Beiträge von Vrania

    Ich finde Winken auch gut, das ist genauso einfach und weniger nervig als Pfote geben. Verbeugen oder Twist ist auch sehr einfach beizubringen (wobei du dich bei ersterem ggf. über den Hund beugen musst, was vermutlich keine gute Idee ist). Das sind auch alles Sachen, die man als Anfänger sehr gut machen kann und wo man jetzt keine Shaping Kenntnisse braucht.

    Ist trotzdem toll, wärs ein Listenhund, würde man vermutlich nicht erstmal selbstverständlich von gesundheitlichen Gründen ausgehen. Wenn der plötzlich vom lieben Familienhaus zum Monster mutiert, war das doch fast schon nur eine Frage der Zeit. Zumindest für einige :muede: Ich find nur die unterschiedliche Wahrnehmung toll.

    Echt? Bei uns waren in der BH sogar Geschirre erlaubt, allerdings nach österreichischer PO. Ich habs nur aus Trotz mit Geschirr gemacht, weil mir beim ersten Training auf dem Platz gesagt wurde, dass Hunde mit Geschirr nie lernen würden zu gehorchen. War dann halt blöd, als wir die beste BH (und im Folgejahr die beste BGH1) gemacht haben :D

    Edit: sorry, das Geschirr in Murmelchens Post hab ich überlesen

    Ich hab leider echt kaum vernünftige Videos vom Freilauf, eher Schnipsel.

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    So sieht es meinst früher oder später aus, wenn die Madame mich überzeugen will, was mit ihr zu machen.

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    Und eins von Rückruf meiner alten Dame

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    Der Jungspund kriegt noch keinen Freilauf, der ist noch nicht zuverlässig genug.

    Ich hätte gestern mal filmen sollen, da waren wir bei Dämmerung im Wald unterwegs. Nach dem dritten Reh, das direkt vor uns über den Weg gerannt ist, hab ich dann doch mal angeleint, unendlich Impulskontrolle hat Hund ja auch nicht.

    Naja, sie soll ja auch nicht gleich draußen clickern :) Aber wenn der Hund das Clickern drinnen kennt und liebt, wird er in dem Rahmen auch eher draußen Leckerli nehmen. Was man wiederum gut nutzen kann, wenn man an bestimmten Ängsten arbeiten will. Aber wie gesagt, der Hund ist ja erst einen Tag da, da würde ich auch erstmal ein paar Tage abwarten, wie es sich entwickelt. Aber monatelang sicher nicht :smile:

    Das ist Enya fünf Wochen nach dem Einzug.

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    Wohlgemerkt ein Hund, der Wochen vorher noch bei jedem Blick, jeder Bewegung gekreischt hat, sich bepinkelt hat und panisch wegrennen wollte. Nein, sie ist auf dem Video nicht selbstsicher, sie ist nervös, weil draußen und böse Welt. Aber sie kann fressen (was sie bis heute bei Stress nicht tut) und ist konzentriert auf mich und hat vor allem keine Angst mehr vor mir. Alle anderen Probleme und ja, das waren viele, haben wir auf der Basis in Angriff genommen. Achja, das ist das Ergebnis von etwa fünf 2 Minuten Sessions pro Tag.

    So sah es 1 Jahr später aus.

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    So sieht es 2 Jahre später aus.

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    Also ja, ich bin überzeugt, dass man einem unsicheren Hund damit imens helfen kann. Ich stimme euch im Übrigen auch zu, wichtig ist vor allem Routine und Geduld. Aber das widerspricht sich in meinen Augen nicht. Den Hund monatelang in Watte zu packen und gar nichts damit zu machen, ist auch nicht das Wahre. Und Clickern ist jetzt echt nichts, was einen ängstlichen Hund überfordert. Zumindest nicht, wenn man es vernünftig macht und sich am Hund orientiert.

