Beiträge von Billi

    Ist mir schon klar. Klingeln, und wenn das nicht geht, rufen kenn ich ja noch und mach das auch selbst, wenn ich Radfahre. Aber ausgerechnet pfeifen, bei nem Hund? Das würde ich auch als Nicht-Hundehalter nicht machen, weil doch die meisten ihren Hund "zurückpfeifen". Vor allem, weil es nun wirklich keinen Grund gab, auf sich aufmerksam zu machen. Bis zum Pfiff sind wir alle ordentlich an der Seite gelaufen mit gaaaanz viel Platz zur anderen Seite, nur danach wurde es etwas chaotischer, weil Charly und dann auch ich etwas vom Pfeifen irritiert waren und wir beide den Radfahrer etwas fragend angeguckt haben. Nur mein Freund nicht, aber der hört sowieso sehr schlecht und hat mal wieder gar nichts mitgekriegt. xD

    Wir sind heute an der Nachbarin mit französischer Bulldogge vorbei gekommen ohne Terror und obwohl die Bulldogge in unsere Richtung gezerrt und gezogen hat. Ich verbuchs mal unter "glücklicher Zufall, weil nach unserer extra langweiligen Runde noch ein paar Löffelchen mehr übrig waren als sonst". Die Nachbarin wollte gleich mit mir Hunde tauschen, damit ich ihren auch erziehen kann. Ich hätts ja gemacht, aber ich glaub, ich hätte meinen schneller wieder zurückbekommen, als ich mit ihrem auch nur das Üben hätte anfangen können. :lachtot:

    Kein Satz, eher ein bemerkenswertes Geräusch. Waren am Wochenende spazieren auf so ner Radler-Autobahn. Also geteerter, flacher Feldweg ohne Autos (deswegen sind wir da lang, weil Charly mit Autos ein Problem hat). Es sind während unseres Spaziergangs bestimmt fünfzig Radler an uns vorbei, Familien mit Kindern, Sportlertrupps und einzelne Leute, teilweise auch mit "komischen" Rädern, also Liegendfahrrädern und so. Charly hatte kein Problem mit denen, hat nichtmal hingeguckt. Ich hatte die Leine trotzdem relativ kurz, damit der nicht plötzlich die Seite wechselt, wenn er ne Maus oder so hört. War alles super. Bis wir wieder zurück zum Auto wollten, da kam ein Rennradfahrer von hinten angedüst. Ne Klingel hatte der nicht, hätte er aber auch nicht gebraucht, weil man auf so einem Weg natürlich mit Radfahrern rechnet (die anderen haben auch alle nicht geklingelt, warum auch). Wir liefen rechts, Charly war an der kurzen Leine zwischen mir und meinem Freund, der Radler kam von links hinter uns und fängt plötzlich an, mehrfach nach dem Hund zu pfeifen, also genau der Pfiff, den ich für "Hier" benutze. :ugly:
    Ich nehme an, er wollte auf sich aufmerksam machen, damit der Hund auf gar keinen Fall zu ihm hingeht. Nun ja, er hat genau das Gegenteil damit erreicht. Charly hat den ganzen Meter der Leine ausgenutzt, war also plötzlich nicht mehr zwischen uns, sondern auf der Seite des Radfahrers und ist schon fast rückwärts gelaufen, weil er wissen wollte, was dieser komische "Vogel" denn nun von ihm will (da hab ich das Pfeifen dann auch erst gehört, Charly hat doch eindeutig bessere Ohren). War nicht so schlimm, der Weg war breit genug, aber die Aktion war schon irgendwie etwas sinnfrei. Was erwartet man denn, wenn man nach nem Hund pfeift?

    Wie sind Spitze motorisch so drauf? Mein Balou ist natürlich ein Trampeltier, was mir ziemlich zu denken gibt, weil wir Nachwuchs planen. Ein zweiter Hund sollte gerne vorsichtiger und feiner sein.

    Dann bist du beim Spitz genau richtig! Beim Hundetausch in der Hundeschule sind immer alle hinterher am Schwärmen, wie leichtführig Charly vor sich hintrippelt und wie vorsichtig er Leckerchen nimmt. Die wollen mir den immer klauen (wenn die wüssten! xD ) Er reagiert auch auf alle Hilfen sehr leicht, wobei diese Sensibilität bei seinem Nervenkostüm echt auch oft ein Fluch ist. Aber die Probleme, die ich mit ihm habe, liegen nicht an der Rasse, sondern an seiner Vergangenheit. Seine kleine Schwester hat Nerven aus Stahl, ist aber auch sehr feinfühlig und von grobmotorisch gaaaanz weit entfernt. Eher so wie eine Katze. :herzen1:

    Ich glaub, das Gerücht vom "Falschsein" kommt auch daher, dass Hinz und Kunz denkt, wenn der Hund einen einmal kennt (zum Beispiel weil man in Anwesenheit des Besitzers auf dem Grundstück/im Haus war und den Hund vielleicht sogar gestreichelt hat), dann ist es okay, wenn man beim nächsten Mal einfach so das Grundstück betritt. Der Hund mag einen ja. Dass man vorher nur geduldet und nicht unbedingt erwünscht war, verstehen die wenigsten. Und wenn man dann gestellt oder gezwickt wird, dann ist das ja gleich "falsch" und "hinterhältig", weil der Hund vorher so lieb und nett getan hat. xD
    Ich persönlich gebe Charly deswegen auch immer zur Betreuung ab. Würde in meiner Abwesenheit ein Gassigeher kommen, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob der weiter als bis zur Tür kommen würde. Charly passt schon gut auf. Sogar bei Familienmitgliedern, die im selben Haus wohnen. Wehe, da schleicht sich mal einer durch die falsche Tür um abzukürzen (also durch meine Wohnung, wo ohne Aufforderung normal keiner was verloren hat :fluchen: ), da kennt Charly dann plötzlich auch keine Freunde mehr. Es kürzt seither auch keiner mehr ab, braver Hund! :D

    Habt ihr mal an einer ganz gezielten Desensibilisierung auf die unumgänglichen Außenreize gearbeitet?

