Beiträge von *Sascha*

    Für mich klingt eigentlich alles bis zu dem Punkt, wo der Polizist die Frau mit dem Hund zum Wasser schickt, sehr logisch.
    Egal ob im Übereifer des Spiels oder Ressourcenthematik, der Hund erwischt das Herrchen. Es blutet stark, Frauchen ganz aufgeregt, ruft den Notarzt, erzählt etwas von Hundebiss, also wird durch den Notruf auch die Polizei verständigt. Polizei und Notarzt sind da, Frauchen einzige Angehörige vor Ort, steht da mitten drin mit aufgeregtem großen Hund. Also bittet die Polizei sie aus der Situation raus mit dem Hund ans Wasser zu gehen.

    Und dann wird es irritierend, warum sollte ein Polizist rufen, dass sie vom Hund weggehen soll. Vllt hat er etwas anderes gerufen, sie solle von etwas/jemand anderem weggehen? Jedenfalls löst dieser Ruf aus, dass der Hund auf den Polizisten zustürmt und er sich gezwungen sieht, ihn aus Selbstschutz zu erschießen.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wehrt sich die Frau auch hauptsächlich gegen den Vorwurf, dass sie die Polizei gerufen hätte, um den Hund zu erschießen. Dass der Polizist in dieser Situation dann den Hund erschossen hat, macht sie ihm wohl gar nicht zum Vorwurf.

    Was man daraus lernen kann, wie wichtig es ist, in solchen Situationen seinen Hund wirklich an kurzer Leine dicht bei sich zu führen und unter Kontrolle zu halten. Rechtzeitig den nötigen Abstand zu suchen, damit die Hilfskräfte ihre Arbeit tun können.

    Nur mal so zum Verständnis. Wenn ich das richtig verstehe, dann ist die Forderung zur Gefahrenabwehr hier, dass HH ihren angeleinten unter Kontrolle stehenden Hund noch zusätzlich mit einem Maulkorb absichern sollen, damit sichergestellt ist, dass er fremde unkontrollierte freilaufende Hunde, die ihm unangemessen auf die Pelle rücken, nicht beißen kann?

    Ist das wirklich euer Ernst, dass ihr euch, wenn euer Hund nicht hört oder wegläuft, in erster Linie vor angeleinten unverträglichen Hunden sorgt, die euer Hund belästigen könnte? Ehrlich gesagt, glaube ich, da liegt das Problem eigentlich ganz woanders. Wenn mein Hund wegläuft, habe ich Angst, dass der überfahren wird. Und ob der dann vor das Auto läuft, vom Jäger geschossen wird, von einem Pferd getreten, von einer Kuh zermatscht oder von einem anderen Hund gebissen wird. In all diesen Fällen gibt es nur einen Menschen, der dafür verantwortlich ist und das bin ich selbst, ob nun schuldhaft oder durch dumme Umstände.

    Ist ein Unterschied wie zwischen grossem Auto und Fussgänger.

    Und genau deswegen rennen Fußgänger ja auch selten einfach so vor Autos und wenn sie es doch tun, dann ist eben nicht der Autofahrer Schuld. Den Autofahrer trifft nur dann eine Schuld, wenn er nicht die nötige Vorsicht und Umsicht hat walten lassen, aber eben nicht, wenn da ein Fußgänger plötzlich Kamikaze vor ein Auto springt.

    Ich habe übrigens gerade durch Zufall einen Bericht über einen damals auch hier diskutierten Vorfall über eine Hundeattacke in St. Gallen in der Schweiz gefunden. Damals wurde ein Pitbull von einem unbeteiligten Zeugen mit der Axt getötet, um einen Malteser zu schützen.

    Es gab sowohl einen Strafbefehl gegen den Mann, der den Pitbull tötete als auch gegen die Halterin des Maltesers, die ihren Hund unangeleint auf die Pitbullhündin zulaufen ließ ohne auf die Zurufe des Halters des Pitbulls zu reagieren, ihren Hund abzurufen.

    https://toggenburg24.ch/articles/29073…lterin-gebuesst

    Passt irgendwie auch zu dieser Diskussion hier. Nur dass damals der andere Hund starb.

    Hundundmehr

    Du schreibst, du hast deinen Welpen auf dem Parkplatz zwischen zwei Autos gefunden. Und genau das wäre MEINE erste Sorge, dass der Welpe vor ein Auto läuft oder vllt auch, dass er sich im Wald verirrt und in der Nacht das Opfer von Raubwild wird.

    Nicht im Traum würde ich denken, dass da jetzt jemand mit seinem angeleinten aber unverträglichen Hund entlang kommt, den mein Welpe dann auflauert und so bedrängt, dass der Hund zupackt, ohne dass seine Besitzer ihn daran hindern können.

