Ich glaube nicht, dass man einem menschenfreundlichen Hund Misstrauen beibringen kann, indem man die Leine nie aus der Hand gibt. Da musste man ihn schon gezielt schlechte Erfahrungen machen lassen, und das kann auch schief gehen und zu einem verunsicherten Hund führen.
Was ich auch interessant finde, ist selber einen "fremden" Hund zu führen. Da merkt man doch, wie sehr man sich aufeinander eingespielt hat; gerade in einem Parcours wird ja auch viel über Körpersprache geführt. Nun reagiert der andere Hund plötzlich viel feiner (wenn er schon besser ausgebildet ist) und wird vielleicht durch unbewusste widersprüchliche Signale verwirrt, oder eine Hundeomi will absolut nicht rechts geführt werden, der Hund hat ein völlig anderes Temperament als der eigene..... Ich denke, nicht nur der Hund gewinnt an Sicherheit, sondern man lernt selber viel dazu.
Nachteile kann ich dabei nicht sehen.
Rhian hat, obwohl sie stark auf mich bezogen ist, sehr gut mit andern HF mitgemacht, sofern das auch über die Motivationsschiene gelaufen ist. Beim allerersten Mal hat sie sich natürlich oft nach mir umgeguckt, aber da sie kein unsicheres Wesen hat, hat sie sich bald darauf eingelassen. Leute, die an phlegmatischere Hunde gewöhnt sind hatten allerdings etwas Mühe, ihr Interesse zu erhalten.... 
Mir ging es mit umgekehrten Vorzeichen ähnlich. Mit den Gemütsmorcheln tue ich mich schwerer als mit Hunden ähnlicher Wellenlänge wie Rhian. Am besten kam ich mit dem andern Welsh Springer zurecht, obwohl er eigentlich einen ziemlich anderen Charakter als Rhian hat. Aber das Grundmuster ist irgendwie das gleiche.... 
Aber jeder "fremde" Hund, mit dem ich mich versuche, lehrt mich etwas über meine eigenen Mängel und Baustellen, zeigt mir, wo ich unklar bin. Daher bin ich jedem HF dankbar, der mal auf einen Tausch eingeht. Wobei natürlich klar ist, dass ich nicht mit einem völlig Fremden tauschen würde, oder mit jemandem, der seine Hunde auf ganz andere Weise arbeitet. Von daher bietet eine Gruppe in der Hundeschule natürlich ideale Voraussetzungen, man arbeitet ähnlich und hat auch schon gesehen, wie Herr und Hund in etwa reagieren.