Beiträge von *Sascha*

    Ich weiß wirklich nicht, wie ich es händeln würde, wenn mein Hund da nicht die völlig sichere Bank wäre. Eine Freundin hatte einen kleinen, extrem süßen Terriermix - der Kinder gehasst hat. Die hat so manches Mal Blut und Wasser geschwitzt.

    Man kann niemals alle Situationen zu 100% kontrollieren, aber wenn man schon "Blut und Wasser" schwitzt, dann hat man den Zeitpunkt, seinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen und ihn auch zu benutzen, schon verpasst.

    Unter dem Strich ist das leider eine Situation, die gefühlt ständig passiert und von Hundehaltern häufig massiv unterschätzt wird. Hund beißt vorbeilaufenden Passanten. Schaut mal ins Presseportal der Polizei, da gibt es wöchentlich mindestens eine solche Nachricht und das sind nur die Fälle, die dort aufgeführt werden (meist wegen flüchtigem Hundehalter).

    Da der Halter laut Artikel sofort eingegriffen hat, würde ich nun nicht davon ausgehen, dass der Hund da komplett sich selbst überlassen saß. Wie eng das Kind am Hund vorbeilief, das weiß man nicht. Unter dem Strich eine Situation, die einfach nicht hätte passieren dürfen und das liegt in erster Linie in der Verantwortung des Hundehalters.

    Trainingsaufgabe: Wir üben nun rechts oder links bei mir. Eigentlich war es mir bisher egal, wenn er mal wechselt, solange er halt dran bleibt, aber dieser ständige Wechsel gestern (Stresskeks) war doch etwas nervig. Mal sehen.

    Nach 3 Tagen Training stelle ich fest, es hat auch seine Vorteile KEINEN Kangal zu haben. Der Herr hat den Sinn noch nicht so recht verstanden, warum bitte nimmt die Olle das Leckerli nicht einfach in die andere Hand, fragt sich der Hund und lässt sich weiterhin verständnislos bitten.

    Heute Gestern waren wir mal wieder spazieren und ich stelle fest, er hat verstanden, was ich meine, auch wenn er es noch immer für ziemlichen Quatsch hält. Ansonsten waren wir heute einfach nur spazieren, haben Hasen und Golfer getroffen. Ach ja, Ablage haben wir noch geübt, er auf der Wiese, ich auf der Bank. :-D

    Wir müssen da auch nicht anfangen groß zu managen um gemeinsam Gassi zu gehen. Wenn wir Menschen uns treffen wollen, dann eben ohne die Hunde. Findet eh meist abends statt, war schon eine eher lockere Bekanntschaft vor den Hunden und klappt bisher auch wunderbar ohne die Hunde.

    Gegen gemeinsame Spaziergänge spricht doch gar nichts. Im Gegenteil, das ist ne nette Übung. Natürlich erstmal ausschließlich an der Leine und evtl. geht es später sogar im KONROLLIERTEN Freilauf, wenn die Hunde gelernt haben, sich entsprechend zu akzeptieren und zu ignorieren.

    Einfach Zusammenwerfen ist dagegen in der Regel eine richtig blöde Idee.

    Die ganze Kiste ist total verzwickt, weil da soviele verschiedene Faktoren/Sachverhalte zusammenkommen.

    Es muss einen Ort geben, wo sichergestellte und Fundtiere adäquat untergebracht werden. Tiere, die nicht aus Gefährlichkeits-, sondern aus Tierschutzgründen beschlagnahmt werden, müssen ggf gesundgepflegt und vermittelt werden, sonst sind diese Auffangstellen ruckzuck voll.

    Richtig. Das wäre die Aufgabe der öffentlichen Hand, entweder selbst einen solchen Ort zu unterhalten oder einen Träger zu finden, der einen solchen Ort unterhält oder einen Vertrag mit einer privaten Stelle zu schließen. Das liegt in der Verantwortung jeder Kommune selbst. Tierschutzvereine können sich hier anbieten, sind aber nicht die einzige Lösung oder Möglichkeit.

    Zitat

    Hunde werden manchmal ja tatsächlich abgegeben, weil etwas geschehen ist, was außerhalb der Macht des Halters steht. Kann man das realistisch von außen einschätzen, welcher Grund jetzt vorliegt?

    Darf der private Verein dann plötzlich ärztliche Unterlagen, Gehaltsnachweise, … einsehen, weil ich ansonsten Gefahr laufe, tausende Euro bezahlen zu müssen, um meinen Hund versorgt zu wissen?

    Es gibt ja nicht DEN Beißvorfall, sondern nur Vorfälle unterschiedlicher Schwere und Ausprägung. Viele Vorfälle wären vermeidbar gewesen, wenn man sich mit den rassetypischen oder individuellen Verhaltensweisen rechtzeitig auseinandergesetzt hätte. Der HSH, der territorial/sozial aggressiv auffällig wurde ist ebenso wenig aus der Art geschlagen, wie ein Jagdhund, der eine Katze oder ein Reh getötet hat oder ein Hütehund, der den Kindern in die Haxen beißt oder der Spitz, der den Postboten gelöchert hat oder der Schäferhund, der dem unbekannten Mann dann im Arm hing.

    Zitat

    Hunde werden manchmal ja tatsächlich abgegeben, weil etwas geschehen ist, was außerhalb der Macht des Halters steht. Kann man das realistisch von außen einschätzen, welcher Grund jetzt vorliegt?

    Darf der private Verein dann plötzlich ärztliche Unterlagen, Gehaltsnachweise, … einsehen, weil ich ansonsten Gefahr laufe, tausende Euro bezahlen zu müssen, um meinen Hund versorgt zu wissen?

