Beiträge von *Sascha*

    Ich störe mich an so vielen Dingen peripher, auch an zaunrandalierenden Hunden. Das ist für mich auch etwas anderes als ein wachender Hund. Ein wachender Hund schlägt an wenn er etwas als „nicht ok“ einsortiert und differenziert dabei durchaus, agiert nicht kopflos. Dann wird aber idR im moderaten Maßen angeschlagen/gemeldet und sich nicht reingesteigert.

    Ein randalierender Hund ist ein gestresster Hund der bei Zaun-Nichtigkeiten ausrastet und in der Situation allein gelassen wird vom Halter. Ja, das finde ich halt panne.

    Kann man so pauschal auch nicht sagen. Mein Hund reagiert je nach Situation von ... bis ...
    Ist dein Hund die bis ... Situation dann erlebst du halt immer das und nicht die 4 von 5 Hunden vorher, bei denen er gar nicht den Kopf hebt. Wenn man es also beurteilen will, dann braucht man immer das ganze Bild und nicht nur das, was sich einem selbst immer bietet.

    @Eisbärin2023 Ich finde es erstmal gut, dass du dir Gedanken machst und nicht wegschaust. Allerdings sollte man aufpassen, dass man aus den Ausschnitten, die man zu sehen bekommt, nicht direkt unzulässige Schlussfolgerungen zieht. Du vermutest ziemlich viel, was du aus dem gesehenen ableitest. Du weißt aber gar nicht, ob deine Schlussfolgerungen überhaupt richtig sind oder ob es nicht ganz andere Erklärungen für das gibt, was du zu sehen bekommst.


    Bevor du also die entsprechenden Ämter involvierst, überlege dir, was du eigentlich wirklich weißt vom Leben dieses Hundes und was du lediglich schlussfolgerst oder vermutest. Im Endeffekt ist es immer ratsam zuerst einmal das direkte Gespräch zu suchen oder sich wenigstens anderweitig nochmal mehr über den Hund zu informieren.


    Ob tatsächlich eine tierschutzrelevante Haltung vorliegt, liegt nach deinen Beschreibungen erstmal nicht auf der Hand. Vergleiche hierzu die TierSchHuV - Tierschutz-Hundeverordnung . Entsprechende Meldungen wären an das Veterinäramt zu leiten.

    Siehst du aufgrund des Bisses oder des Unvermögens der Halter ihren Hund zu führen, eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, so kannst du eine Meldung ans Ordnungsamt machen. Hier solltest du allerdings berücksichtigen, dass deren Priorität in der Vermeidung von Gefahren für die Öffentlichkeit liegt und nicht darin, die besten Bedingungen für die weitere Haltung und das weitere Leben des Hund zu schaffen.

    Die Zweckbestimmung öffentlicher Straßen und Wege ist ja eigentlich der Verkehr und die Fortbewegung. Daher finde ich nicht, dass man als Anwohner damit rechnen muss, dass Wege mehrmals nacheinander hin und her unnötig begangen werden oder man gezielt bestimmte Wege ansteuert, um dort ein stationäres Training durchzuführen. Und damit ist ganz explizit nicht gemeint, dass man beim Passieren von territorialen Hunden den eigenen Hund nicht trainieren darf. Natürlich darf man das, aber ein absichtliches Aufsuchen zum Zwecke des Trainings, ein mehrfaches hin- und herlaufen oder ein unnötig langes Verharren empfinde ich als Anwohner als Belästigung.

    Ich verstehe auch nicht, warum hier Unterschiede zwischen HSH und anderen Hunden gemacht werden. Passiere ich auf meinem Weg einen territorialen Hund auf einem Grundstück, verhalte ich mich nicht anders, als wenn ich einen anderen fremden Hund auf der öffentlichen Straße begegne. Ich rufe meinen Hund ran, nehme ihn kurz und auf die abgewandte Seite, halte einen möglichst großen bzw, ausreichend großen Abstand und bestätige meinen Hund für ruhiges Verhalten. Verliere ich seinen Fokus, dann hole ich ihn mir zurück und gehe eben weiter.

    unbekannt im Verhalten und Geruch. Geruch ist definitiv ein Thema, aber bei allem, was das Grundstück neu betritt oder dort abgestellt wird. Das finde ich bei ihm tatsächlich auffällig und habe das in dieser Intensität noch bei keinem Hund vorher so erlebt. Quasi eine Geruchsvisite beim Eintritt. Und das geht durchaus auch auf Abstand, wenn er nicht direkt hin soll. Quasi ein Aufnahmecheck und dann in Ablage "gehört dazu".

