Beiträge von Selkie

    Die ein Krähe hackt der anderen wohl kaum ein Auge raus ... zu gut Deutsch: Die Meldungen würden im Sande verlaufen. Mal abgesehen davon, dass es bei solchen Geschichten viel ums Ego geht, geht es auch um richtig viel Geld! Und wo Geld und Ego eine Rolle spielen ... hat das mit Tierliebe eben nix mehr zu tun.

    Ich finde es etwas vermessen, dass einem jede Tierliebe abgesprochen wird nur weil man auf Ausstellungen geht. Es zieht alle die Aussteller in den Dreck, die alles tun, dass es den Hunden gut geht. Schade, dass von wenigen auf alle geschlossen wird.

    Kann es sein, dass du das missverstanden hast? Oder ich habe es missverstanden.

    "Die Meldungen würden im Sande verlaufen" richtet sich doch nicht gegen die vernünftigen Aussteller. Sondern es kritisiert den Veranstalter, der nicht mal bereit ist, die eigenen Regeln durchzusetzen (Verbot von Galgen, Spray, Farbe usw.), geschweige denn die von außen auferlegten (Boxenverbot).

    edit:

    Zitat

    Ich möchte hier klarstellen, dass es auf jeden Verstoß auch bestimmt zehn Aussteller gab, die alles getan haben, dass es den Hunden gut geht.

    Ich hoffe inständig, dass die Quote viel besser ist als 1:10. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass die Quote besser ist. Denn wenn jeder zehnte Aussteller nicht darauf achtet, dass es den Hunden gut geht, dann sind das bei 3600 Hunden immerhin 360 Hunde, denen es nicht gut ging.

    Ich überlege auch gerade ein wenig darauf herum, wie das in der Praxis laufen soll. Also vorneweg, ich finde den Ansatz super! Allerdings macht es mir gerade auch ein wenig Bauchschmerzen, was dann mit den Hunden passiert die doch mal auf, trotz züchterischer Bemühungen, auf kurzschnäuzige Ahnen zurückschlagen? Das kann ja vorkommen, Kaya sah im Vergleich zu allen anderen Hunden der Züchterin auch aus wie ein Kuckuckskind.

    Das ist dann ein zuchtausschließender Fehler und der betroffene Hund ist nicht zuchttauglich. Warum macht dir das Bauchschmerzen?

    Reicht dir eine Anekdote?

    Als ich mit meiner zu dem Zeitpunkt 9 alten Hündin zur OP einer Sprunggelenksverletzung in einer Klinik aufschlug, wurden natürlich alle möglichen Daten abgefragt. Ich erzählte also alles, was dort interessieren könnte und als ich "kastriert" sagte, meinte der TA: das ist klar, eine unkastrierte Hündin in dem Alter sieht anders aus.

    Man sieht es dem Hund an, die Haut liegt nicht mehr so fest am Körper an, oft hängt auch bei Hündinnen die nie geworfen haben das Gesäuge ein wenig herunter... Unkastrierte Hündinnen haben im Alter deutlich sichtbar ein lockeres Bindegewebe als kastrierte Hündinnen. Das betrifft natürlich nur Hunde, die relativ jung kastriert werden, bevor die hormonellen Einflüsse auf das Bindegewebe erkennbar werden. Hündinnen, die erst mit 10 Jahren kastriert werden, machen diese Entwicklung nicht mehr rückgängig, aber Hündinnen die mit 1-4 Jahren kastriert werden, behalten idR wesentlich länger ein festes Bindegewebe - und das ist sichtbar.

    ...wenn die Wertigkeit von dem Kartoffelmehl etwas schlechter ist ja mei da nimmt man halt ein paar Gramm mehr, außerdem werden ja verschiedene pflanzliche Proteine kombiniert und evtl. durch einzelne Aminosäuren ergänzt.

    Ein paar Gramm mehr reichen nicht. Selbst die 5fache Menge reicht nicht. Anderen Pflanzen fehlen dieselben Aminosäuren, die für Hunde aber essentiell sind. Ohne künstlichen Zusatz ist es einfach nicht möglich.

    Nur das war meine Aussage: das Protein aus Kartoffeln und anderen Pflanzen ist deshalb für den Hund minderwertig, weil es nie reicht um den Hund mit allen für ihn nötigen Aminosäuren zu versorgen. Und weil die pflanzlichen Eiweiße für den Hund minderwertig (= nicht ausreichend) sind, ist ein künstlicher Zusatz zwingend notwendig.

