Beiträge von *Sascha*

    Irish Terrier
    Wenn du auf andere Tiere erweiterst, dann kann ich deinen Standpunkt tatsächlich eher nachvollziehen. Das wäre dann aber jetzt eine ethisch-moralische Diskussion. Gesellschaftlich wird der Tod eines Menschen als schwerwiegender betrachtet als der Tod eines Tieres.. Das leichtere Management ergibt sich daraus, dass mit Artgenossen nur außerhalb der eigenen vier Wände zu rechnen ist, während der Mensch z.B. in Form der eigenen Person, Familienmitgliedern oder Besuchs auch gerne mal innerhalb der eigenen Wohnung anzutreffen sind.

    Ist er deshalb weniger gefährlich, *Sascha* ?

    Er ist vorallem deutlich einfacher zu managen. Und ja, auch weniger gefährlich, zumindest dann, wenn man das Leben eines Menschen höher gewichtet als das Leben eines Hundes. Das heißt nicht, dass ein solcher Hund nicht gefährlich ist, es geht mir da tatsächlich um die Verhältnismäßigkeit. Einen Hund, der einen anderen Hund getötet hat, auf die gleiche Gefährlichkeitsstufe zu stellen, wie einen Hund, der einen Menschen getötet hat, das halte ich für ziemlich verquer. Und im gleichen Atemzug die Tötung einer Katze oder anderen Beutetiers als weniger schlimm zu klassifizieren empfinde ich als zumindest irritierend. Ich habe verstanden, dass die Tötung von Artgenossen als unnatürlich empfunden wird und die Jagd auf Beutetiere eben Natur ist, okay. Dies ist der falsche Ort diese Annahme zu diskutieren.

    Gersi
    Ich möchte dieses Thema echt ungerne mit einer Diskussion darüber zuspamen und ich habe aktuell auch eigentlich keine Lust darüber zu diskutieren. Nur so viel: Hunde, die situativ Artgenossen töten würden, die gibt es häufiger, die sind aber in der Regel gut zu managen, wenn man sie einfach an die Leine nimmt und mit Maulkorb führt. Eine Gefahr für Menschen ergibt sich daraus eher nicht. Persönlich habe ich selbst mal mit dem Gedanken gespielt einen HSH zu übernehmen, der einen kleinen Hund getötet hat, aber meine Wohnsituation lässt das nicht zu, da Eckgrundstück, zu viele Tore, zu viel Publikumsverkehr und zu viele Passanten mit Hund. Wäre meine Wohnsituation abgelegener, wäre das etwas anderes gewesen.
    Die Gefährlichkeit, die von einem Hund ausgeht, der Menschen ernsthaft beschädigend beißt, ist in keinster Weise vergleichbar mit einem Hund, der z.B. territorial motiviert gegen Artgenossen agiert.

    Könnten wir evtl. das Thema Artgenossen töten, beiseite legen? Es ist jawohl noch ein riesiger Unterschied, ob ein Hund situativ Artgenossen töten würde oder Menschen?

    Gibt es so viele Hunde mit Tötungsabsicht gegen Menschen? Ich kenne keinen einzigen. Nehmen wir die jagdliche Motivation raus, dann gibt es doch verschiedene Gründe, warum ein Hund beschädigend einen Menschen beißen könnte und all diese Situationen haben etwas mit Lernerfahrungen zu tun.

    Vriff
    Ich würde tatsächlich sagen, es ist kein Problem, dass in erster Linie Tierschutzvereine betrifft. Sie bekommen es nur ab, weil sie es sind, die mit den Anfragen nach Abgaben konfrontiert werden und diesen wahrscheinlich in vielen Fällen sogar gerne entsprechen würden, weil sie dem Hund und manchmal auch dem Halter gerne helfen würden.

    Ein Tierschutzproblem ist es aber doch, weil es für die vielen Hunde meist keine Stellen und Lösungen gibt. Und ja, ich würde hier tatsächlich verstärkt auf Prävention setzen wollen, damit eine individuelle Hilfe überhaupt eine Chance hat. Ich könnte mir auch ein staatliches System vorstellen, in dem Veterinärämter dann bei der Unterbringung von Abgabehunden Hilfestellung leisten, aber ohne dass der Halter komplett aus der finanziellen Verantwortung gelassen wird.

