Beiträge von *Sascha*

    Wir waren gestern mit der Hundeschule unterwegs, incl. läufiger Hündin.
    Was haben wir also geübt.

    Abruf von läufiger Hündin,
    Freifolge in Anwesenheit läufiger Hündin
    Ablage außer Sicht in Anwesenheit läufiger Hündin (Das war am schwersten ...)

    Trainingsaufgabe: Wir üben nun rechts oder links bei mir. Eigentlich war es mir bisher egal, wenn er mal wechselt, solange er halt dran bleibt, aber dieser ständige Wechsel gestern (Stresskeks) war doch etwas nervig. Mal sehen.

    Beim Passus zur Registrierungspflicht handelt es sich nur um eine Ermächtnisverordnung, nach der die Behörde sie erlassen kann.

    Ich hoffe, sie arbeiten schon an dieser Verordnung.

    Ich sehe überhaupt keinen Grund, der dagegen sprechen würde. Das System wurde ja bereits ausgiebig in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung erprobt und funktioniert dort nach meiner Erfahrung sehr wunderbar.

    Wie muss ich das mit dem Qualzuchtverbot verstehen? Warum sollte jeder deutsche Wurf eine Qualzucht sein? Häh?

    Phonhaus meint damit (gehe ich zumindest von aus), dass das Qualzuchtgesetz für alle Hunde in Deutschland gilt, die von Qualzuchtmerkmalen betroffen sind und nicht nur VDH Hunde. Die ohne Verband vermehrten Hunde sind nur deutlich schwerer zu erwischen, daher wäre eine Registrierungspflicht hilfreich.

    Ok, das ist ja logisch. Aber es ist ja nicht jeder Hund in Deutschland eine Qualzucht. Ich habe mal in diesen Referentenentwurf hineingelesen. Wenn ich das richtig verstehe, dann verstößt man gegen das Qualzuchtverbot, wenn man mit einem Hund züchtet, der genannten Einschränkungen unterliegt bzw. damit zu rechnen ist, dass er diese vererbt UND dass diese Einschränkungen nicht offensichtlich erkennbar vorliegen müssen, sondern es reicht, wenn man entsprechende Untersuchungen bestimmter genetischer Defekte unterlassen hat, von denen man hätte annehmen können, dass diese beim Hund vorliegen könnten. Muss man dann sehen, was da wie auf Mixhunde angewendet werden kann und wird. Ein generelles Zuchtverbot ist das aber nicht. Interessant wird es ja auch erst dann, wenn tatsächlich phänotypisch kranke Hunde entstehen.

    Phonhaus
    Hat sich überschnitten.

    Wie könnte man dem entgegenwirken? Mehr Aufklärung der Welpenkäufer (Funktioniert aufgrund der Mitleidskäufe wahrscheinlich nicht)? Eine Registrierungspflicht von Würfen beim Vet-Amt?

    Ich muss nochmal im Referentenentwurf fürs neue TSchG nachlesen, ich meine, da gibts was zur Registrierungspflicht. Und unters Qualzuchtverbot werden danach alle Würfe in Deutschland fallen.

    Ich fände eine Registrierungspflicht super. Die hat sich bei anderen Tierarten definitiv bewährt und ist kein bürokratisches Monster.

    Wie muss ich das mit dem Qualzuchtverbot verstehen? Warum sollte jeder deutsche Wurf eine Qualzucht sein? Häh?

    Auch bin ich der Meinung, dass sich Tierschutzprobleme im Ausland auch nur im Ausland nachhaltig lösen lassen

    Wie denn?

    Ich verstehe, dass man seine eigenen moralischen Vorstellungen häufig als Maßstab für das Handeln anderer anlegt. Und ja, es tut weh, wenn man sieht, dass anderswo auf der Welt, Hunde nicht den gleichen Stellenwert haben wie bei uns. Aber machen wir uns doch mal ehrlich, auch in Deutschland leiden Tiere zu Millionen.

    Ich habe kein Problem mit Auslandstierschutz, wenn dann habe ich nur ein Problem mit der moralischen Keule, aber die unterstelle ich nicht jedem Menschen, der im Ausland Tierschutz betreibt. Ich finde das genauso okay, wie wenn man versucht im Inland zu helfen und ob es nun Tiere sind oder ganz andere Dinge. Ich finde das toll. Ich finde es auch schön, wenn man passenden Hunden aus dem Ausland in Deutschland eine Chance gibt, denn es gibt doch auch wirklich tolle Hunde aus dem Auslandstierschutz, die hier wunderbar zu dem ein oder anderen Menschen passen. Vermittlung finde ich toll, "Rettung" nur um des Rettens willen nicht. Es löst das Problem im Ursprungsland nicht und ein einzelnes Tier "rettet" man eben nur dann, wenn man ihm ein Leben vermitteln kann, in dem es ankommen und glücklich werden kann.
    Wenn also mit Verstand und nicht zuerst mit dem Herzen eine vernünftige Auswahl getroffen wird UND es ein entsprechendes Netz gibt, dass Hunde erst einmal ankommen und eingeschätzt werden können UND die neuen Eigentümer bei Problemen auch beraten und aufgefangen werden bzw. der Hund im schlimmsten Fall auch zurückgenommen wird, dann bin ich immer für die Vermittlung einzelner Individuen aus dem Ausland, warum auch nicht. Es löst das Problem im Herkunftsland nur eben nicht nachhaltig, weil sich durch die Ausfuhr der Hunde am Grundproblem nichts verändert.

