Beiträge von naijra

    In diesem Jahr würden wir erstmalig in Erwägung ziehen, leichte Sedativa einzusetzen. Hat jemand bereits Erfahrung damit? Ich bin eigentlich gegen eine Medikation ohne med. Indikation, aber wir wissen keine andere Lösung mehr.

    Das verstehe ich nicht. Ein völlig panischer, extremst gestresster Hund - was möchtest du mehr an medizinischer Indikation haben? Warum findest du eine Medikation so schlimm, wenn der Hund sie dringend braucht?

    Wenn es wirklich so schlimm ist, würde ich da auch nicht mit milden Mittelchen rummachen, sondern auf etwas wirklich Wirksames setzen. Besprich das unbedingt rechtzeitig mit dem TA deines Vertrauens. Die jährlich zu aktueller Gesetzeslage und Erfahrungen aktualisierten Rueckert-Blogs, die hier verlinkt wurden geben schon mal eine gute Information und Diskussionsgrundlage.

    Ich habe im Laufe der Jahre einige Inzest-Hunde kennengelernt. Bis auf, dass bei einem die hohe Neigung zu Schulterproblematik (ED/OCD) ordentlich durchbrach, waren das alles normale Hunde.

    Danke. Manchmal glaube ich, dass viele bei Inzest gleich an irgendwelche Monster oder lebensunfähige Kümmerlinge denken. Bei einer gesunden genetischen Basis kann das aber ganz normale, gesunde und leistungsfähige Hunde ergeben. Unter Verlust genetischer Varianz, ja, aber das nicht direkt mit Gesundheit, sondern mit Anpassungsfähigkeit über Generationen zu tun.

    Ich gehe da ganz einig mit Hummel: natürlich organisieren sich die Hunde untereinender. Das hat aber rein gar nichts mit rüpelhaftem Schikanieren des/der anderen zu tun, und da es bei Caniden keine lineare Hackordnung gibt, gibt der "Chef" auch nur seltenst in allen Bereichen den Ton an. Meist kommt es zur Aufgabenverteilung.

    Hier war die Konstellation von Anfang an klar: zu einer 4jährigen, souveränen Hündin kommt ein Rüdenwelpe dazu. Der sich dann bisweilen aufgeführt hat wie die Axt im Walde, was meine Hündin allenfalls mal genervt, aber keinesfalls beeindruckt hat. Die hatte es auch nie nötig, den ständig unterzubuttern. Es reichte ihr zu wissen, dass sie ihre Interessen notfalls durchsetzen kann.

    Draussen, in jagdlich interessanter Umgebung hat sich der Rüde aber nach der Pubertät schnell als Chefaufklärer etabliert, der die dazu notwendige km-Arbeit auch gern erledigt. Er hat das Grobe und die Distanzarbeit gemacht, sie das punktgenaue Orten und Finden.

    Meine Hündin ist inzwischen im Greisenalter und nach etlichen Vestbularanfällen nicht mehr so sicher auf den Pfoten und auch oft orientierungslos. Die Aufgabenverteilung zwischen den Zweien hat sich verschoben, er übernimmt jetzt sehr viel mehr an Sicherung, Wegfindung (immer in Rücksprache mit dem menschlichen Chef), hilft gelegentlich beim einsammeln der Omi. Respektieren tut er sie noch immer. Wie es interessanterweise auch Fremdhunde immer noch tun, selbst ungestüme Junghunde. Alles was zumindest eine elementarste Knigge erlernen durfte respektiert meine tüddelige, wacklige Omi - und Hunde ganz ohne Knigge tumeln sich hier GsD nicht.

    Es gibt schon kleine Teilbereiche, wo Splash seine neuen Kompetenzen gerne etwas stärker ausweiten würde. So regle ich halt, wann er bei Rhian den Futterplatz nachputzen darf (sie hinterlässt da körperlich bedingt eine Riesensauerei), damit sie wirklich in Ruhe fressen kann, sowas regle ich für jeden Hund, egal was ihre Meinung dazu ist.

    Insofern: Ja, ich beobachte die Änderungen mit Interesse, habe aber grösstenteils Vertrauen in die interne Selbsorganisation (halte eine künstliche, menschengemachte "Rangordnung" eh für völlig kontraproduktiv). Mit der Konstellation von prolligem grössenwahnsinnigen Jungrüden und Altrüden habe ich (noch) keine Erfahrung, würde aber wie bei jedem Hund darauf achten, dass der Jungspund ausreichend Knigge lernen darf, was auch sinnloses und schikanöses "Unterbuttern" eliminieren dürfte. Sowas würde ich nicht tolerieren.

    Weil Leute, die einen Hund unter solchen Umstaenden kaufen auch vorher im DF lesen. Die lesen vorher gar nix, denn es wird auf unfassbar vielen Seiten vor genau solchen Sachen gewarnt!! Ich meine sogar auf den Ebay Kleinanzeigen. Wer sowas uebersieht, will es mAn einfach nicht wissen/glauben!

