Beiträge von *Sascha*

    Aber bitte einen bezogen auf Rasse und Verwendung. Ich fände es auch gut, wenn man die Anschaffung entsprechend reglementieren würde, dass man HSH nur mit Grund halten darf

    In Bayern ist für Weidetierhalter ein SKN Voraussetzung für die Förderung eines HSH. Auch gehört die Zertifizierung als arbeitender HSH zu den Bedingungen.

    Damit ist zumindest schon mal ein gewisser Rahmen geschaffen.

    Das ist, glaube ich, in vielen Bundesländern so. Allerdings bekommt man häufig erst ab 100 Schafe 2 HSH gefördert und für Rinder und Pferde z.B. gibt es eh erst Förderung, wenn genügend Tiere dieser Art im Umkreis gerissen/verletzt wurden. Aber das ist auch ein anderes Thema, eher etwas für den Herdenschutz-Thread. Ich sehe das Problem aber auch weniger bei den arbeitenden Herdenschutzhunden, wobei ich mir da auf jeden Fall auch wünschen würde, dass direkt auf eine entsprechende Sachkunde der Halter und Zertifizierung der Hunde wert gelegt wird. Das würde schon Sinn machen, aber die nötige Community/das Fachwissen dafür ist ja doch noch eher klein und recht regional.


    Zitat

    Und ehe mein "ich bin für einen SKN für HSH-Halter, egal ob an der Herde oder privat" falsch aufgefasst wird, mir gehts da vor allem darum, dass das ein hochspezialisierter Hundetyp ist, der wohl von allen vorhandenen Hundetypen der ist, der am häufigsten völlig falsch "verstanden" wird, auch von den Haltern selbst. Erst das führt zu Problemen, nicht der Hundetyp an sich. Da einen Filter vorzubauen, der zu blauäugige Halter von dem Trip "mit viel Liebe gehts auch in einem Hochhaus mit dem Kangal" runterholt, macht absolut Sinn.

    Genau in die Richtung ging tatsächlich meine Überlegung, denn die 08-15 Sachkunde, abgenommen von "normalen" Hundetrainern bringt mMn da einfach gar nichts. Diese Ankreuztests und auch die praktische Prüfung haben ja einfach null Bezug zum Thema, wie tickt ein HSH, sondern beschäftigen sich nur mit den ganz einfachen Grundlagen bzgl. Hundehaltung allgemein und im Praxistest gehst du dann mit dem HSH durch die Stadt und das Freilaufgebiet. Das hat für mich halt wenig mit dem Lebensalltag eines HSHs zu tun, den ich mir wünschen würde. Klar schadet das den Hunden nicht, wenn sie das können, aber mMn hätte eine solche Prüfung keinen Mehrwert, es sei denn, ich finde mich damit ab, dass HSH als reine Begleithunde gehalten (und gezüchtet) werden und dafür bin ich nicht bereit.

    Sachkundenachweis für Kangale

    Ich fänds gut. Noch besser, wenn das für alle HSH-Rassen gelten würde.

    Ich auch. Aber bitte einen bezogen auf Rasse und Verwendung. Ich fände es auch gut, wenn man die Anschaffung entsprechend reglementieren würde, dass man HSH nur mit Grund halten darf, hätte da aber tatsächlich dann Bedenken, dass dies dann wie bei den Zuwendungen bzgl. Herdenschutz so eng ausgelegt wird, dass man z.B. Pferde und Rinder ja eh nicht schützen braucht usw. Schwierig.

    Ich find auch die Vorstellung absurd, dass während dem wilden Getümmel sich noch Hunde unbeteiligt dazu stellen, nur um ein bisschen zu schnüffeln oder zu schlecken.

