Beiträge von *Sascha*

    Bzgl. BH, kann mir denn mal einer sagen, was ein Hundeplatzfuß auf einem reizarmen Hundeplatz, ein Abruf aus einer statischen Situation und eine minutenlange Ablage außer Sicht über die Alltagstauglichkeit und den Alltagsgehorsam aussagen sollen?

    Irgendwo fängt man halt an. Wenn man auf einem Hundeplatz ist, der nicht "nur" auf die Sporttauglichkeit hinarbeitet, werden doch andere Komponenten dazu genommen. Wir sind im Training immer wieder so, dass die Hunde eben auch unter Ablenkung üben, beginnend auf dem Hundeplatz, und dann weiterführend auch draußen. Sei es der Radfahrer, das führen an der Straße, das liegen bleiben, wenn andere Hunde vorbei geführt werden - idealerweise auch ohne Leine, oder auch abgerufen werden.... da gibt es ja ein weites Feld. In einem Punkt stimme ich natürlich zu - will man all das nicht, dann macht man keine BH oder vergleichbares, sondern eben Training was dem eigenen Anliegen mit seinem Hund eher entgegen kommt.

    Für mich ist das okay, wenn man irgendwo anfängt, wo es für einen selbst und den eigenen Hund Sinn macht. Die Aussage hier war aber, dass Hunde , die für eine BH nicht die Motivation mitbringen, dann eben auch nicht über einen ausreichenden Gehorsam verfügen könnten, um z.B. eine Leinenbefreiung zu erhalten. Ich behaupte, ich habe einen dieser Hunde, die spätestens bei so einem BH-Schemalaufen sich sehr schnell denken würden, dass DIE (also Ich) nun aber wirklich einen an der Meise hat. Und ich sehe eben auch nicht, dass irgendwo in diesem Schema, Dinge abgefragt werden, die für einen sicheren Freilauf im Alltag notwendig sind. Eine BH beinhaltet noch nicht einmal einen vernünftigen Rückruf! Ich stelle mir jetzt schon die ganze Zeit Timur vor, wie ich ihn versuche von diesem hin und her laufen zu überzeugen und frag mich, wie ich ihn zu etwas so sinnlosem dann auch noch irgendwie motivieren sollte. Der denkt doch, ich habe einen Sockenschuss. Wie gesagt, es gibt genug Hunde, die sind da freudig motivierbar, die sind ja auch für sowas gezüchtet. Ich frage mich nur, was hat bitte diese BH damit zu tun, ob ein Hund im Alltag in der Konsequenz auch gehorcht und sich zu benehmen weiß? Ein Hund kann auf dem Platz ein perfektes Schema laufen und ist draußen dann eben trotzdem nicht abrufbar oder läuft keine vernünftige Freifolge. Das eine hat einfach Null mit dem anderen zu tun.


    Den Hund aus einem statischen Kommando wie Sitz oder Platz abzurufen ist allerunterster Schwierigkeitsgrad und für den Alltag wertlos. Sicher sollte ein Hund auch kurz mal Bleiben, aber minutenlang außer Sicht ist sicher ein schönes zusätzliches Tool. Für den Alltag dann aber eher nutzlos, denn nichts, wozu ein HH in der Öffentlichkeit überhaupt angehalten werden sollte, seinen Hund irgendwo ungesichert und unbeobachtet irgendwo rumliegen zu lassen.


    Ich denke, was das Ablegen außer Sichtweite angeht, hängt das auch davon ab, wo man mit dem Hund so unterwegs ist, und wie gut das funktioniert. Ich wohne beispielsweise relativ auf dem Dorf, und wenn ich dann kurz zum Bäcker reingehe oder so, wartet mein Hund unangeleint auf seiner Decke. Klappt wunderbar, dort wo das gemacht wird, ist nicht irgendwie viel Verkehr, und das ist für uns die beste Methode, damit umzugehen. Anleinen würde ich ihn hingegen dort eher ungern, auch wenn auch das auf dem Dorf teilweise noch anders ist, aber da steigt für mich auch gleich das Risiko von Diebstahl oder ähnlichem. Also - wie "alltagstauglich" das Tool ist, hängt halt vom Alltag ab.

    Ist halt ein Tool, das man haben kann und der ein oder andere vllt auch sinnvoll anwendet. Eine Voraussetzung für eine Leinenbefreiung oder auch nur einen im Alltag gut erzogenen Hund ist es eher nicht.