    Der Verein darf alle Unterlagen einfordern, die er möchte, denn er MUSS den Hund ja gar nicht übernehmen. Er kann auch einfach sagen, nö, Löffel deinen Brei selbst aus. Wenn sich ein Verein aber dafür entscheidet, dass er seine Mittel dafür nutzen möchte, einem bestimmten Menschen in einer Notlage zu helfen, dann kann er natürlich auch die Bedingungen dafür diktieren, denn auch der Abgeber eines Hundes ist ja nicht verpflichtet dieses Angebot anzunehmen.

    Zitat

    Und warum sollte dieser Verein all die netten Scheidungswaisen-Hunde überhaupt weitervermitteln, wo sie doch von den Ex-Haltern voll finanziert werden? Ist doch viel netter, sich um liebe Knuddelhunde zu kümmern als um den sichergestellten Beißer, den ich nur schiebern kann…

    Wenn man das Pensions-und Vermittlungsmodell fahren will, dann kann der Verfügungsberechtigte eines Hundes natürlich jederzeit entscheiden, den Hund in eine anderweitige Einrichtung zu verbringen und einen Vertrag auch fristlos kündigen, wenn gegen Vertragsbestimmungen (Vermittlung) verstoßen wird.


    Zitat

    Es ist wahnsinnig schwer, da eine one-size-fits-all-Lösung zu schneidern.

    Perfekt ist sowas nie, richtig.


    Zitat

    Man müsste auch erstmal definieren, was das Ziel sein soll.

    Wollen wir Leute bestrafen, die einen unpassenden Hund gekauft haben?

    Wollen wir Tierschutz, d.h. ein möglichst gutes Leben für möglichst viele Tiere?

    Das können schon mal zwei Paar Schuhe sein.

    Es mag als Strafe oder Bestrafung empfunden werden, wenn ich bis zum Selbstbehalt für ein von mir angeschafftes Tier aufkommen muss, per Definition ist es aber keine Strafe, sondern eben die selbst auferlegte Verantwortung, die die Allgemeinheit vom Einzelnen einfordert.

    Bzgl. der zweiten Frage. Möchte ich mehr Tierschutz sicherstellen als gesetzlich geregelt und erwartet wird, dann muss ich das privat finanzieren, ja, das ist so.

    Wenn Du es genau wissen will, musst Du bei den jeweiligen Vereinsvorständen bzw. Tierheimleitern nachfragen.

    Nö, ich will das nicht genau wissen. Mir reicht es völlig zu wissen, dass die Verantwortlichkeit für diese Tiere in öffentlicher Hand liegt und kein privater Tierschutzverein dazu gezwungen werden kann, ein solches Tier zu übernehmen. Wenn sich ein Tierschutzverein aber freiwillig dazu entscheidet oder einen Vertrag schließt, der zu seinen Lasten ist, dann ist das sein eigenes privates Vergnügen.

    Ich empfinde es als Skandal, dass die öffentliche Hand den Gutwillen der Tierschützer diesbzgl. ausnutzt und sich so ihrer rechtlichen Verantwortung entledigt und bin gerne bereit mich dafür einzusetzen, dass diesem Gebahren ein Ende gemacht wird.

    Ich stelle mich aber nicht hin und sage, dass die öffentliche Hand für alle ungewollten Tiere aufkommen soll und privaten Organisationen, die nach eigenem Gutdünken handeln und Tiere vermitteln dafür Gelder in unbekannter Höhe zur Verfügung stellen sollen. Nö, warum? Wir haben bereits Regeln, die eben die Verantwortung für Haustiere jeweils ihrem Eigentümer, ihrem Halter und dem Staat als Regulativ zuweisen. Setzen wir die doch mal konsequent um!

    Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?

    Unserem Tierheim wurde vor 2? Jahren von Seiten der Vet.behörde massiv Druck gemacht einige beschlagnahmte Hunde zu übernehmen weil die Kosten das Budget der Behörde zu sehr belasten würden. Es hat ein paar Wochen bis zur Eingiung gebraucht.

    Und das ist mMn der eigentliche Skandal. Es darf nicht sein, dass die Kosten für Fundtiere und beschlagnahmte Tiere auf private Organisationen abgewälzt werden. Für diese Tiere aufzukommen IST die Aufgabe des Staates bzw. der Allgemeinheit (immer mit dem Aspekt, dass der Staat/die Allgemeinheit die Kosten versucht mit allen rechtlichen Mitteln vom Verursacher zurückzuholen).

    Es kann doch nicht sein, dass Tierschutzvereine sogar froh sein müssen, wenn Ämter die Unterbringungskosten für zumindest 6 Monate übernehmen. Nach welcher rechtlichen Grundlage meinen Ämter, dass sie dann für weitere entstehende Kosten nicht mehr in Vorleistung gehen müssen?

    Warum lassen sich Tierschutzvereine diese Tiere übereignen?

    Um ggf. rechtliche Befugnisse für ärztliche Behandlungen, Vermittlung oder Euthanasie zu haben?

    Würde ich jetzt vermuten.

    Sonst müssten sie ja immer erst Genehmigungen einholen.

    Das wäre eine Frage der Vertragsgestaltung. Richtig wäre aber, dass solche Tiere dann natürlich nie in das Eigentum des Tierschutzvereins übergehen, sondern lediglich im Auftrag verwahrt, trainiert und vermittelt werden würden. Natürlich kann es sein, dass das nicht im Interesse eines Tierschutzvereins ist, der sich seinen Tieren noch auf breiterer Ebene verantwortlich fühlt, aber DAS ist dann eben das Problem eines privaten Vereins und nicht das Problem der Allgemeinheit.