Ich würd momentan gerne auf ne einsame Insel umziehen. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie stressanfällig Charly ist. Es ist bestimmt schon wieder einen Monat her, seit wir mit der Trainerin und Charlys kleiner Schwester unterwegs waren und das Ausrasten bei Autos provoziert haben. Seit diesem Rückfall komme ich einfach nicht mehr dahin, wo wir davor waren. Dabei sollte mein Freund ja nur lernen, mit Charly auch in schwierigen Situationen umzugehen und mir damit auch Arbeit abnehmen. Jetzt hab ich genau das Gegenteil von dem erreicht, was ich wollte. Ich kann Charly erst Recht nicht mehr weggeben, weil er wieder heftig Terror schiebt, sogar bei mir wieder
Die Stresssignale sind permanent und schleichend mehr geworden, egal wie viel Ruhe ich versuche reinzubringen. Hab ja weiter oben schon davon geschrieben. Vorgestern war Charly auf nem normalen Spaziergang schon so drüber, dass ich auf die Wiese ausweichen musste. Als er das herannahende Auto in nem viertel Kilometer Entfernung nur gehört hat, wars mit Ansprechbarkeit schon vorbei. Gestern früh hab ich die Morgenrunde nach 200 Metern abgebrochen, weil gar nichts mehr ging und er total ausgeflippt ist wegen dem Nachbarshund am Gartenzaun (da konnten wir eigentlich schon längst recht normal auf der anderen Straßenseite dran vorbeigehen). Und heute fing er wieder mit seinem fürchterlichen Gekreische an, als vor uns ein Auto auftauchte, was dann aber abgebogen ist.
Das alles wurde ziemlich direkt ab dem Zeitpunkt schlimmer, als ich Zylkene abgesetzt habe. Hab heute darum schon gleich wieder was nachbestellt... Aber trotzdem sehe ich natürlich auch andere Ursachen. In der Hundeschule wurde die letzten Male doch recht viel rumgebrüllt (hätt ich das vorher gewusst, wie dort neue, junge Hunde "eingeordnet" werden, hätt ich kein Abo fürs ganze Jahr abgeschlossen!!!). Das hat sogar mich gestresst und Charly kam aus dem Grasfressen gar nicht mehr raus, obwohl er ja gar nicht gemeint war. Zu allem Übel haben die Hunde im gleichen Haus heute dann auch noch ein heftiges Kläffkonzert gegeben, bevor wir los sind. Das hab ich abgewartet und bin dann erst raus. Aber da fing er vor der Haustür schon an rumzuquietschen und zu Hecheln wie ein Blöder. Eigentlich wars da schon rum. Und dann das Auto
Auch wenn ich es scheiße finde, für kurze Spaziergänge mit dem Auto ums nächste Eck zu fahren, werde ich das die nächsten Tage wohl mal machen, um wieder Ruhe reinzubringen. Hundetraining (bei der Brülltrainerin) hab ich für nächste Woche schon abgesagt. Das machen auch meine Nerven nicht mit. Und sonst geht es dann vorwiegend nur noch in den Garten. Da kann ich mich dann vielleicht auch wieder ein bisschen entspannen. Es ist echt schlimm zu sehen, wie Charly noch Tage und Wochen nach einzelnen stressigen Situationen wieder rumhibbelt und sich von Kleinigkeiten total aus der Bahn werfen lässt und man so gar nichts machen kann, außer wieder alles runterzufahren, in Minischritten wieder die eigentlich normalsten Dinge zu üben und den Hund unter "Drogen" zu setzen. Apropos: Gibts Zylkene eigentlich auch für Menschen?!? Wenn das jetzt wieder ne zeitlang so weiter geht, hätte ich bestimmt auch Bedarf.