    Echt, das gibt es, dass nur die BH anerkannt wird, andere Prüfungen von anderen Verbänden aber nicht? Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass das rechtskonform ist, einen einzigen Verband so zu begünstigen. Habe ich auch noch nie so gehört tatsächlich.

    Ich weiß, dass mir schon mehrfach gesagt wurde, dass bei uns nur die "normale" BH anerkannt werden würde für eine Leinenbefreiung. Die habe ich aber mit der BHP (DTK Prüfung, wo glaube ich ein Part der Theorie der BH nicht geprüft wird, und sie somit angeblich nicht anerkannt werden sollte) diesen Schein problemlos erhalten, jetzt bereits mit dem zweiten Hund.

    So kenne ich das eigentlich auch. Gleichwertige Prüfungen müssen anerkannt werden. Der VDH ist im Endeffekt auch nichts anderes als ein privater Verein und ich halte es für sehr fragwürdig, wenn eine Hundesteuersatzung oder ein Gesetz nur die Prüfungen eines bestimmten Vereins anerkennt, wenn es denn tatsächlich so sein sollte.


    Nach deiner Ansicht hätte ich meine Hündin nicht nehmen dürfen weil sie ängstlich war, was hätte denn dann aus ihr werden sollen?
    Darf es sie nicht geben? Spritze? Lebenslang 2m Leine weil sie nicht auf dem Platz parieren würde?

    Ich bin zwar nicht angesprochen - aber - Du hast einen Hund, der keine "einfache" Rasse mit "will to please" hat. UND? Nur, weil man anderen Vorteile einräumt, ist das doch nicht automatisch so, dass man den Menschen, die sich andere Rassen aussuchen (und damit umgehen können!) schlechter dastehen lassen möchte.

    Kann man machen. Dann sollte aber die Prüfung auch das abbilden, was man bevorteilen möchte. Will ich Hundehalter steuerlich belohnen, die einen Hund haben, der sich im Alltag gehorsam und unauffällig zeigt, dann sollte eine Prüfung eben auch genau das abfragen. Will ich z.B. Sporthunde steuerlich begünstigen, dann frage ich eben Prüfungen für Sporthunde ab. Mal ganz ehrlich, fast jeder Hundehalter weiß doch, dass viele Hunde auf dem Hundeplatz häufig viel besser hören als außerhalb. Und dann prüft man Gehorsam nach Schema auf einem Hundeplatz? Echt? Und die Hunde, die typbedingt Wiederholungen und objektiv sinnlose Befehle nur unmotiviert befolgen, die fallen einfach so durchs Raster, obwohl sie evtl. im Alltag doch sogar ganz vorzüglich gehorchen?

    Oder man macht eben gleich einen Hundeführerschein eines anderen Verbandes, der gänzlich ohne "Unterordnungsschema" auskommt.

    Ja. Hier war es eben anders und soll so auch wieder eingefuehrt werden. In der Nachbarstadt ist es noch immer gueltig. Wer da keinen Bock drauf hat, laesst es. Es zwingt einen hier keiner. Man zahlt dann eben den normalen Steuerbetrag und fertig. Mir persoenlich ist es sehr recht, wenn die ganzen 'ich will nur die Ermaessigung' - Leute keine BH machen, sondern ganz weg bleiben oder den TT machen.

    Echt, das gibt es, dass nur die BH anerkannt wird, andere Prüfungen von anderen Verbänden aber nicht? Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass das rechtskonform ist, einen einzigen Verband so zu begünstigen. Habe ich auch noch nie so gehört tatsächlich.

    Bei uns wurde auch der TeamTest anerkannt und es gab Steuerermaessigung. Und beim Tat wird mEn sehr stark auf 'Alltagskram' geschaut bzw. der Teil ausserhalb vom Platz ist umfangreicher und der Platzteil eher...einfacher (Ablage angebunden, usw.).

    Das war dann eben die Moeglichkeit fuer HH, die keinen Bock auf 'richtige' UO haben.

    Oder man macht eben gleich einen Hundeführerschein eines anderen Verbandes, der gänzlich ohne "Unterordnungsschema" auskommt. Mir ging es jetzt ja tatsächlich eher um die angeblich so aussagekräftige BH und die Aussage, dass nur Hunde, die solche Schemata absolvieren können, in einem entsprechenden Maße Alltagsgehorsam zeigen können. Meiner Meinung nach korrelieren diese beiden Dinge nur überhaupt nicht miteinander und es gibt genügend andere Formate, in denen viel mehr Wert auf eine Alltagstauglichkeit und einen Alltsgsgehorsam gelegt wird als in einer BH, wo der Fokus eben klar auf der Unterordnung auf dem Hundeplatz liegt. Was für mich aber auch ok ist, denn sie dient ja eigentlich auch der Sportzulassung.

