Beiträge von naijra

    Aber hat der TE auch Zeit und Lust, sich auf die Bedürfnisse des Hundes einzulassen, und eben auch statt 1-2 auch 2-3+ Jahre Erziehungsarbeit zu investieren, bevor der Hund zu dem Programm passt? Mit ungewissem Ausgang?

    Ja, es wird sich was finden lassen, leider wurden die passendsten Vorschläge abgelehnt. Ich habe mich auch keineswegs gegen die Hundeanschaffung generell ausgesprochen, nur die Frage nach dem Schnauzer als passend aus meiner (durchaus limitierten) Erfahrung beantwortet. Wenn du die Schnauzer als super geeignet für die Konstellation erlebt hast, dann darfst du doch gerne darüber berichten!

    Ja, klar ists nicht jedem gegeben, in der dunklen Winterzeit tagsüber spazieren gehen zu können. Aber wäre das ein Argument gegen den Wolf? Oder könnte/würde sich der größte Teil der betroffenen HH irgendwie arrangieren können?

    Was heisst denn "irgendwie arrangieren"? Hunde abgeben? Drei bis vier Monate lang nur direkt vor die Türe versäubern lassen (was Mitbewohner sehr freuen dürfte) an 5 von 7 Tagen? Und sie sonst nur Indoor haben mit Minirunde zum Lösen tagsüber, weil nicht mehr Zeit mittags und morgends und abends ist eh schon dunkel?

    Ich arbeite weniger als Halbzeit, aber sowohl für einen alten wie einen jungen Hund muss ich öfters raus und dem Löserunden anbieten. Aktuell sind 2-3 davon im Dunkeln. Wo es nach dieser Argumentation legitim und normal ist, dass Wölfe dabei auf der Lauer sind und sich einen Hund (alt und jung sind ja besonders gefährdet) schnappen und töten. Quasi neben der Haustür.

    Sorry, aber für mich geht diese Toleranz zu weit. Das Habitat der Wölfe sollte keine menschlichen Siedlungen umfassen, Punkt. Dass ich keine ausgedehnten Feldrunden im Stockfinstern drehen kann, nicht mal mit angeleintem Hund, ist schon sehr einschränkend, aber akzeptabel. Aber wenn man nicht mal im Siedlungsgebiet den Hund angeleint auf einer Wiese oder in der Hecke sich lösen lassen kann, ohne sein Leben zu riskieren...?

    Im Dezember ist Sonnenaufgang nach 8 Uhr. Und Sonnenuntergang so ca. 16.40 Uhr. Und in der dunklen Zeit soll man es normal finden, nicht mehr mit dem Hund raus zu können, ohne dessen Leben zu gefährden?

    Ja ne, das wird nix mit Kurzhaar und nicht haarend. Bei Dalmatiner und Labbi nicht mal im Ansatz.

    Schnauzer - haben die echt Bock auf solches Renn-Programm?

    Ich bin jetzt nicht der Schnauzer-Spezialist, hatte aber einige Mittelschnauzer im Trailtraining. Keiner von denn hätte gepasst. Weniger wegen des Laufpensums, das würden die packen, so sie Lust daran hätten. Aber das waren allesamt recht stake Persönlichkeiten, die gut geführt werden wollen. Und dennoch ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen (die evt. nicht nur rennen/laufen sind). Ausserdem waren sie alle recht stark jagdlich interessiert - einfach so Freilauf, besonders vom Pferd aus, wäre bei denen wenn überhaupt nur nach längerem intensiven Training möglich gewesen.

    Berggängig und ausdauernd wären sie alle gewesen, allerdings nicht so easy punkto Leinenführigkeit unter starker Ablenkung. Mein Eindruck war, dass man da schon selber Bock haben müsste, Überzeugungsarbeit sinnvoll und konsequent zu leisten, auch über längere Zeit. Einfach so funktionieren tun die nach Besuch von 1, 2 Erziehungskursen eher nicht.

    Erst heut Früh hat er sich eine Socke aus dem Wäschekorb gemopst. Als meine Lebensgefährtin ihm die wegnehmen wollte wurde sie kurzerhand runtergeschluckt.

    Nehmt ihm das Zeug nicht weg, wenn er zum Runterschlucken neigt, sondern lasst es apportieren und belohnt das! Wegnahmeversuche führen dazu, dass der Hund immer hastiger und unbedachtet Zeug abschluckt, um es in Sicherheit zu bringen - und das ist echt gefährlich!

    Angefixt durch die letzten Seiten wo es ja viel über Stress und Co handelte, habe ich heute mal gefilmt bei unserem Spaziergang. Meiner Meinung nach ist sie in dem Moment gestresst. Sie züngelt viel und schaut nervös herum. Sehe ich das richtig?