    Aber nach der Logik haben wir kein Tierschutzproblem.

    Maximal ein paar viele persönliche Probleme, für die es keine Lösung gibt. Staat muss nicht, Tierschutz kann/will nicht, mehr Optionen gibt es so erstmal nicht. Und jetzt?

    Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können. Wenn man will, dass der Halter in der Verantwortung bleibt, dann will man eben auch das damit einhergehende Risiko und die Belastung.

    Nicht unbedingt, aktuell ist es so, dass du als Eigentümer auch dann in der Verantwortung bleibst, wenn dir die Halteerlaubnis entzogen wird. Es ist also nicht unbedingt so, dass man seinen Hund unbedingt selbst halten können muss, um weiter verantwortlich zu bleiben. Und nein, ich sehe das nicht als Lösung, aber ich bin nicht bereit ein Abgabezentrum für unüberlegt angeschaffte Hunde zu finanzieren. Es ist absolut etwas anderes, wenn man in einzelnen Fällen, Menschen unterstützt, die unverschuldet dahinein geraten sind oder deren finanzielle Möglichkeiten erschöpft sind. Aber einfach so pauschal ein Zentrum, wo alle ihre Hunde abgeben können und das auf staatliche Kosten finanzieren?

    Ich würde mir ein System wünschen, wo Menschen vor der Hundeanschaffung besser aufgeklärt werden, nach der Hundeanschaffung begleitet und bei Problemen schneller aufgefangen werden. In der Hoffnung, dass es seltener zur Eskalation kommt und weniger Hunde ihr Zuhause verlieren.

    Also eine Welt, in der Erwachsene, die das angeblich alles ganz alleine können, behandelt werden wie im Kindergarten, wo immer jemand dahinter steht und Netz und doppelter Boden vorhanden ist, weil man den Erwachsenen, die die Verantwortung nicht selbst tragen können, den Glauben lassen will, dass sie es doch können? Man vermittelt also jetzt nicht nur Hunde. Man betreut jetzt auch noch Menschen ein Hundeleben lang. :???:

    Nee, da ging es mir jetzt tatsächlich um staatliche Vorgaben und bereitgestellte Infrastruktur.
    Stichworte wären hier sowas wie Hundeführerschein, Professionalisierung der Hundetrainerausbildung, bei Auffälligkeiten die Auflage zum Besuch von Trainingsstunden usw.

    Phonhaus
    Mir fällt es schwer den Halter so einfach aus der Verantwortung zu lassen. Sich ein Tier anzuschaffen und bei Nichtgefallen einfach auf Kosten anderer wieder abzugeben. Klar geht es denjenigen, die das Befürworten nicht um "Nichtgefallen" sondern um tatsächlich ernsthafte Probleme, aber wer entscheidet das, ab wann man sein Tier auf Kosten der Allgemeinheit wieder abgeben darf?
    Übereignet man sein Tier privat einem Tierschutzverein, so ist es der Tierschutzverein, der diese Entscheidung trifft und die Kosten übernimmt. Eine private Initiative, die nur sich selbst Rechenschaft ablegen muss. Nutzen wir aber vermehrt staatliche Gelder, um ein "Abgabesystem" zu schaffen, dann ergibt das bei mir ein Störgefühl. Denn ich bin erstmal der Ansicht, dass jeder für seinen "Müll" zunächst selbst aufkommen soll.

    Es müsste viel mehr in den Köpfen der Hundekäufer ankommen dass der Hundehalter halt die Verantwortung übernehmen muss, auch wenn es mehr wie nur unbequem wird.

    Das wird nicht funktionieren, weil Menschen so gestrickt sind, dass sie nicht erwarten, dass es sie betreffen könnte.
    Das ist eben mit allen Appellen an die Gesellschaft so. Das ist ja alles richtig, wenn man darauf hinweist, dass die Menschen mehr Verantwortung übernehmen sollen, nur ändern wird sich dadurch nichts.
    Ich würde mir ein System wünschen, wo Menschen vor der Hundeanschaffung besser aufgeklärt werden, nach der Hundeanschaffung begleitet und bei Problemen schneller aufgefangen werden. In der Hoffnung, dass es seltener zur Eskalation kommt und weniger Hunde ihr Zuhause verlieren.