Ich gehe da ganz einig mit Hummel: natürlich organisieren sich die Hunde untereinender. Das hat aber rein gar nichts mit rüpelhaftem Schikanieren des/der anderen zu tun, und da es bei Caniden keine lineare Hackordnung gibt, gibt der "Chef" auch nur seltenst in allen Bereichen den Ton an. Meist kommt es zur Aufgabenverteilung.
Hier war die Konstellation von Anfang an klar: zu einer 4jährigen, souveränen Hündin kommt ein Rüdenwelpe dazu. Der sich dann bisweilen aufgeführt hat wie die Axt im Walde, was meine Hündin allenfalls mal genervt, aber keinesfalls beeindruckt hat. Die hatte es auch nie nötig, den ständig unterzubuttern. Es reichte ihr zu wissen, dass sie ihre Interessen notfalls durchsetzen kann.
Draussen, in jagdlich interessanter Umgebung hat sich der Rüde aber nach der Pubertät schnell als Chefaufklärer etabliert, der die dazu notwendige km-Arbeit auch gern erledigt. Er hat das Grobe und die Distanzarbeit gemacht, sie das punktgenaue Orten und Finden.
Meine Hündin ist inzwischen im Greisenalter und nach etlichen Vestbularanfällen nicht mehr so sicher auf den Pfoten und auch oft orientierungslos. Die Aufgabenverteilung zwischen den Zweien hat sich verschoben, er übernimmt jetzt sehr viel mehr an Sicherung, Wegfindung (immer in Rücksprache mit dem menschlichen Chef), hilft gelegentlich beim einsammeln der Omi. Respektieren tut er sie noch immer. Wie es interessanterweise auch Fremdhunde immer noch tun, selbst ungestüme Junghunde. Alles was zumindest eine elementarste Knigge erlernen durfte respektiert meine tüddelige, wacklige Omi - und Hunde ganz ohne Knigge tumeln sich hier GsD nicht.
Es gibt schon kleine Teilbereiche, wo Splash seine neuen Kompetenzen gerne etwas stärker ausweiten würde. So regle ich halt, wann er bei Rhian den Futterplatz nachputzen darf (sie hinterlässt da körperlich bedingt eine Riesensauerei), damit sie wirklich in Ruhe fressen kann, sowas regle ich für jeden Hund, egal was ihre Meinung dazu ist.
Insofern: Ja, ich beobachte die Änderungen mit Interesse, habe aber grösstenteils Vertrauen in die interne Selbsorganisation (halte eine künstliche, menschengemachte "Rangordnung" eh für völlig kontraproduktiv). Mit der Konstellation von prolligem grössenwahnsinnigen Jungrüden und Altrüden habe ich (noch) keine Erfahrung, würde aber wie bei jedem Hund darauf achten, dass der Jungspund ausreichend Knigge lernen darf, was auch sinnloses und schikanöses "Unterbuttern" eliminieren dürfte. Sowas würde ich nicht tolerieren.