Beiträge von Snooze_92

    Das, was hier geschildert wird, ist für mich in vielen Teilen einfach typisches Laufhund verhalten. Im Haus nett und verschmust und anspruchslos. Dafür erfolgt im Außen keine Reaktion auf Ansprache. Für mich (!) wäre der Ansatz daher auch kein Deckentraining oder ähnliches, sondern dem Hund das bieten, was ER machen möchte. Wenn der Hund Tricksen doof findet, dann mache ich es nicht. Das frustriert mich wahrscheinlich sogar mehr als den Hund.

    Die Lösungen sind hier schon genannt worden: Fährtenarbeit oder Mantrailing . Das hat auch den Aspekt, dass Du in die Welt Deines Hundes eintauchst und erlebst, dass der Hund Aufgaben löst, die wir nicht einmal richtig verstehen können. Der Hund darf machen, wofür er geboren wurde - und das macht glücklich. Bei Sizilien denke ich natürlich sofort an den Cirneco dell"Etna ,

    Wie Laufhunde so drauf sind:
    Hier geht es um Schwyzer und die Passion für die Hunde, und hier ist Schleppjagd . Unter dem Suchbegriff Chasse Lapin chien Courant gibt es bei YT tolle Videos, die die Arbeit der Hunde zeigen. Und zum Verständnis beitragen mögen. Auf der Spur müssen die Hunde eigene Entscheidungen treffen, da gibt niemand die Richtung vor. Aus diesem Grund geht das handelsübliche Training auch meistens daneben.

    Ich wünsche Euch, dass Ihr noch das Ruder herum gerissen kriegt. Und bitte daran denken, dass hinter den tollen meistens eine ganze Menge Arbeit steckt, die häufig nicht gesehen wird.

    Optisch hat er mit der genannten Rasse nicht viel gemein, aber was drin steckt wird man nicht sagen können. Ist halt ein bunter Mix.

    Drinnen mal tricksen findet er normalerweise schon ganz ok. Aber es ist sicher nicht seine Passion, das stimmt.

    Ich würd inserieren. Gäbe bestimmt Leute wo er über ZHS/Mantrail/ZOS mehr Ventil hätte, Leute die insgesamt mit seinem Level an Aktivität mithalten können.

    Dem Hund geht es nüchtern betrachtet halt nicht gut wie es ist, du sagst selbst das körperliche Pensum womit er zufriedener scheint kannst du nicht leisten .

    Anpassungsfähigkeit von Hunden in allen Ehren aber es muss nicht immer sein.

    Behalten weil man emotional dran hängt ist bei so einer Schilderung eher nicht pro Hund von außen betrachtet.

    Ja , Abgabe ist meistens doof aber da muss man dann halt mal das große Ganze statt die eigenen Befindlichkeiten sehen.

    Ich bin mir nicht mal sicher, ob er dauerhaft ZHS oder zumindest mehr als vielleicht mal am Wochenende rennen machen darf. Ne Spondylose am Rutenansatz hat er ja wie gesagt schon. Ja, er findet es cool, mal die Sau rauszulassen, aber auf einem eingezäunten Platz hätte er bisher null Interesse einfach mal zu rennen, da wird sich lieber durch die Gegend geschnüffelt.

    ZOS habe ich mit ihm versucht anhand des Buches von Baumann aufzubauen, nach ein paar Wiederholungen (Aufbau des Suchgegenstandes) hatte er keine Lust mehr. Ich werde mich zumindest mal ins Fährten einlesen, das ist das einzige, wo ich mir vorstellen kann, dass es ihm vielleicht wirklich Spaß machen könnte. Und schaue mir die Springer fürs Fahrrad mal genauer an.

    Ich antworte später auch nochmal auf weitere Nachrichten in Ruhe, danke aber jedem schon mal für das Feedback.

    Ihn vor ein Fahrrad zu spannend wäre aber lebensgefährlich, wenn dann eben doch ein Reh oder so aufspringt würde ich mich nie drauf verlassen, dass ihm das Rennen auch dann wichtiger ist.

