Beiträge von DarFay

    Ist auch super für das Selbstbewusstsein, baut Vertrauen auf und bringt Spaß rein. Allein das Rumprobieren zeigt dem Hund ja schon Neues im Leben. Also bloß nicht abschrecken lassen und einfach probieren (nur nicht nerven, wenn kein Bock, dann später nochmal loslegen).

    Das 2cm werfen hat hier auch anfangs nur dumme Blicke ausgelöst. :skeptisch: Also mit geöffnetem Schlitz und super geilem Zeugs drin (Würstchen) vor der Nase hin und her gewedelt. Mal reinschlecken lassen, dann wieder bisschen wegziehen am Boden. Jedes Interesse bestärken, irgendwann wurd dann reingebissen, gab sofort ein Leckerchen und so kam das Schritt für Schritt, dass immer mehr damit angestellt hat, um ans Futter darin oder an Zusatzleckerchen in meiner Hand zu kommen.

    Ab wann haben eure Hunde eigentlich aktiv angefangen, Streicheleinheiten zu ,,fordern" oder zu kuscheln? :denker:

    Meine Maus ist kein großer Kuschler. Allerdings habe ich ein Ritual eingeführt, sie jeden morgen mit Streicheln zu begrüßen. Mittlerweile liebt sie das, es gehört dazu und sie drückt ihr Köpfchen in meinen Arm. Hat ein Jahr gedauert, bis sie Streicheln überhaupt irgendwie mochte. Vorher wurde mit Übersprungshandlungen (mich massiv ablecken, gähnen, sich knabbern, schmatzen) oder weggehen mitgeteilt, dass ich sie nerve. Einfordern tut sies bis heute nicht. Ich muss Schritt 1 starten und sie mag es dann oder nicht. Auf die Idee, mich "anzufragen" ob wir kuscheln, kam sie noch nie. :muede:

    Junimond

    Okay das macht Mut :) Dann schauen wir mal wann die Maus hier soweit ist. Sie hat manchmal schon so Anflüge auf so einem Seilknochen herum zu kauen oder eben Socken, aber nach kurzer Zeit schaut sie etwas verlegen und tut so als ob nichts gewesen wäre. Das ist zu süß manchmal. Sie traut sich wahrscheinlich wirklich noch nicht sie selbst zu sein und sich auszulassen.

    Liebe Grüße

    Sandra und Mara

    Das dauert, das dauert. Futterbeutel musste ich meiner Hündin in der Wohnung mehrere Wochen "erklären". Vor ihrer Nase gewedelt, Nase reinstecken lassen, 2 cm geworfen. Dauerte echt ne gute Weile, bis sie ihn interessant fand. Aber in der Wohnung damit Spielen und draußen waren Welten! Es hat nochmal Monate gebraucht, bis sie ihn draußen beachtet hat, obwohl es drinnen schon sehr gut lief. Mittlerweile kann ich ihn draußen werfen und sie sprintet hin, um ihn mir zu bringen. Aber auch nur 3-4x, dann ist es ihr zu langweilig (obwohl Futter drin ist).

    Insgesamt ist meine Straßenhündin nicht verspielt und wird sie nie werden. Spielzeuge findet sie langweilig, Interesse hält maximal wenige Minuten und sowieso nur, wenn man selbst mitspielt. Sie bekam mal einen Quietschteddy, da dachte ich "Der ist es!". Aber sie hat nicht wirklich gespielt, sondern nur sehr akribisch das Quietschteil rausoperiert. xD Teddy kaputt und Kleinteil zu gefährlich.

    Was will ich damit sagen? Dein Hund muss nicht verspielt sein oder noch werden. Probiere einfach ganz gemütlich und ohne Erwartung einiges aus (mit Geduld!). Teilweise dauert es Wochen, bis etwas interessant ist. Aber akzeptiere auch, falls Hundchen wirklich kein Interesse entwickelt. Manchmal ist das einfach so. Du wirst auch erkennen, wann sie verspielt aufgelegt ist und wann nicht. Meiner Hündin seh ich sofort an, wenn ich mit ihr mal ausnahmsweise toben kann.

    Ihr solltet bei zwei Welpen auch viel mit einem Welpen allein üben, sonst gibt es später Probleme. Heißt: Alleinsein zu zweit und allein üben (viel Spaß, das ergibt dann nämlich 3x soviel Zeit: Welpe1 allein, Welpe2 allein, zusammen), Gassi zu zweit und allein üben usw. Hunde verfallen sonst schnell in "Ohne meine zweite Seite kann ich nicht Leben!".

    Wenn man schon so unwissend Welpen kauft, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen, dass ihr so erfahrend seid, zwei Welpen dieser Rasse sinnvoll zu erziehen. Ein einziger Welpe ist für viele schon herausfordernd ... Ich hoffe, ihr überlegt euch das wirklich gut! Nicht dass ihr dann bei zwei Raubsau-Puperjunghunden, die sich gegenseitig noch mit Dummfug anstecken, aufgebt. Manchmal sollte man auch an den Hund und nicht an das eigene Wollen denken, denn am Ende leiden die Hunde, wenn ihr überfordert seid. Nur nochmal ein Denkanstoß.

