Beiträge von *Sascha*

    Nein, den "Kampf" führt man eben genau dann weiter, wenn man es nicht schafft, die Beziehung zum Hund und seine bisherigen Erziehungsversuche zu überdenken und genau daran zu arbeiten. Es wird sich halt nichts ändern, wenn man immer wieder auf die gleichen Versuche der Erziehung zurückgreift, obwohl sie seit 1,5 Jahren zumindest wenig erfolgreich waren. Das einzige was einen aus dieser Frustrationsspirale herausholt ist entweder der Versuch sich und seine Erziehungsphilosophie konsequent zu überdenken und neue Wege zu gehen oder eben die Aufgabe und das echte Akzeptieren des Status quo.


    Ich lese noch immer die Schilderung der TS am Anfang ihres zweiten Beitrags

    Wenn wir drinnen schon miteinander diskutieren, warum sollte er mich dann draußen ernst nehmen? Wir sollen mit klarer Platzzuweisung arbeiten, Aron jederzeit aus unserem Dunstkreis oder auf die Decke schicken können. Er diskutiert echt jeden einzelnen Schritt aus. Ich schicke ihn 3 Schritte körpersprachlich zurück, er setzt die Pfoten wieder 2 Schritte vor, sobald ich weiche.

    Für mich fehlt es hier ganz einfach erstmal an den elementaren Grundlagen einer Erziehung. Warum sollte Aaron irgendetwas tun, was die TS möchte, wenn sie den Hund noch nicht einmal verbindlich drei Schritte zurück schicken kann?


    Und nein, es geht nicht darum härter oder deutlicher zu werden, sondern darum Verbindlichkeit herzustellen. Gewalt beginnt dagegen häufig wo Frust aufkommt und man wütend wird, wütend auf sich selbst, auf die Situation, den Hund. Und dann wird man häufig zu doll, zu fordernd, ungerecht. Sich erden, überlegen, was kann mein Hund eigentlich wirklich schon, was kann ich ihm abverlangen, weil ich mir auch die Position und die Stellung erarbeitet habe, das auch einfordern zu können und nicht zuletzt, gebe ich überhaupt die richtigen und für den Hund verständlichen Signale?


    Das ist ganz ganz viel Arbeit an sich selbst und hat dagegen ziemlich wenig mit dem Hund zu tun.

    Ich lese sehr viel über deinen Leidensdruck und dass dein Hund dir in vielen Situationen im Alltag keine Freude bereitet und du nicht auf ihn einwirken kannst.

    Ich lese es einmal etwas nüchterner, du hast seit 1,5 Jahren einen Hund, dem du keine Grenzen gesetzt hast, der dich und deinen Führungsanspruch überhaupt nicht sieht, geschweige denn Ernst nehmen kann. Ich sage es mal ganz hart, dein Hund macht einfach seit 1,5 Jahren was er will und du hast ihn bisher nur gebeten (oder sogar angebettelt) auch mal das zu tun, was du möchtest.

    Stell dir z.B. mal vor, du hättest dein Kind jahrelang ohne Regeln und Grenzen durch den Supermarkt rennen lassen und plötzlich sagst du, nein, das möchte ich jetzt nicht mehr. Was denkst du, was das zuerst in deinem Kind auslöst. Es wird die Welt nicht mehr verstehen und es wird entsprechende Verhaltensweisen zeigen, die extrem sein können und doch ist es der einzige Weg, um etwas zu verändern.


    Ja, eine passende Auslastung ist gut und wichtig, aber hier sehe ich erstmal die Notwendigkeit ganz grundsätzliche Beziehungs- und Erziehungsdefizite zu bearbeiten. Das wird für beide Hund und Mensch erstmal Arbeit genug.


    Klar kann man auch nur managen und akzeptieren, aber mich würde das nicht zufriedenstellen und ich glaube auch nicht, dass es für den Hund fairer wäre.

    Am Beispiel des Deckentrainings siehst du ja ganz exemplarisch, wo du erziehungstechnisch stehst und wie viel Einfluss deine Wünsche auf das Verhalten deines Hundes haben und das bereits bei einer völlig belanglosen Übung.

    Wir kennen die Örtlichkeiten nicht. Vielleicht war der Bereich sicher eingezäunt. Wissen wir nicht.