    Mit einem Springer am Rad Funktionierts. Mein früherer TS Jagdhund Mix ist mit seinen 18 Kg Gewicht, manchmal im 90 Grad Winkel abgebogen, bei voller Fahrt und wollte ins Feld rein, wegen Wild. Mein Schwerpunkt war am Sattel und ich konnte uns immer abbremsen ohne Sturz. Mit so einem darfst aber niemals die Leine in der Hand halten, oder am Lenkrad. Der zieht dir sonst, schneller als du reagieren kannst den Lenker rum und du machst nen Salto. Mit Springer hast du das Risiko so aber nicht und im Tempo, wo der Hund Trabt fühlte es sich sehr sicher an.

    Ich frag mich irgendwie, ob nicht sone alte Labi Hündin, als Trennungsopfer oder mit verstorbenen Besitzer als Zweithund aus dem TS zu euch passen könnte. Um deine anderen Bedürfnisse an Hundehaltung abzudecken? Dein Hund kommt doch aus dem Ausland, ist der wirklich so Inkompatibel mit Artgenossen, oder nur um sich die fern zu halten? Wobei ja auch Ressourcen Konflikte etc. alles mögliche mit bei sein könnten. Fehlende Sozialisierung, als vielleicht Straßenhund? Oder doch alles nur Territorial? Wie schätzen denn den Krawall gegen andere Hunde, deine Trainer so ein?
    Auch unkomplizierte Hunde können ja oft nicht immer alle Bedürfnisse des Halters bezüglich der Hundehaltung abdecken. Ich sehe darum immer eher die Lösung in der Mehrhunde Haltung xD . Wobei es natürlich leichter ist, zuerst einen einfachen Hund zu haben und sich dann auf was zweites einzulassen. Sonst hat man hinterher 2 die sich beim Mist bauen aneinander Orientieren.
    Aber es gibt genug Mehrhunde Halter, wo tatsächlich nur einer Randale macht und der andere einfach unbeteiligt daneben steht. Muss natürlich vom Typ her passen, dass die sich nicht gegenseitig pushen und bekloppt machen.
    Nur so als Idee.

    Meinst du mit Springer so ein Teil seitlich am Fahrrad oder so eine Antenne vorne am Lenker?

    Also Aron ist nicht per se unverträglich. Auf dem Hundeplatz (auf dem wir jetzt aber schon ne Weile nicht mehr waren, weil mir da das Training auch nicht besonders zusagt) funktioniert es mit den Meisten wunderbar und selbst mit Dino von Karpatenköter konnte er zusammen laufen und war friedlich. Die Hündin meiner Mama liebt er total, egal ob wir bei denen zu Besuch sind oder sie hier (das ist aber auch nur alle par Monate der Fall). Es beschränkt sich auf Begegnungen an der Leine und da auch nochmal verstärkt auf sein Revier. Ich hab mich zu dem Thema mit einem Trainer in einem Park getroffen, in dem die Wahrscheinlichkeit höher war Hunde zu treffen, als bei uns im Wald. Ergebnis vom Training - ich würde alles richtig machen, aber Aron ist da halt auch nicht einmal ausgetickt, sondern hat eher kleine Brötchen gebacken (wir waren da vorher noch nie).

    Ein Zweithund käme trotzdem nicht in Frage, mir wäre die Gefahr viel zu groß, dass ich dann zwei pöbelnde Hunde an der Leine habe. Und die Zeit notfalls getrennt zu gehen habe ich auch absolut nicht. Für Aron ellein musste ich dazu schon so viel Geld beim Tierarzt lassen.. Ne.

    Aktuell bin ich mir nichtmal sicher, ob ich nach Aron überhaupt nochmal einen Hund will. und WENN, was kleines, nettes, unkompliziertes. Sowas wie die Tilda von Anirac :herzen1:

    Ich fühle so mit dir. Und ich hab keinen Jagdhund und vom Züchter ist er auch noch.

    Er jagt, alles geht ihm was an, er fiept, jodelt, zieht wenn er was sieht und ich hatte bereits einen ziemlichen Trainerverschleiss. Und dann auch so Trainer, mit denen ich gemeinsam unterwegs war und die dann mit so 0815 Tipps kamen. Und wenn mir der 20. Trainer sagt, bleib stehen und warte bis er zu dir guckt, um das zu belohnen, da frag ich mich dann schon wofür ich so viel Geld hinlege. Als ob ich darauf nicht selber kommen könnte.

    Dank der Fürsprache hier im forum gehe ich mit ihm auf den Hupla. Hab mich wieder getraut. Hat das was am Alltag geändert? Leider nein. Aber es hat was in unserer Beziehung geändert. Er geht gerne hin und kann da, oh Wunder, Fremdhunde total ausblenden. Kann er im Alltag nicht.

