@oregano Fühl dich ganz doll gedrückt, ich kann dich sooooo gut verstehen. So schlimm wie mit Frodo ist es mit Charly glücklicherweise nicht, aber wir hatten gestern auch eine ganz schlimme Abendrunde. Charly war schon extrem aufgedreht, als ich heim kam. Ich hab schon überlegt, ob ich mir das wirklich antun will, aber nützt ja nix, er muss ja raus.
Draußen blieb es dann unverändert katastrophal, so schlimm wars schon lange nicht mehr. Er war hibbelig ohne Ende, hat hektisch Gras gefressen bis zum Erbrechen und wieder von vorn und ließ sich nicht beruhigen, der war wie in nem Tunnel. Und ich hatte keine Ahnung, wieso jetzt eigentlich.
Hab dann in meiner Verzweiflung irgendwann den Futterdummy rausgeholt, den ich zufällig einstecken hatte. Damit wurde es zwar auch nicht wirklich besser (ruhig suchen kann er dann auch nicht), aber die Aufregung war zumindest in geordnete Bahnen gelenkt.
Zuhause angekommen dann Fehlersuche mit meinem Mann. Der konnte sich das komische Verhalten auch nicht erklären, Charly war wohl den ganzen Tag ganz ruhig und entspannt. Nur kurz vor Feierabend ist er plötzlich abgedreht. Da war er für eine Stunde allein mit dem Schwiegervater im Büro.
Erklärt einiges, würde ich sagen. Der Kerl schafft es in kürzester Zeit, Charly total kirre zu machen. Ich lasse die beiden nicht mehr allein, das dauert nicht mal ne Minute und das Chaos ist perfekt - Hund haut ab, dreht durch, will jemanden fressen - das brauch ich nicht. Mein Mann muss das scheinbar noch lernen (weil auf mich hören tut er in dieser Hinsicht nicht). Jetzt ist der Schwiegervater erstmal drei Wochen im Urlaub und ich hoffe, dass es heute wieder geht mit dem Hibbel. Ich hab's zwar gestern geschafft, mich nicht von Charlys Aufgeregtheit anstecken zu lassen, aber er tut mir trotzdem total Leid, wenn er so ist.
Beiträge von Billi
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Folgendes hat mir mein Mann gestern erzählt und ich musste total lachen: Er geht mit Charly kurz zum Pinkeln vor die Tür. Da fängt die schätzungsweise um die 90 Jahre alte Nachbarin auf der anderen Straßenseite das Brabbeln an - ohne Zähne und nicht besonders laut. Charly reagiert darauf mit nervösem Quietschen, weil sie ihn wohl auch noch direkt angeschaut hat und er das irgendwie nicht einordnen konnte. Mein Schatz versteht keinen Ton und fragt die Nachbarin zwei Mal, ob sie das vielleicht wiederholen kann, aber sie versteht ihn auch nicht. Also geht er zu ihr rüber und fragt noch mal direkt, was sie will. Da haut sie raus: "Sei ruhig, ich rede mit dem Hund!" Ich mag alte Menschen!

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Was für eine heftige Diagnose, fühl dich ganz doll gedrückt! Ich hatte so einen Fall zum Glück noch nicht, aber vielleicht hilft es dir, wenn du dir vor Augen hältst, dass deine Hündin keine Ahnung von der Krankheit hat. Sie ist lebensfroh und das ist auch gut so. Frage vielleicht noch einen Experten, wenn du dir ganz sicher sein willst, aber mute ihr keine langwierigen Untersuchungen mehr zu, das klingt leider wirklich nicht so, als ob da noch eine Wunderheilung eintreten würde.
Lindere ihre Symptome so gut es geht und habt noch eine wunderschöne Zeit, bis zu ihrem letzten Reise. Dann geht sie als glücklicher Hund und nicht erst nach einem langen Leidensweg. Au man, ich hab grad echt Tränen in den Augen, obwohl ich euch gar nicht kenne! -
Das ist eine gute Idee, das werd ich mal versuchen! Schön auch zu lesen, dass es bei euch solche Fortschritte gibt. Es ist also wohl doch nicht ganz hoffnungslos, was ich da mache. :-)
Heute früh hatte ich jedenfalls eine ganz blöde Idee, weil zu viel Zeit: Ich hab eine minikleine Abweichung vom Weg genommen und es sofort bereut... Morgen also wieder die gleiche Strecke wie immer und abends nochmal mit mehr Wiederholungen am Anfang!
Ich hab Charly übrigens vorhin gefragt, ob er nicht einfach ein normaler Hund sein kann, da hat er mich dann angegähnt. Irgendwie hat er ja auch Recht, normal ist langweilig!