    Bzgl. BH, kann mir denn mal einer sagen, was ein Hundeplatzfuß auf einem reizarmen Hundeplatz, ein Abruf aus einer statischen Situation und eine minutenlange Ablage außer Sicht über die Alltagstauglichkeit und den Alltagsgehorsam aussagen sollen?

    Ein Hundeplatz ist ein Trainingsplatz. Dort erhält der Hundehalter eine Anleitung im Umgang mit dem Hund.

    Bevor ein Hund Alltagstauglich ist oder wird, muss er erst einmal unter reizarmen Umfeld und unter einem gleichbleibenden Umfeld lernen Befehle zu befolgen und einzuhalten. Erst danach, wenn die Kommandos sicher sitzen, wird der Hund allmählich stressigen Alltagssituationen ausgesetzt.

    Eine Ablage außer Sicht ist aus der Sicht des Hundes erst einmal eine Vertrauensfrage zum Hundehalter und zum anderen auch ein sicheres Zeichen, dass der Hund verlässlich ist. Und im Alltag muss er vielleicht auch mal alleine irgendwo warten - wobei das wohl die wenigsten Hundehalter wirklich machen!

    Klar kann und sollte man in reizarmer Umgebung ÜBEN. Eine PRÜFUNG zur Alltagstauglichkeit sollte aber natürlich dann im Alltag, also in der Öffentlichkeit stattfinden. DORT sollte der Hund dann vernünftig leinenführig und abrufbar sein, im Hundeplatzfuß bewegt sich wohl kaum ein Hund in der Öffentlichkeit. Warum also sollte man Hunde, die dies typbedingt nur schwer zeigen, schlechter bewerten? Macht logisch gar keinen Sinn. Ein Abruf muss unter Ablenkung im Alltag funktionieren. Den Hund aus einem statischen Kommando wie Sitz oder Platz abzurufen ist allerunterster Schwierigkeitsgrad und für den Alltag wertlos. Sicher sollte ein Hund auch kurz mal Bleiben, aber minutenlang außer Sicht ist sicher ein schönes zusätzliches Tool. Für den Alltag dann aber eher nutzlos, denn nichts, wozu ein HH in der Öffentlichkeit überhaupt angehalten werden sollte, seinen Hund irgendwo ungesichert und unbeobachtet irgendwo rumliegen zu lassen.

    cUatBarBQ Wenn mein Hund nur 5kg wiegen würde, dann würde ich meinen Hund einfach immer hoch nehmen, wenn mal wieder ein HH meine freundliche Bitte seinen Hund zurückzuhalten ignoriert. Möchte man keinen Kontakt, dann führt man seinen Hund am besten dicht bei sich und abgewandt. Das ist eh Hundehalterknigge bei der Begegnung mit fremden Hunden. Wird der andere Hund dann trotzdem zu euch gelassen, dann nimm deinen Hund direkt hoch und sage deutlich, dass das Verhalten der anderen Person nicht in Ordnung ist und dann geh weiter, lass dich auf keine Diskussion ein. Du musst dich nicht rechtfertigen, wenn du keinen Kontakt willst, du bist im Recht, die andere Person verhält sich falsch. Meiner Erfahrung nach geht es in solchen Situationen häufig auch um die Deutungshoheit. Sei dir sicher, in dem was du tust und vermittel deinem Gegenüber auch diesen Eindruck. Lass den Ärger der anderen Person an dir abprallen, der Tag ist schön.

    Mal vorweg, ich finde die BH ist eine eher schlechte Lösung, wenn es darum geht, eine Prüfung haben zu wollen, in der es um Alltagssicherheit und -gehorsam geht. Es gibt aber ganz ordentliche Hundeführerscheinformate, die einiges an Alltagsnotwendigkeiten abdecken. Das gibt es dann teilweise auch in unterschiedlichen Stufen. Von: "Ist gefahrlos für die Allgemeinheit an der Leine zu händeln." Bis: "Ist auch im Freilauf gehorsam und ungefährlich". Die gemeinsame Norm ist hier einfach die Ungefährlichkeit und eine Mindestkontrolle, die von der Gesellschaft erwartet werden kann, wenn man sich mit seinem Hund in der Öffentlichkeit bewegt. Ich finde daher schon, dass man auch unterschiedliche Rassen, Charaktere und Lebensläufe grundsätzlich prüfen kann, aber bei der BH gebe ich dir Recht. Gerade der Hundeplatzteil sagt eigentlich genau nichts über die Alltagstauglichkeit und wenn ich das richtig mitbekomme, ist der zweite Teil häufig mehr Alibi und der Fokus liegt klar auf dem ersten Teil. Was ja auch ok ist, wenn es um die Zulassung für den Hundesport geht.