    Wir haben jetzt zusammen ein Hobby und da haben wir beide Spaß. UO ist nicht so meins, aber ich habe Freude an seinem Eifer. Und damit sind wir aus der Negativ Spirale raus. Gassi ist oft nervig, er brüllt anderen Hunden hinterher, geht steil bei Katzen und ist halt IMMER laut, wenn ihn was triggert. Leute gucken aus den Fenstern und schütteln den Kopf. Ich versuche das zu ignorieren. Es ist mein toller Lucifer, der mit Alltag nicht soooo gut klar kommt, aber ich liebe ihn und sein Wesen. Und mache mir jeden Tag klar, dass er nicht so lange leben wird, wie ich das gerne hätte. Darum versuche ich jetzt jeden Tag zu genießen und den Nerv schnell abzuhaken.

    Ich habe mein Mindset radikal verändert und das macht es mir deutlich leichter.

    Ich muss bei deinen Beschreibungen von Lucifer ganz oft an Aron denken. Ich wollte schonmal vorschlagen, dass wir einfach mit den zwei Kasperköppen zusammen spazieren gehen (Du wohnst ja nicht sooo weit weg glaube ich), vielleicht ergibt sich hier auch Minus*Minus = plus :ugly:

    Man kann Hundehaltung auch anders denken. ZHS und Mantrailing könnten vielleicht passen und für einen Ausgleich sorgen. Ich würde jetzt gar nicht versuchen überall "Stress" zu eleminieren, für mich schreit der Hund nach einer Aufgabe die ihn befriedigt und im Zuge dessen sucht er sich halt eine innerhalb der Möglichkeiten die er hat (also drinnen und beim Gassi). ICH würde wohl das Gassigehen erstmal reduzieren (ja, notfalls auch komplett auf den Garten!) und dem Hund eine Aufgabe geben die in seine jagdliche Passion passt.

    Dann würde ich mir Auszeiten von diesem Hund nehmen. Zwinger in Garten, Auslauf dran und dann hat man auch mal ein paar Stunden Ruhe für sich, ohne Hund, ohne Gefiepe und kann Energie tanken.

    Ja und wenn das Gassigehen dann halt an der Flexileine stattfinden, dann ist das so. Man kann nicht immer nur um den Hund drehen, schon gar nicht mit Kind. Man darf auch ruhig mal seine eigenen Stressfaktoren reduzieren, viele Beziehungen brauchen genau das. Dann Krafttanken und wenn der Hund gut ausgelastet ist kann man irgendwann andere Themen wieder in Angriff nehmen, wie gemeinsam Gassi gehen.

    Was eine Abgabe angeht bist du ja realistisch. Kannst du ja trotzdem anstreben, wird vermutlich sowieso sehr lange dauern.

    Ich denke auch, dass ihm eine Aufgabe gut tun würde oder zumindest unsere Bindung wieder verbessern könnte. Aber Mantrailing ist vermutlich schon wieder zu aufwendig für unseren Alltag.

    Also hier drinnen stört Aron ja 0, das Verhalten beim Klingeln jetzt mal außen vor gelassen. Aber hier klingeln ja nicht 5x am Tag Leute, es kommt ja auch nicht täglich ein Paketdienst. Der rückt mir nicht auf die Pelle, der fiept nicht, der pennt einfach und freut sich 'n Keks wenn's Zeit zum Futtern ist. Eigentlich ja auch typisch Jagdhund.

    Ich denke auch, dass ich die nächsten Tage auch einfach auf vernünftig gelenkte Spaziergänge pfeifen werde und erstmal wieder ne Weile die Flexi dran packe.

    Tröti

    Ich glaube so richtig bewusst, was ich mir eigentlich von Hundehaltung erhofft habe, wird mir jetzt erst, wo ich weiß, was ich definitiv NICHT will.

    Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort!


