Beiträge von naijra

    Zum Thema Fährtenarbeit würde ich mich eher an Sportler wenden, eine Jagdlich Fährte könnte schnell unter Wilderei fallen. Von Sportfährte haben Jäger wenig Ahnung.

    Sportfährte hat aber mit jagdnaher Auslastung zur Befriedigung einer genetisch verankerten Spurveranlagung herzlich wenig zu tun. Meinen Jagdgeier hätte die Erbsenzählerei da in grenzenlosen Frust getrieben. Man kann Spuren in wesentlich natürlicherer Art - also jagdnaher - arbeiten lassen, ohne Kunstschweiss zu verwenden. Lässt sich erst noch besser in den Alltag bzw. Spaziergang integrieren als das Sportfährtentraining (oder auch das Mantrailing).

    Eine insgesamt gesunde, ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung sind immer gut und hilfreich, nicht nur gegen Krebs. Verhindern können sie ihn nicht. Fütterungsstudien, bei denen Ratten die tausendfache Dosis eines in einer halbwegs normalen Ration enthaltenen Stoffes gefüttert wird, sind mit Vorsicht zu geniessen. Denn wie schon vor Tausenden von Jahren erkannt wurde: allein die Dosis macht das Gift.


    Von einigen Krebsarten kennt man spezifische Auslöser. Von vielen nicht. Viele Menschen kommen sehr schlecht damit zurecht, dass es keine valable Erklärung gibt. Die haben dann oft das Bedürfnis, sich mit Hilfe des sog. "Gesunden Menschenverstandes" eine Erklärung zu basteln. Leider macht sie das oft auch anfällig für skrupellose Scharlatane, die mit Wunderkuren verzweifelten Menschen Hoffnung verkaufen.

    Eine intakte Hündin steht nur zweimal im Jahr für kurze Zeit unter Östrogeneinfluss - da müsste sie ja für den Rest des Jahres total unausgeglichen sein, wenn diese These stimmen würde. Das ist Blödsinn. Dass manche Hündinnen nach der Kastra selbstbewusster werden, liegt eher am Einfluss des Testosterons. Die allermeisten Hündinnen sind nachher ungefähr so, wie sie schon vorher während des Anöstrus waren.


    Deine Hündin wurde wahrscheinlich nach der 2. Läufigkeit kastriert. Ich würde mir da keinen Kopf drum machen, denn das bringt weder dir noch ihr etwas. Erstens kann man es nicht wissen (obwohl es unwahrscheinlich ist), und zweitens würde es nix ändern. Auch Kastraten reifen geistig/emotional, und ein Frühkastrat ist sie jedenfalls nicht.

    Interessanter Thread. Und ich finde man sieht sehr gut, dass solche Freilaufflächen echt eher problematisch anzusehen sind.

    "Solche" Freilaufflächen sind eben nicht die idealen Freilaufflächen - auf letzteren ergeben sich echt selten problematische Situationen. Ich finde es aber bedenklich wieviele Hunde offenbar auch auf weitläufigen Flächen und mit viel Platz zum Ausweichen selbst mit gelegentlichen Artgenossenkontakt überfordert sind. Ich kenne das aus meiner Umgebung nicht in dem Ausmass, wie es hier verkündet wird, und denke, es ist grösstenteils menschengemacht.


    Es geht tatsächlich auch anders.

    Ich habe diese löblichen Ausnahmen schon öfters gefunden, auch sogar in D...... ;)

    Stellen wir uns eine halbwegs ideale große Hundewiese vor, wo kein Hund irgendwen mit Verletzungsabsicht angeht, aber sonst ungefähr alles an Menschen und Hunden vorhanden ist. Nicht dicht gedrängt, nicht nur rumstehend sondern eher spazierend, auch mal gewillt einzugreifen / abzurufen, aber kontakten und nicht immer einsammeln müssen ist ein Grund dorthin zu gehen und die Hunde dürfen sich schon relativ frei entfalten.


    --> Ginge das mit euerm Hund? Wie würde er sich dort benehmen?

    Ja, geht, easy. Mit meinem jetzigen Hund, und auch mit den vorherigen. Aber vielleicht haben wir auch nicht dieselbe Vorstellung von Hundewiese. Mir kam spontan der Dog Park in Luzern in den Sinn. Das ist eine weitläufige Freilauffläche, ein nicht eingezäunter Teil der Allmend mit naturnahem Bewuchs. Ich wusste gar nicht, dass es die gab, war an der Ausstellung nebenan. Das war so "alles kann, nichts muss". Die meisten Hunde im Freilauf, einige an der Schlepp. Massig Platz zum ausweichen wenn man keinen Bock auf Begegnung hatte. Die Hundedichte war eher geringer als im inoffiziellen Hundewald meines Wohnorts. Das ist nur ein Teil der Freilauffläche:


    Hätte ich so eine Fläche in Reichweite, würde ich die gerne nutzen und mein Hund auch. Er hat die nötigen Sozialkompetenzen, um fremde Hunde auf Distanz abzuchecken. Er mag nicht jeden, aber er muss das nicht durch Verdreschen anderer Hunde demonstrieren. Und es gibt viele Hunde, die das auch können - wenn sie denn die Chance hatten, das zu lernen.

    Vielleicht könnte der TE sich ja auch entschließen, die geplanten Ausflüge anders, hundegerechter zu gestalten. Beispielsweise als Ausflüge oder kleinere Wandertouren mit anschließender Einkehr in ein Gasthaus?

    Ich steh auf dem Schlauch. Was ist denn an einer Einkehr im Gasthaus weniger stressig als an einer Einkehr im Café? Ist doch gehupft wie gesprungen, es gibt bei beiden ruhige und geschäftige Lokale. Und die Ausflüge gehen ja nicht in die Grossstadt, sondern in die Natur. Ob man's jetzt Spaziergang oder kleine Wandertour nennt, ist doch nicht entscheidend.....

    Oder können die mit den früh ergrauten Hunden bestätigen, dass die betroffenen Hund nicht die Eigenschaften "destruction when left alone; hair loss on vet exam or being in a new place; and cringes/cowers in response to groups of people" und "jumping on people, inability to calm, loss of focus, hyperactivity after exercise" haben? :)

    Meine früh ergraute Rhian hatte bis auf "jumping on people" (in jungen Jahren) kei, diene dieser Eigenschaften. Sie war eine temperamentvolle, aber gut geerdete Hündin mit einem bemerkenswerten inneren Ruhepol, der sie nach Aufregung schnell wieder runterfahren liess. Sie konnte super konzentriert durch belebte Innenstädte, Bahnhöfe und Einkaufszentren trailen.


    Beim WSS gibt es Linien, die sehr früh ergrauen, manche nur am Kopf, andere wie Rhian dann auch am Körper. Ist genetisch bedingt und hat mit Stress oder schlechtem Nervenkostüm nix zu tun. Meine Hündin ist übrigens 15 geworden.




    Das obere Bild zeigt Rhian mit anderthalb Jahren, das untere mit 15.