Beiträge von *Sascha*

    Weil ich es moralisch verwerflich finde, wenn selbst gute Arbeitshunde kein normales Hundeleben führen können. Und nein da rede ich nicht von Großstadt.

    Wobei man aber auch berücksichtigen muss, dass ein Hund, der für einen speziellen Job gezüchtet wurde, auch schneller Verhaltensauffälligkeiten zeigt, wenn er diesen Job nicht ausüben kann. Im Endeffekt muss ein Hund in der Umgebung und unter den Bedingungen funktionieren, für die er gezüchtet wurde. Dieser Trend, dass alle Hunde auch in ein normales Begleithundeleben passen sollen, der gefällt mir nicht.

    Der Junge war neun. In dem Alter finde ich es völlig normal, dass Kinder auch mal kurze Zeit alleine Zuhause sind, auch mit Hund.

    Kleinkinder und Hunde sollte man natürlich immer beaufsichtigen, aber auch da ist das häufig in der Theorie einfacher als in der Praxis.

    Und bei dieser Beaufsichtigung geht es ja auch eher darum, dass es zwischen Hund und Kind nicht zu Missverständnissen kommt, das Kind den Hund nicht ärgert, der Hund nicht zu grob wird usw. Dabei geht es doch nicht darum, Übergrifflichkeiten in diesem Ausmaß zu verhindern, die sind mMn schon sehr aus dem Maß heraus, was an Normalverhalten zu erwarten wäre.

    Wenn ein Welpe entwicklungsverzögert ist, dann sollte man das als Züchter definitiv offen kommunizieren. Wenn der Welpe aber einfach nur der kleinste im Wurf war, sich aber völlig normal entwickelt und sich bei Abgabe alterstypisch verhält, dann fände ich das nun nicht so außergewöhnlich, dass das einer besonderen Erklärung bedarf. Über die Besonderheiten und Charakterzüge der Welpen sollten gute Züchter ihre Welpenkäufer doch so oder so informieren, auch wenn es der größte oder stärkste Welpe im Wurf war.

    Im Endeffekt muss es zwischen Welpenkäufer und Welpe passen und im besagten Thema passte es dann ja wohl trotzdem. Ich finde es auch nicht schlimm, dass erst nach dem ersten Kennenlernen und einer ersten Auswahl, die Züchterin über die Besonderheiten dieses Welpen berichtete. Dass ein Welpe nicht passen kann, das kann einem bei jedem vorausgewählten Welpen passieren und dann sollte man auch Abstand nehmen, auch wenn das Herz schon dran hängt. Ich kann aber dieser ersten "Schockverliebtheit" eh nichts abgewinnen.

    Die Erfahrung zegit doch, es gibt genügend Welpenkäufer, für die ist ein "Kümmerling" keine Belastung, sondern vllt sogar genau das Tier, das sie besonders umsorgen können. Für mich wäre das auch nichts, aber jeder sucht sich doch den Welpen/Hund, der zu ihm passt.

    Eine sehr gute Freundin von mir hat ihren Großspitz von einer Züchterin, die im IHV züchtet. Sie hat sich damals viele Gedanken zur Inzuchtproblematik und zur Zuchtverengung auf die Farbe gemacht. Daher war der VDH für sie auch keine Option (Ihr erster Hund war ein Wolfsspitz aus VDH-Zucht).

    Sie hatte dann eine bestimmte Züchterin im Blick und hat sich dann recht spontan auf den nächsten Wurf beworben und es hat auch direkt geklappt damals, obwohl es nur drei Welpen im Wurf gab. Vom ersten Telefonat bis schließlich zur Abholung vergingen damals keine 6 Monate. Das war aber noch direkt vor Corona 2019/20.

    Wenn ich das allerdings heute richtig beobachte, dann muss man sich auch heute nicht auf lange Wartelisten setzen lassen. Aber es gibt eben auch nicht so viele Züchter und man möchte ja auch die richtigen Züchter mit einem vernünftigen Zuchtziel und dem nötigen know how unterstützen. Deswegen ist es nie verkehrt, sich rechtzeitig in die Zuchtszene einzuarbeiten und passende Züchter für einen selbst auszumachen. Dabei sollte man auch bereit sein, eine weitere Anfahrt in Kauf zu nehmen, denn es ist halt einfach eine seltene Rasse.

    Es ist und bleibt ein Teufelskreis!


    Und dann ist halt die Frage: Ist das Problem - auf die Masse aller Hundehalter betrachtet - so gravierend, dass dieser Teufelskreis angegangen werden muss?

    Und da sage ich z.B. Ja, weil die vorhandenen Kapazitäten erschöpft, Tierheime überlastet sind. Andere sagen, dann muss man eben Hunde töten. So setzt jeder seine Prioritäten anders. Klar ist, wenn man im größeren Stil Hunde töten will, dann muss man das TschG ändern. Ob das dann im Einklang mit Artikel 20a Grundgesetz wäre, muss man sehen. Ich empfände es als einen gesellschaftlichen Rückschritt.

    Natürlich wird es immer Hunde geben, die durchs Raster fallen. Aber es gibt doch auch Kapazitäten für solche Hunde, nur eben einfach nicht genug. Aber das ist auch so eine ewige Diskussion hier im Dogforum und da hat eben jeder seine Meinung zu.

    Ich kann nur dieses, Hunde die nicht zu handeln sind, Hunde, die nur geschiebert werden können usw. nicht mehr hören. Kann man sich alles schönreden, aber die absolute Mehrzahl der Hunde, die durch das System fallen und über sind, die könnten eben durchaus ein eigentlich normales und erfülltes Hundeleben führen.

