Beiträge von Billi

    Caro1993 Fühl dich mal ganz doll gedrückt! Ich kenne dieses Gefühl sehr gut mit meinem Rüden. Allerdings wiegt der nur elf Kilo, was ein sehr großer Vorteil ist, und er mag nicht so viel laufen. Zudem kann man das hier wunderbar tun, ohne Mensch und Hund zu begegnen.

    Ich kann dir nur raten: Wenn es wieder möglich ist, gehe in einen Verein! Dort kannst du lernen, deinen Hund in Anwesenheit anderer zu führen und ihn neben dem Mantrailing (super!) auch sinnvoll beschäftigen. Achte bitte darauf, dass der Trainer passt (da gibt es auch solche und solche) und tue nichts, was dir nicht gefällt und wo du nicht dahinter stehst.

    Du könntest auch erstmal (wie ich) den Umweg über ne Hundeschule nehmen. Die meisten bieten auch Begegnungstraining an.

    Schreib dir am besten vorher den Ist-Zustand auf (man wird mit der Zeit vergesslich) und schau dir das nach ein paar Monaten nochmal an. Falls es keine Besserung gegeben hat, kannst du immer noch über eine Abgabe nachdenken. Denn jemand, der diesen Hund will und auch gut führen kann (und sich das nicht nur einbildet) ist nicht so leicht gefunden.

    Und du hängst ja sicher auch an ihm. Wenn du ihn abgibst, weil es das Vernünftigste ist, aber dein Herz dir was anderes sagt, dann wird es sich sch*** anfühlen, wenn er weg ist. Vor allem, wenn es dann im neuen Zuhause auch nicht rund läuft.

    Ich hab eine liebe Freundin, die sehr gut mit meinem Charly kann, sodass ich ihn ihr am liebsten ganz überlassen würde (wenn sie ihn bloß dauerhaft nehmen wollte! :lol:). Aber auch da zeigt er sein Verhalten. Es macht sie nur nicht so fertig wie mich. Was ich sagen will: Du wirst eh niemanden finden, der deinen Hund nimmt und nach zwei Wochen funktioniert alles und er kann frei laufen und so. Der Jagdtrieb löst sich ja auch nicht einfach in Luft auf.

    Hast du einen Garten oder ein anderes umzäuntes Gelände, auf dem du deinen Hund mal flitzen lassen kannst? Dann nutze das regelmäßig. Ansonsten mach dir kein schlechtes Gewissen wegen der Schleppleine. Die brauche ich für Charly auch, meist geht sogar nur die kurze und auch die reicht zum Spazierengehen, Markieren und Schnüffeln vollkommen aus. Okay, er sieht das vielleicht anders, aber er würde jegliche Freiheit nur zum Jagen und sich Hochpushen nutzen.

    Ein höheres, gleichmäßiges Tempo kannst du vielleicht durch Joggen oder Radfahren (allerdings habe ich keine Ahnung, wie man das mit einem 35-Kilo-Hund am sichersten angeht) umsetzen.

    Suche dir eine Standard-Gassistrecke, auf der du niemandem begegnest oder zumindest gut ausweichen kannst. Und da übst du, mit deinem Hund ganz entspannt im Radius der Schleppleine entlang zu gehen. Das soll ruhig totlangweilig sein (genau genommen ist das das Ziel :D). Genau dorthin kannst du dich dann nämlich hinflüchten, wenn mal wieder gar nichts klappen will oder ihr nicht in der richtigen Stimmung seid. Schaffe dir ein paar Orte, wo dein Hund für dich funktioniert und es keinen Stress gibt. Bei mir sind das zum Beispiel Garten, Hundeplatz und eine bestimmte Gassistrecke zu einer bestimmten Uhrzeit. Nutze diese Orte so oft wie möglich und versuche sie durch Training auszuweiten. Und sieh auch immer wieder ganz bewusst das Positive an deinem Hund. Das hast du ja am Anfang auch gut beschrieben.

    Mach dir nicht den Stress und denke, dass es immer und überall funktionieren muss. Nutze zum Beispiel die Empfehlung mit dem Halti. Wichtig ist, dass dein Hund gesichert ist. Was die anderen dabei denken, ist egal. Wenn er dann mal ausflippt, dann ist es halt so. Dann gehst du beim nächsten mal eben wieder die ruhige Gassistrecke zum Runterkommen und Sicherheit gewinnen und probierst es ein anderes Mal wieder.

