Dich aus der Situation zurückziehen solltest. Dich dadurch stützen, dass er ruhig bleibt und bei Dir ist.
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Ich kenne keinen gesunden Hund, der fremde Präsenz nicht signalisiert 
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(...) den Schritt in die eigene Wohnung dann zu machen, wenn es therapeutisch begleitet wird. Ich bin da nicht mehr so up to date, aber ich meine, da müsste es im Zweifelsfall auch in einer Verordnungspause Möglichkeiten geben. Hast Du wen, der Dich da beraten könnte?
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Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und fände es sehr sinnvoll, wenn Du schon mal verschiedene Institute für die Ausbildung von Assistenzhunden kontaktierst.
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Und diese Struktur fehlt mir halt einfach enorm. Ich war die letzten gut 20 Jahre nie ohne Tier und hatte, auch in den dunkelsten Stunden, immer eine Aufgabe, die mich weitermachen ließ.
Ich habe einigen 'ungewollten' Tieren ein neues Zuhause und ein artgerechtes Leben gegeben. Aber sie haben mir noch so viel mehr zurückgegeben.
Das ist einfach eine Form von Therapie, die kein Arzt oder Therapeut leisten kann.
Ich denke, diese Art der Assistenz würde mir sehr helfen. Wie oft habe ich beim Anfahren an den Supermarkt Parkplatz schon ne Panikattacke bekommen, weil dort soviel los war und dann erstmal ne halbe Stunde im Auto geheult und hyperventiliert.
Oder beim Arzt im Wartezimmer angefangen zu weinen, weil die Wartezeit mich zu sehr stresste mit sovielen Menschen auf engem Raum.
Ich hab auch gelesen, dass sich Assistenzhunde z.B. am Geldautomaten hinter einen setzen können, um Distanz zum Warter hinter einem zu schaffen, wenn man Ängste hat überfallen zu werden.
Das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Meine letzte Hündin war so ein Kandidat. Selbst als sie noch hören und sehen konnte, hat sie bei z.B. Handwerkern in der Wohnung einfach weiter gepennt. Meist noch nichtmal hingeguckt. Hat sie einfach nicht interessiert.
Ich kann meine Psychiaterin beim nächsten Termin mal fragen, ob sie Stellen kennt, die mich therapeutisch begleiten können.
Danke dir ❤️ ja das habe ich bereits gemacht. Ich habe auch eine Anlaufstätte hier direkt in der City gefunden und angeschrieben.
Ich bin gespannt, was als Antwort kommt.
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Okay, dieser Post rückt es für mich ein bisschen gerade. Bisher hatte ich den falschen Eindruck, dass es dir wirklich vor allem um Dinge in der Wohnung oder beim Spaziergang geht. Dafür ist ein Assistenzhund dann einfach ein bisschen overkill, weil das die meisten gut ausgebildeten Familienhunde auch können.
Wenn es dir auch helfen würde, wenn der Hund dich in der Öffentlichkeit und bei Terminen begleitet, trotz der Diskussionen, dann ist es natürlich wenn man die entsprechenden Mittel hat, völlig sinnvoll einen fremdausgebildeten Assistenzhund zu erwerben. Da muss man selbst nicht alles mühsam auftrainieren, sondern bekommt wirklich einen körperlich und charakterlich geeigneten Hund mit toller Ausbildung.
Für mich war glaub ich der Hauptaspekt zu einem "Familienhund plus", dass ich außer deinen ersten Ansätzen mit "beschützen", kuscheln, skin picking und Personen im Haus anzeigen, verstanden habe, dass du keine ständige Begleitung oder komplexere Assistenzleistungen brauchst. Das war mein Fehler. Sicher hat man da am Anfang noch gar nicht so viele Ideen, was überhaupt möglich oder sinnvoll sein könnte.
Lumi hat beispielsweise diese Aufgaben:
-Panikattacken und hohen Stress frühzeitig anzeigen, sodass ich noch reagieren kann
-mir auf verschiedene Arten helfen, mich zu beruhigen (auf dem Schoß liegen, Hände oder Gesicht ablecken, Kontaktliegen)
-Blocken (sich zwischen mich und andere Menschen stellen auf Signal) im Supermarkt am Regal, an der Kasse, in Warteschlangen, am Geldautomaten,...
-zwischen meinen Beinen sitzen mit Blick nach vorne oder hinten
-SVV unterbrechen
-Medikamente bringen
-Dinge aufheben
-Dissoziationen unterbrechen
Wenn du denkst, dass du von solcheb Dingen profitierst und du mit deinem Hund gerne Zutrittsrechte haben möchtest, dann ist ein Assistenzhund natürlich sinnvoll.
Ich hab übrigens nicht vergessen dir ne Nachricht zu schreiben, ich bin nur noch nicht dazu gekommen :)