    Er sieht Menschen nicht als Bedrohung.

    Und wenn ein Mensch sich bedrohlich verhalten würde?

    Dann wäre er erstmal wohl ziemlich verwirrt. Er zeigt keinerlei aggressive Tendenzen gegenüber Menschen. Blocken, fiddeln und deeskalieren wären wohl erstmal seine bevorzugten Strategien.

    Grundsätzlich schlägt er am Hof zwar an, wenn Menschen zu ungewöhnlichen Zeiten in ungewöhnlichen Ecken herumschleichen, aber eben auch nur bis er den Auslöser als Menschen erkennt, die Bewertung erfolgt erst dann und siehe oben, "achso fremder oder langweiliger Mensch, geht klar, uninteressant oder allenfalls noch beobachtungswert". Das aber eher aus Interesse, weil noch unbekannt im Verhalten.

    . Ja, auch gegenüber fremden Menschen auf dem eigenen Territorium, zwischen den zu schützenden Tieren und ohne meine Anwesenheit.

    Schützt der dann gar nicht?

    Ich weiß ja nicht, ob es seine Aufgabe wäre, nur weil du "zu schützende Tiere" schreibst - wie macht er das denn mit dem Schützen?

    Er sieht Menschen nicht als Bedrohung. Also er nimmt Menschen durchaus zur Kenntnis, geht bei Fremden auch mal abchecken und behält generell eh immer alles im Blick. Aber Menschen steckt er in die Kategorie "normal, ungefährlich, passt schon". Seine Aufgabe ist der Schutz vor Beutegreifern und da funktioniert er auch einwandfrei.

    trotzdem habe ich kein Problem damit, wenn man ihn als Hütehund bezeichnet.

    Weil die Bezeichnung Hütehund bei den meisten Menschen keine negativen Assoziationen auslöst. Und ja, es gibt auch Situationen, in denen ich meinen Hund als türkischen Schäferhund bezeichne, einfach weil ich nicht möchte, dass bei einer ersten Internetsuche direkt "Kangal tötet Mensch" aufploppt. Was halt gerade gegenüber meinem Hund schwachsinnige Ängste auslösen würde, denn menschenfreundlicher als der kann ein Hund eigtl. kaum sein. Ja, auch gegenüber fremden Menschen auf dem eigenen Territorium, zwischen den zu schützenden Tieren und ohne meine Anwesenheit.

    Und ich finde es gut, wenn Hunde im Kofferraum nicht überdrehen, sondern ruhig auf das Signal zum Aussteigen warten.

    Aber ich sehe in der Schilderung auch kein aufgeben, sondern einfach nur die Selbstregulation einer Emotion, weil die Erwartung, durch die die Emotion ausgelöst wurde, nicht erfüllt wurde. Und ja, ich finde das auch grundsätzlich wichtig, dass Hunde lernen, wie sie Emotionen regulieren können. Welche Situationen der Mensch dafür sinnvoll nutzt, das kann ja jeder HH selbst abwägen. Aber ab und an sollte man dem Hund schon auch mal mitteilen können, dass er etwas nicht darf, ohne dass das dann für den Hund zu einer unüberwindbaren emotionalen Krise wird.

    Und ja, natürlich beginnt man mit solchen Übungen nicht in höchster Erregungslage.

    Es geht nur um den Absolutheitsanspruch, dass ein Hund immer lieb ist.

    Hat den jemand formuliert? :???:

    Die Diskussion drehte sich u.a. auch um die Frage, ob es in der Gesellschaft den Anspruch gibt, dass Hunde immer "lieb" sind und ob man ein "lieb" im Ganzen auf den Charakter eines Hundes anwenden kann.

    Daher meine Nachfrage, was denn konkret der Anspruch an einen im Charakter lieben Hund wäre und ob dann alle Tiere und Situationen konkret auch in diese Aussage eingeschlossen sind oder ob dann, vllt auch unbewusst, gewertet wird, in welchen Situationen "lieb sein" von Bedeutung ist und in welchen man "lieb sein" als nicht wirklich relevant betrachtet.