    Und auf keinen Fall finde ich, sollte man den Menschen, die einfach nur einen Hund wollen mit der moralischen Keule begegnen, sie müssten ganz unbedingt einen Hund aus dem deutschen Tierschutz oder aus dem Auslandstierschutz zu sich holen. Nein, das müssen sie nicht. Meine Hundehaltung ist mein privates Vergnügen und nur weil ich einen Hund halte, bin ich nicht verpflichtet mit meiner Hundehaltung Tierschutz zu betreiben. Warum auch? Ich darf mir ganz selbstsüchtig den Hund aussuchen, mit dem ich leben möchte, denn ich bin nicht verantwortlicher für das Elend, das andere Menschen auf diesem Planeten verursachen, als jeder andere Mensch auch, egal ob mit oder ohne Hund.

    Und dann kommt das böse Erwachen, wenn der Hund tatsächlich sowas wie Anlagen mitbringt. Wenn der kein puscheliges Stück Lehm ist, dass ich mir gestalte, wie ich will. Wenn er mit dem Erwachsenwerden nicht mehr mit jedem klarkommt. Wenn der Hütehund tatsächlich hütet. Wenn Katzen in die Kategorie Beute fallen. Wenn er Kinder unnötig findet. Usw.

    Und an der Stelle hat man dann die Hunde, die zumindest hier im TH sind. Weil eben nicht Everybody's Darling.

    Und wenn sie Pech haben, dann sitzen sie dort direkt mit Einstufung und Auflagen, weil der Ex-Besitzer es zudem noch unterließ den Hund zu sichern oder nach einem Vorfall die entsprechenden Nachweise zu erbringen. Warum auch, der nächste Welpe ist ja leicht zu haben und bringt bestimmt weniger Probleme.

    Und der alte hockt dann eben im Tierheim und wer will den jetzt? Der bringt nicht nur sein Päckchen mit, sondern direkt behördliche Auflagen (auch Kosten) und eine erhöhte Steuer? Ganz toll.

    Und nein, das betrifft nicht nur Kampfhunde, Herdenschützer und Gebrauchshunde, sondern immer häufiger den kleinen süßen Mischling von nebenan.

    Trotzdem werden weniger Welpen nicht wirklich dabei helfen, dass diese Hunde vermittelt werden. Wenige inländische Welpen führen zu mehr Auslandsimporten und hier sind die Kontrollmöglichkeiten von Behörden und Welpenkäufern nur noch eingeschränkter. Auch bin ich der Meinung, dass sich Tierschutzprobleme im Ausland auch nur im Ausland nachhaltig lösen lassen und Hunde häufig viel zu wahllos nach Deutschland "gerettet" werden. Dazu dann die Welpenmafia, die sich auch unter diesem Deckmantel schon tarnt.

    Das vorrangige „Problem“ aus Tierschutzsicht bei privat erzeugten Mischlinge und Rassehunden (ohne Verbandsangehörigkeit) sehe ich darin, dass sie einen Markt bedienen, in dem sich auch tierschutzwidrig handelnde Hundemassenproduzenten aus dem In- und Ausland bewegen. Gäbe es die Akzeptanz für diesen Markt nicht, dann hätten Hundehändler ein deutlich schwereres Spiel.

    Wie könnte man dem entgegenwirken? Mehr Aufklärung der Welpenkäufer (Funktioniert aufgrund der Mitleidskäufe wahrscheinlich nicht)? Eine Registrierungspflicht von Würfen beim Vet-Amt?

    Ein Pudel-Colli-Mix Welpe ist mit Sicherheit bis zur 8ten Woche vergeben. Die nehmen keinem Tierheimhund den Platz weg.

    Ich sage nicht, dass diese Würfe das Hauptproblem sind. Aber sie tragen eben auch ihren Teil bei, denn leider landen gerade diese Mixwelpen häufiger bei Menschen, die sich weniger Gedanken bzgl. ihrer Hundeanschaffung gemacht haben (einfach weil sie halt häufig schneller, einfacher und günstiger zu haben sind) und andersherum, wie viele dieser "Züchter" sind tatsächlich bereit, ihre gezogenen Hunde bei Problemen zurückzunehmen, sie neu zu vermitteln oder haben einfach die Kompetenz ihre Welpen nicht nur gut zu sozialisieren, sondern auch nach dem Auszug ihre Familien weiter zu betreuen? Wie gesagt, es geht hier nicht um den Einzelfall, sondern den Durchschnitt. Natürlich landen eigentlich nie die Welpen im Tierheim, sondern erst der heranreifende oder erwachsene Hund. Je kleiner und süßer oder besonderer der Hund, desto später, sowas lässt sich nämlich dann doch noch ganz gut bei ebay ein paar Mal weitervermitteln.

    Und nun habe ich noch gar nicht über die Würfe gesprochen, wo die Auswahl der Elterntiere einfach unpassend war. Sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil die Ausgangsrassen einfach gar nicht zusammenpassen.

    Wie gesagt, mMn wären diese Würfe nicht das Problem, wären sie halt das einzige, was der Tierschutz in Deutschland bewältigen muss.

    Hm ich nehme das mit dem "ohne Worte" zurück. Genau diese eigentlich transparente Beschreibung zeigt, warum allein der Gedanke, streunende/wildernde Hunde als Jagdscheininhaber*in abschießen zu wollen, völlig bigott und abstrus ist. Als würde es für das Tier einen Unterschied machen, ob es vom Familien Flat Coated oder Hund mit VGP getötet wird

    wie oft passiert das denn in der Realität, dass ein wildernder Hund von einem Jagdscheininhaber abgeschossen wird?

    Die offiziellen Zahlen kann man in der Jagdstatistik nachlesen.
    In Schleswig-Holstein sind das etwa 5-6 wildernde Hunde und 2500-3000 Katzen pro Jahr.

    schleswig-holstein.de - Artenschutz - Jahresbericht zur biologischen Vielfalt - Jagd und Artenschutz