    Aktuell würde ich sagen, ich würde einfach gerne einen Hund haben, der auf Fremdhunde quasi nicht reagiert (er muss sie ja nichtmal mögen), damit wir egal wo entspannt laufen können und der vorallem keinen Jagdtrieb hat oder dieser zumindest so ausgeprägt ist, dass er kontrollierbar ist und der Hund deswegen trotzdem freilaufen kann. Ich glaub ich könnte sogar damit leben, wenn der Hund andere Hunde blöd fände (und sich nur halbwegs unter Kontrolle halten kann), wenn er im Gegenzug MICH so toll fände, dass mit mir zusammen draußen unterwegs zu sein das Größte für ihn wäre und wir einfach Spaß zusammen hätten. Also der massive Jagdtrieb mit allen Folgesymptomen ist für mich schon am nervigsten, aber wahrscheinlich auch das, was ich niemals aus Aron rauskriegen werde, da kickt die Genetik halt so richtig.

    Ich werde auf jeden Fall versuchen, an meiner Einstellung zu arbeiten. Aber ich weiß nicht.. Dieses "Lass den Hund doch einfach machen und ziehen" klingt immer so einfach. ICH finde ich es auch anstrengend, wenn 20kg die ganze Zeit ziehen. Natürlich kann ich ihn halten, aber anstrengend ist es halt trotzdem. Passendes Equipment haben Hund und ich, daran mangelt es nicht. Aber selbst im Canicrossgürtel empfinde ich es doof, dauerhaft schneller als meine Spaziergehschnelligkeit gehenzu müssen. Und ich laufe meiner Meinung nach schon nicht besonders langsam. Je schneller ich laufe, umso mehr hängt Aron sich halt rein. Also, um deine Frage zu beantworten, er darf nicht ziehen, weil es mich nervt. Von einem 50kg Hund würde doch auch keiner erwarten, dass der einen ungebremst durch die Landschaft ziehen darf? Klar gehe ich für ihn raus, aber Hundehaltung ist doch so oder so egoistisch. Wenn er es sich aussuchen dürfte, würde ich im Wald die Leine abmachen und ihm viel Spaß beim Jagen wünschen. Geht hier aber nunmal nicht,

    Bzgl. Wohnsituation - Wir wohnen in einem EFH mit Garten. Im Garten markiert Aron aber maximal - richtig pinkeln tut er da nicht. Für's größere Geschäft müssen wir ein Stück gehen. Also klar, würde er da irgendwann notgedrungen hin machen, wenn ich nicht mehr mit ihm Gassi gehe, aber das finde ich irgendwie auch unfair. Ich mein, der Hund verbringt aktuell 21-22 Stunden am Tag drinnen. Jetzt auch noch das Gassi zu streichen würde ich als zutiefst unfair ihm gegenüber empfinden.

    Die Klingel ist fest verbaut, ist ne klassische Ding-Dong-Klingel am Stromanschluss. Und ich bin ehrlich, ich möchte in unserem noch nicht sehr alten Haus auch nicht alles auf den Hund ausrichten müssen. Ich mag unsere Klingel. Und mein Partner fände ne Funkklingel nur wegen dem Hund wahrscheinlich auch doof. Wahrscheinlich würde ich da anders drüber denken, wenn das unser einziges und dringenstes Problem wäre.

    Ein Klappgitter habe ich aber, das werde ich jetzt tagsüber auch hinstellen. Das steht sonst nur nachts da.

    Bei der ersten Trainerin sollte quasi alles über Leckerlis laufen, die jetzige arbeitet stattdessen eher über Körpersprache und klaren Regeln.

    Wenn ein Trainer alles mit Leckerli lösen will, ist er kein guter Trainer. Sagt jemand, der fast ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeitet. Wenn man so arbeiten möchte, braucht man einen ganzen Haufen an Dingen, die der Hund super findet, die man als Verstärker einsetzt. Für einen jagdpassionieren Hund können das zum Beispiel Umweltbelohnungen sein. Oder ein kleiner Sprint an der Leine. Oder Leckerli, die fliegen. Oder ein Spielzeug. Oder buddeln. Oder oder. Der Hund definiert, was eine Belohnung ist. Wenn der Hund nicht extrem futtermotiviert ist, kommt man über Leckerli reinstopfen in aller Regel nicht weiter.

    Deswegen trainiere ich mit ihr ja auch nicht mehr.

    Aron findet Futter schon toll, so ist es nicht. Aber Umweltreize und inbesondere Spuren nachgehen findet er halt noch viel viel toller.

    Ich danke dir sehr!

    Weiter oben hab ich mal direkt im Zitat geantwortert.