    Mal eine beispielhafte Entwicklung von meiner Hündin, sie kam von der Straße, dann einige Monate im privaten Tierheim und dann 2 Monate auf Pflegestelle in DL. Sie war ca. 1,5 Jahre, als sie dann bei mir einzog:

    • 1. halbe Jahr: Respekt vor mir, immer schauen, was ich so mache, sehr wenig anfassen möglich, sofort Unterwerfung und "Flucht" vor Nähe
    • 1. Jahr: das glotzen verschwand, bei Nähe viel Übersprungshandlungen, weiterhin sehr wenig anfassen, da sie lieber sofort wegwill (1-2 Meter Abstand hinlegen)
    • 1 1/2 Jahre: weiterhin Übersprungshandlungen, Abstand beim Rumliegen verringert sich, gelegentlich Kuscheln möglich, Morgenritual Kuschelbegrüßung hat sich etabliert
    • 2 Jahre: Übersprungshandlungen werden weniger, sie kann an mir liegen, ohne direkt wieder gehen zu wollen und genießt die Nähe
    • 3 Jahre: Übersprungshandlungen die ersten 5 Sekunden bei Kontaktaufnahme (Schlecken, Gähnen), ihre Taktik, kuscheln klappt immer besser, sie bleibt meist liegen und schläft auf mir ein

    In 4 Wochen hat sich bei uns eigentlich nichts verändert, gefühlt passiert halbjährlich immer ein nächster Vertrauensschritt. Einfach Geduld haben, ihr werdet ein Team. Denke du steckst auch ein wenig im "Welpenblues", wenn du deshalb weinen musst. Ging mir übrigens auch so ;) "Ich gebe all meine Liebe und mein Hund hat Angst vor mir."

    Hallo ihr Lieben,

    danke für die Anregungen.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass sie Probleme mit dem Gebiss hat. Andere Sachen wie Kauartikel und die Trainingsleckerlies werden auch weggeschnurbst. Den letzten Milchzahn hat sie vor einem ca. Monat verloren. Die Zähne sehen alle samt gut aus, nix schief, gereizt, irgendwas. Trotzdem wollte ich einfach zur Überprüfung nochmal beim Tierarzt vorbeischauen, damit der mir bestätigen kann, dass der Zahnwechsel gut durch ist :)

    Ich hatte noch die Vermutung, dass die Bröckchen des Trofu ihr eventuell zu klein sein könnten, ist das Mini Junior von Bosch. Sind ja schon recht kleine Kügelchen. Ich hab letztens mal rumprobiert, auch, um sicherzugehen, dass sie keine Zahnschmerzen hat, das Trofu im Mixer kleingeschreddert mit Gemüse vermischt zu füttern. Wurde nur sehr sehr wenig gefressen.

    Vielleicht muss ich einfach wirklich mal die Sorte wechseln und da etwas Abwechslung reinbringen, obwohl ich natürlich noch 10kg daheim stehen habe. :wallbash:

    Mit einer Pause, schmeckt es vielleicht wieder oder du kannst es als Leckerchen mit untermogeln. Snack1, Snack2, und das alte Trofu, was dadurch wieder an Wert gewinnt. Vielleicht... :pfeif:

    Warum nicht einfach auf Nassfutter umsteigen (scheint ja besser zu schmecken), warum soll der Hund Trofu essen? Fernab jeder "gesundheitlichen" Diskussion finde ich Trofu wirklich eine "langweilige" Art zu essen. Will auch nicht jeden Tag trockene Kekskugeln essen müssen, die einfach ewig identisch schmecken, da so ein Sack oft Wochen hält. :winken:

    Die Hundewiese ums Eck wird klar mit Schildchen gekennzeichnet. Sie ist weder eingezäunt noch gibt es irgendwas besonderes für Hunde. Einfach eine hässliche, relativ kleine Wiese, die gerade einmal zum Bällchen werfen reicht. Ihr einziger Bonus: Hunde dürfen hier ohne Leine laufen. Sonst nirgendwo. (Hallo Berlin!)

    Hier fahren Fahrräder über die Wege und Familien laufen mit Kinderwagen und kleinen Kindern durch. Meine Freundin legt sich regelmäßig mit Passanten an, die wegen der bellenden und tobenden Hunde maulen. Ist ja nur ne Hundewiese...

    Ausprobiert haben wir schon einiges. Am schlimmsten war es immer, wenn wir nach der häufig angeratenen Weise geübt haben, die besagt, dass man ganz oft kurz raus gehen soll, Schlüssel nehmen, Jacke an.. wieder rein. Das sorgt dann dafür, dass Milow den ganzen Tag nicht schläft und in ständiger Angst lebt, dass man gehen könnte. Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass dieser Ansatz nichts für uns ist. Das bringt viel zu viel Unruhe rein und schürt nur seine Angst.

