Beiträge von Billi

    Ich weiß, dass die Frage nie böse gemeint ist, aber sie geht mir inzwischen tierisch auf den Keks. Heute, zur Abwechslung mal wieder im alten Gassigebiet unterwegs, kommt mir eine mir unbekannte Frau entgegen und fragt mit Blick auf Charly: "Ach, habt ihr nur noch einen?"
    Da könnt ich: :barbar: (Hab natürlich trotzdem nett geantwortet)

    Erstens: Wer ist wir? Ich war allein unterwegs und bin auch bis auf wenige Ausnahmen fast immer nur allein unterwegs.
    Zweitens: Ich hatte noch nie mehr als einen Hund und war auch noch nie mit mehr als einem Gassi.
    Natürlich weiß ich, dass die Leute meine Schwiegermutter kennen und die ZWEI weiße Spitze hat.
    Deswegen kommt jetzt drittens: Seh ich aus wie meine Schwiegermutter??!?!!?!!!! :shocked:

    Ähm, ich hab da mal ne blöde Frage: Findet ihr das okay, wie das Kind mit dem Hund umgeht (umarmen, knuddeln, hochheben)? Ich bin da wahrscheinlich ziemlich vorgeschädigt, weil ich hier Schnappi zuhause sitzen hab und auch meine ersten beiden Katzen eher so Marke Kratzbürste waren. Ich schimpf jetzt noch mit meinen Mann (!!!), wenn er unseren beiden Kuschelkatern doch mal zu arg auf den Pelz rückt (schlafende Katze antatschen kann ich gar nicht haben), weil ich sowas einfach nicht provozieren will. Die beiden sind so toll und sollen es auch bleiben!
    Hätte ich einen Welpen und ein Kind, würde ich da wohl auch dazwischen gehen und den Hund schützen. In dem Fall frage ich mich halt gerade, ob der Hund da überhaupt geschützt werden müsste, oder ob ich das zu eng sehe?

    Charly hat die Zahnreinigung hinter sich und nun wieder wunderbar weiße Beißerchen. Ich find das so toll, dass ich mich echt zusammenreißen muss, um sie mir nicht ständig anzuschauen. xD So weiße Zähne kenne ich an ihm gar nicht, er hatte schon Zahnstein, als ich ihn bekommen habe (nur wenige Monate nach einer Zahnreinigung).
    Ohne den Thread hier hätte ich es vielleicht noch ein bisschen länger aufgeschoben oder weiter selbst dran rumgedoktert. Aber da konnte ich echt nichts mehr ausrichten, ohne dem Hund extrem auf die Nerven zu gehen und seine Kooperationsbereitschaft unter Umständen überzustrapazieren. Jetzt muss ich nur zusehen, dass es so bleibt.
    Die Krallen wollt ich gleich mitmachen lassen, weil Charly es HASST, wenn ich da rum schneide, weswegen ich das zu vermeiden versuche so lange es geht. Zudem traue ich mich nicht an die kaputte Kralle (da wächst die Kralle oder was das sein soll leicht im Kreis), aber der TÄ meinte, das wär alles okay so.
    Also, vielen Dank @Rübennase für den Impuls, den du mir mit deinem Thread gegeben hast! :bindafür:

    Darauf kann man doch aufbauen, indem du dich beim Üben immer weiter von den Leckerlis entfernst, bis es irgendwann an allen Orten klappt.

    Und woher weiß dein Hund, wann du Leckerlis in der Tasche hast und wann nicht? Da würde ich mal genauer drüber nachdenken und dann so Leckerlis einstecken haben, dass er das nicht merkt.
    Das können auch Kleinigkeiten in deinem Verhalten sein, wenn drin Hund das Zeug nicht offensichtlich sehen kann. Ich hab mich heute beim Gassi auch dabei ertappt, wie ich Charly gerufen habe und meine Hand schon automatisch in Richtung Leckerlitasche ging. Das macht man ja normalerweise nicht, wenn man keine einstecken hat und der Hund weiß sofort Bescheid...

    Man merkt, dass das halbe Büro hundegeschädigt ist, wenn ein Kollege voller Stolz sein neustes (Hunde-)Kind präsentiert und plötzlich drei verzückte Weiber (ich natürlich eine davon! :lol: ) in ihren guten Büroklamotten mit dem Hundi fast auf Augenhöhe auf dem dreckigen Teppichboden rumrobben. Hach, war das schön!

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich schreib mal, wie es bei uns gelaufen ist (Vorsicht, Roman! xD ).