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Bei Charly läuft es im Moment stresstechnisch nicht so gut. Auf der Morgenrunde ist er noch super entspannt (riiiiesen Fortschritt!!!!!),
aber abends ist er dafür umso anstrengender. Wenn ich ihn dann zu früh an die 15-m-Schlepp nehme (Freilauf geht nicht, hier gibts viel Wild), dann schießt der wie ein Flummi vor, ist gestresst, wenn ich ihn ans Leinenende erinnere, schießt zurück, rennt wieder vor, schnappt dabei nach jedem Grashalm, den er im Vorbeilaufen erwischt, kaut, schluckt, kotzt, und das ganze wieder von vorne. Da hilft tatsächlich nur die kurze Leine, im Zweifel über den kompletten Spaziergang, sonst kommt der nicht mehr runter, sondern stresst sich noch mehr. Oft drehe ich abends auf der Hälfte des Wegs um, obwohls ein Rundweg ist, und laufe die gleiche Strecke zurück, dann kann ich oft doch noch mal die Schlepp ranmachen und ihn wenigstens ein bisschen laufen lassen. Ich versuche da einen Mittelweg zwischen Ruhe und kontrollierter Action zu gehen (Rückruf, um Bäume rennen, Leckerchen nicht nur suchen, sondern auch jagen lassen)
Ich hab nämlich schon irgendwie den Eindruck, dass er sich den Stress auch ab und zu einfach mal abrennen muss, aber wenn ich ihm da keinen genauen Rahmen gebe, knallt der durch.
Memo an mich: Ich brauch dringend wieder einen eingezäunten Garten!!!! -
Genau! Bienen mögen keinen Essig und gehen da nicht dran, Wespen schon.
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Ich hab mir die Fallen selbstgebastelt aus leeren, durchsichtigen Plastikflaschen. Da seitlich im oberen Drittel ein Loch reingeschnitten und mit ich glaube Apfelsaft und -essig (Bier mögen sie auch), Zucker, und einem Tropfen Spüli gefüllt und rund um die Beuten verteilt/aufgehängt. Ist nicht wirklich nett, aber wirksam. Ich habe es bis jetzt auch wirklich nur in einem Sommer gebraucht, wo es so extrem war, sonst nie.
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Wir hatten auch mal ein heftiges Problem mit Wespen und dann überall um die Beuten Wespenfallen verteilt. Und das Flugloch eingeengt, dann können sich die Bienen besser verteidigen. Allerdings würde ich mir auch anschauen, wie es um die Völker generell bestellt ist. Starke Völker sollten sich gegen Wespen eigentlich selbst verteidigen können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Und nur starke Völker kommen über den Winter...
Also eventuell musst du noch ein paar schwache Völker miteinander vereinigen, wenn sie jetzt zu geschwächt sind, sonst sieht es im nächsten Frühjahr schlecht für die Bienchen aus. -
Millemaus: Öhm, kurze Zwischenfrage: Du hast dir zu deinem Hibbel einen zweiten Hund geholt? Und das ging gut?
Mein aktueller "Ich will eigentlich nie"-Satz geht nämlich wie folgt weiter: "einen zweiten Hund zu dem Stresskeks dazu". Ich glaub, das würden meine Nerven nicht mitmachen, auch wenn ich mir sooooo sehr einen Hund wünsche, mit dem ich auch einfach nur mal entspannt spazieren gehen kann. Bei dir scheint es ja funktioniert zu haben!

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Also bei meinem (ca. 11 Kilo) hat die Wirkungsdauer ungefähr gepasst. Ich habe ihm erst den Halbjahres- und dann den Ganzjahreschip setzen lassen. Eigentlich wollte ich ihn gleich nach dem ersten Chip kastrieren lassen, aber nach einem Fast-Beißvorfall mit einer kleinen Hündin (!!!!) ohne speziellen Anlass hab ich mich das nicht mehr getraut - den Chip auslaufen lassen wegen der beiden Hündinnen im gleichen Haus aber auch nicht. Die Wirkung war nach anderthalb Jahren zwar noch nicht ganz weg, aber ich hab manchmal gedacht "Hups, könnte der Chip vielleicht gerade nachlassen?". Dann ging es schleichend weiter, bis er bei einer fremden Hündin plötzlich nicht mehr attackieren, sondern wieder sofort aufreiten wollte. Da wusste ich, dass es jetzt endgültig rum ist.
Ich denke, ich habe so die schlimmste Zeit mit dem Chip ganz gut überbrücken können. Das Problem bei Charly war, dass er bei Hündinnen und Kastraten immer nur noch Herzchen in den Augen hatte und aufreiten wollte, ganz egal, was um ihn herum passierte. Pipistellen wurden heftigst beleckt und auf Durchzug geschaltet. Der Hund war komplett weg und hat sich dabei so reingestresst, dass kein Durchdringen mehr möglich war. Wir hatten und haben immer noch eine große Stressproblematik und seine Hormone haben das ganze insgesamt heftig verschärft. Mit Chip konnte ich ihm für anderthalb Jahre zumindest einen Teil seines Stresses nehmen und intensiv an den sonstigen Problemen arbeiten, was sonst so nicht möglich gewesen wäre.
Charly hat in der Zeit mit Chip zugenommen, was vorher nicht ging. Er war nur Fell und Knochen, egal, was und wie viel man ihm gefüttert hat. Zum Schluss hatte er fast etwas zu viel auf den Rippen, jetzt normalisiert sich das ganze wieder. Die Fellqualität hat sich nicht zum Nachteil verändert, ganz im Gegenteil hat mir das Fell während des Chips besser gefallen. Weich und trotzdem nicht zu Filz neigend. Jetzt ist er eher wieder borstig und er riecht auch etwas strenger als mit Chip. Er hat auch wieder Ausfluss, den ich aber als nicht so tragisch ansehe. Und er leckt wieder an Pipistellen, ist aber inzwischen dabei ansprechbar.
Die Aggressionen anderen Hunden gegenüber haben sich mit Chip geringfügig verschärft, aber nur, weil er bei Hündinnen nicht mehr automatisch in den Herzchen-Modus verfallen ist. Er fand dann andere Hunde eben je nach Verhalten kacke oder eben okay (meist eher ersteres) und hat dann dementsprechend reagiert.
Also mein persönliches Fazit: Ich würde es wieder so machen bei diesem Hund und in der damaligen Situation. Jetzt hoffe ich einfach, dass er so bleibt, wie er im Moment ist - ein ganz normaler Rüde eben - sonst muss ich mich vielleicht doch zur chirurgischen Kastration durchringen. Aber aktuell siehts ganz gut aus mit ihm.