    Meine neueste Überlegung ist es, vllt einen großen Stoffkennel zu kaufen und diesen ganz neu aufzubauen. Im Auto kann er nämlich sehr wohl gut alleine sein. Vielleicht würde es ihm helfen, vom Platz her begrenzt zu sein und nicht alles überwachen zu können. Hat da jmd Erfahrungen? Es geht hier auch nicht um Ewigkeiten, die er darin verbringen soll. Über 3 Stunden müsste er nie alleine sein. Ich würde ihm nur so gerne diesen Stress nehmen :(

    Von diesem Schlüsselklimpern, hin und her, Jacke an und aus halte ich auch nicht viel. Wäre mir auch persönlich zu nervig... Stress inklusive. Mein Hund merkt eh den Unterschied, weil ich VOR dem Schlüsselgriff ganz andere Sachen mache wie Schminken, Tasche packen, Umziehen etc. Das filtert sie sowie nach kurzer Zeit raus und erkennt den Fake. Meist ist man auch viel gestresster, wenn man tatsächlich gehen muss (besonders wenn man weiß, der Hund jault gleich wieder los).

    Raumbegrenzung ist ein gutes Stichwort. Reicht es nicht, die Zimmertür zu schließen? Quasi Einschränkung auf einen Raum? Das hilft meiner Maus tatsächlich enorm.

    Was hast du sonst noch für Rituale ausprobiert? Ich habe ja eine ganze Reihe Rituale, mit denen es letztendlich geklappt hat. Nicht perfekt, aber ausreichend. Zu 50% wird noch 15 Minuten gemosert, dann ist Ruhe bis zur Heimkehr. Damit können alle beteiligten Leben.

    • ein Raum mit Couch / Bett drin (sie liegt einfach am liebsten oben)
    • Futter beim gehen
    • Kong zum schlabbern
    • Musik gegen Außengeräusche
    • getragene Kleidung zum drauflegen und vertrauten Duft schnuppern

    Habe immer die Kamera laufen gehabt und analysiert, welche Änderung was bewirkt hat.

    Fazit: Direkter Spaziergang vorm Gehen ist schlecht. Direkt danach ist sie noch so voller Energie. Müdigkeit setzt erst nach 15-30 Minuten gut ein. Also nicht sofort nach dem Gassi abhauen. Kurze Spaziergänge sind besser als lange vorher. Das Futter im Napf lenkt nur ab und ändert nicht wirklich viel, ist eh schnell weggenascht. Kong hilft die ersten schweren Minuten zu überbrücken und hilft zu vergessen, dass man ja eigentlich gerade motzen wollte. Die Musik war anfangs hilfreich, mittlerweile hat sie sich an alle Geräusche gewöhnt. Durchbruch brachte allerdings die getragene Kleidung, auf der sie tatsächlich einfach ewig liegt und dann entspannt einpennt. Ohne Kleidung wird IMMER gemotzt, zumindest 15 Minuten, dann legt sie sich schlafen.

    Da tickt einfach jeder Hund anders. Ich finde deshalb die Kamera super mit "Effektivitätstagebuch". :nicken:

    Würde das gern nochmal hervorheben (auch für Nachleser), da es in dem Thread kaum Erwähnung findet bisher:

    Das Sprühhalsband hat dem Hund gezeigt, dass er beim Bellen/Knurren (sagen, wenn er etwas nicht mag) eine negative Erfahrung macht! Entsprechend warnt er nicht mehr (bringt ja nur ärger), sondern tackert direkt (effektiv, Mensch geht weg, Ziel erreicht)! Der Hund hat außerdem gelernt, dass hereinkommende Menschen teilweise ebenfalls negative folgen mit sich bringen (Sprühstoß), weshalb Menschen nun noch negativer als vorher gemacht wurden.

    Das Sprühhalsband wirkt erst einmal positiv / effektiv, hat dem Hund aber dreimal soviel negatives beigebracht. Das wieder zu richten (dem Hund beibringen, wieder zu "reden", wenn er etwas unheimlich oder doof findet), geht richtig schwer.

    Ihr müsst ihm jetzt also auf dem langsamen Weg (schnell-schnell geht nicht) beibringen, dass ihr eine Stütze seid. Dass ihr alles im Griff habt. Dass ihr euch um fremde Leute kümmert. Dass er sich darauf verlassen kann, dass er nicht einfach angetatscht wird. Ideen dazu gab es ja schon einige. Hier heißt es: Üben, Vertrauen aufbauen, seine Individualdistanz akzeptieren, keine Experimente und wichtig - Hund lesen lernen. Geht es an! Werdet ein Team ohne unfaire Trainingsmittel.

    Und das gilt noch als lebenswert?