Das ist für mich keine Rücksichtsnahme.
Klar kann man das nicht erwarten und jeder kann das machen so wie er möchte, aber ich finde man kann schon Rücksicht nehmen.
Ja, dazu habe ich mich lange drängen lassen, weil natürlich auch bei mir die Erwartungshaltung des seinen Hund absetzenden Hundehalters ankommt, dass ich nun möglichst schnell an ihm vorbeilaufen soll. Das war für meinen Hund aber immer ein Problem, weil er eben Probleme damit hat, nahezu frontal auf einen anderen Hund zuzulaufen. Das heißt, er kann seinen Blick dann nicht mehr abwenden und wird mit jedem Schritt angespannter. Er löst aber nicht aus, solange der andere Hund nicht angreift. Ich möchte aber einen Hund, der sich entspannt anderen Hunden nähern kann und entsprechende Deeskalationsstrategien bewusst einsetzen kann.
Also nehme ich sehr wohl die Erwartungshaltung meines Gegenübers zur Kenntnis, dass ich mich mit meinem Hund an ihm vorbeibewegen soll und tue das ja auch. Wenn wir jetzt von einem Abstand von z.B. 50m ausgehen, dann hätte ich nur 25m zu überbrücken, wenn der andere HH sich ebenfalls bewegt, bleibt er aber stehen, so sind das 50m, die ich nun auf ihn zugehen muss und das tue ich auch, aber eben in meinem Tempo, sodass die Situation für meinen Hund passt. Der andere Hundehalter kann dabei doch jederzeit entscheiden, dass das für ihn so nicht passt und seinerseits weitergehen oder umdrehen. Ich verstehe nicht so ganz, warum du Rücksichtnahme nur von mir einforderst, vom anderen Hundehalter aber nicht? Jeder tut halt, was er kann und was möglich ist. Wem das nicht reicht, der muss eine andere Lösung für sich finden.