    Mal wieder einfach ins Blaue.
    Der Rüde reißt sich los, geht hinter der Joggerin her. Die Halterin hält die Hündinnen noch oder sammelt sie dann ein. Schließlich auch den Rüden. Wo sind die Hündinnen den bloß in dieser Zeit gewesen. Auf dem Feldweg gab es weder Anbindemöglichkeiten noch dritte Personen. Es wäre wohl eher überraschend, wenn keine DNA-Spuren der Hündinnen gefunden worden wären. Aber du kannst mir gerne demonstrieren, wie du einen enthemmten 30kg-Rüden von seinem Opfer bekommst und dabei verhindern kannst, dass zwei andere Hunde, die du dabei an der Leine führst, DNA am Opfer hinterlassen.

    In den sozialen Medien hat sich die Besitzerin mehrfach über Hundehalter geärgert, die ihre Tut-Nixe in andere/ihre Hunde hineinlaufen lassen. Spricht also einiges für diese Theorie. Wenn der Rüde sowas eher cool nimmt, gab es ja auch keinen Grund für einen Maulkorb in einem solchen Szenario. Mein Hund trägt auch Maulkorb zur Absicherung, aber ganz sicher nicht, weil der in irgendeiner Form ein Problem mit Menschen hätte.

    Makabererweise alles Gründe, die keine Gefahr für den Menschen bedeuteten.

    Natürlich, weil der Unterstellung entgegen getreten wurde, dass ein Mensch, der seinen Hund mit Maulkorb absichert, schon von der Gefährlichkeit seiner Hunde wissen musste. Die Gründe für das Aufsetzen von Maulkörben können aber vielfältig sein und zeugen zuerst einmal nur von Verantwortungsbewusstsein.

    Da wurde ja tatsächlich völlig unterschlagen, dass sie auch ihr Kind nach dem Vorfall anderweitig untergebracht haben ...
    Echt kurios, was mancher sich zurecht reimt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren sowohl die Einschläferung des Rüden als auch die Abgabe der Hunde mit den Behörden und Ortsbürgermeister abgesprochen, sogar von dieser Seite darauf hingewirkt, dass dies ohne Gegenwehr der Halterinnen geschieht.

    Wenn das Metall Maulkörbe waren, wie konnten die dann da durch so massive zu Beißen also der eine ?

    Ich dachte bis her Metall Maulkörbe sind sicher bis auf halt Blutergüsse und Prellungen ?

    Ein Hund hat doch keinen Maulkorb auf gehabt und ein Maulkorb wurde nach dem Vorfall vor Ort gefunden. Es ist nicht ganz klar aus den Berichten hervorgegangen, ob nun ein oder zwei Hunde dann ohne Maulkorb waren.
    Die guten Metallgitterkörbe sind eigentlich schon sicher, wenn man keine Körperteile hineinbekommt. Finger z.B.

    Das muss das Gericht klären, aber so offensichtlich sehe ich da jetzt erstmal keine Anhaltspunkte

    Das Gericht sieht zumindest Anhaltspunkte, denn ansonsten könnte und würde es nicht Anklage wegen "grob fahrlässiger Tötung" erheben.

    Ich habe ja durchaus auch Anhaltspunkte genannt. Zum einen steht der Vorwurf im Raum, dass die Hunde absichtlich "scharf gemacht" wurden, zum anderen gibt es ja die von dir auch ins Gespräch gebrachte Ansicht, dass "Kampfhunde" grundsätzlich umsichtiger geführt werden müssen als andere Hunde gleicher Gewichtsklasse wie z.B. Golden Retriever. Vielleicht gibt es auch noch andere Anhaltspunkte, wissen wir ja nicht.
    Grobe Fahrlässigkeit ist halt schon mehr als nur eine einfache Fahrlässigkeit, da muss schon etwas mehr vorliegen als "nur" "hätte nicht passieren dürfen, weil der durchschnittlich sachkundige Hundehalter das anders gehändelt hätte".

    Hundundmehr
    Mal ins Blaue vermutet. Halterin 2 ist unverzüglich ins Krankenhaus zu ihrer verletzten Partnerin gefahren und die hat ihr den Vorfall geschildert.

    Ansonsten, irgendwer fragte nach der Qualität der Maulkörbe. Sie besaß Metallmaulkörbe. Gründe für Maulkörbe gibt es ja etliche und zeugt für mich erstmal nur davon, dass sich die Halterin diesbzgl. sehr umsichtig verhielt.

