Alles anzeigenAlles anzeigenDer Tipp kam auch von mir. Und es ist überhaupt kein Schwachsinn! Es zeigt mir eher begrenztes Wissen auf. Auch wenn es gerne so verkauft wird, ist MT kein Allheilmittel für alle Probleme.
Lucifer ist ein Collie und kommt damit aus der FCI 1 Sektion 1. Bei diesen Hunden sind andere Sequenzen beim Jagdverhalten ausgeprägt, als bei den Jagdhunden FCI 6, 7 und 8.
Bei Aron geht es einfach darum, dem Wesen des Hundes zu entsprechen; ihm zu bieten, was er machen möchte; der Genetik zu entsprechen und ihn dadurch in einen Status zu versetzen, in dem er auf Ansprache reagieren kann.
Genetik kann nur in einem begrenzten Rahmen "abtrainiert" werden. Vorgehensweisen, die für andere Hunde passen, können hier kontraproduktiv sein. Eine Kastration wird für Wildaffinität nichts bringen. Nicht umsonst sind Rüden in RHS häufig kastriert, damit sie sich auf die Suche konzentrieren und weniger abgelenkt sind.
Ich habe nochmals kurz Deine vorherigen Posts überflogen. In 12/2023 hattest Du nach Ideen für die Leinenführigkeit bzw. entspanntes Spazierengehen gefragt und in 07/2024 nach Trainern für AJT. Was ist daraus geworden? Und damit stellt sich mir die Frage, wie ernsthaft die Themen angegangen werden.
Neben den bisher echt netten Kommentaren ist dieser ziemlich konfrontativ.
Das Problem ist nicht das vielleicht nicht fortgeführte Antijagdtraining, sondern das Gefühl, dass alles mit dem Hund ein Kampf ist. Und das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man mal in der gleichen Situation war. Es hilft nichts, jetzt zu sagen "dann sei halt konsequent", denn das führt den gefühlten Kampf nur fort.
Nein, den "Kampf" führt man eben genau dann weiter, wenn man es nicht schafft, die Beziehung zum Hund und seine bisherigen Erziehungsversuche zu überdenken und genau daran zu arbeiten. Es wird sich halt nichts ändern, wenn man immer wieder auf die gleichen Versuche der Erziehung zurückgreift, obwohl sie seit 1,5 Jahren zumindest wenig erfolgreich waren. Das einzige was einen aus dieser Frustrationsspirale herausholt ist entweder der Versuch sich und seine Erziehungsphilosophie konsequent zu überdenken und neue Wege zu gehen oder eben die Aufgabe und das echte Akzeptieren des Status quo.
Ich lese noch immer die Schilderung der TS am Anfang ihres zweiten Beitrags
Wenn wir drinnen schon miteinander diskutieren, warum sollte er mich dann draußen ernst nehmen? Wir sollen mit klarer Platzzuweisung arbeiten, Aron jederzeit aus unserem Dunstkreis oder auf die Decke schicken können. Er diskutiert echt jeden einzelnen Schritt aus. Ich schicke ihn 3 Schritte körpersprachlich zurück, er setzt die Pfoten wieder 2 Schritte vor, sobald ich weiche.
Für mich fehlt es hier ganz einfach erstmal an den elementaren Grundlagen einer Erziehung. Warum sollte Aaron irgendetwas tun, was die TS möchte, wenn sie den Hund noch nicht einmal verbindlich drei Schritte zurück schicken kann?
Und nein, es geht nicht darum härter oder deutlicher zu werden, sondern darum Verbindlichkeit herzustellen. Gewalt beginnt dagegen häufig wo Frust aufkommt und man wütend wird, wütend auf sich selbst, auf die Situation, den Hund. Und dann wird man häufig zu doll, zu fordernd, ungerecht. Sich erden, überlegen, was kann mein Hund eigentlich wirklich schon, was kann ich ihm abverlangen, weil ich mir auch die Position und die Stellung erarbeitet habe, das auch einfordern zu können und nicht zuletzt, gebe ich überhaupt die richtigen und für den Hund verständlichen Signale?
Das ist ganz ganz viel Arbeit an sich selbst und hat dagegen ziemlich wenig mit dem Hund zu tun.