    Genau das ist es - mir platzt wirklich nicht oft der Kragen. Aber knappe 3 (drei!) Minuten Google-Recherche würde ausreichen um zu erfahren, dass man niemals nie einen ungeimpften Welpen kauft, und schon gar nicht von einer unverifizierten Privatadresse - wo man dann nicht mal reingelassen wird.

    Aber man WILL es gar nicht wissen, man will nur haben und das sofort und möglichst günstig, und investiert beim Lebewesen weniger Sorgfalt als man es beim Kauf eines neuen Elektronik-Gadgets tun würde.

    Mir tut der Welpe sehr leid, und ich würde mir wünschen, dass er gesund wird und nicht an ständiger Atemnot leidet. Noch mehr leid tut mir aber seine Mutter, die ihr "Leben" in der Hölle einer Welpenfabrik fristet - das Geschäft lohnt sich ja, der Euro rollt.....


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    Ich versteh nicht ganz, warum du sauer bist. Du hast ganz bewusst eine Wundertüte gekauft, einen Mixhund ohne belegbare Abstammung. Nun könnte es evt etwas anders sein, als der Verkäufer dir erzählt hat - damit muss man doch rechnen? Vielleicht möchte er mehr Geld für den nächsten Mixwurf und hat daher eine exotische Trendrasse seiner Hündin dazugedichtet? Kann man schlicht nicht wissen.

    Du kannst ja einen Gentest machen lassen für deinen Hund, wenn es dir so wichtig ist. Aber wenn sonst alles so super klappt: was ist das Problem?

    Das finde ich sehr wichtig bei Hunden, die es gewohnt waren, ab und an eine Aufgabe zu haben. Als Alltagshobby habe ich für Rhian ihr Baumstrunkhüpfen aus Jugendjahren rektiviert - allerdinngs sind die geeigneten Baumstümpfe wegen ihres Vestibularsyndroms sehr niedrig geworden.

    Auch beim Trailtraining darf sie noch ran, das ist ihr Highlight der Woche. Das kann man super seniorengerecht gestalten, und wenn sie an Kreuzungen wegen des mangelnden Orientierungssinns nicht mehr weiss, wo sie hergekommen ist kriegt sie diskrete Unterstützung durch mich - beweisen muss sie längst nichts mehr!

    Das ist gut.

    Sammy hat Ihr ganzes Leben Flyball gespielt und ich dachte als sie 10 wurde sie wäre mit Trailen und RO ausgelastet. War ein Irrtum. Ihr fehlte das Flyball. Ab dieses Jahr nimmt sie zwar weiterhin am Training teil, macht aber keine Turniere mehr mit. So der Plan. Ich hoffe das es Ihr reicht.

    Rhian wäre auch noch super motiviert, wenn ich die Dummys auspacke. Aber das klappt leider gar nicht mehr. Sie mag nicht mehr markieren, und ihre Paradedisziplin der Freiverlorensuche ist so chaotisch geworden, dass sie auch bei einfachen Aufgaben kaum noch zum Erfolg kommt. Selbst wenn ich sie ruhig halte für eine supersimple Markierung, ist dieses schnelle Stoppen und Wenden Gift für ihren angegriffenen Gleichgewichtssinn, und sie wird schwindlig und frustriert. Aufheben von Dingen, die ich falle gelassen habe geht noch, wenn sie es mitkriegt.

    Geht es denn nicht ohne beim Leinenspaziergang (einzeln, ohne Newton)? Wenn er wirklich ständig an die Wunde geht, führt kein Weg an einem effektiven Wundschutz vorbei. Dieser spezielle Kopfschutz, der verlinkt wurde wäre möglicherweise weniger stressig, müsste man probieren - habe selber keine Erfahrung damit.

    Ob du den Trichter noch brauchst, hängt sehr von der individuellen Konstellation ab, drum können per Glaskugel eigentlich nur die übervorsichtigen Antworten kommen.

    Hab mich hier auch schon in die Nesseln gesetzt, aber mein alter TA hielt einen Trichter in mehr als 90% der Fälle für unnötig, und sehr oft schädlicher als nützlich. Somit hat keiner meiner Hunde je einen Trichter getragen nach einer OP, war nie notwendig. Ein weniger stressverursachender Schutz tut es meist auch. Allerdings sollte man dafür den Hund mehrere Tage recht gut im Auge behalten können zur Einschätzung, und nicht stundenlang allein lassen.

    Leider gibt es noch keine belastbaren Daten zu stressbedingten Heilungsstörungen, real sind sie aber trotzdem. Drum greifen ja auch immer mehr TAs zuerst zu weniger stressverursachendem Wundschutz wie OP-Bodys, weiche Kragen, usw. Ich kann dir echt nicht raten, du kennst deinen Hund am besten, weisst, ob ihn die Wunde juckt, etc.... Für mich sieht die Wunde nicht optimal aus, aber wenn sie nicht teuflisch juckt sollte wenigstens in deiner Anwesenheit und beim Gassi eine Trichterpause möglich sein? Kann auch schon helfen, wenn der Hund dem Stressor nicht 24h/d hilflos ausgesetzt ist.