    In den Berichten stand, dass sie die Hunde eingesperrt hat und dann zurück ist, das suggeriert für mich, dass die Partnerin eben gerade nicht Zuhause war.

    Ich frage mich ja, ob Menschen, die beispielsweise mit 3 Golden Retrievern spazieren gehen hier auch für grundsätzlich verantwortungslos gehalten werden.

    Unter dem Strich, ich kann nicht beurteilen, ob die Halterin grob fahrlässig gehandelt hat, sie also billigend in Kauf genommen hat, dass die Hunde einen Menschen anfallen könnten, weil es vorher bereits deutliche Anzeichen dafür gab, dass sie ihren Hunden in bestimmten Situationen nicht gewachsen sein könnte. Das muss das Gericht klären, aber so offensichtlich sehe ich da jetzt erstmal keine Anhaltspunkte dafür, außer halt den Vorwurf, sie hätte die Hunde "scharf gemacht" oder eine grundsätzliche Skepsis, weil es sich um "Kampfhunde" handelte.

    Ich hab da keinen besonderen Optimismus, eher im Gegenteil.

    Ich glaube, dass die Hundepopulation und die Zahl der Vollhonks weiter wachsen wird, und dass die entsprechenden Gesetze, die dann kommen, nicht konsequent umgesetzt werden (können).

    Wenn hier in meiner Homebase eine Leinenpflicht kommt, werd ich die vermutlich weitgehend ignorieren, weil es die anderen auch tun werden (bzw laufen hier erstaunlich viele Hund am Strick), und so lange hier weiter jeder anleint, der einen angeleinten Hund kommen sieht, ist mir das auch egal.

    Naja, dann lässt du deinen Hund halt weiterhin trotz Leinenpflicht frei laufen und machst keinen Schein und ich mache meinen Schein und kann meinen Hund auch wieder ohne schlechtes Gewissen laufen lassen und wir sind beide glücklich. Win-win sozusagen. :ka:

    Eben das ist der Zustand, den Fenjali beschrieb - nichts ist frustrierender als ne Regel, die keiner durchsetzt.

    Und woraus speist sich eurer Optimismus, dass es diese schnellen und einfachen Verbote in der Zukunft weniger geben wird? Ich sehe da eher eine Zukunft, in der noch mehr Einschränkungen auf uns Hundehalter zukommen, Ach nee, auf die Hundehalter zukommen, die sich an Regeln halten.
    Ich hätte also gerne einen Schein, der mich von diesen Verboten ausnimmt und dann sind MIR die nämlich pupsegal.

    Wir haben hier ein paar Orte weiter auch so einen Weg, da hat die Stadt nun eine allgemeine Leinenpflicht verhängt, um den Beschwerden über freilaufende Hunde genüge zu tun. Kontrolliert wird die (soweit ich weiß) nicht und die Hunde laufen dort auch weiterhin frei. Der Stadt ist es auch mehr oder weniger egal, wurde mir erzählt, aber die Leinenpflicht wurde halt verhängt, um auf die Beschwerden zu reagieren. Und nun steht man da mit seinem gut erzogenen Hund als verantwortungsvoller Halter. Laufen lassen oder nicht?

    Daher braucht die Kommune einfache Regeln, die leicht zu kontrollieren sind

    Sind sie ja gar nicht. Und Regeln, deren Einhaltung nicht kontrolliert werden kann, sollten auch nicht erlassen werden.

    Führt nur dazu, dass die Akzeptanz von Regeln allgemein schwindet.

    Wo siehst du die Schwierigkeit darin eine allgemeine Leinenpflicht zu kontrollieren oder ein Mitnahmeverbot?
    Da geht man halt bei Beschwerden ein paar Kontrollen und verhängt ein paar Knöllchen. Ist ganz einfach. Und solange die Beschwerden keine Überhand nehmen, kümmert man sich nicht drum. Problem gelöst.

    Darunter "leiden" tut da nur der Hundehalter, der sich an die Leinenpflicht hält.