Beiträge von *Sascha*

    Da habe ich einfach andere Werte. Für mich wiegt die Verantwortung für den Hund, den man gekauft hat, schwerer als der Wunsch IPO oder sonst einen Sport mit Siegerambitionen zu machen.

    Und nach allem, was die Halterin schreibt, glaube ich nicht, dass der Hund unglücklich bei ihr wird.

    Wenn ich der Halterin diese .Anpassung nicht zutrauen würde, würde ich auch zur Abgabe raten.

    Letztlich wird die Halterin nach ihren Werten entscheiden.

    Nein, dieser Vergleich ist unfair, da das Hobby der Themenstarterin eben auch ein Teil ihres Lebens ist. Stell dir vor, du müsstest einen für dich sehr wichtigen Teil deines Lebens aufgeben, um die Bedürfnisse deines Hundes erfüllen zu können. Wie bereit wärst du tatsächlich dazu oder würdest du nicht doch immer mal gerne den Kompromiss suchen.
    Hier haben wir scheinbar den Fall eines völlig unkomplizierten Hundes, wo die Bedürfnisse von Hund und Halter einfach nicht zusammenpassen. Jeder Kompromiss, der hier gefunden werden könnte wird mindestens für einen (Hund oder Halter) ganz erhebliche Veränderungen und damit nicht unwahrscheinlicher Weise auch Belastungen mit sich bringen.

    Natürlich ist es immer eine individuelle Frage(und eine Frage der realen Möglichkeiten), ob man einen Hund abgibt, aber es zeugt eben nicht automatisch von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder einer fehlenden Zuneigung, manchmal ist es sogar ganz das Gegenteil.

    Das sehe ich auch so. Aber in diesem Fall hat die Halterin Know-how, Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Mittel, um den Hund auszulasten. Sie sagt auch, dass sie ihn mag. Sie muss aber ihren Sportlichen Ehrgeiz opfern und sich etwas anpassen. Ich finde, das kann man erwarten.

    Der Hund ist jung. Es ist etwas anderes zu glauben, dass man etwas kann und damit glücklich zu werden, als es dann am Ende >10 Jahre auch durchzuziehen. Ich finde es nicht fair dem Hund gegenüber, wenn man dieses Risiko eingeht, wenn es anderswo viel besser passen könnte, nur damit sich ein junger Hund nicht noch einmal umgewöhnen muss.
    Die TS sagt z.B. auch ehrlich, dass sie nicht die Zeit hat, den Hund anderweitig gezielt zu fördern und dass ihre Ambitionen weiterhin beim IPO liegen und die Nichtbegabung der Hündin dort ein Loch reißen würde. Ich finde es nicht fair, dass die Hündin eine "Enttäuschung" bleiben muss, wo sie doch ganz sicher Begabungen und Anlagen hat, die sich nach Einstellung der IPO-Arbeit durchaus auch viel deutlicher zeigen könnten. Und weiter IPO machen, mit einem Hund, der da kein Interesse dran hat? Das wäre für mich das absolut unfairste und egoistischste, was man als Halter tun kann.

    Deine Kinder sollen in Sicherheit aufwachsen dürfen.

    Viel Glück und alles Gute für den kleinen Schreihals.

    Verwechselst du da gerade irgendwas?

    Ich würde da jetzt einfach gar nichts entscheiden, wenn es eine Übergangslösung gibt, nicht in dieser Situation, wo alle, Menschen wie Hund, neben sich stehen.

    Liebe TS, bitte schämt euch nicht, dass ihr Hilfe braucht. Ihr müsst da nicht alleine durch und ihr sollt euch und eure Hobbys darüber auch nicht aufgeben. Kommt erstmal auf die Füße und dann sortiert euch neu.

    Und ja, das ist ein Hundeforum, aber Hunde leben in einem sozialen Gefüge mit ihren Menschen und damit ist das eine vom anderen eben nicht immer trennbar.

    Würdet ihr einen Hund abgeben, wenn sich herausstellt, dass dieser so gar nicht das ist was ihr erwartet habt?

    das war deine Ursprungsfrage

    Theoretisch sind wir schon lange im OT. Und zwar seit dem Moment als wir begonnen haben darüber zu diskutieren ob Hunde leiden wenn man sie abgibt.

    Meiner Ansicht nach ist das das zentrale Thema: Wie schlimm wäre das für den Hund? Oder wonach willst du entscheiden?

    Wo wir dann bei der Frage wären, wie "schlimm" es für einen Hund ist, wenn er sich in einem Leben einrichten muss, das nicht zu seinen Anlagen und Bedürfnissen passt und damit bei der realistischen Frage, wie weit KANN man als Hundehalter seinem Hund diesbzgl. entgegenkommen und die Vorstellungen des eigenen Lebens entsprechend ändern und anpassen.
    Natürlich ist es immer eine individuelle Frage(und eine Frage der realen Möglichkeiten), ob man einen Hund abgibt, aber es zeugt eben nicht automatisch von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder einer fehlenden Zuneigung, manchmal ist es sogar ganz das Gegenteil.
    Wie viele Menschen behalten ihre Hunde aus reinem Egoismus und wie häufig ist es am Ende der Hund, der das ausbadet.

    MoniHa

    Ich habe nicht das Gefühl, dass hier in der Dogforumszene Hunde wie Handtücher gewechselt werden und auch im Reallife begegnen mir mehr verantwortungsbewusste Hundehalter für die Abgabe gar keine Option ist und erst dann das Drama groß ist, wenn es schließlich eskaliert.

