Bei zu langer Leine gibt es einmal eine ungeheure Gefährdung des Hunde : Ich kenne 3 Videos wo ein Hund auf die Straße läuft und ohne Absicherung nur durch Glück nicht überfahren wurde. Das Schlimmste ist ja nicht einmal wenn ein Hund überfahren wird, noch schlimmer ist es wenn ein Auto ausweicht und in andere Menschen reinfährt.
Bei zu langer Leine haben wir folgenden Effekt beobachtet : Der Hund geht um eine Ecke und dreht rum da kein Geruch. Mit langer Leine bekommt man das nicht sondern läuft weiter dem Hund entgegen. Das führt dazu dass der Hund weiter ins Negativ läuft.
Ich selber komme mit der kurzen Leine sehr gut zurecht.
Grüße Bernd
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Du weichst meiner Frage aus.
Ich geh ja völlig mit dir einig, was die Sicherheit an befahrenen und stark begangenen Orten betrifft, habe ich selber wenige Posts weiter oben geschrieben. Aber die meisten Hobbygruppen sind an ruhigeren Orten unterwegs.
Das Beispiel von dem Hund, der an langer Leine um eine blinde Ecke verschwindet zeugt einfach nur von schlechtem (Leinen)Handling. Eine erste Maxime muss sein, dass ich immer meinen Hund sehe - wie zum Geier soll ich ihn sonst lesen können? Eine zweite wäre: wenn mir schon der Hund ausser Blick geraten ist (was nicht passieren sollte), dann donnere ich nicht einfach volle Pulle hinterher, sondern halte wenigstens über die Leine Kontakt und bewege mich dementsprechend vorsichtig, um um die Ecke zu linsen. So pushe ich ihn dann auch nicht.
Es ist einfach nicht zu leugnen, dass ich für den Hund an der kurzen Leine sehr viel präsenter bin und ihn daher auch stärker beeinflusse. Ein selbstsicherer Hund und ein erfahrener Hundeführer können da sehr viel kompensieren, und bei einem leicht ablenkbaren Jungrüden kann das ja auch durchaus gewünscht sein, dass er weiss, er ist im Fokus. Aber auch mit sehr viel Erfahrung bilde ich mir nicht ein, dass meine Reaktionszeiten kürzer seien als die des Hundes, und ich immer a) vor dem Hund wissen könne, ob der ein Negativ zeigen wird, und b) meine eigene körperliche Reaktion schneller als die eines fokussierten Hundes erfolgen könnten - das ist für uns Menschen schlicht nicht möglich. Ich kann mich bestenfalls abwartend -neutral verhalten, und genau da kommt die längere Leine ins Spiel.
Ich muss nicht ständig dem Hund schiebend hinterherdonnern (und 2m sind für den Hund genau das), ich kann statt dessen auch Leine ausgeben und den Hund beobachten, ihm den Weg frei machen zum Zurückkommen. Der starre Ansatz passt für einige wenige Hunde, der flexible lässt sich auf fast alle Teams einstellen. Und wie schon gesagt, ich habe selber einen Hund, der sich sehr gut kurz führen lässt und oft, aber längst nicht immer, davon profitiert. Aber als Ausbilderin muss ich mich auch auf ganz andere Hundetypen einstellen können, UND auch auf andere Hundeführer.