Beiträge von *Sascha*

    Für mich wäre immer zuerst die Rasse und die "Verwendung" des gewünschten Hundes wichtig, bevor ich die Frage beantworten könnte, ob es sinnvoll ist im VDH oder doch eher außerhalb zu gucken. In manchen Rassen ist z.B. die Zucht von Arbeitslinien mit entsprechender Selektion eher dürftig, in anderen Rassen wird der Genpool unnötig verengt oder es wird ein Phänotyp angestrebt, der wenig zur Gesunderhaltung der Rasse beiträgt. Für andere Rassen (z.B. Jagdhunde) ist jede Zucht außerhalb des VDH eher mit sehr viel Skepsis zu betrachten.

    Ganz grundsätzlich würde ich jeden Züchter, der nicht im VDH züchtet, IMMER mit der Frage konfrontieren, warum er genau das nicht tut und welchen Mehrwert er für die Rasse davon erwartet und darauf eine gescheite Antwort erwarten.

    Ist das eigentlich öfter so dass Shire so dermaßen durchtrittig auf die Welt kommen ?

    https://www.instagram.com/reel/DLc7rt7tU…nA1MG04czY4dA==

    Ich bin jetzt kein Züchter, aber wenn ich mich recht entsinne, dann kommt es gar nicht so selten vor, dass Fohlen (nicht speziell Shire) sehr durchtrittig auf die Welt kommen. In der Regel wächst sich das innerhalb 3-10 Tage schnell aus, wenn das Fohlen ausreichend Bewegung auf festem Boden erhält. Liegt an einem noch schlaffen Beugesehnenapparat.

    Wenn der Hund fit ist, würde ich, vollkommen egal ob da noch Giardien sind oder nicht, impfen!

    Die Impfung in diesem Zeitfenster ist eigentlich das allerwichtigste. Sonst ist euer Welpe im worst case vollkommen ungeschützt vor wirklich gefährlichen und tödlichen Viruserkrankungen (Parvovirose!).

    Danke Bonadea für deine fachliche Expertise. Ich habe keine Ahnung von Giardien und schon gar nicht bei Welpen, aber vom Gefühl her hätte ich auch auf jeden Fall zu einer tierärztlichen Zweitmeinung geraten, denn mir wäre der vollständige Impfschutz beim Welpen doch irgendwie zu wichtig, um den so schnell aufzuschieben, zumal wenn der Welpe doch fit erscheint.

    Wobei ich auch denke, dass Hundehalter mit bestimmten Hunden da noch sensibler drauf reagieren, einfach weil ihnen dieses Misstrauen so häufig widerfährt.

    Ja, nachvollziehen kann ich das auch, vor allem wenn man selbst alles tut, damit der eigene Hund unauffällig durchs Leben kommt.

    Aber wenn ich entsprechende Hunde (und das müssen ja nichtmal Sokas sein, extrem grosse Hunde z. B. dürften auch eher Unbehagen bei anderen Menschen auslösen) halte, muss ich einfach damit rechnen, dass da andere Menschen misstrauisch, sich eher ängstigen usw.

    Mein Hund ist eher klein (14kg) und hat ein harmloses Aussehen, aber es gibt dennoch Menschen die vor ihm Angst haben (schon alleine die Tatsache, dass es ein Hund ist macht ja manchen Menschen Angst). Dann sehe ich das doch nicht als persönliche Beleidigung, die Menschen denen wir auf der Strasse begegnen kennen uns ja eher nicht und wissen nicht wie er wirklich drauf ist.

    Ja, rein sachlich ist das so, aber emotional eben häufig schwierig, wenn du mit deinem Hund häufiger Anfeindungen und Vorbehalten ausgesetzt bist. Da kommt dann schnell der Gedanke auf, dass man es den anderen Leuten "zeigen" und "beweisen" will.
    Besonders blöd ist das, wenn man die Erziehung seines Hundes dabei überschätzt, das betrifft dann aber auch wieder alle Hundehalter.

    Ich kann auf jeden Fall auch verstehen, dass SavoirVivre sich geärgert hat, nichts gesagt zu haben und auch, dass sie nichts gesagt hat, weil man ja auch nicht der doofe Hundehalter sein will, der da wieder Vorbehalte hat. Das wäre jedenfalls mein Gedanke in diesem Moment gewesen. Die Idee von Irish Terrier finde ich gar nicht schlecht und das ein bisschen auf die eigenen vllt auch nur angeblichen Probleme zu schieben.