    Und ganz wichtig: Nimm dir auch mal Zeit für dich. Mach was ohne Hund. Gegen das schlechte Gewissen hilft ein guter Hundesitter (auch den zu finden kann schwierig werden, ist aber Gold wert!)

    Und vielleicht leihst du dir auch zwischendurch einfach mal nen kleinen, netten Hund irgendwo aus und gehst mit dem Wandern. Das kann sehr heilsam sein, wenn man mal nicht ständig das Gefühl hat, man ist ein Totalversager in Sachen Hund. Glaub mir, das hilft. :nicken:

    Viel Erfolg euch Zweien, das wird schon werden!

    Vielleicht nen Keeshond/Wolfspitz? Mit dem Japan Spitz kenne ich mich nicht aus, aber mit den Deutschen Spitzen ein wenig (ich habe zwei ;)). Die größeren so ab Mittelspitz sind in der Regel keine Kläffer. Sie (be)wachen, das muss man mögen und damit umgehen können, aber sonst empfinde ich Spitze als wesentlich ruhiger als Shelties oder Collies (die es mir auch sehr angetan haben), die zwar nicht so wirklich wachen, dafür aber mehr kommentieren.

    Ich persönlich finde die „Alarmanlagen-Funktion“ bei einem Hund ja sehr praktisch. Wenn mein Spitz bellt, weiß ich genau, dass das auch einen guten Grund hat und kann nachsehen. Aber da ist ja jeder anders.

    Man darf beim Spitz auch nie den Fehler machen, ihm das Melden abgewöhnen zu wollen. Das geht nicht, das ist sein Job und den nimmt der Spitz sehr ernst. Aber in die gewünschten Bahnen lenken, das geht (also z.B.: Nachbar ist kein Grund zu bellen, der Fremde im Garten hingegen schon).

    Bei Katern, die nur in der Wohnung leben und keine Probleme machen, ist Kastrieren denke ich nicht zwingend nötig. Zumindest aus gesundheitlicher Sicht nicht (wie bei Katzen). Aber ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie man sich das freiwillig antun kann. Der Urin potenter Kater stinkt zum Himmel. Allein deswegen habe ich meine beiden kastrieren lassen, obwohl nur einer tatsächlich angefangen hat zu markieren (mit ca. 9 Monaten). Die benutzte Streu war wie ne Biowaffe und man hat den Geruch einfach nicht mehr aus der Wohnung gekriegt! :igitt:

    Ich würde ihn vorsichtshalber erstmal in ein separates Zimmer setzen, wo er sich in Ruhe an alles gewöhnen und schon ein paar Versteckmöglichkeiten checken kann. Wenn du ihn später die ganze Wohnung erkunden lässt, dann flüchtet er im Falle des Erschreckens idealerweise wieder zurück in diesen Raum.

    Kann sein, dass er gleich entspannt durch die Wohnung tigern würde (war bei meiner ersten Katze so), oder er versteckt sich hinter der Waschmaschine o.Ä. (war bei meinen jetzigen Katern so). Aber falls es doch das Zweite ist, kann es ganz schön knifflig werden, die Miez wieder aus ihrem Versteck zu bekommen. Ich hab dann immer nach und nach ein paar weitere Räume geöffnet, wenn mein Hund in einem anderen Raum war. Erst den Flur, dann das Wohnzimmer, dann mit kontrollierter Hundebegegnung usw. War bei mir etwas kniffliger, weil Charly die Kater gerne gefressen hätte, obwohl er fast immer mit Katzen zusammengelebt hat. Er mag sie einfach nicht. Wenn dein Hund da entspannter reagiert, wird es wahrscheinlich gar nicht so lange dauern mit dem extra Katzenzimmer.

    Viel Spaß mit dem neuen Mitbewohner! (Ich finde das ja das beste Alter für ne Katze, keine jugendlichen Flausen mehr im Kopf, aber trotzdem noch das ganze Leben vor sich)

    Sorry, es ist wahrscheinlich Off Topic, weil normal, aber ein Nicht-Hundemensch (mein Mann) hat mich gestern ein wenig schräg angeschaut, als ich ihm ganz stolz meinen neusten Einfall präsentiert habe: Eine dritte Decke plus Kopfkissen in unserem Ehebett. Damit ich nicht immer ohne alles in der Ritze liegen muss... :rollsmile:

    Meine Schwiegermutter (deren kleine Hündin nachts wie eine Mütze auf ihrem Kopf schläft, die große Hündin hingegen in Löffelchenstellung mit ihr unter der Decke :hust:) schlug vor, ich könnte Leni ja im „Gräbele“ liegen lassen. Aber mal im Ernst, das ist doch voll unbequem! Sag ich aus Erfahrung |)

    Erstmal Hut ab vor dem, was du leistest und schon geschafft hast! Ich bin auch als Anfänger zu einem schwierigen Hund gekommen und habe oft über Abgabe nachgedacht. Im Gegensatz zu Nova ist der allerdings ein Herzchen...