    Nachtrag: ich habe jetzt doch mal nachgeschaut. Methionin und Cystein sind in pflanzlichen Eiweißquellen häufig limitierende (= nicht ausreichend enthaltene) Aminosäuren. Das gilt auch für Kartoffeleiweiß. Dieses Problem kann man anscheinend wirklich nur mit Zusätzen beheben.

    Und die Proteinquelle... Fleischprotein im Vergleich zu Kartoffelprotein? Warum soll das Protein aus Kartoffel so viel minderwertiger sein? Das Fleischprotein wird auch nur aus Fleisch"abfällen" hergestellt.

    Zuerst: Fleisch hat für Hunde ein nahezu immer passendes Aminosäurenprofil (nur wenn man überwiegend Bindegewebszeug füttern, kann es da Probleme geben). Das heißt: wenn man annähernd ausgewogene Teile vom Tier füttert und so viel füttert, dass der Eiweißbedarf des Hundes gedeckt ist, dann kann man fest davon ausgehen, dass auch alle essentiellen Aminosäuren ausreichend enthalten sind.

    Bei Fütterung minderwertiger Eiweißquellen ist das nicht so. Da braucht man möglicherweise mehr Eiweiß insgesamt um die essentiellen Aminosäuren alle ausreichend zu füttern. Oder man muss einzelne Aminosäuren zugeben. Ich habe jetzt keine Zeit zum Nachrechnen aller Details, aber Kartoffelprotein habe ich vor langer Zeit mal als eins der best-geeigneten pflanzlichen Proteine gelesen. Der Nachteil ist: Kartoffeln haben sehr wenig Protein. Maximal 2%, also 2g auf 100g Kartoffel. Ein 10kg-Hund bräuchte demnach ein kg Kartoffeln pro Tag um seinen Eiweißbedarf zu decken (und das reicht nur dann, wenn die Aminosäurenstruktur wirklich perfekt passt, sonst muss es mehr sein).

    Hülsenfrüchte haben zwar viel mehr Eiweiß aber sie haben ein ungünstiges Aminosäurenprofil. Egal wie man es dreht: vegane Ernährung ist vielleicht möglich, aber es ist sehr kompliziert. Vielen Menschen ist Barfen schon zu kompliziert, aber das ist ein Kinderspiel im Vergleich zum Zusammenstellen einer wirklich ausgewogenen veganen Ernährung. ;)

    Ok, das wusste ich nicht. Demzufolge müssten intakte Rüden ja extrem unelastisches Bindegewebe haben infolge des wesentlich höheren Testosteronspiegels verglichen mit einer kastrierten Hündin. Trotzdem sind sie weniger gefährdet als ihre kastrierten Geschlechtsgenossen...:???:

    Normalerweise sollte ein Tier in seinem "natürlichen" Zustand die für dieses Tier passende Festigkeit und Elastizität im Bindegewebe haben. Weibliche Säugetiere haben (aus naheliegenden Gründen) generell elastischeres Bindegewebe als männliche, aber insgesamt ist die Balance zwischen Elastizität und Festigkeit bei beiden Geschlechtern so ausgewogen, dass es den üblichen Belastungen standhält: elastisch genug um sich ausreichend zu dehnen, fest genug um unter üblicher Belastung nicht zu reißen. Das wird nicht ausschließlich von den Hormonen aus den Keimdrüsen reguliert aber die spielen in diesem Kreislauf eine beachtliche Rolle.

    Ein Eingriff in diesen Mechanismus verändert diesen Regulationsmechanismus und kann die Balance beeinträchtigen. Das führt nicht dazu, dass kastrierte Hündinnen dann Bindegewebe wie ein Rüde haben (oder umgekehrt). Es führt dazu, dass in einem normalerweise funktionierenden Regelkreislauf ein Regler "ausgeschaltet" wird, während die anderen Regler so weiterarbeiten als gäbe es den Gegenspieler noch. Bei Rüden wird ein für größere Festigkeit ausgelegtes Bindegewebe "schwächer" (als würde man ein festes Gummiband verlängern), bei Hündinnen wird das auf mehr Elastizität angelegte Bindegewebe "härter" (als würde man ein weicheres Gummiband verkürzen).

    (Bitte die vielen "kann" und das "normalerweise sollte" beachten. Die Auswirkungen der Kastration sind vor allem bei Hündinnen so deutlich, dass sie bei älteren Hündinnen auf den ersten Blick sichtbar sind, aber sie sind keineswegs so gravierend, dass in einem normalen, unfallfreien Hundeleben Probleme auftreten.)