    Im Nachhinein denke ich mir, so schnell könnte es gehen. Man hat selber Dutzend Jahre Hunde, auch knackige Exemplare, man weiß ganz genau welches Konfliktpotenzial potentiell da ist, und dann versemmelt man es selbst in der Kommunikation wenn es drauf ankommt.

    Kann ich verstehen. Ich habe selber manchmal die Situation, dass ich Timur nur zur Seite nehme und mich dann (eher selten) doch jemand ängstlich ansieht. Und dann kommt schon von mir ein "soll ich ihn lieber festhalten" während ich ihm schon ins Halsband greife. Erleichtertes Aufatmen der Person, ein freundliches Lächeln, so kann es ganz einfach gehen.

    Ich kann das so verstehen, wenn jemand der Einschätzung eines Hundehalters nicht vertraut und würde mir wünschen alle Hundehalter hätten ein Auge dafür und würden es nicht als persönliche Kränkung empfinden. Wobei ich auch denke, dass Hundehalter mit bestimmten Hunden da noch sensibler drauf reagieren, einfach weil ihnen dieses Misstrauen so häufig widerfährt.

    Man kann durchaus darüber diskutieren ob es im Einzelfall angemessen war einen Hund zu erschießen, der z.B. auf einen Polizisten zugerannt ist.

    In diesem Fall GAB es eine Verletzung (ob absichtlich oder unabsichtlich ist erstmal egal) und der (sehr große) Hund IST auf den Polizisten zugerannt. Dieser konnte also (mangels Wissen über die genauen Hintergründe - ob im Nachhinein zu Recht oder nicht ist auch egal) davon ausgehen, dass von dem Hund eine Gefahr ausging.

    Trotzdem tragisch und den Shitstorm haben die Leute nicht verdient, sind letztendlich schon gestraft genug.

    Aber darum geht es ja gar nicht. Es steht nicht wirklich zur Debatte, ob es aus Polizeisicht in der konkreten Situation nötig war, den Hund zu erschießen, sondern, ob man ein schlechter Mensch ist und bestraft gehört, wenn man als Hundehalter auf die Idee kommt, dass es sinnvoll wäre, wenn der eigene Hund erschossen wird. Das ist ja das, was anscheinend Hass gegen die Halterin ausgelöst hat und weswegen sie sich genötigt gefühlt hat, sich zu Wort zu melden. So wird es zumindest dargestellt. Eventuell auch, weil sie selbst der Meinung ist, dass sie "sowas" (den eigenen Hund töten lassen, weil er für die Unwelt gefährlich ist) niemals tun würde - zumindest verteidigt der Redakteur von Sylt1 sie auch auf diese Art.

    Die Polizei darf einen Hund außerhalb einer Gefahrenlage doch gar nicht erschießen. Die Idee, dass man also einfach die Polizei rufen könnte, die dann einen Hund auf Wunsch der Halter erschießt, die ist schon ziemlich abstrus. In dieser Hinsicht fand ich die Äußerungen des Polizeisprechers, wie sie von den Medien wiedergegeben wurden, tatsächlich äußerst unglücklich. Es konnte tatsächlich der Eindruck erweckt werden, dass der Hund auf Verlangen der Halterin aufgrund des Bisses erschossen wurde. Ich gehe aber nicht davon aus, dass es so war, denn das wäre tatsächlich ein Unding. Egal ob die Halterin zustimmt oder nicht, die Polizei darf nur schießen, wenn eine Gefahrenlage anders nicht sicher abgewendet werden kann. Für mich erstmal und hoffentlich nur ein typisches Beispiel wie aus einer unglücklichen Formulierung eine "Hetzjagd" werden kann.

    Das hat also nix mit zusammen stoßenden Kopfen inklusive Gehirnerschütterung oder Platzwunde zutun. Das zählt zu dumm gelaufen und passiert. Aber nicht ein Stück fehlendes Menschenfleisch.

    Und es wird ja auch ausdrücklich erwähnt, dass der Hund Frust hatte, weil sein Spielzeug weggenommen wurde. Frust im Menschen entladen ist auch was anderes, als sich im Eifer des Gefechts mal zu verkalkulieren.

