Beiträge von Billi

    Ich bin auch in einem Hundesportverein und finde diese Gruppenstunden ganz grässlich. Ich hab das einmal am Anfang in einem anderen Verein mit meinem Rüden probiert, weil ich das irgendwie mit Hundeschule verwechselt habe und mich keiner aufgeklärt hat. Und es war eine Katastrophe. Wir sollten uns in Grundstellung aufstellen und dann Slalom im Fuß um die anderen Hunde rum, dann alle zusammen losmarschiert, Sitz, Platz, Bleib und das in einem Tempo… Ich stand erstmal so da: Grundstellung?!? :???: Und mein Hund, der ein richtiges Problem mit anderen Hunden hatte, ist zwar vor lauter Überforderung immerhin nicht ausgeflippt, hat mich aber wie ein Weltmeister ignoriert. Leckerlis hat der damals schon in normalen Situationen genommen, da hätte ich mit nem Schnitzel winken können. Und dann wollte mir zuletzt ne Trainerin zeigen, wie man sich bei so einem „dominanten“ Hund durchsetzt und ist fast gebissen worden. :ugly: Das war mein erster und letzter Tag in dem Verein. |)

    Mit Leni bin ich bei meinem jetzigen Verein mal in so ne Gruppenstunde geworfen worden. Die kam frisch aus Ungarn und konnte eigentlich noch gar nix, ist aber Fuß gelaufen wie ein Profi. Nur ich war vor lauter Kommandos über eine Stunde lang total überfordert. xD

    Jetzt bin ich mit beiden im Rally Obedience und auch wenn ich da ne Stunde auf dem Platz bin, sind die einzelnen Hunde insgesamt vielleicht 20 Minuten am Arbeiten. Und das ist vollkommen ausreichend! Beigebracht und geübt hab ich das mit beiden entweder alleine zuhause oder in Einzelstunden und erst dann ging es in die Gruppe. Mit dem Rüden hab ich so Gruppensituationen in einer Hundeschule separat geübt, bevor ich da irgendein Kommando abgefragt hab.

    Ich kann dir zwar keine Rasse vorschlagen, möchte aber mal darauf hinweisen, dass alle, die hier schreiben, es gut mit dir meinen. Ich kenne das von meinem Einstieg ins Forum, dass man sich so fühlt, als ob alle nur gegen einen reden, aber das ist nicht so. Man kann als Hundeanfänger tatsächlich nicht einschätzen, was es bedeutet, einen Hund mit gewissen Eigenschaften zu haben. Oder was es bedeutet, einen Welpen groß zu ziehen (meine Idee anfangs war ja irgendwann mal kurz, gleich zwei zu nehmen, wie bei Katzen :hust:). Ich fand zum Beispiel auch das Eigenständige beim Spitz in der Rassebeschreibung so toll, weil ich ja auch Katzen so gerne mag aufgrund eben dieser Eigenschaft. Und der Spitz ist da ja noch recht gemäßigt und noch lange kein Husky. Inzwischen liebe ich immer noch meine Katzen für ihre Eigenständigkeit, aber der nächste Hund darf gerne weniger eigenständig sein. Weil mich das beim Hund schon dezent nervt, wenn der von den eigenen Plänen grad so gar nichts hält und einen konsequent vor aller Augen ignoriert und weiter sein Ding macht. :ugly:

    Aber ich habe ja früher auch gedacht, dass ich keinen Schäferhund haben möchte, weil die so wenig eigenständig sind und ihrem Herrchen oder Frauchen die Wünsche nur so von den Lippen ablesen :lachtot:Heute möchte ich keinen Schäferhund, weil ich mir die nicht zutraue :ops: Also mein Rat: Hör auf die Leute hier im Forum und lass alle Kommentare, besonders die, die ein bisschen weh tun, mal sacken, dann findest du schon zu deinem Hund. Und wenn es ein erwachsener Kleinhund aus dem Tierheim ist: Manchmal ist das, was man braucht, genau das Gegenteil von dem, was einem ursprünglich so vorgeschwebt ist. :nicken:

    Tja, den Gehorsam hab ich bei meinen beiden (Großspitz und ein kleineres Spitzchen aus dem Tierschutz) wohl irgendwie vergeigt. :pfeif:

    Also Tricks und Co. machen sie liebend gern und sind da die Streber vor dem Herrn. Aber wehe, sie haben was Wichtigeres vor! |)

    Mein nächster Hund darf gerne etwas mehr Will-to-please haben. Als Zweithund darf dann auch wieder was spitziges einziehen, weil ich doch von den eigenwilligen Gesellen nicht so ganz loskomme.