    Bzgl. dem Hobby - Ich war ja eine Zeitlang mit ihm auf dem Hundeplatz, aber er hat weder Spaß an Agility (wobei Sprünge aufgrund einer leichten Spondylose am Rutensansatz eh vermieden werden sollen), noch an Longieren. Glaube nicht, dass es bei Hoopers anders wäre, zumal dann immer die Problematik dazukommt, dass er im Garten eigentlich auch immer in Habachtstellung ist. Vielleicht schau ich mir Fährten mal genauer an.

    Ich hab halt wie gesagt immer das Gefühl, wenn ich Sachen schleifen lasse, dann fangen wir jedes Mal wieder bei 0 an, deswegen fällt es mir schwer zu sagen ,,wir machen jetzt nur noch das, was uns Spaß macht"..

    Ich arbeite 28 Stunden die Woche im Homeoffice. In meiner Mittagspause gehe ich mit Aron raus, nach meinem Feierabend hole ich meinen Sohn ab. Also Zeit nur für mich ist ziemlich rar.

    Bzgl. der Frage nach dem Trainingsansatzes - ich hab jetzt halt beide Enden kennengelernt. Bei der ersten Trainerin sollte quasi alles über Leckerlis laufen, die jetzige arbeitet stattdessen eher über Körpersprache und klaren Regeln. Aber so richtig anspringen tut Aron eben weder auf das Eine, noch auf das Andere.

    Ich würde Aron nur jemandem mit wirklich Erfahrung in die Hand drücken zum Gassi gehen. Meine Schwiegermutter wollte bei einem Besuch mal unbedingt mit ihm gehen, da hat Aron sich noch viel schlimmer benommen als sonst. Die aktuelle Trainerin würde das sogar machen, aber auch erst ab 2x pro Woche - da bin ich dann mit knapp 60€ pro Woche dabei. Läppert sich halt schon ganz schön. Eine Unterbringungsmöglichkeit habe ich nur in einer einzigen klassischen Pension, kostet 35€ pro Tag, ist zeitlich ziemlich eingeschränkt (da sie eigentlich auf Übernachtungsgäste eingerichtet sind) und ist nicht um die Ecke.

    Ich weiß nicht ob dich das motiviert oder runterzieht, aber es hat einfach mal gut drei Jahre gedauert bis wir sowas wie einen Alltag hatten. Aber der Zeitpunkt kam. Und heute denke ich nur noch manchmal dran dass es ohne ihn einfacher wäre und würd ihn nicht mehr hergeben. Ich bin eher stolz darauf was wir zusammen geschafft haben. Am Ende war er auch einfach ein sehr großer Lehrmeister für mich.

    Aber wenn du deinen Hubd lieber abgeben möchtest, dann versuch es. Nur zu sagen so einen Hund möchte keiner, davon gehts nicht vorwärts.

    Ich wünsche dir alles Gute. Und manchmal hilft es sich auch einfach hier auszukotzen und dann weiterzumachen.

    Danke dir! Wenn ich in die Glaskugel schauen könnte und mit Sicherheit wüsste, dass es in 1-2 Jahren DEUTLICH besser ist, dann würde mich das tatsächlich eher motivieren. Aber natürlich bleibt so die Angst, dass ich in 2 Jahren immer noch genauso kämpfe.

    Dankeschön - das versuche ich wirklich zu verinnerlichen.

    Ich finde es halt super schwierig mit einer Ersatzbeschäftigung - auch die muss ja erstmal aufgebaut werden. Aktuell gibt es nix, was wir beide richtig cool finden. Wie gesagt, Aron findet rennen im Zuggeschirr schon cool, aber da bin ich halt raus.

    Hatte jetzt nochmal zwei Trainertermine (das ist jetzt Vor-Ort-Trainerin Nr. 3). Ihren Ansatz finde ich grundsätzlich nachvollziehbar. Wenn wir drinnen schon miteinander diskutieren, warum sollte er mich dann draußen ernst nehmen? Wir sollen mit klarer Platzzuweisung arbeiten, Aron jederzeit aus unserem Dunstkreis oder auf die Decke schicken können. Er diskutiert echt jeden einzelnen Schritt aus. Ich schicke ihn 3 Schritte körpersprachlich zurück, er setzt die Pfoten wieder 2 Schritte vor, sobald ich weiche. Schicke ich ihn nachdrücklicher zurück, fällt er ins Beschwichtigen, macht sich klein und bewegt sich keinen Schritt. Ich schicke ihn auf die Decke, er schmeißt sich beschwichtigend vor mich auf den Boden. Er lässt sich dann an der Hausleine problemlos hinführen, so ist es nicht. Aber es immer und immer wieder das gleiche. Das meidige Verhalten ist mittlerweile für ihn zu einer richtigen Strategie geworden glaube ich.

