Beiträge von naijra

    Ist jemand in einer ähnlichen (Luxus)Situation und wenn ja, bereitet ihr euch auf eventuell irgendwann mal stattfindende Wildbegegnungen vor?

    Ich lebe in ähnlicher Situation, und so schön praktisch wildfreie Zonen sind, so bescheiden ist es, wenn man zum Training kaum Zonen mit wirklich hoher ablenkung findet. Besonders, wenn man recht instinktsichere Jagdhunde führt. Da nützt es wenig, denen keine Gelegenheit zum Wild jagen üben zu bieten, denn sie wissen in der Regel bei der ersten Begegnung, ob das "ihre" Beute ist oder nicht.

    Das hat mich schwer behindert mit dem Gehorsamstraining von Splash. Der ist allerdings auch der ultimative Jagdgeier vor dem Herrn, mit einem durchschnittlichen Hüti oder Retriever kann das durchaus funktionieren, wenn der Hund weiss, dass es geil ist, mit Frauchen zu arbeiten.

    Aktuell ist mein Neuzugang noch im Welpenalter, er dürfte nicht ganz so extrem wie Splash werden. Ich habe inzwischen auch Kenntnis von Orten, wo etwas ofters Rehwild zu treffen, oder mindestens zu riechen ist. Diese werde ich zu gegebener Zeit öfters zum Training aufsuchen. Obwohl das den Hund noch keineswegs auf seine eigentliche Beute wie Vögel und Kaninchen vorbereitet.

    Er kommt von einem privaten Züchter aus dem Zwiger

    Ok, also hat er vermutlich keine gute Sozialisation erfahren und kommt eher vom Hinterhof-Vermehrer - was ist er denn für eine Rasse/Mix? Dass er anfangs nicht protestiert hat, liegt auf der Hand, jetzt hat er mehr Sicherheit gefunden und meldet Wünsche an. Du schreibst von 4 Wochen Training - wie habt ihr euch das aufgeteilt, hat sich deine Freundin genauso um den Welpen gekümmert wie du, ihn gefüttert, mit ihm rausgegangen, mit ihm gespielt? Was genau habt ihr wie trainiert? Wie sieht euer Tagesablauf mit dem Welpen aus?

    Ohne mehr Info lässt sich schlicht nicht sagen, was wo schief gelaufen ist. Hunde sind keine Spielkonsolen oder sonstige elektronische Teile, die auf Knopfdruck genau identisch funktionieren wie gewünscht

    Ich lebe mit meinen Hunden in einer Sozialgemeinschaft, das heisst also, dass ich sie nicht krampfhaft ignoriere. Sie sind kein Sportgerät, das nur hervorgeholt wird, wenn ich sie brauche oder Gassi gehe.

    Heisst aber nicht, dass sie meinen Alltag diktieren - sie passen sich sehr gut an. Wenn ich am PC arbeite, können sie stundenlang ignoriert werden. Da kommen auch keine Anfragen - das haben wir nicht trainiert, ist einfach so. Wenn da einer ankommt, hat er/sie ein echtes Problem.

    Bin ich im Freizeitmodus, kommen gelegentlich Anfragen oder Aufforderungen. Da geh ich situativ drauf ein oder auch nicht. Nicht aus strategischen Überlegungen, sondern das ist einfach nur unser Alltag. Ich habe keinen durchgeplanten Stundenplan, bloss gewisse variable Verpflichtungen - arbeite mal am Vormittag, mal am Nachmittag oder Abend auswärts.

    Meine erwachsenen Hunde dürfen selbstverständlich liegen wo sie wollen. Sie haben Betten an beliebten Plätzen, aber ich wüsste nicht, warum ich sie dahin verknasten sollte.

    Aktuell haben wir hier durch einen Welpen eine ausserordentliche Situation: altersbedingt braucht der mehr Aufmerksamkeit und auch Regulierung. Aber auch da versuche ich meinen Alltag möglichst zu leben. Braucht der Knirps eine Auszeit, kommt er in seinen Puppy Pen im Wohnzimmer, in dem er auch gefüttert wird. Da ist er dabei, hat aber keinen Zugriff auf mich oder die Althunde. Oft kommt er aber auch unter meinem Tisch oder Stuhl zur Ruhe, und das lass ich auch so. Auch der Zwerg darf da liegen, wo er wirklich entspannen kann. Und ich werde mich hüten, das auf eine einzige Situation/Ort zu beschränken - meine Hunde müssen da flexibler sein.

    Das ist natürlich etwas schwieriger, wenn du da 4 Wochen zugesehen und nichts punkto Erziehung getan hast. Wo kommt der Welpe denn her - vom renommierten Züchter oder vom Hinterhof oder vom Händler? Das frage ich nicht um zu provozieren, sondern weil schlecht aufgezogene Welpen halt auch keine Grundlagen des Umgangs mit Menschen vermittelt bekommen haben - das macht ein guter Züchter. Und leider kommt nur eine kleine Minderheit der aktuellen Welpen vom verantwortungsvollen Züchter

    Wenn dann noch ein Besitzer dazu kommt, der die Defizite eines schlecht aufgezogenen Welpen nicht erkennt und dem über Wochen ständig verfügbar ist, und der Welpe keine Grenzen erfährt, wird das nicht besser. Beim Vermehrer kommen oft auch noch Wesensmängel der Elterntiere dazu, oder völlig unpassenden, aber modischen Rassemixe.

    Du solltest deinem Welpen auf jeden Fall beibringen, dass du auch wenn du da bist nicht immer für ihn verfügbar bist. Sollte dein Welpe eine oder mehrere der genannten Kriterien für mangelhafte Zucht/Aufzucht/Sozialisation erfüllen, würde ich einen in diesen Dingen erfahrenen Trainer empfehlen, der sich die Sache bei euch zuhause ansieht, und euch instruiert.

    Das war‘s... Und das sind wie gesagt erwachsene Hunde... DU hast einen Welpen!

    Na ja, sie hat wie gesagt einen WELPEN! Und der hat garantiert nicht Sendepause bis auf 2x Gassi am Tag - da wechseln Ruhe- und Aktivitätsphasen noch häufiger. Der darf auch mal selbständig aktiv sein, und notgedrungen muss der noch alle paar Stunden kurz raus zum Pieseln.

    Ich verstehe, was du meinst, meine erwachsenen Hunde haben auch nicht mehr Programm, aber mit dem Welpen sieht der Tagesablauf schon anders aus. Das fängt damit an, dass mit Althund der Welpe einen Artgenossen zur Verfügung hat, um täglich Kommunikation zu üben und im besten Fall auch spielen zu können. Als Einzelhundehalter muss man das unter Umständen organisieren.

    Es ist eine Frage der passenden Balance. Und viele Ersthundehalter machen viel zu früh und zu viel formelles Training, und vernachlässigen das soziale Lernen.

    Auch ich freue mich über die Entwarnung bzgl. Tumor! Als der US-Spezialist das bei Rhian festgestellt hat, ist mir das halbe Matterhorn vom Herzen gefallen!:bindafür:

    Auch uns hat die Vetdiät geholfen - allerdings durften wir mit Nassfutter anfangen, weil schmackhafter und noch leichter verdaulich. Da würde ich Montag doch nochmal nachfragen, warum du das nicht geben sollst - wenigstens einen Löffel oder so zum Trofu. Aber wenn er es frisst und verträgt, dann lass dich von der Zusammensetzung nicht irre machen. Wenn er über den Berg ist, könnt ihr immer noch zu einem Ernährungsspezialisten gehen und über Alternativen reden.

    Hallo Witch, schön, dass du gleich einen Tagesablauf beigefügt hast. Ich hab hier auch einen Welpen sitzen von 13 Wochen, auch sehr reizoffen, aber eine Jagdhunderasse.

    Das ist mir aufgefallen:

    Von 16-17 Uhr trainieren wir ein wenig, Maximal 30 Minuten mit Spiel und Geduldpausen dazwischen.

    Das scheint mir sehr viel. Vor allem die "Geduldspausen" tönen sehr anspruchsvoll - Geduld haben aufgeweckte Welpen meist wenig von Haus aus . Wie genau sehen die aus? Auch mit Spiel dazwischen sind 30 Minuten zu viel in dem Alter, das Spiel pusht eher noch zusätzlich.

    Wir haben bereits einen Hundetrainer kontaktiert und unsere ersten Welpeneinheiten absolviert. Im Moment lernt sie Sitz, Platz Bleib und mit Frust umzugehen.

    Auch das ist ein happiges Programm, je nachdem, wie es gemacht wird. Mein Welpe kennt noch keine Kommandos, nur seinen Namen und die Anfänge vom Rückruf. Ansonsten lernt er den Alltag und seine Regeln kennen - da ist natürlich auch dabei, mit Frust umzugehen. Wie jeder Welpe bietet er Sitz an, das wird positiv verstärkt, aber erst seit gestern belege ich das (freiwillige) Sitz mit dem entsprechenden Signal.

    Was mir noch nicht klar ist, ist wie eure Gassirunden aussehen. Du schreibst von Strecke - lauft ihr da einfach eine 15 Minuten Strecke ab? Und ist sie frei dabei, oder angeleint? Trifft sie Artgenossen, wie oft hat sie die Möglichkeit zum Spiel mit andern Hunden, älter oder auch Welpen?

    Ich habe den leisen Verdacht, ihr macht zuviel "Training" von Tricks wie Sitz und Platz, und zuwenig welpengerechten Alltag: Erkunden der Welt mit dir zusammen, und viel freie Bewegung, und regelmässig Umgang mit (passenden) andern Hunden. Könnte das sein?

    Und noch mehr zum langweilen.

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    Ich finde es ganz und gar nicht langweilig. Mir fällt nur auf, dass du die meiste Zeit in sehr strammem Tempo unterwegs bist. Ist vermutlich Gewohnheit, aber ich würde da bewusst entschleunigen, und dem Welpen mehr Zeit zur Erkundung lassen. So kommt er gar nicht dazu, weil er entweder dem Grossen hinterher muss, oder checken muss, ob du kommst.

    Also weniger Strecke machen, und mehr rumhängen, gucken und schnüffeln. Muss ich mich aktuell auch immer wieder dazu ermahnen.