Beiträge von ThorstenD

    Von jeden Tag auf 2 Tage die Woche wäre hier das KO Kriterium für den Job. Sehe den Sinn dahinter nicht. Entweder benehmen sich die Hunde immer oder sie müssen halt daheim bleiben.
    Das Hunde in der Küche, den Sanitärräumen und im Bereich wo Fremde/Kunden verkehren nichts zu suchen haben halte ich für selbstverständlich.
    Bei uns gibt es keine aufgestellten Regeln, aber bei uns benehmen sich Hunde und Halter auch entsprechend, was bei 10 Menschen und 2-4 Hunden sicherlich einfacher umzusetzen ist als in einem großen Unternehmen.

    jetzt würde ich mal gerne alle Bürohundehalter herrufen und deren Meinung hören :lol:

    Luna hatte ich anfangs, da war sie aber halt auch schon 1,5 Jahre alt, räumlich begrenzt im Büro und zwar mit einer Leine. Das war eher mäßig erfolgreich.
    Inzwischen hat sie ihre Decke unter nem Ablagetisch ~3m von meinem Schreibtisch entfernt. Diesen Ort sucht sie auch freiwillig auf, pendelt aber im Laufe des Bürotages gerne zwischen ihrer Decke, einem Platz vor der Heizung und meinem Schreibtisch umher.
    Ihre Decke ist der Ort auf den ich sie schicke wenn es angebracht ist, z.b. bei Leuten im Büro die es nicht so mit Hunden haben oder wenn der Hund wieder haart wie sau oder nass/schmutzig ist. Optional wird sie dort auch angeleint, dies dient aber in erster Linie für ein besseres Gefühl z.B. bei Besuchern die ich nicht kenne.
    Wenn sie den ganzen Tag mit im Büro ist (0800 - 1730) dann kommt sie 3-4x zu mir, wird ein wenig gekrault und verzieht sich wieder. Ist wie daheim.
    Vormittags pennt sie eh fast die ganze Zeit da wir morgens eine große Runde drehen, sie im Büro zur Begrüßung von den Kollegen bespaßt wird und anschließend ihr Futter bekommt.

    Außerhalb von wenigen Freilaufflächen gibt es hier gar keine Beutelspender. Ich habe aber gefühlt inzwischen in wirklich jeder Hose und jeder Jackentasche 1-2 Beutel seitdem ich mir mit 2 so kleinen Saugnapfpfeilen einen eigenen Spender im Kleiderschrank gebaut habe.

    Der Teil mit "...ansonsten hoffen und beten" ist frei erfunden, von wem auch immer. Link

    Zum Thema Leinenführigkeit: ich erwarte von Torvi nicht dass sie immer schön an der Leine geht und hab das mit ihr ganz ähnlich wie im Video trainiert. Bin da seit 8 Wochen dabei aber sie kann es immernoch nur bei uns in einem 100m Radius ums Wohnhaus - wenn keine anderen Hunde oder Menschen da sind.. Das Problem scheint nicht zu sein, dass sie nicht checkt was sie tun soll, sondern dass sie halt immer derart aufgeregt und nervös ist sobald wir mal ein paar Meter weiter weg gehen dass nichts mehr klappt :'(

    Die Leine lass ich an den Spaziergängen auch meistens dran, nur flippt sie dann immer wieder so sehr aus und zieht mit voller Wucht ruckartig, dass ich Gefühlsstörungen in der Hand und blaue Finger bekomme :( Und sie zu halten.. haha ja langsam gehts kaum noch..

    Einen weissen Schäfi haben wir uns geholt weil mein Mann und ich beide Osteopathen sind, daher dachten mensch so eine sensiblere Rasse mit sanftem Wesen passt genau zu uns und unserem Metier.. Aber sensibel ist eben nicht gleich sanft und hat bei Torvi zumindest mit dem was wir uns gewünscht haben nichts mehr zu tun :(
    Hilft nichts, wir lieben die Maus ja trotzdem total.

    Ich hab das mit dem anfassen wahrscheinlich nicht ausführlich genug beschrieben, dass sie keiner anfassen darf ist ja eigentlich auch nicht so schlimm. Ich schütze sie vor Menschen und vor anderen Hunden die ihr unangenehm sind.

    Es darf auch keiner in Torvis Nähe, keiner darf unsere Wohnung betreten und nicht mal meine Mama darf mich umarmen. Wir können niemanden Zuhause besuchen gehen weil die Torvi dann total aufgeregt rumrennt und absolut nicht zur Ruhe kommt.
    Anfangs hatte ich mal versucht sie in ein Restaurant mitzunehmen, das hab ich mittlerweile aufgegeben und ist so für mich auch ok.
    Aber dann muss sie halt gut Zuhause bleiben können - so dass es ihr dabei auch gut geht..
    Der Plan war eigentlich Torvi später mit in die Praxis zu nehmen, aber hey das hab ich sowieso aufgegeben - zu viele Menschen. Nur arbeiten würde ich irgendwann schon ganz gern wieder.