    Charly kann Katzen überhaupt nicht leiden. Er kennt es aber, mit Katzen zusammenzuleben. Fremde Katzen würde er gern fressen, bekannte Katzen duldet er, bzw. mit der Katze seiner Sitterin hat er sogar Freundschaft geschlossen :herzen1:

    Ich habe ihn selbst zwei Mal an neue Katzen gewöhnen müssen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es definitiv von Vorteil ist, wenn die Katzen zuerst da sind, auch wenn man es oft andersrum liest. Bei Charly wurde das Jagdverhalten durchs Territorialverhalten noch verstärkt ("Beute? In MEINEM Revier????!!!!"). Außerdem bewegen sich Katzen in neuer Umgebung plus neuem Hund sowieso vorsichtiger und schreckhafter, als wenn "nur" ein Hund neu dazukommt, sie aber die Umgebung kennen. Auf scheue, schreckhafte Katzen springt Charly schneller an als auf souveräne Tiger. Ich muss heute noch aufpassen, wenn ein Kater vorsichtig/unsicher irgendwo drüber balanciert, weil Charly da dann immer noch gerne drauf gehen würde. Das gleiche gilt leider auch für spielende Katzen. Hund und Katzen sind deshalb nie für längere Zeit unbeaufsichtigt, weil ich meine Hand für Charly da echt nicht ins Feuer halten würde (und für die hundenervenden Kater auch nicht :hust: ) Man muss da auch ein Gespür für entwickeln, was den Hund anstachelt und kritische Situationen sofort entschärfen. Hier wäre das zum Beispiel, wenn der Kater meint, vor dem Hundekorb mit seinem Ball spielen zu müssen. Dann setze ich Kater samt Ball in den Flur, bevor Charly der Geduldsfaden reißt und er sich auf seine Weise um den Nervzwerg kümmert. In dem Fall zerstört Charly zwar dann nur das jeweilige Spielzeug, aber muss ja auch nicht sein.

    Anfangs hatte ich Charly zur Sicherheit immer an der kurzen, lockeren Leine und habe ganz normal mein Zeug gemacht, den Katzen gar keine große Beachtung geschenkt. Ruhiges Schnüffeln war erlaubt (er muss ja auch wissen, wer die anderen Vierbeiner sind), hineinsteigern aber nicht. Alles, was in Richtung Jagd ging, also durchaus auch nur die entsprechende Körperspannung einnehmen und fixieren, habe ich sofort unterbunden - mich zwischen ihn und Katze gestellt, Abbruchkommando gegeben, ihn angesprochen und seine Aufmerksamkeit umgelenkt, Richtungswechsel gemacht (er hing ja an mir dran) - je nach Situation und was eben gerade ging.
    Körperlich musste ich nur einmal werden, als er nach monatelangem Waffenstillstand wirklich aus dem Nichts raus meine sich im Sessel putzende Seniorkatze fixierte, lossprang und sie packen wollte. So schnell wie der in Richtung Katze geflogen ist, flog er auch wieder zurück (ich stand glücklicherweise gerade zwischen den beiden und hab reflexartig reagiert). Danach ist nie wieder was in der Richtung passiert, ausschließen lässt sich das trotzdem nie, wenn der Hund solche Tendenzen hat.

    Viel wichtiger als das Unterbinden von unerwünschtem Verhalten ist aber, das gewünschte Verhalten zu verstärken. Jedes Abwenden, Ignorieren, ruhig bleiben, (Spiel-)Situationen aushalten, sollte belohnt werden, aber ohne dabei den Fokus zu sehr auf die Katzen zu lenken. Die sollen für den Hund ja was ganz Normales sein, deswegen keinen großen Aufriss machen, sondern ganz ruhig loben und höchstens mit schnödem Trockenfutter belohnen. Davon hatte ich in der Anfangszeit immer eine ganze Hosentasche voll.

    Später, wenn die Katzen nicht mehr sofort das Weite suchen und auch für den Hund nichts Besonderes mehr sind, hab ich immer Leckerchenpartys gegeben. Ich hatte dazu ne Tube Leberwurst und jeder durfte abwechselnd mal dran schlecken. (Der Hund muss dazu natürlich in der Lage sein, ruhig sitzenzubleiben, wenn die Katzen was kriegen). Leberwurst gabs nur zu diesem gemeinsamen Zusammenkommen, sonst nicht. Das ist bei uns ein beliebtes Abendritual geworden, außer dass ich statt Leberwurst heute Trockenfleischbrocken nehme und die abwechselnd verteile. Ich übe dabei auch ganz gerne den Rückruf und "Sitz" - also bei den Katzen. Was Charly dabei macht, ist mir egal, solange er ruhig bleibt und den Katzen nichts klaut. Auch hier: Trockenfleisch gibt es nur in Verbindung mit den Katzen, damit er die immer schön positiv verknüpft (und andersrum). Er kann sie trotzdem nicht leiden - damit hab ich mich abgefunden. Aber tolerieren klappt und mehr braucht es ja auch nicht.

    Ich wünsche euch ganz viel Erfolg mit dem Jackie und den Katzen!