    Trotzdem bleibt es dabei, dass es ein Gelände ist, das nicht neutral ist, es zwei unkastrierte Rüden sind und einer davon nicht sicher eingeschätzt werden konnte - bzw. wie sich gezeigt hat, beide Rüden.

    Du hast noch vergessen, dass die Hündin des Jungrüden vorher im Sichtfeld eben jenes mit dem Altrüden zusammengeführt wurde. Meiner Meinung nach ein Vorfall mit Ansage, aber eben auch etwas das tausende unbedachte Hundehalter jeden Tag in Deutschland fabrizieren.

    Hier ja auch " hätte das besser anders gehandhabt " - warum?

    Sie war zu schnell, das sehe ich durchaus auch so. Ich käme z.B. nie auf die Idee mit meinem Pferd an anderen vorbeizugaloppieren. Rücksichtnahme heißt für mich auch das Tempo zu drosseln, um anderen Menschen eine Reaktionszeit zu ermöglichen. Leider sehe ich solche Videos in letzter Zeit häufiger, wo Hundehalter mit Tempo an anderen Hundehaltern vorbeipreschen und sich dann wundern, dass sie eine Reaktion des anderen Hundes provozieren.

    Du verwechselst Interesse und Freundlichkeit mit Erziehung. Mein Hund mag gerne Kinder, läuft er deswegen zu jedem Kind? NEIN

    Es geht um ARTGENOSSENKONTAKT - und ja, auf einem Spielplatz hat mein Kind die Erlaubnis gehabt, zu jedem Kind Kontakt aufzunehmen, das diesen Spielplatz auch nutzte.

    Du befindest dich aber nicht auf einem Hundespielplatz, sondern in einem öffentlichen Hundeauslaufgebiet. Und fremde Hunde sind kein Freiwild für irgendwelche aufgezwungenen Hundekontakte.

    Auch Anleinen braucht hier niemand, der seinen Hund ausreichend erzogen hat und ihn daran hindern kann, einfach zu fremden Menschen, Hunden oder Tieren hinzulaufen.

    Und wenn deine Hunde dafür nicht ausreichend gut erzogen sind, dann musst du die eben anleinen oder dich in Gebieten aufhalten, die weniger gut besucht sind. Das aber ist nicht mein Problem, sondern deines.

    Ich verstehe dein Problem noch immer nicht. Halte deine Hunde bei dir und lass sie nicht einfach zu anderen hin, egal ob Kinder oder andere Hunde und alles ist gut. Wenn deine Hunde gut erzogen sind, dann sollte das doch kein Problem sein.

    Aber darum geht es doch gar nicht. Wir wissen nicht wie oder warum sich der Hund von Rabe hinlegt. Ebensowenig wie die fremden Hundehalter, die ihm entgegenkommen.

    Doch, wurde erwähnt, daß das bei Rabe zum Teil eine Art von "Höflichkeit" sein. Aber anstatt da anzuknüpfen, wurde direkt "Lauern" daraus gemacht. Warum denn, weil man anderes nicht kennt? Weil man da sein festes Bild im Kopf hat "ein Hund, der sich bei einem entgegen kommenden Hund hinlegt, lauert"?

    Würde bei dir keine Spannung aufkommen, wenn dir jemand mit freilaufendem Hund entgegenkommt und dessen Hund legt sich plötzlich hin, schaut aber weiter zu deinem Hund? Der Hundehalter ignoriert das aber und geht einfach weiter und wirkt nicht weiter auf seinen Hund ein? Was würdest du denken? Ich würde stehenbleiben und Rabe bitten seinen Hund festzuhalten. Ich hätte da kein gutes Gefühl mehr, dass er ausreichend auf seinen Hund einwirken kann und ja, ich wäre sogar ein wenig genervt von dieser unnötigen Situation und wünschte mir, der andere Hundehalter Rabe hätte doch vorher mal ein wenig nachgedacht, wie sein Hund und sein eigenes Verhalten eigentlich wirken.

    Ehrlich, nein. Das läßt sich ziemlich gut unterscheiden, mein Hund dreht immer mal wieder den Kopf weg, schnüffelt am Wegrand, macht sich klein. Warum sollte da bei mir Spannung aufkommen, gäbe es in der Situation gar keinen Grund für. Zumindest, wenn man weiß, daß Hinlegen ≠ Lauern ist. Geht man automatisch davon aus, ist die Frage, ist daran der andere Hundehalter schuld oder das eigene, in dem Fall mangelnde, Wissen? Ist dann nun auch nicht unbedingt fair, daraus dem anderen, in dem Fall besser informierten, Halter einen Vorwurf zu machen.