    Ich wünsche mir einfach eine realistischere Einschätzung über das, was ein individueller Hund braucht, bzw. über das, was er sich wünscht und über das, was ich als Hundehalter ihm bieten kann. Sicher muss und sollte diese Einschätzung bestenfalls vor der Anschaffung stattfinden, aber Hunde sind Lebewesen und auch der bestmotivierteste und informierte Hundehalter ist erstens nicht vor Fehlannahmen gefeit und zweitens entwickelt sich manches einfach manchmal anders als erwartet und niemand muss da durch, weder der Hund noch der Mensch. Nicht, wenn es einfachere andere gute Lösungen gibt und danach beide glücklicher sind, weil sie Partner haben, die viel besser zu ihnen passen.

    Für mich bleibt trotzdem die Frage bestehen, warum wir hier im Forum jeden Anfänger darauf aufmerksam machen, dass er die Verantwortung für den Hund für bis zu 15 Jahre übernimmt.

    Warum kann nicht eine Jugendliche, die sich sehnsüchtig einen Hund wünscht, das einfach mal ausprobieren? Warum sollen sich alte Menschen Gedanken machen, ob sie den Hund noch überleben?

    Oder warum soll man nicht einfach seine Traumrasse anschaffen und weiterverkaufen, wenn es dann doch nicht passt?

    Weil ein Hund erstmal vernünftig gehalten, sozialisiert, habituiert und erzogen werden muss, dass er unkompliziert in der menschlichen Gesellschaft gehalten werden kann, in einem entsprechend passenden Umfeld.

    Es macht keinen Sinn hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein Hund, der das benötigte on top nicht KANN, der ist bei einem anderen Halter trotzdem ein gut sozialisierter und erzogener Hund und somit keine "verkorkste" Baustelle. Ein Hund, der unüberlegt angeschafft wird und bei dem bereits die Grundlagen für ein Zusammenleben oder eine spätere rassetypische Nutzung verkorkst werden, ist meist oder zumindest sehr häufig eine lebenslange Baustelle und auch für Liebhaber eine zusätzliche Belastung mindestens zeitweise.

    Ich finde, es ist Egoismus einen Hund zu behalten, für den man nicht der passende Mensch mit dem richtigen Umfeld ist. Die einzige Einschränkung wäre für mich, dass es keine anderen Möglichkeiten mehr für diesen Hund gibt.

    Mir wird immer viel zu viel aus der Perspektive des Menschen gedacht, aber auch der Hund hat ein Recht darauf in einem Zuhause zu leben, in dem seine Anlagen geschätzt und gefördert werden. Es ist überhaupt nicht immer die richtige Lösung, den Hund in das Leben eines bestimmten Menschen "einzupassen" und nur sehr selten passt sich ein Mensch mit seinem Leben wirklich umfänglich den vorher nicht erwarteten Bedürfnissen seines Hundes an. Ich kann verstehen, wenn man einen Hund nicht mehr abgeben möchte, aber man sollte immer überlegen, ob das immer auch im Sinne des Hundes ist.

    Noch zu den Fragen:

    Ich wohne auf einer Straße, die deren Straße kreuzt. Deshalb bekomme ich deren kommen/gehen nicht mit. Meine direkte Nachbarin klagt schon über das viele Bellen, bei mir kommt das nicht an oder ich bin da nicht so zuhause. Wenn ich vorbeikomme und jemand rein/rausgeht ist der Hund nicht da.

    *Sascha*

    Naja, die TE selbst hat ja davon geschrieben, dass der Hund Passanten "verbellt" und sich manche Nachbarn davon schon richtig gestört fühlen. Die TE hat halt einfach Glück, dass ihre Wohnung bisschen weiter weg ist. Daran sollten die HH arbeiten, wenn sie nicht früher oder später ein Problem mit den Nachbarn bekommen möchten.

    Und dass Passanten da vor Angst auf die Straße springen, ist auch einfach nicht in Ordnung. Da sehe ich die HH Familie in der Pflicht.

    Kann sein, kann nicht sein. Die TS hat jedenfalls keinen Anspruch gegen die Hundehalter. Sie schreibt auch, dass der Hund nicht ständig, sondern eher selten im Vorgarten ist. In welchem Rahmen die Lärmemissionen also stattfinden, müsste erstmal geprüft werden und von einem Belästigten als Belästigung empfunden werden. Nur derjenige, der von Lärmemissionen betroffen ist, kann auch dagegen vorgehen. Wäre ja auch noch schöner, wenn ich mich stellvertretend für andere Menschen über eine Lärmquelle beschweren kann, die für mich keine Relevanz hat.

    Das Erschrecken habe ich irgendwo schon erläutert, das ist eine reine Haftungsfrage, die sich aus der Gefährdungshaftung ergibt. Sie hat nichts mit Schuld oder Fahrlässigkeit zu tun. Jede Bewegung eines privat gehaltenen Tieres kann zu einem Unfall und damit zu einer Haftung führen. Während der erwerbsmäßige Tierhalter eben gerade nicht haftet, wenn er seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Grob gesagt, erschreckt dich der Wachhund eines Firmengeländes ist das haftungstechnisch etwas anderes als wenn dich ein Privathund erschreckt, selbst wenn es am identischen Ort mit den identischen Voraussetzungen und den identischen Folgen passiert ist.
    Für die TS spielt das aber nun wiederum auch keine Rolle. Ihr ist der Hund bekannt und ein so starkes Erschrecken, dass sie auf die Straße springt, entsprechend nicht angemessen und erwartbar.