    Gegen einen Hundeführschein in dem Sinne, dass auch individuell auf Mensch-Hund Teams eingegangen wird, hätte ich auch gar nicht viel einzuwenden. Also das man im Alltag (nicht auf dem Platz) kurz begleitet wird und zeigt das man seinen Hund händeln und vor allem richtig einschätzen kann.
    Grundvoraussetzung wäre für mich aber das der Beruf des Hundetrainers kontrolliert wird (ehe man 'gezwungen' wird einen zu bezahlen). Der 11er alleine reicht nicht, ich glaub wir alle haben schon Trainer gesehen die wir niemals buchen würden.
    Aber das dieser Beruf jemals einheitlich geregelt wird, ich glaube das ist Wunschdenken :weary_face:

    Naja, der Vorteil daran, dass es keine einheitliche Trainerausbildung gibt, ist ja, dass sich jeder HH den Trainer und die Richtung der Hundeerziehung aussuchen kann, die ihm selbst liegt. Für eine Prüfung finde ich das auch irrelevant, denn da geht es ja um das Ergebnis, einen gefahrlos und rücksichtsvoll in der Gesellschaft geführten Hund.

    Prinzipiell bin ich zwar auch für eine Professionalisierung der Hundetrainerausbildung, aber irgendwie geht auch jeder davon aus, dass dann automatisch der in seinen Augen richtige Umgang gelehrt wird. Und dass die Ansichten dazu sehr weit auseinander gehen, das sieht man ja schon daran wie unterschiedlich verschiedene Veterinärämter unterschiedliche Trainerausbildungen bewerten bzw. welcher Erziehungsphilosophie der Amts-Vet selbst nachgeht. Vllt bin ich also auch ganz froh, wenn ich da noch relativ freie Wahl habe ...


    Es ist in meinen Augen unfair genormte Prüfungen zu schaffen wenn Hunde gar nicht erst die gleichen Voraussetzungen haben.

    Mal vorweg, ich finde die BH ist eine eher schlechte Lösung, wenn es darum geht, eine Prüfung haben zu wollen, in der es um Alltagssicherheit und -gehorsam geht. Es gibt aber ganz ordentliche Hundeführerscheinformate, die einiges an Alltagsnotwendigkeiten abdecken. Das gibt es dann teilweise auch in unterschiedlichen Stufen. Von: "Ist gefahrlos für die Allgemeinheit an der Leine zu händeln." Bis: "Ist auch im Freilauf gehorsam und ungefährlich". Die gemeinsame Norm ist hier einfach die Ungefährlichkeit und eine Mindestkontrolle, die von der Gesellschaft erwartet werden kann, wenn man sich mit seinem Hund in der Öffentlichkeit bewegt. Ich finde daher schon, dass man auch unterschiedliche Rassen, Charaktere und Lebensläufe grundsätzlich prüfen kann, aber bei der BH gebe ich dir Recht. Gerade der Hundeplatzteil sagt eigentlich genau nichts über die Alltagstauglichkeit und wenn ich das richtig mitbekomme, ist der zweite Teil häufig mehr Alibi und der Fokus liegt klar auf dem ersten Teil. Was ja auch ok ist, wenn es um die Zulassung für den Hundesport geht.

    Hier ging es ja ursprünglich darum, dass jemand seinen angeleinten Hund ungefragt und unkontrolliert zu deinem Hund hin ließ. Merke, eine Leine allein scheint dies nicht zu verhindern. Anstatt hier pauschal über andere Hundehalter zu meckern, die Dinge anders handhaben als du, bringt es deutlich mehr, die eigene Energie in die Dinge zu stecken, die dich auch tangieren. Es stört, dass andere HH ihre Hunde ungefragt und unkontrolliert zu euch hinlassen. Ja, sowas nervt mich auch und das kommuniziere ich dann meinem Gegenüber auch entsprechend. Ob aber ein Hund, der nicht zu uns läuft, an der Leine geführt wird oder frei läuft, das ist mir sowas von egal, tangiert mich doch gar nicht.