Ja was jetz nun? Emrys musste leider auh schon sehr früh sich an der Leine lösen, da unser Nahauslauf hinter dem Haus wegen Wegsanierung seit dem Frühjahr gesperrt war. Der war nicht leinenführig, wie denn auch? Der hatte eine Schnur dran, um zu verhindern, dass er sich freudig auf Passanten stürzt, oder auf die nahe befahrenen Strasse läuft. Ich hab halt den Welpen an dem 5 m Seil notfalls gehalten, wenn es notwendig war.
Ein Hund, der sich lösen soll, muss nicht gesittet nebenher laufen, der soll ja sich lösen, bevorzugt nicht mitten auf dem Gehweg. Auch ein nicht leinenführiger Hund kann sich grosszügig angeleint lösen - denke, nicht jeder importierte Tierschutzhund ist leinenführig.0
Ich möchte auf Dauer einen Hund mit dem ich an der Straße laufen kann, ohne das er ständig die Seiten wechselt, wie eine besenkte Sau zieht und noch ansprechbar ist. Ich erwarte das aber nicht von einem Welpen, einem TS Hund aus dem Ausland und auch noch nicht für 10-15 Minuten von einem Hund von 5 Monaten. Also übe ich das in kleinen Sequenzen während der Löserunde, immer mal wieder, erlaube ihr aber auch zu ziehen wenn es gerade besonders spannend ist. Wenn also gerade 3 schreiende Kinder (keine Seltenheit), 2 Fahrrad Fahrer, Fußgänger und ein Bus auf unserem Weg sind, darf sie ziehen. Denn die Umgebung ist einfach so schon anstrengend genug. Und genau das ist leider mindestens einmal am Tag der Fall auf unseren Runden.
Das wollte ich damit nur sagen.
Das ist aber weit entfernt von "Aber für die Löserunden muss sie leider an die Leine und daher ist Leinenführigkeit unabdingbar." Das macht Leinenführigkeit quasi zur Voraussetzung dafür, dass man überhaupt auf eine angeleinte Löserunde gehen kann.
Ih würde dir empfehlen, deine kleinen Übungssequenzen für den Hund sehr klar ersichtlich von der eigentlichen Löserunde zu trennen. Beispielsweise durch umhängen der Leine vom Geschirr ins Halsband, plus einem Signalwort, dass jetzt trainiert wird.
Mein Hintergrund zu dem Ratschlag: mein Altrüde hat Jahre (!) gebraucht, um wirklich leinenführig zu werden. Weil ich Leinenführigkeit aufgrund meiner vorherigen Hundeerfahrung zu locker genommen habe. Hat mit einiger Konsequenz immer funktioniert, sollte bei ihm also auch funktionieren.
Hat es nur leider nicht. Erst mit 100% konsequenter Trennung der im Alltag notwendigen angeleinten Löserunden von den Leinenführigkeitsübungen gab es echte Fortschritte. Bei nur einem Hund kann das vermutlich gut klappen, wenn man Übungsanfang und -ende klar signalisiert - vorerst nachdem(!) der Hund sich gelöst hat. Gehorsam, bzw. sich auf den HH fokussieren ist was anderes als sich lösen. Viele Hunde tolerieren den Mischmasch von Regeln, bzw. deren Fehlen, bei anderen braucht es mehr Struktur und Konsequenz.