    Ich habe nur den Eindruck geschildert, den man als herankommender Hundehalter bekommen kann. Ich habe übrigens nie geschrieben, dass der Hund von Rabe lauert. Und ja, wir wissen wie Rabe seinen Hund einschätzt, ob ich ihn genauso einschätzen würde, weiß ich nicht, ich kenne den Hund ja nicht und eigentlich ist es mir auch egal. Ich kann aus der Entfernung und ohne Kenntnis des Hundes nicht sicher bestimmen, was seine Intuition ist und wenn den Besitzer das auch nicht so recht interessiert, dann gehen bei mir halt eher die Alarmglocken an. By the way kommt mir Rabes Hund auf den Bildern auch nicht sehr unerwürfig vor, aber das ist auch völlig egal, denn es ist ja Rabe, den die Situation nervt und nicht mich. *schulterzuck*

    Teilweise ziemlich eindimensional, die Kommentare. Hinlegen ist doch nicht immer lauern, find ich nachvollziehbar, wenn der TE sich daran stört.

    https://4pfoten-on-tour.de/lauern-hundebegegnungen/

    Zitat


    Das Hinlegen an sich kann natürlich verschiedene Gründe haben. Manchmal legen sich die Hund auch einfach nur hin, um für den anderen Hund etwas freundlicher zu wirken. Dann sehen wir aber keine große Anspannung im Hund, eventuell ist der Rücken ein wenig gebogen, die Ausrichtung nicht zu frontal, die Hüfte abgekippt, der Blick wird immer wieder abgewendet, wir sehen dann halt kein Lauern.

    Macht mein Hund auch und das ist definitiv kein Lauern.

    Aber darum geht es doch gar nicht. Wir wissen nicht wie oder warum sich der Hund von Rabe hinlegt. Ebensowenig wie die fremden Hundehalter, die ihm entgegenkommen. Würde bei dir keine Spannung aufkommen, wenn dir jemand mit freilaufendem Hund entgegenkommt und dessen Hund legt sich plötzlich hin, schaut aber weiter zu deinem Hund? Der Hundehalter ignoriert das aber und geht einfach weiter und wirkt nicht weiter auf seinen Hund ein? Was würdest du denken? Ich würde stehenbleiben und Rabe bitten seinen Hund festzuhalten. Ich hätte da kein gutes Gefühl mehr, dass er ausreichend auf seinen Hund einwirken kann und ja, ich wäre sogar ein wenig genervt von dieser unnötigen Situation und wünschte mir, der andere Hundehalter Rabe hätte doch vorher mal ein wenig nachgedacht, wie sein Hund und sein eigenes Verhalten eigentlich wirken.

    Nur zur Info, auf eure Einwände: Meine gut erzogenen, nicht reinballernden, sozialverträglichen Hunde muss ich auch im besagten Freilaufgebiet zu bestimmten Gelegenheiten nahezu durchgehend anleinen.

    Warum das denn? Wenn deine Hunde nicht zu anderen Hunden hinlaufen, sondern sich an dir orientieren, dann kannst du doch einfach weiter laufen?


    Mein Hund tingelt immer so im 20m Umkreis vor oder hinter mir. Kommt jemand vorbei, rufe ich ihn ran und gehe weiter. Ist es ein Hund, fasse ich immer kurz vorher ins Halsband, ansonsten kommt es auf die Situation an. In dem Moment wo wir vorbei sind, darf er sofort wieder laufen. Kommt viel entgegen, dann bleibt er meist eh schon einfach dichter, ohne dass ich etwas sagen muss.

    Wir passen uns halt einfach den Gegebenheiten an. Ist weniger los, dann kann er sich mehr entfalten, ist mehr los, muss er sich mehr an mir orientieren. Die Leine bzw. das kurzzeitige Festhalten sichern nur sehr enge Hundebegegnungen ab, da ich meinen Hund davor schütze auf unerwartete Aktionen des anderen zu reagieren. Da muss ich ihn also Festhalten, weil er nicht perfekt ist und ich mir nicht sicher bin, dass er zu 100% immer ignorieren würde, also meine eigene Problematik. Aber ansonsten kommen wir ganz wunderbar leinenlos zurecht, auch wenn viel los ist.