    Da will ich gar nicht falsch verstanden werden, das sehe ich doch genauso. Es kann auch eine Mischung aus Frust, Jagdrausch, fehlender Hemmung und Verkalkulation gewesen sein oder eben auch nur ein Teil davon. Ich denke nicht, dass wir das jemals aufklären werden. Dass das, wie auch immer es zustande kam, nicht einfach nur ein dummer Unfall war, sondern im Umgang mit dem Hund wahrscheinlich vorher nicht alles perfekt war, ist glaube ich ziemlich offensichtlich.

    Die Frage war ja eher, ob wir es augenscheinlich mit einer plötzlich auftretenden Aggressivität des Hundes zu tun hatten, die sich dann auch bei Anwesenheit von Polizei und Notarzt noch forstsetzte oder ob es sich nicht auch um einen singulären vllt gar nicht so unerwarteten Vorfall eines einfach nicht so sonderlich gut erzogenen Hundes handeln könnte. Tatsache ist ja auf jeden Fall, die Frau hatte den Hund nicht so unter ihrer Kontrolle, dass aus Sicht der Polizisten die Gefahrenlage abgewendet war.

    ich verstehe nur nicht, warum der Polizist wollte, dass die Frau von ihrem Hund weggeht.

    Genau das habe ich mich auch gefragt und für mich ist das auch die einzige unstimmige Schilderung. Ich würde mir das so erklären, dass der Polizist vllt gar nicht rief, sie solle vom Hund weggehen, sondern z.B sie solle mit dem Hund von etwas oder von jemandem weggehen. Oder der Polizist hat gar nicht sie gemeint, sondern eine andere Person/andere Personen, die sich auf sie und den Hund zubewegten.

    Heißt ja nicht, dass der Hund gut erzogen war oder besonders "ruhig" sein muss.

    Joa, ich gehe mit einem unerzogenen, sehr großen Hund, den ich nicht kontrollieren kann, in einer Urlaubsregion zu einem wahrscheinlich sehr belebten Hundestrand und habe das Gottvertrauen, dass das schon gut gehen wird?

    Klar, wenn z.B. der Mann ihn etwas besser halten kann. Ich finde das tatsächlich überhaupt nicht abwegig, das sieht man doch tagtäglich, wie Hundehalter kaum dazu in der Lage sind, ihre Hunde zu halten. Kommt dann ein unvorhergesehenes Ereignis dazu, gerät Mensch richtig in Schwierigkeiten. Ich könnte da jetzt eine Reihe Hund-Halter-Gespanne aufzählen, wo der Hund so semi erzogen ist, kaum Grenzen kennt und der Halter nur rosarot sieht.

    Zitat

    Und dann passiert es mal unabsichtlich, dass der total liebe Hund dem eigenen Halter einen Finger oder ein Stück Finger abbeißt?

    Machen ja zig total brave Hunde tagtäglich.. völlig normal…

    Ich sehe das genauso wie du, dass man sich das kaum vorstellen kann. Aber manche Hundehalter sind echt leidensfähig und setzen Schatzipupsi einfach keine Grenzen, selbst wenn er sie selbst verletzt. Und dann kann sich sowas auch hochschaukeln bis da halt mal mehr weg ist. Zudem wurde der Hund mit einem Jagdspiel wohl auch ziemlich gepuscht, blöd halt, wenn der Hund das mit dem Ende des Spielzeugs nicht so ernst nimmt.

    Nicht falsch verstehen, es kann auch sein, dass der Hund wirklich aggressiv war, aber ich würde das aus den Schilderungen nicht als so gegeben sehen.

    Wie viel hat so ein junger Berner? 40 Kilo? Ggf. war "weiter rumlaufen lassen" nicht der Plan sondern sie konnte ihn schlicht nicht halten.

    Unwahrscheinlich ist das bei der Gewichtsklasse nicht.

    Und bei nem 7 Jahre alten Hund ist da auch nicht so viel Grundgehorsam, dass man ihn darüber kontrollieren kann?

    Gerade bei einem großen Hund, den man sich eben nicht mal einfach unter den Arm klemmen kann, achtet man doch umso mehr darauf..

    Und wenn die Verletzung des Mannes ja unabsichtlich passiert ist, dann wäre der Hund ja auch nicht in einer aggressiven Grundstimmung gewesen..

    Sicher? Ich kenne da etliche Gegenbeispiele. Fiddeliges Verhalten kann für weniger hundeerfahrene Menschen durchaus auch als aggressives bzw. bedrohliches Verhalten wahrgenommen werden.