    Und nur wenn der Halter nicht mehr in der Lage ist, finanziell oder tatsächlich für den Hund zu sorgen, dann sollte die Gemeinschaft einspringen, aber eben auch nur unterstützend.

    Nein. Gemeinschaft kann nicht für alles Gerade stehen. Kostengünstiges einschläfern wäre dann angebracht.


    Einen gefährlichen Hund zu halten ist btw nicht teuer. Es ist zeitaufwendig und einschränkend, aber nicht teuer. Ach ja und die Gefährdung nicht zu vergessen.

    Kostengünstiges Einschläfern widerspricht aber dem Tierschutzgesetz.

    Teuer wird es dann, wenn man den Hund nicht mehr selbst halten kann oder will und in eine entsprechende Betreuung geben muss. Da sprechen wir dann von ab 1000EUR monatlich.

    Über diese Hunde reden wir ja hier nicht. Hunde, die nicht "therapierbar" sind, darf man heute schon einschläfern.

    Die Frage ist, was passiert mit der Anzahl an Hunden, wo die Hundehaltung nicht so verlief wie der Besitzer sich das vorstellte und der Hund aus dem Ruder lief? Einfach einschläfern und neuer Hund? Und nein, ich glaube nicht daran, dass das Einschläfern ein "heilsamer" Prozess für den Halter wäre. In der Regrl ist dann doch einfach nur die Belastung des Hundes weg und man hat wieder Kapazitäten für anderes. Und für den Hund war es sicher auch besser ...


    Ist doch aber bei einer Abgabe auch nicht anders.. ist der störende Hund weg, schafft man sich ganz schnell den nächsten an., :ka:


    Noch was zum Thema Kosten der Unterbringung: wenn der Halter bei einer Abgabe nicht die vollen Unterbringungskosten tragen kann, fände ich es durchaus angebracht, ihn so lange der Hund lebt mit einem Teil seines Einkommens an den Unterbringungskosten zu beteiligen. Ähnlich wie zb auch die Grundstückseigentümer beteiligt werden, wenn ihre Grundstücke erschlossen werden. Ist dann was anderes, als die Verantwortung für den Hund noch tagtäglich selbst zu tragen, aber immerhin hat der Hund dann noch eine „Fußnote“ im Leben seines ehemaligen Halters. Und hätte vlt auch den Nebeneffekt, das man sich eine Neuanschaffung besser überlegt. Allein schon, wenn das Geld vlt nicht mehr so locker sitzt.

    Fänd ich jedenfalls deutlich sinniger, als wenn das alles immer auf Kosten der Allgemeinheit geht.

    Genau. Bei einer Abgabe ist das genauso. Wirklich abgeben kann man solche Hunde ja auch nicht wirklich häufig noch. Daher ist das doch eher Theorie, dass sich der Halter mit einer Abgabe der Verantwortung entledigen kann. Und wenn, dann lief das auch schon früher häufig so: Entweder ihr nehmt ihn oder er wird eingeschläfert.

    Die Verantwortung für den Hund liegt beim Halter und da soll sie auch bitteschön bleiben. Und nur wenn der Halter nicht mehr in der Lage ist, finanziell oder tatsächlich für den Hund zu sorgen, dann sollte die Gemeinschaft einspringen, aber eben auch nur unterstützend.

    Tut man einem solchen Hund wirklich einen Gefallen, wenn man ihn unbedingt am Leben lässt? Würde man so ein Leben für den eigenen Hund wollen?

    Über diese Hunde reden wir ja hier nicht. Hunde, die nicht "therapierbar" sind, darf man heute schon einschläfern.

    Die Frage ist, was passiert mit der Anzahl an Hunden, wo die Hundehaltung nicht so verlief wie der Besitzer sich das vorstellte und der Hund aus dem Ruder lief? Einfach einschläfern und neuer Hund? Und nein, ich glaube nicht daran, dass das Einschläfern ein "heilsamer" Prozess für den Halter wäre. In der Regrl ist dann doch einfach nur die Belastung des Hundes weg und man hat wieder Kapazitäten für anderes. Und für den Hund war es sicher auch besser ...

    Es ist halt auch einfach gesagt das man "Verantwortung" übernehmen und die Konsequenzen daraus zu tragen hat. Weil was heißt das genau? Wenn ich einen Hund im Haus habe der durch meine falschen Erziehungsversuche über die Zeit so stark eskaliert, das mitunter meine eigene Unversehrtheit auf dem Spiel steht. Wie soll man dann Verantwortung übernehmen, wenn es keine Stellen gibt wo man so ein Tier hin geben kann wenn man zusätzlich das Geld für eine teure Trainer Unterbringung nicht hat.

    Es muss einen legalen Weg geben solche Hunde einschläfern zu dürfen. Dann wäre die Alternative dafür, dass man sein Leben nicht dem Hund anpassen kann und sich eine kostenpflichtige Unterbringung nicht leisten kann, dass man den Hund auf eigene Kosten einschläfern lässt. Und ja, ich sehe die Verantwortung hier bei den Besitzern und nicht beim Tierschutz, sonst heißt es hinterher nur wieder "der böse Tierschutz hat unseren Hund eingeschläfert und nicht in ein passendes Zuhause vermittelt". Man darf dem Tierschutz nicht die Möglichkeit nehmen selbst zu entscheiden welche Privathunde sie aufnehmen und vermitteln können.

    Das wäre natürlich praktisch. Dann kann man es einfach nochmal mit dem nächsten Hund versuchen. Was soll's ist ja nur ein Tier ohne eigenes Lebensrecht und halt da, damit ich mich als Mensch damit Vergnügen kann.