    Sie zeigt das erst seit einigen Tagen. Wir haben vorher einige Menschen, Fahrrad Fahrer und Jogger getroffen und sie musste an einigen Stellen ins Fuß.

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    Entspannt ist sie nicht, sondern leicht verunsichert - evt. durch Geräusche, die sie nicht einordnen kann? Oder sind da Dinge in ihrem Blickfeld, die ihr nicht geheuer sind?

    Eine Frage noch: warum darf sie nicht schnüffeln am Ende des 1. Videos? Und muss/kann sie in dem Alter tatsächlich schon Fuss laufen unter Ablenkung der Spaziergangumgebung?

    Für mich ist dieses Schnüffeln und Schnuppern - auch mal an was festschnuppern, auch mal scharren oder was Interessantes bespielen oder im Schnee herumalbern - Seele baumeln lassen :smile:

    Für mich auch. Das ist auch völlig verschieden vom jagdlichen Interessen meiner Spaniels. Für die sind diese entspannten Schnüffelgänge sehr wertvoll. Ja, die Nase ist immer im Einsatz, aber das ist eben kein jagdlicher Einsatz - auch wenn die Bereitschaft zum Umschalten immer da ist. Dass ein Hund - auch ein Zwergspaniel (seit Jahrhunderten als Schosshund gezüchtet!) gern rumschnüffelt, heisst noch lange nicht, dass der gezielt Spuren sucht und verfolgt!

    Den Zahn muss ich leider auch Mantrailing-Interessenten immer wieder ziehen.

    Ich habe ja sowieso das Gefühl, dass ich zu viel über Futterbelohnung arbeite und Charlie viele Dinge eben nur (bzw. Hauptsächlich aus dem Grund) macht, dass es Futter gibt. Ist bei einem Labbi natürlich praktisch, aber ich habe in manchen Situationen echt das Gefühl, dass er Dinge nicht aufgrund von Kooperationsbereitschaft oder so macht, sondern nur der Belohnung wegen.

    Wo ist das Problem, den Hund dafür zu belohnen, dass er seinen Impulsen nicht ungehemmt nachgibt? Ich habe nie die Erwartung, dass mein Hund nur wegen meiner schönen Augen auf seine rassetypischen Privatvergnügen verzichtet - da muss schon eine Gewohnheit etabliert werden, dass es sich lohnt, mit mir zu kooperieren!

    Und grad bei einem Junghund ist Belohnung ausschleichen keine gute Idee. Denn dann bleibt dir nur Repression /Strafe, und die ist grad auf Distanz nicht wirklich praktikabel....... Ganz abgesehen davon, dass sie bei Hund und Halter für schlechte Laune sorgt.

    Wenn ich die Schleppleine nicht in der Hand habe, verhält er sich eigentlich wie wenn er im richtigen Freilauf ist, das macht keinen Unterschied für ihn...

    Ok, dann wäre das evt. eine Chance bei Verwendung einer längeren Schlepp.... Du lässt die schleifen, er denkt er ist raus aus dem Einflussbereich, du kannst aber trotzdem noch draufspringen...

    Aber wichtiger wäre wirklich, die Distanzkontrolle positiv solide aufzubauen, ob rückruf, und/oder Sitz! Und das auch ohne Leine in gesichertem Gelände, zB. eingezäuntes Hundeschulareal.

    Es gibt einen Unterschied zu "Der Hund rennt" und "Der Hund hört auch nach Stunden nicht auf zu rennen, bis er immer wieder umfällt, aber trotzdem weiter rennt"


    Ich würde auch so keine 4-6 Stunden mit ihr rausgehen und sie die Durchrennen lassen. Wenn das für deinen Hund funktioniert und du das so machst, bitte gerne.

    Das hektische Rennen in der Wohnung ist keine Kompensation für fehlenden Freilauf draussen! Und wo bitte habe ich etwas von 4-6 Std raushgehen und durchrennen lassen?? Mein Welpe/Junghund wäre komplett gaga bei so einem Blödsinn!

    Ich habe dich darauf hingewiesen, dass dein Welpe freie Bewegung gewohnt war. Und du hast ihm diese genommen, bzw. auf die Wohnung reduziert. Ich habe dich auch darauf hingewiesen, dass an der Leine laufen mega stressig ist für Welpen. Idealerweise beginnt man da mit einer Minute täglich! Der Stress entlädt sich nun in der Wohnung, und führt zu dem hirnlosen Rumtoben.