    Er treibt mich damit in den Wahnsinn. Ich habe das Gefühl, wir haben einfach nix mehr schönes miteinander. Gestern wollte ich wenigstens mal wieder mit ihm drinnen tricksen, um mal wieder etwas positives miteinander zu machen. Da hat er nur die Ohren runtergeklappt und mich mit einem ,,Was will sie denn jetzt schon wieder von mir''-Blick angesehen. Ich glaube mittlerweile, dass ich es einfach richtig verkackt habe. Aber ich habe auch keine Ahnung, wie wir da wieder rauskommen sollen. Wenn man den Text so liest, könnte man meinen, ich würde Aron nicht mögen. Das stimmt nicht, ich mag ihn. Bei der Vorstellung ihn abzugeben könnte ich heulen und ich hätte mega Angst davor, es zu bereuen. Gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl, dass wir nicht richtig zusammenpassen. Wir beide haben aktuell nichts, woran wir beide Freude haben. Mein Partner (der aber nur am Wochenende Zuhause ist) geht unregelmäßig mit Aron im Zuggeschirr laufen. Das findet Aron mega, da konzentriert er sich dann auch richtig. Ich habe dafür aber schlicht nicht die Kondition. Ihn vor ein Fahrrad zu spannend wäre aber lebensgefährlich, wenn dann eben doch ein Reh oder so aufspringt würde ich mich nie drauf verlassen, dass ihm das Rennen auch dann wichtiger ist. Wenn ich mit ihm im Zuggeschirr spazieren gehe, um einfach mal die Seele baumen lassen zu können, ist auch das oft einfach nur irre anstrengend, weil ich dann permanent die 20kg ausbremsen muss, weil er sich da so reinschmeißt. Klar, dafür ist es ja auch grundsätzlich gedacht..

    Im Garten tricksen oder mal ein bisschen Unterordnung üben funktioniert nur eingeschränkt, da er ständig guckt, ob nicht vielleicht die Nachbarshunde ne Runde zum Pöbeln an den Zaun kommen, da ist ihm die Zusammenarbeit mit mir nicht wichtig genug. Wir wohnen einfach strategisch so ungünstig, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es jemals entspannt wird. Das klassische „wir üben gewünschtes Verhalten erstmal Zuhause ein und tasten uns dann Schritt für Schritt vor“ funktioniert hier nicht. In dem Moment, wo wir die Haus-oder Gartentür öffnen, sind wir von 0 auf 100 und Aron kann nicht ansatzweise das leisten, was ich von ihm erwarte. Wenn ich aber mal nur ein Mü inkonsequent bin hab ich das Gefühl, dass wir jedes Mal 3 Schritte zurück machen und Aron direkt wieder austestet, ob gewisse Regeln dann jetzt aufgehoben sind.

    Jetzt werdet ihr natürlich nachvollziehbar sagen – gib ihn ab. Aber mal ernsthaft, wer will den denn habe? Einen Hund, der

    -Jagt (mit allen Nachteilen, die das dann mit sich bringt) und niemals von der Leine kann, dabei aber auch noch nicht konsequent leinenführig ist oder sich nur entspannt im Schleppleinenradius bewegt

    -Ein Leinenpöbler ist

    -Territorial veranlagt ist

    -Gesundheitlich vorbelastet ist

    -Nur gekochtes Futter verträgt

    -Nicht guten Gewissens zu Kindern vermittelt werden kann – mit meinem Sohn klappt es soweit, aber bei Besuchskindern habe ich IMMER ein Auge drauf, weil er von Kindern nicht angefasst werden möchte

    -Bei dem Kleinigkeiten schon schwierig sind – zB. Pfoten abtrocknen, was ich mir mit viel Geduld erarbeiten musste und wo ein neuer Besitzer wahrscheinlich bei 0 anfangen müsste

    Wenn also Abgabe keine reelle Option ist – wie lebt man mit so einem Hund? Wie macht man für beide Seiten das Beste draus? An den Lebensbedingungen kann ich ja nichts ändern..