    Zwischen „nicht immer schön an der Leine gehen“ und „mit voller Wucht ruckartig in die Leine brettern“ liegen Welten. Es gibt gefühlt 1 Mio Anleitungen zur Leinenführigkeit und keine davon wird euch wahrscheinlich helfen wenn ihr nicht vorab einen Plan habt wie denn das Endresultat aussieht.
    Aus nem Nervenbündel nen Leinenzombie zu machen halte ich für vergebene Liebesmüh. Wir haben recht schnell festgelegt, dass im Leinenradius frei gelaufen werden darf, dass Zug auf der Leine verboten ist und nicht zum Erfolg führt und das auf Ansage entsprechende Positionen (rechts, links, hinten) einzunehmen sind.
    Das Ziehen an der Leine zu verbieten ist recht simpel, es konsequent durchzuziehen ist eine ganz andere Geschichte. Ob du bei Zug stehenbleibst, kurz vorher die Richtung wechselst oder sonstwas machst halte ich persönlich für nebensächlich. Wichtiger fand ich dem Hund neben dem Verbot eine Alternative aufzuzeigen. Hund schaut dich an? Geil! Klick, Keks neben dir. Hund läuft an lockerer Leine neben dir? Geil! Klick, Keks! Das machen wir heute noch. Nicht mehr immer mit Keksen, aber schönes, entspanntes aber aufmerksames Gehen wird hier weiterhin gelobt.
    Ganz zu Beginn hatten wir Leine + Geschirr dran. Losgelaufen am Geschirr und den Hund auch ziehen lassen bis er sich gelöst hat. Dann auf Halsband umgeschnallt und es wurde geübt. Erst nur 2 Minuten, dann 5 Minuten, dann 10 Minuten…, dann wieder ans Geschirr.
    Luna hat das sehr schnell verstanden. Auch heute unterscheidet sie ganz klar zwischen Halsband, Geschirr und Trainingskette.

    Den Fehler mit sensibel != sanft haben schon ganz andere gemacht ;)

    Das mit dem Anfassen was du hier beschreibst, bzw. eher den Kontrollzwang würde ich zügig angehen.Das ist etwas das den Alltag wirklich belasten kann. Ob nun Kennel, Hausleine oder sonstwas der beste Ansatz ist müssen andere entscheiden. Hier wurden Kontrollversuche (unbewusst) im Keim erstickt und es kam nie wieder vor.


    Richtige Auslastung ist zwar keine Kunstform, aber trotzdem hat da wieder jeder eine Meinung zu. Einen Hund passend auszulasten kann bei Hunden die so reizoffen sind wie deiner durchaus anstrengend sein, allerdings nur in der Form das die korrekte Menge an körperlicher und geistiger Auslastung passend dosiert werden muss. Nach müde kommt doof. Ein Hund der drüber ist baut halt schon einmal Mist. Habt da unbedingt ein Auge drauf, findet die richtige Balance und passt die Auslastung an, euer Hund ist noch jung und die Bedürfnisse ändern sich. Anfangs ist Luna hier nach 30Min Freilauf mit oder ohne andere Hunden in einen tiefen 4h Schlaf gefallen, nach 15km Wanderungen war sie 2 Tage außer Gefecht. Inzwischen lacht sie über beides und weil das Herrchen manchmal halt echt faul ist, wird umso mehr Kopfarbeit gemacht. Wichtig ist aber zu erkennen wann ein Hund drüber ist. Mir ist es 1x passiert, dass ich es nicht erkannt habe im Freilauf und die Knallschote fand es okay einen fremden Spaziergänger zu stellen. Wird mir so schnell nicht mehr passieren.
    Das mit dem Leinenpöbeln hat bei uns geholfen weil es reiner Frust war. Wenn das Sozialbedürfnis erstmal gestillt wurde sind andere Hunde nur noch mäßig interessant. Hundesportverein, Rudelspaziergänge und Freilaufflächen haben hier sehr geholfen.
    2 Dinge noch so aus eigener Erfahrung:
    1. Sei konsequent. Jeden Tag. Kein „heute darf gezogen werden am Halsband, weil wir müssen schnell von a nach b“, kein „Puh schon 30 Minuten auf der Parkbank und ich wollte noch X machen“.
    2. Wenn du nicht konsequent sein kannst weil es die Situation nicht hergibt dann hab eine Alternative parat. Wie oft habe ich mich geärgert wenn es zu einer Begegnung mit Hunden, Radfahrern oder Joggern kam bei dem entweder der Platz nicht ausgereicht hat oder die Zeit zu knapp war um die Situation zu nutzen. Sowas schafft nur Frust, bei Mensch und Hund. Dabei ist die Lösung recht simpel. Augen zu und durch, in diesem Fall Leine kurz/führen am Hetzhalsband, Schnauze halten und vorbeigehen.
    Das von Troete vorgeschlagene Hetzhalsband nutzen wir auch. Ist bei nem Schäfi einfach praktisch, denn selbst an nem Kurzführer entwickelt meine Knallschote ordentlich Power.