    Naja, why? Wie gesagt, ich habe extrem gute Erfahrungen damit gemacht, u.a. weil meine Hündin anfangs nichts gefressen hat und sie durch das Clickern aus irgendeinem Grund geneigter war, das zu tun. Warum sollte der Hund nicht von Anfang an lernen, dass Zusammenarbeit mit dem Menschen toll ist und sich trauen und ausprobieren sich lohnen kann?

    Na gut, ich nutze den Clicker/Marker aber auch nicht nur zum Tricktraining oder so, sondern auch im Alltag.

    Ah ja, dass der Hund erst seit gestern da ist, habe ich irgendwie überlesen, ich dachte doch schon ein paar Tage. Gib ihr ein bisschen Zeit, noch ist wirklich alles neu und logischerweise unheimlich. Kann gut sein, dass sie in ein paar Tagen mit allem deutlich besser klarkommt und vielleicht stellt sich sogar raus, dass sie gar kein extrem ängstlicher Hund ist. Mit dem Clickern würde ich dann auch noch mindestens 2-3 Tage warten und dann einfach langsam die Konditionierung anfangen.

    Meine Enya, eine Rumänin, war anfangs sehr ähnlich, wie du das beschreibst.

    Was uns geholfen hat :
    -Sicherheitsgeschirr und Hausleine
    -Handfütterung
    -Clickertraining: ja, von Anfang an, in Verbindung mit der Fütterung. Man muss anfangs nichts Großes trainieren, man kann jede Kontaktaufnahme und jedes Anschauen clickern, ruhiges Stehen in der Nähe, Annäherung an Dinge. Bei uns ging es ganz schnell, dass ich auch anfangen konnte, kleine Tricks zu üben (sobald sie ein kleines bisschen Vertrauen zu mir hatte) und das hat ENORM zu ihrem Selbstbewusstsein beigetragen. Gerade Shaping ist, wenn man es richtig macht und keine Frustration aufkommen lässt und auf gar keinen Fall negativ reagiert, eine ganz tolle Sache für ängstliche Hunde.
    -Anfangs nur Garten, als das gut ging Minirunden am Garten, dann noch etliche Wochen Gassi am gleichen Ort. Von da aus haben wir uns dann ganz langsam vorgearbeitet.
    -ganz viel Ruhe und Geduld

    Man neigt dazu, zu viel zu wollen, weil der Hund ja alles nachholen und kennenlernen soll und überfordert den Hund damit massiv. Zuerst mal braucht sie Vertrauen zu dir, von da aus kannst du dann alles andere angehen. Und ja, du kannst ruhig sofort anfangen in der Wohnung zu clickern. Allein durch die Konditionierung und die ersten Übungen fängt der Hund schon an Vertrauen aufzubauen. Es geht ja nicht darum, dem Hund sonstwas Sinnloses beizubringen, Kommandos in dem Sinne kannst du erstmal vergessen. Wichtig ist, dass der Hund lernt, dass er ein gewisses Maß an Kontrolle über seine Umgebung hat und mit seinem Verhalten Dinge beeinflussen kann. Und dass es zum Erfolg führt, wenn er sich zu/an dir orientiert.

    Enya ist übrigens inzwischen ein Hund, den man überall mitnehmen kann, hat eine Ausbildung als Therapiebegleithund absolviert und führt ein sehr entspanntes Leben, auch wenn sie im Kern ein unsicherer Hund bleibt. Sie hat (u. a. durchs Clickern) einfach sehr viele Bewältigungsstrategien gelernt und Selbstbewusstsein entwickelt.

    Ich würde dir, falls du dich nicht selbst damit auskennst, zu einem guten Trainer raten, der mit positiver Verstärkung arbeitet und sich mit ängstlichen Hunden auskennt. Am besten recht bald, dann habt ihr eine gute Chance, eine vernünftige Basis aufzubauen, auf der man alle anderen Probleme angehen kann.

    Naja, lauffreudig und kooperativ sind halt nicht nur Jagdhunde. Ich meine, es spricht nichts dagegen, trotzdem sollte man den Typ Hund (und im besten Fall auch andere) einfach mal erleben als Anfänger, damit man weiß, was wirklich zu einem passt.