Ob man das jetzt "Welpenblues" oder "Startschwierigkeiten" nennt ist doch eigentlich egal. Denn das ist es im Normalfall nur.
Nein, es ist nicht egal, wie man gerade in diesem Faden hier sieht. Denn da benennen die User völlig verschiedene Dinge mit "Welpenblues" und regen sich über andere User auf, weil jeder nur seine eigene Sichtweise vor Augen hat, und auch allenfalls differenzierte Texte nicht wirklich liest, sondern wie in unserer schnelllebigen Zeit üblich nur auf Stichworte anspringt.
Wie hier:
Welpenblues hatte ich auch, bei beiden Welpen. Weil, keine Ahnung, ich finde die unglaublich anstrengend. Süss und alles und es macht auch mega Spass, aber ich finds vorallem Nervenzehrend. Habe ich deswegen ein Problem? Nein. Wieso auch?
Da bringt mich eben der süsse Piranha mal zum verzweifeln und lässt mich fragen was ich mir nur dabei gedacht habe. Ist eben so 
Dafür liebe ich die Junghundezeit, was wiederum andere extrem angstrengend finden. Sind die nun auch Behandlungsbedürftig?
Da beschreibt jemand seinen persönlichen "Welpenblues" und meint damit etwas absolut harmloses: anstrengend, manchmal nervig, es gibt Tage, die wirklich Sch**** gelaufen sind, man hat auch mal zu wenig Schlaf und fragt sich, warum man sich das antut. Absolut normal und niemand hier hat sowas als behandlungsbedürftig bezeichnet.
Aber aus dieser ganz persönlichen Sichtweise von "Welpenblues" heraus werden dann sofort andere User attackiert und persönlich angegangen, die unter dem Begriff etwas wesentlich Ernsthafteres verstehen (was sie auch klargestellt haben): persistierende Schlaf- und Essstörungen, stunden- bis tagelange Heulattacken - kurz, ganz andere Probleme als in der eigenen Erfahrung beschrieben. Warum man das gleichsetzt, ist mir eigentlich unerklärlich, ausser es hängt sich jemand wirklich an der eigenen Begriffsdefinition als allgemeingültig auf. Aber es passiert in diesem Thread ständig, nicht nur in dem von mir zitierten, wirklich krassen Beispiel.
Ich empfehle die Lektüre von Karl Popper - er hat das mit den Begriffsdefinitionen klar erfasst. Sie sind eigentlich unnötig, sofern man klarifiziert, was man meint. Allerdings müsste das Gegenüber dann die Klarifizierung auch lesen und offen sein für ein anderes Begriffsverständnis als das eigene.
Aber leider liegt genau da der Hase im Pfeffer.