    Ich stell mir grad den klingelnden Radfahrer vor

    Den mussten wir ja stellen vom Verein aus und der gute Herr hat seinen Job wirklich ernst genommen. Volle Montur, permanent am Klingeln, quietschende Bremsen... es fehlten nur noch diese Klapperdinger in den Speichen xD

    Ein nervöser weißer Schäferhund, meine Überraschung hält sich in Grenzen.
    Klärt das gesundheitliche ab. Bei den Schilddrüsenuntersuchungen muss man auf irgendwas achten, aber da sind andere besser informiert.
    Bleibt das ohne Befund habt ihr halt nen weißen Schäferhund der für sein Nervenkostüm bisher nicht passend an seine Umwelt herangeführt wurde.
    Kommt vor. Sowas liegt bei mir grad unterm Schreibtisch im Büro und pennt.

    Ich würde definitiv einen Trainer darüberschauen lassen, der dich anleitet wie du dem Hund helfen kannst. Vorsichtig wäre ich bei der Auswahl des Trainers. Bei uns hat es nichts gebracht nur die Wattebauschschiene zu fahren, weil die Rasse ja so sensibel ist :roll: . Genau so wenig half es aber auch die "Schäferhunde wurden schon immer so erzogen!" Schiene zu fahren.
    Erst mit dem passenden Mix kamen wir voran.
    Wenn ihr ein rassetypisches Exemplar habt, dann bringt euer Hund das wichtigste Werkzeug selbst mit: Will to please. An euch liegt es dann dem Hund zu zeigen, dass ihr viel interessanter seid als die Umwelt, ihm alternative Handlungsmöglichkeiten anzubieten und ihn zu stoppen, bevor er sich in irgendwas reinsteigert.

    Sie lässt sich von niemandem ausser meinem Mann und mir anfassen, auch nicht von meiner Familie oder unseren Freunden. Obwohl wir es immer und immer wieder versucht haben


    Ich verstehe nicht warum man es immer wieder versucht. Wenn der Hund sich neutral, desinteressiert gegenüber anderen Menschen verhält ist das erstmal was gutes.
    Dann ist dem aktuell halt so. Evtl. bleibt es auch für immer so. Evtl. wird es nach der Unsicherheitsphase oder als ausgewachsener Hund anders, vielleicht auch nicht. Der Hund sollte mMn niemals gedrängt werden mit anderen Menschen Kontakt zu haben.
    Hier hat es nen 3/4 Jahr gedauert bis Leute außerhalb des engen Familienkreises nicht mehr als lästige Eindringlinge angesehen wurden und dann ein weiteres halbes Jahr bis Luna von sich aus Kontakt gesucht hat.


    Für mich ist es aber am schlimmsten, dass ich mit Torvi nirgendwo hingehen kann. Sie ist immer derart nervös und aufgeregt dass es einfach nicht geht.
    Auch spazieren gehen ist einfach kaum noch drin. Sie klebt dann mit der Nase permanent am Boden und ist kaum noch ansprechbar.

    Ich hoffe du hast ausreichend Sitzfleisch und nen gutes Buch. Schnapp dir den Hund, lass ihn sich lösen und hock dich z.B. einfach mal auf ne Parkbank und mach: NIX. Bis der Hund sich entspannt.
    Wir haben anfangs Stunden auf Parkbänken, neben Fußballplätzen, vor Schulhöfen oder am Bahnhof verbracht. Immer bis der Hund sich entspannt, das dann bestätigt und direkt mit dem Hund nach Hause.
    Ich hab hier auch son Schnüffler der sich gerne reinsteigert. Dann ist es vorbei mit der Leinenführigkeit oder der Ansprechbarkeit.
    Gassi gehen (an der Leine) bedeutet hier Gassi GEHEN und nicht permanent mit gesenkter Nase von Haufen 1 zu Haufen 2 zu ziehen.
    Beigekommen sind wir dem in 3 Schritten. 1. Aufmerksamkeit die dir der Hund schenkt direkt belohnen, 2. schnüffeln an der Leine zulassen solange es im Rahmen der gewünschten Leinenführigheit oder nach Freigabe stattfindet und 3. sich reinsteigern direkt abbrechen. Abbrechen funktionierte anfangs nur körperlich (Berührung an der Flanke) und später erst verbal.