    Deswegen kann ich auch nicht allzu viel zu dem Thema beitragen, jedoch vielleicht zu der Sache mit den Triggern einen Tipp weitergeben, den ich damals auch hier im Forum bekommen habe: Führ doch mal ein Tagebuch, was du wann mit Nova gemacht hast, was für Reizen sie ausgesetzt war und so weiter und so fort. Ruhig sehr detailliert. Und wenn sie wieder scheinbar aus heiterem Himmel reagiert (dank Maulkorb kann ja nicht so viel passieren), dann werte das aus. Vielleicht kommst du auf einen Auslöser, der etwas weiter zurück liegt als die Situation selbst.

    Bei mir war es so, dass mein Rüde unter anderem stark auf Autos reagiert hat. Allerdings hat er für mich scheinbar vollkommen zusammenhangslos mal ausgelöst und mal nicht. Des Rätsels Lösung war bei uns ein sich langsam aufbauender Stresspegel (ihn stresst fast alles und ich hab ihm immer viel zu viel zugemutet). Am Wochenende war ich meist gar nicht viel mit ihm unterwegs, sondern es gab reine „Hoftage“, wo ich die Tiere versorgt und mein Zeug gemacht habe und er einfach nur dabei war. Montags ging es dann wieder raus, er löste jedoch nicht oder nur sehr gemäßigt aus. Dienstags war er mit im Büro, da sind wir oft an vielen Autos vorbeigekommen und es war wunderbar. Ab Mittwoch wurde es regelmäßig schlimmer bis hin zur totalen Eskalation gegen Ende der Woche (die mir im Gegensatz zu der Situation bei dir ein wenig lächerlich vorkommt |)). Trigger waren zwar schon die Autos, aber der eigentliche Grund fürs Ausrasten war, dass er im Lauf der Woche irgendwann so gereizt war, dass ihn da schon der Anblick eines Autos am Ende der Straße aus der Fassung gebracht hat, was er nach einen ruhigen Wochenende noch sehr gut ertragen konnte.

    Es gab noch ein paar mehr interessante Zusammenhänge, die sich durch das Tagebuchschreiben ergeben haben, aber das würde den Rahmen sprengen. Vielleicht hilft dir der Tipp ja auch.

    Ich hab zwei Spitze. Mit dem „Großen“ (40 cm Schulterhöhe :hust:) fühle ich mich tatsächlich sehr sicher. Im Alltag ist es oft anstrengend mit ihm, weil er schnell gestresst ist und leicht auslöst. Wenn mir aber selbst was unheimlich ist, bin ich sehr froh, wenn er dabei ist. Er kann so ausflippen, dass auch gestandene Männer vor dem 11-Kilo-Puschel Angst bekommen. Er würde wahrscheinlich auch zuhacken.

    Ich habe diese Eigenschaft zwar zum Glück noch nie benötigt und weiß daher nicht wirklich, wie er im Ernstfall reagieren würde. Aber beruhigend ist es trotzdem.

    Seit ich ihn habe, schlafe ich seelenruhig auch in abgelegenen und schlecht gesicherten Häusern, schließe nur noch selten Türen oder das Auto ab, wenn er drin ist, und kann im Dunkeln durch den Wald gehen.

    Leni hingegen ist die Freundlichkeit in Hundegestalt. Auch wachsam, aber klein und niedlich und höchst ungefährlich. Es ist super entspannend, nur mit ihr unterwegs zu sein, aber sicherer fühle ich mich mit ihr nicht. Eher im Gegenteil, weil ich sie im Fall des Falles noch zusätzlich beschützen müsste (was ich bei Charly natürlich auch tun würde, aber da wäre es vermutlich gar nicht nötig, geschweige denn möglich, wenn er dann wirklich ausflippen sollte :ugly:)