    Wenn ich mir vorstelle, mein in Panik fliehender Welpe wäre in dem Moment in ein Hund-Halter-Gespann reingerannt, wo der Mensch der Ansicht ist, andere Menschen sind es selbst schuld, wenn sie ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben, und der eigene Hund diesen Hund dann schreddert, weil ein Maulkorb ja unnötig ist ...

    Interessant, dass diese doch sehr unwahrscheinliche Möglichkeit für dich in diesem Moment die größte Bedrohung für deinen Welpen darstellt. Mir würden da auf Anhieb ganz andere Gefahrenquellen einfallen.

    Anders rum ist es aber auch total doof. Man geht mit 4 kg Hund an der Leine spazieren und von hinten kommen 2 ca 30 kg Hunde ohne Leine und ohne einen Besitzer zu sehen angedonnert.

    Wie soll man da vernünftig sein Kleinteil schützen?

    Auf den Arm nehmen, wegdrehen und hoffen, dass die Hunde nicht auf Menschen gehen.

    Ich finde bei dieser Diskussion hier geht es aber nicht um kleine vs. große Hunde.

    Mir persönlich geht es auch gar nicht um die Frage, ob der Hund eine Tötungsabsicht hatte oder nicht, denn mMn spielt das keine Rolle, wenn der Hund an der Leine war und von unkontrollierten freilaufenden Hunden bedrängt wurde. Die Schuld liegt hier eindeutig bei den Haltern der bedrängenden unkontrollierten Hunde. Wieso haben manche HH immer diese Idee, dass alle Hunde freundlich zueinander sind. Das ist nicht so und das muss auch gar kein Anspruch sein.

    Es kann auch nicht Aufgabe der Umwelt sein, bloß immer 100% "richtiges" Verhalten zu zeigen, damit sich das im Ungewissen lauernde, mögliche Gefahrenpotential nicht verwirklichen kann.

    Natürlich ist es meine Aufgabe als Tierbesitzer dafür zu sorgen, dass mein Hund sich nicht so verhält, dass er in eine Gefahr hineinläuft. Läuft ein Hund auf dir Straße, dann wird niemand dem Autofahrer die Schuld geben. Wird mein Hund auf einer eingezäunten Kuhwiese niedergetrampelt, dann trägt weder der Bauer die Schuld noch bedarf es wegen der Kühe ordnungsrechtlicher Maßnahmen. Wenn mein Hund zu Pferden läuft, die im öffentlichen Raum geführt werden. Muss dann das Pferd speziell gesichert werden in Zukunft, wenn es zutritt?

    Nein, denn genau das Gegenteil ist der Fall. In jedem anderen Fall sprechen wir von einem unkontrollierten Hund, der in Gefahr geriet, durch die Unachtsamkeit seines Halters oder einfach nur durch dumme Umstände, aber Schuld ist dann nicht die Umwelt. Denn die Umwelt birgt Gefahren, das ist einfach die Realität. Diesen Anspruch, den du da formulierst, den stellen wir als Gesellschaft tatsächlich nur an Hunde.

    So ist aber die Rechtslage

    Gefährdungshaftung hat weder etwas mit Meinung, noch mit Moral oder Schuld zu tun

    Ja, der Hund (und dessen HH), der getötet hat, ist jetzt trotzdem am A*** ... egal ob das provoziert wurde oder nicht.

    Die Gefährdungshaftung (Die mMn dringend überarbeitet gehört) ist hier aber ja auch nicht das größte Problem für den HH, dafür hat Mensch ja in der Regel eine Versicherung.

    Es wird aber vermutlich eine Einstufung als gefährlicher Hund und entsprechenden Auflagen für den beißenden Hund geben.

    Je nach Bundesland bekommt man hier sogar weniger strenge Auflagen, wenn der Hund im unkontrollierten Freilauf war. Dann reicht manchen Ämtern dann eine Leinenpflicht. Hat der Hund an der Leine gebissen, zeigt das dann, dass die nicht ausreicht und es gibt zusätzlich die Maulkorbpflicht.

    Also was genau ist jetzt eigentlich dein Thema? dass ich deine Meinung nicht teile? Fällt es dir so schwer, meine einfach stehen zu lassen.

    Warum sollte ich. Jemand äußert eine Meinung, jemand anderes widerspricht. Das kann man so stehen lassen oder über den Sachverhalt diskutieren. Zu widersprechen ist erstmal nur der Austausch von Meinungen. Eine Diskussion beginnt erst dann, wenn ich über unterschiedliche Meinungen ins Gespräch gehe. Ich sehe den Diskussionsbedarf somit nicht bei mir.