    Ich musste übrigens meine letzten Welpen auch mehr an der Leine haben, als ideal war. Aber mindestens 1x täglich Freilauf habe ich ihnen ermöglicht, das war ich ihnen schuldig. Fährt man halt raus - so ein junger Welpe braucht kein Riesenareal zum Freilauf! Hätte ich kein Auto, wäre der Welpe ab Tag 1 in den Fahrradanhänger gekommen zur nächsten Wiese/Waldrand/Industriebrache.

    Wie man aus meinen Beiträgen immernoch rausliest, dass ich den Hund beim kleinsten Zucken einsperre, ist mir schleierhaft.

    Mir auch, und das habe ich ja auch nicht getan. Aber du hast einen mega gestressten Welpen, und hast um Hilfe gebeten. Dir die wahrscheinlichsten Ursachen aufzuzeigen, warum dein Welpe so dermassen drüber ist, gehört zur Hilfe. Auch wenn du nicht gerne hörst, dass die Haltungsbedingungen (kein Freilauf, und daher auch kein gescheiter Hundekontakt) da wesentlich mitbeteiligt sind. Welche zusätzlichen Stressoren noch dazu kommen durch zB. Erwartungen bzgl. Stubenreinheit etc. kann nur ein guter Trainer vor Ort beurteilen.

    Dass im Park nebenan gerade überall Giftköder Warnzettel hängen, konnte ich bei Anschaffung nicht wissen und so Staubsauger wie sie momentan drauf ist, kann ich direkt einen Termin im Krematorium vereinbaren, bevor ich losgehe.

    Ich konnte auch nicht wissen, dass unser Flusshang hinter dem Gartentor für Monate wegen Wegbauarbeiten gesperrt wird. Das wäre unser Welpenfreilauf gewesen! Beiss ich halt in den sauren Apfel und verschaffe dem Welpen seinen notwendigen Freilauf anderswo....

    Edit: da sind ja inzwischen einige Beiträge zusammen gekommen, die alle in anderen Worten das sagen, was ich rüberbringen wollte.....

    Wie würdet ihr das bei nem Hund handhaben, der sofern er an der Schleppleine/Flexi ist, seinen Radius immer ohne irgendwas einhält. Spätestens wenn er merkt dass die Leine zuende ist, drosselt er selber das Tempo und reagiert drauf. Auch der Rückruf funktioniert an der Schleppleine/Flexi. Sobald er dann aber Mal freilaufen darf, hat er einen Radius von bestimmt 30-40m (die längste Schleppleine ist 15m) und hört auch da nur wenn er will auf den Rückruf - weil er weiß, dass ich ja so gesehen keine Handhabe hab nachdem ich keine Leine in der Hand habe.

    Wie trainiere ich den Rückruf und auch den Radius bei diesem Übergang Schleppleine/Freilauf? Ich hab da tlw echt das Gefühl, er verarscht mich so nach dem Motto "ätsch, ich bin schneller als du und komm nur dann, wenn ich Lust hab"...

    Gratuliere, du hast einen leinenschlauen Hund!

    Ich sehe da zwei mögliche Vorgehenweisen:

    - Du lässt gar keinen so grossen Radius zu im Freilauf, sondern greifst schon bei 10 m Abstand ein. Oder was immer die Distanz ist, bei der du noch Einfluss auf ihn hast. Ich würde da übrigens nicht unbedingt mit Rückruf arbeiten (das wird grad bei engen Radien zu hektisch), sondern entweder mit einem Stoppsignal (kann zB Sitz sein), oder einem Signal, den Radius zu verkleinern. Ist dann halt nur noch Pseudo-Freilauf, aber der Radius kann, wenn es gut klappt, nach und nach vergrössert werden.

    - Du nimmst eine längere Schlepp und baust da die Distanzkontrolle sauber auf. D.h., du nutzt die Schlepp nicht, um den Hund zu stoppen, sondern agierst, als ob die SL aus Zwirn wäre und sofort reissen würde. Kannst du theoretisch auch mit der 15 m-SL machen, aber eine Länge, die näher am natürlichen Radius deines Hundes dran ist macht es weniger stressig für euch beide.

    Voraussetzung für beide Wege sind, dass die verwendeten Signale sauber auftrainiert wurden. Du hast ja jetzt mit Rückruf gearbeitet, aber den nur auf maximal 15 m auftrainiert. Da ist es nicht unerwartet, dass der auf 30-40 m nicht funktioniert! Gleiches gilt für Stopp- und Wendesignal.

    PS: du schreibst "nachdem ich keine Leine in der Hand habe". Wie verhält er sich denn mit schleifender Schlepp? Wie im Freilauf, oder wie an der gehaltenen Schlepp?