Ich versuche halt grade, dass sie die Jagdreize aushalten lernt und die ausblendet. Und dann das macht, was erlaubt ist.
Weiss nur nicht, ob man damit langfristig zu dem Ziel kommt, dass Jagdreize uninteressant werden. Hat da jemand Erfahrung?
Aushalten ist nicht dasselbe wie ausblenden. Zum Ausblenden müsste sich der Hund in einen Tunnel begeben und voll auf ?was denn? fokussieren. Auf dich? Es werden hier periodisch so Erziehungsansätze diskutiert, die angeblich sämtliche Probleme, ob Jagen oder Pöbeln oder wasauchimmer, lösen. Weil der Hund sich permanent auf den Hundeführer konzentrieren muss, und daher die Umwelt ausblendet.
Nur hat das mit Freilauf nichts mehr zu tun, und ich möchte keinen solchen Hund haben, dessen "Umwelt" quasi nur noch aus mir besteht.
Zum Thema "Jagdreize werden uninteressant" würde ich sagen, das trifft auf echte Jäger nicht zu. Für die vielen Hobby-und Gelegenheitsjäger kann es schon zutreffen, wenn sie mit den Jahren andere, vom HF geförderte Interessen entwickeln. Mein erster Flat wäre wohl in die Kategorie gefallen, mein erster WSS weitgehend auch (mit Ausnahme von direkt von ihrer Nase abspringendem hochflüchtigen Wild). Bei ihr wurde das Intersse mit der Zeit deutlich beiläufiger, wobei wir hier allerdings auch nicht die für sie wirklich interessanten Wildarten haben. Denn auch bei dieser Differenzierung spielt die Genetik mit.
Für Jagdgeier Splash sind und bleiben Jagdreize hochinteressant. Er differenziert nur besser und belässt es bei der Anzeige der semi-interessanten. Gibt mir mehr Zeit zum Eingreifen generell. Ist es aber aus seiner Sicht wichtig und erfolgversprechend, ist er blitzartig weg. Auch wenn ich ihn in einer aktuellen Situation im Gehorsam habe, ist der Reiz immer noch topaktuell für ihn. Er hat gelernt, sich in manchen Situationen meinem Veto zu fügen, aber seine Gene sagen ihm was anderes. Und er nimmt mit fast 11 Jahren weiterhin seine Chancen wahr, wenn sie sich präsentieren.