    Aber jetzt wo sie groß ist und ihr bellen aggressiver klingt und anderen Menschen Angst macht, trau ich mich nicht mehr sie von der Leine zu lassen.
    Auch wenn wir anderen Hund Mensch Teams begegnen ist es ein großes Problem - mit Leine weil sie aggressiv wird und in die Leine steigt, sich nicht mehr beruhigen lässt bis wir Zuhause sind. Und ohne Leine weil sie den Hunden hinterher geht und sich bei dem Level an Aufregung sowieso nicht abrufen lässt..

    Dein Hund würde bei mir Freilauf, Artgenossenverträglichkeit vorausgesetzt, ausschließlich in eingezäunten Flächen erhalten. Dies aber regelmäßig, damit Hundekontakt ein wenig die stressverstärkende Wirkung verliert.
    Außerhalb wäre er an der Führleine oder an der Schlepp, alles andere halte ist für extrem kontraproduktiv.
    So ein leinenpöbelnder 25+ kg Schäfi ist schon geil, oder? Da wird ganz schnell aus "Oh ist die hübsch!" ein "Nimm das Vieh weg!".
    Damit wir hier beim Leinenpöbeln überhaupt mal in die Situation kamen in der ich das gewünschte Verhalten bestätigen konnte sind wir auf solch verpönte Auslaufflächen und bevor der Hund sich müde und dumm gespielt hat direkt Gassi. Schon wurde nicht mehr gepöbelt und wir konnten das ruhige passieren anderer Hund an der Leine hochwertig belohnen. Klappt natürlich nur bei Artgenossenverträglichkeit und Frustpöblern.
    Auch hier würde ich einen Trainer darüberschauen lassen. Das was du als Aggression beschreibst kann einfacher Frust sein und dem kommt man anders bei.


    Ich bin mit meinen Nerven so am Ende, dass ich darüber nachdenke sie an Menschen abzugeben die sich besser auskennen und mehr Erfahrung haben, was ihr Problem ja erstmal nicht besser macht wenn sie ihre Hauptbezugsperson verliert

    Der Hund wird es überleben. Luna kam mit 1,5 Jahren zu mir und ich bin Halter Nr.4.


    Mir wurde auch schon geraten noch ein paar Monate zu warten und sie dann über die RBB gehen zu lassen weil sie diese Probleme wahrscheinlich ein Leben lang haben wird und ich damit nicht klar komme - weder arbeiten geht so, noch Kinder kriegen, geschweige denn mit ihr wie geplant in den Urlaub fahren

    Klar, noch länger Warten bis sich die Unsicherheit des Hundes weiter verfestigt und evtl. auch mal in einer weniger netten Aktion gegenüber anderen Menschen oder Tieren resultiert um den Hund dann umzubringen weil der Mensch es nicht hinbekommt den Hund anzuleiten, sich rechtzeitig Hilfe zu holen oder sich von dem Hund zu trennen klingt nach einem richtig, richtig tollen Ratschlag.

    Das was ihr da vor euch habt ist kein Sprint, aber sicherlich auch kein Marathon. Ihr solltet nur euch und dem Hund zuliebe entscheiden, ob ihr gewillt seid den Weg zu gehen.
    Wir sind ihn gegangen und jetzt, 2 Jahre später, bin ich unheimlich stolz auf meine Knallschote.

    6von6 haben bei uns am Samstag die BH Prüfung bestanden.
    Den letzten Winkel der Freifolge habe ich einfach mal ausgelassen. Luna fand rumliegen bei dem Wetter auch eher überflüssig und ist nach der Leinenführigkeit in der Ablage aufgestanden und stand den Rest der Prüfung.
    Gut, kräht kein Hahn mehr nach.

    Falls wen der Verkehrsteil interessiert:
    Klingelnder Radfahrer passiert Hundegruppe in Bewegung, hin und zurück. Gleiches Spiel mit Jogger.
    Vereinsamung mit passierenden Hunden und Fußgängern.
    Mehrfaches Durchqueren einer sich bewegenden Menschenmenge (8 Leute waren es bei uns), sowie anschließendes Anhalten in der Menge, Hund absitzen lassen und von jemandem angesprochen werden.
    Reaktion auf Autos wurde nicht getestet, aber wir mussten eh über unseren Parkplatz wo viel Betrieb war und auch die Chipkontrolle stattgefunden hat.