Beiträge von naijra

    Dass Arbeitslinien weniger als die Showlinien untersucht werden, kann ich mir kaum vorstellen (bin mir aber nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe).

    Doch, je nach Land schon. Klar, ein In D oder CH gezüchteter AL-Retriever muss gekört werden und braucht dazu alle relevanten Gesundheitsuntersuchungen. In GB ist das anders, die Untersuchungen sind freiwillig. Da wurde lange mit "der kann arbeiten, der ist daher gesund" argumentiert. Bis der Hund wegen kaputten Hüften oder Erblindung nicht mehr arbeiten kann, hat er längst seine Arbeitstitel und war in der Zucht. Ist bei den Spaniels dasselbe. Und bei manchen Rassen wie dem BC werden die AL-Hunde sogar hierzulande nur in ausländischen Zuchtbüchern registriert, und man darf sie ohne jede Auflage vermehren und die Welpen kriegen Papiere. Nicht mal Leistung brauchen sie.

    Aktuell ändert sich diese Einstellung zumindest bei den wirklich guten Züchtern, und sie lassen ihre Hunde vermehrt untersuchen, zumindest auf HD. Was aber noch lange nicht heisst, dass man die wirklich grottigen Hüften auch aus der Zucht nimmt...

    Beagle und Cocker wären für uns schon sehr interessant und ich hatte mich da schon etwas irritieren lassen durch manche Berichte im Internet zwecks ihrer Selbstständigkeit/Sturheit. Deshalb freue ich mich, dass ihr das schon etwas entspannter seht. Kosequenz in der Erziehung wäre eigentlich nicht das Problem. Beim Beagle liest man halt auch sehr oft, dass sie nicht ableinbar seien, weil nicht abrufbar. ? Das würde mich mir allerdings schon wünschen, dass dies durch Erziehung möglich ist.

    Da sind die Chancen beim Cocker deutlich höher als beim Beagle. Zumindest an nicht allzu wildreichen Ecken sind die meisten, die ich kenne (und das sind eine ganze Menge) ableinbar nach entsprechender Erziehung. Beim Beagle ist es genau umgekehrt, so ab 2, 3 Jahren sind die ableinbaren deutlich in der Minderheit. Beim Cocker muss man halt auch schauen, ob bei den Elterntieren auch auf Kooperationsbereitschaft geachtet wurde, oder nur auf Schönheit.

    Ich bin immer noch unsicher, was da überhaupt gesucht wird. Der funktionale Körperbau? Hängt, wie schon angemerkt wurde, vom Verwendungszweck ab, und nicht unbedingt von irgendwo festgelegten "idealen" Winkelungen und Proportionen. Das Fehlen von durch das Zuchtziel bedingten Erbkrankheiten? Oder auch das (fast) frei sein von zufälligen Erbkrankheiten? Wenn ja, dann sind in der obigen Liste einige Rassegruppen, die ein gehöriges Päckchen rumschleppen...

    Problematisch fide ich auch, wenn Arbeitslinien pauschal als gesünder gesehen werden. Kann sein, muss aber nicht. Klar sind sie üblicherweise frei von Übertypisierungen, die in Showlinien vorkommen können und die Funktionalität beeinträchtigen. Aber sie sind nicht per se korrekter gebaut (auch krumme Haxen können Leistung bringen), und sie sind schon gar nicht frei von Erbkrankheiten - sie sind oftmals nur weniger untersucht.

    Leider wurde von der TS nicht klargestellt, was mit "überzüchtet" gemeint ist - meine Vermutung geht in Richtung "übertypisiert".

    Ich geh ja mit vielem, was hier gesagt wurde einig, aber DAS ist schon eine sehr beschränkte Sicht auf Hunde und ihr Verhalten:

    Die Hunde die ihre "Freiheit ausleben" sollen sind meiner Beobachtung nach in eine der drei Kategorien einzuordnen: infantile, aufdringliche Nervhunde die Hundesprache nicht wirklich verstehen, sexuell motivierte Hunde die anderen ungefragt auf die Pelle rücken und Abwehrsignale übergehen oder Prollos die eigentlich keinen Kontakt wollen, von ihrem Menschen nicht geführt werden und deshalb nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" mehr oder weniger arschig auftreten und das Gegenüber abchecken.

    Warum sollten alle "infantilen" Hunde aufdringlich sein und nerven? Kennst du tatsächlich keine Hunde, die einfach nur freundlich sind, und keinerlei Interesse daran haben, aufdringlich zu sein? Keine Hunde, die Hundesprache verstehen, aber trotzdem nicht alle Fremdhunde vermöbeln oder ihnen weit aus dem Weg gehen wollen? Und nein, die wollen auch nicht alle spielen, wenn sie längst erwachsen sind.

    Das tut mir sehr leid für dich, denn da ist dir einiges an der Vielfalt von Hundeverhalten entgangen....

    2. Sitzpfiff

    Sitzen auf Distanz mit Sichtzeichen klappt. Aber sobald ich versuche den Pfiff hinzuzunehmen kommt sie gelaufen.


    Wie konditioniere ich denn richtig, dass 1x pfeifen sitz heißt?

    Das würde ich nicht auf Distanz machen, sondern zuerst bei dir. Erst der Pfiff, dann das Sichtzeichen, Belohnung. Mit der Zeit Abstand zwischen Pfiff und Sichtzeichen vergrössern, bzw. Sichtzeichen weglassen, wenn der Hund sich auf Pfiff setzt. Wenn es im Stand klappt, auch aus dem Fuss üben. Dann aus Distanz.

    Bei meinem Mexx kündigt sich wieder ein Vestibular an...er stolpert, wankt, hört nicht mehr richtig.

    Ich bin jetzt hin und hergerissen, was ich tun soll.

    Ihn wieder in die TK schleppen für Cortison Spritze als Aktionismus oder einfach daheim betreuen...

    Gerade schläft er tief und fest. Vorhin konnte er sich kaum auf den Beinen halten zum pieseln...Es tut mir in der Seele weh, ihn so zu sehen.

    Ja das tut weh.

    Ich bin da inzwischen echt bei der Stressminimierung. Solang der Hund nicht dehydriert, lass ich ihn zuhause. Transport wenn es ihm übel ist nur in Notfällen. Ich könnte inzwischen Cerenia gegen die Übelkeit auch ohne Vorführung des Hundes abholen, wäre für mich aber nicht erste Priorität. Einfach nur dasein für den Hund, so unbefriedigend es für den Impuls "was zu tun" sein mag, kommt für mich zuerst. Weitere Massnahmen je nach Zustand - aber immer lieber Vermeidung von extra Stress.