    Weiß jetzt nicht genau, ob wir darunter dasselbe verstehen. Was ich gemacht habe zum Beispiel beim Thema Auto: Von nem Feldweg aus an eine relativ gut befahrene Straße rangearbeitet und jedes ruhige Verhalten bei Autosichtung belohnt. Irgendwann an der Hauptstraße langgewandert etc. pp. Richtig schlimm waren aber meistens eh nur die einzelnen Autos auf Feldwegen, aber auch darauf konnte ich das später ausweiten. Charly hat irgendwann ein Auto gesehen, sich nach mir umgedreht und nen Keks gekriegt. Oder ich hab ihn als Alternative ins Sitz genommen und fürs ruhige Sitzenbleiben belohnt. Teilweise haben ihn die Autos dann gar nicht mehr interessiert (da hat er sich noch nicht mal zu mir umgedreht). Je nach Gefühlslage hat man ihm dann aber schon manchmal noch angesehen, dass ihn Autos stressen. Und in der jetzigen Gemütslage flippt er dann auch mal wieder aus. Also richtig rausgekriegt hab ich das nie.

    Das kommt drauf an, wie er drauf ist. Normalerweise hibbelt er beim Losgehen noch nicht, erst wenn wir auf Höhe des ersten Gartens mit Hund sind und da auch erst für Außenstehende merklich, wenn tatsächlich auch ein Hund draußen ist. Heute wars halt deswegen schon von Anfang an so schlimm, weil die anderen Hunde im Haus kurz vorher mächtig Terror gemacht haben.
    Kommandos kann Charly auch viele, die nützlich wären, und auch manche wirklich gut. Aber sobald er in seiner Welt ist, nimmt er mich gar nicht mehr wahr. Normalerweise schaff ich es, ihn vorher schon irgendwie raus zu holen. Nur im Moment geht einfach gar nichts mehr.
    Da scheint sich bei ihm einiges an Stress angestaut zu haben, was erstmal wieder abgebaut werden muss! Trotzdem irre, wie wenig es braucht, um ihn wieder komplett zurückzuwerfen. So sensibel wirkt der auf den ersten Blick gar nicht!

    Ist Charly mittlerweile eigentlich kastriert? Wenn ich dich nicht verwechsle, wollte die Vorbesitzerin ja nicht, dass er kastriert wird, weil er bei ihr als Deckrüde fungieren sollte.

    Nein, aber er hat den Chip gekriegt. Erst ein halbes Jahr und jetzt nochmal auf ein Jahr verlängert, weil er halt auch recht unsicher ist und ich erstmal schauen wollte, ob wir das Verhalten nicht auch so in den Griff kriegen und um eine Kastra rum kommen (nicht wegen der Vorbesitzerin, die hab ich ja grad echt gefressen!!! :fluchen: ) Seitdem ist es auch besser geworden, zumindest den einen Stress konnte ich so auf Null runterfahren.


    Wisst ihr bei Charly eigentlich eine Ursache seines Verhaltens?

    Ja, schwere Misshandlung in der Prägephase und danach bis er etwa 1,5 Jahre alt war, immer wieder. :( :

    @MejinIch bin von der Hitze völlig platt und Charly unter normalen Umständen eigentlich auch, aber im Moment ist der Stress stärker als die Hitze. Tierärztlich steht noch der umfangreiche Schilddrüsen-Check aus, aber der ist momentan finanziell nicht mehr drin. Und auch aus Mangel von fähigen Tierärzten in der Gegend. Bin schon öfter mit meinem Anliegen weggeschickt worden :muede:


    Ich bin innerlich eigentlich ganz entspannt, wenn ich rausgehe, weils ja auch schon so oft und lange gut war, hab aber immer ein Auge auf ihn, wenn er schon so komisch ist. Und so entspannt wie ich gern wäre (vor allem etwas weniger aufmerksam), gehts mit ihm auch nicht, weil er mich sonst sofort ausblendet und ich ihn gerade auf den ersten Metern oft ermahnen muss. Jeden Tag dasselbe Spiel, dabei ist er eigentlich leinenführig... Aber die ersten Meter gehen halt auch am Garten mit dem Erzfeind und anderen Nachbarshunden vorbei. Deswegen will ich ab morgen fahren. Er rüstet sich schon vor der Haustür innerlich zum Kampf und zieht möglichst schnell vorneweg, immer mit einem Auge auf die Nachbarsgärten. Normalerweise strahlt er mich dann an, wenn einer bellt und er sich ein Leckerchen abholen kann. Momentan ist er gleich auf 180. Da könnt ich ihm nen Schnitzel an den Kopf werfen.


    Ansonsten hab ich schon sämtliche Auslöser (Autos, Hunde, Katzen, Wild...) aus entsprechender und sich langsam verringernder Entfernung schön geklickert. Wenn ich gemerkt habe, das geht noch nicht, dann halt zügig in die andere Richtung weggehen oder, wenn das nicht geht, mich vor den Hund stellen und Aufmerksamkeit fordern. In letzter Zeit funktioniert letzteres schon gar nicht mehr. Da wird höchstens Gras gefressen und wenn das Auto oder was auch immer dann vorbei ist, dann werde ich erst angeguckt. Leckerlis kann er in der Situation selbst auch nicht mehr nehmen. Also eigentlich wie ganz am Anfang :lepra: