Beiträge von naijra

    Bei einem turnier/Wettbewerb geht es ums gewinnen. Man will das der Hund sich gegen andere heraussticht ,also im besten Fall nicht der letzte wird / bzw. das man mit einer Auszeichnung / einem Titel nach Hause geht (je nach Wettbewerb halt.)

    Training ist das Aufbauen von Kommandos / Skills / Fitness und das verbessern dieser Fähigkeiten

    Glaubst du das wirklich? Dass es beim Turnier/Wettbewerb nur ums Gewinnen geht, und beim Training nur ums Verbessern und Aufbauen, ohne jeden Vergleich? Dann dürften aber auch keine Prüfungen/Meetings ohne Ranglisten erlaubt sein, und auch kein Training mit 2 oder mehr Teams, denn da wird doch auch geguckt, ob heute der Fido oder die Bella besser laufen....

    Ich verrate dir mal ein Geheimnis: es soll tatsächlich auch Leute geben, denen es auch an einem Wettbewerb mehr um's Mitmachen geht, um's Dabeisein. Und die sich schon total freuen, wenn ihr Hund auch unter Prüfungsbedingungen ähnlich gut läuft wie im Training. Selbst wenn sie am hinteren Ende der Rangliste auftauchen.

    Dann scheint das doch ganz wunderbar zu funktionieren... Dann wundert mich der Aufschrei einiger umso mehr.

    WAS funktioniert wunderbar? Die ZZL hat eben mit Wettbewerb so rein gar nix zu tun, und Wettbewerbe nix mit ZZL. Ich sehe immer noch nicht, was am Erstellen einer Punktebewertung so viel schrecklicher ist als ein verbaler bzw geschriebener Bericht. Falscher Ehrgeiz ist nicht von Ranglisten abhängig, den kann man auch bei Prüfungen entwickeln, bei denen es nur Bestanden oder Nicht bestanden gibt. Da kann man den Hund genauso überfordern, im Training oder in der Prüfung selbst. Mantrailing Prüfungen sind so, da gibt es normalerweise keine Rangliste. Aber durchaus sehr viel menschlichen Ehrgeiz. Es wurde bereits erwähnt, den ungesunden Ehrgeiz kann man sogar schon in Seminaren antreffen. Darum verstehe ich diese Fixierung auf Wettbewerb/Rangliste als Kern allen Übels nicht.

    Das Problem verschwindet nicht mit einem Wettbewerbsverbot. Es wird nur schwerer kontrollierbar.

    Bei den Spaniels gibt es auch kein Ranking an der Körung mehr, nicht mal mehr eine Klassifizierung des Formwerts in v, sg . Es gibt nur Bestanden, Nicht bestanden oder Zurückgestellt. Ditto bei der Verhaltensprüfung. Die zugehörigen Richterberichte sind aber recht detailliert, und beim Formwert viel ausführlicher als an Ausstellungen. Es sind auch keine Ausstellungsresultate nötig, das ist aber nix Neues.

    Das Problem liegt mMn nicht am Sammeln aller Titel von 20%, sondern dass diese 20% dann bei der Zucht wesentlich mehr eingesetzt werden, als die anderen 80% gemeinsam ausmachen im Zuchtgeschehen.

    Dafür müsste es Reglementierungen geben.

    Das gibt es bei manchen Rassevereinen durchaus. Da bestimmt dann die Zuchtkommission das Zuchtgeschehen, der Züchter führt aus. Hat wie alles Vor- und Nachteile.

    Es gibt ein Wundermittel namens ( Schlepp) Leine wenn ich nen Hund habe der noch nicht zuverlässig im Gehorsam steht. Wenn der Hund bestimmte Dinge noch so spannend findet sichert man den halt für den Moment ab und kann entspannt gutes Verhalten bestätigen.

    Davon ab würde ich den so wie er durch die Gegend läuft zeitnah über ne SL am Geschirr absichern.

    Musste das sein? Es gibt auch andere Erziehungskonzepte als dauerhaften Schleppiknast solang der Junghund nicht wie ein ferngesteuerter Roboter funktioniert. Die Schlepp ist weder Wunder- noch Allheilmittel, sie ist ein nützliches Tool, welches neben Vor- aber auch Nachteile hat. Einem Welpen/Junghund an passendem Ort Freilauf zu ermöglichen ist nicht grundsätzlich falsch. Für mich persönlich ist es sogar essenziell.

    Dass der Hund in Bewegung eiert und teilweise lahmt wurde zur Genüge angemerkt - der Termin beim Spezialisten steht ja bereits.

    Und da wäre halt genau meine Frage ob es nicht sinnvoll wäre, die vergleiche sein zu lassen. Also dieses besser, schöner, größer, massiger...

    Sondern das wirklich ausschließlich zählt, ob der Hund dem Rassestandard entspricht.

    Aber wie willst du feststellen, ob der Hund dem Rassestandard entspricht, ohne ihn mit dem Standard zu vergleichen? Ich verstehe nicht, was per se so ultraschlecht ist am vergleichen. Es ist ur-menschlich, Vergleiche anzustellen - sehe ich das, was im Standard steht? Das kann man auch ganz ohne Richter, tut auch jeder - und kommt dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Nicht das WAS ist das Problem, sondern das WIE.

    Zumindest in meinem Umfeld (und ich stelle ja selber aus) wählt kein Züchter den Deckrüden nach der Anzahl gewonnener Titel. Die haben ihre persönlichen Kriterien, mit denen sie die Kandidaten vergleichen. Manchmal gefallen mir die Kriterien auch nicht, aber ich kenne keinen einzigen Züchter, der seine Wurfplanung davon abhängig macht, ob die Hunde nun an Show xy ein v1 mit Titel oder nur ein v3 oder gar ein sg erhalten haben. Es mag einige wenige solcher Leute geben, aber bei den allermeisten Rassen sind die allermeisten Züchter weit davon entfernt, Showergebnisse so tierisch ernst zu nehmen. Gerade weil man weiss, dass auch die Richter Züchter sind, und dass es halt auch menschelt.

    Die Grenzen verschwimmen da auch so fließend. Ich liebe Hundesport. Ich liebe es Teams zuzugucken, die ihren Sport mit Freude in Perfektion zeigen. Die dafür brennen. Ich liebe es Hunde zu sehen, die funktional, bemuskelt und leistungsstark sind. Könnte ich mir nonstop anschauen.

    Aber leider passiert auch viel Scheiße drumherum.

    Aber mit dem Argument müsstest du ja die gesamte Hundehaltung ablehnen/verbieten. Denn auch da gibt es ja neben den harmonisierenden Teams mit fittem, gut bemuskelten Hund auch viel Scheisse fängt bei Fütterung und Haltung an, dann Erziehungsmethoden, mangelnde Bewegung oder der fette Hund, der am Augustmittag am Rad auf Asphalt laufen muss....

    Alles verbieten löst das Problem nicht