    Ansonsten sind meine beiden auch grundverschieden. Charly ist durch die schlechte Aufzucht ein Hibbelhund, also so gar nicht spitztypisch. Wenn irgendwas anders ist als sonst, reagiert er sofort extrem gestresst. Einfach mal nur rumsitzen kann er unterwegs gar nicht. Er hat ne sehr kurze Zündschnur, passt sehr gut auf, neigt dabei aber auch zum Kläffen, wenn man nicht gut den Daumen drauf hat. Er versucht bei jeder Gelegenheit schlauer zu sein als Herrchen oder Frauchen und macht sich nen Sport daraus, uns auszutricksen. Der gelegentliche Erfolg verschafft ihm dann so einen Rausch, dass er immer gleich noch einen draufsetzen will :muede:

    Er kann mit Kindern aufgrund schlechter Erfahrungen nicht gut, ist ansonsten gerne mal schnappig, aber auch sehr verschmust. Wir mögen uns, aber manchmal würde ich ihn schon gerne aussetzen :ops:

    Leni ist da total anders. Lieb und nett zu Groß und Klein, verträglich mit anderen Hunden, die meiste Zeit über total gechillt, kann aber auch mal aufdrehen. Aufpassen tut sie auch, nur leiser. xD Schnappen würde sie nicht. Kinder mag sie, genauso wie alle anderen Menschen. Mein kleiner Sonnenschein :herzen1: Aber den Dickkopf hat sie auch. Nur bei ihr wirkt das sympathisch. :lol:

    Dass Spitze nicht jagen haben beide übrigens noch nie gehört…

    Der Hund meines Nachbarn ist vor ein paar Monaten gestorben. Weil der Nachbar ohne Hund nicht sein kann, die Preise für einen Mischling aktuell aber auch nicht zahlen will, hat er sich jetzt einen sechs Monate jungen Angsthund aus dem Ausland geholt. Ein bildhübsches und auch großes Tier, aber wirklich total verängstigt und kennt nix. Straßenschilder, Hochsitze, Menschen, Kühe, Autos etc. machen der Hündin richtig Angst - und wir wohnen sehr ländlich und er hat es richtig toll gemacht und die erst nur an doppelter Sicherung in den Garten gelassen und dann langsam die immer gleiche Standardrunde gemacht.

    Ich weiß nicht, ob sie da an der richtigen Stelle dort gelandet ist (der Vorgänger lief hier immer frei rum und war auch immer auf der Arbeit, also im Getränkemarkt dabei, immer mittendrin im größten Getümmel), aber ich hoffe sehr, dass die beiden es miteinander hinkriegen. Der Nachbar hatte immer wilde, selbstbewusste Mischungen mit hohem Gebrauchshundeanteil und kam mit denen bestens zurecht. Und jetzt sind genau die für einen Haufen Kohle bei unter Umständen total ungeeigneten Haltern gelandet und bei ihm sitzt nun das genaue Gegenteil. Find ich irgendwie unfair und auch so schade für die Hunde, die auf diese Weise in ein total unpassendes Umfeld geraten sind.

    Ich kenne deine anderen Threads nicht, bin aber auch der Meinung, dass du dir lieber einen anderen Hund suchen solltest, wenn du was einfaches willst, auch wenn ich deine Überlegungen, ihn zu retten, natürlich verstehen kann.

    Mir tut der arme Kerl auch schon nur vom Lesen Leid. Mein Charly hatte nämlich ein ganz ähnliches Schicksal hinter sich, als er mit 2,5 Jahren zu mir gekommen ist. Ich war schon mehrmals ganz kurz davor, ihn abzugeben, hab viel Geld in Trainer und Tierärzte gesteckt und als Hundeanfänger sicher auch viel falsch gemacht. Aber selbst wenn letzteres nicht so gewesen wäre: Man kriegt so einen miserablen Start ins Leben nie wieder gut gemacht.

    Also, nicht falsch verstehen, Charly ist ein ganz liebenswerter Hund, der sehr viele tolle Eigenschaften hat und ich mag ihn sehr (sonst hätte ich ihn gar nicht behalten). Außenstehende denken, er wäre total einfach - zumindest, wenn sie ihn nicht an einem schlechten Tag sehen :hust: Denn wenn er einen schlechten Tag hat, pinkelt er mir immer noch die Bude voll, hängt kreischend in der Leine, einfach so, und macht noch so einiges andere, wegen dem man ihn nicht unbedingt gerne hat. Er ist irre schnell gestresst, wo ein anderer Hund gar kein Problem erkennt. Ich musste mich damit abfinden, dass er nie „normal“ wird und ehrlich, das fällt nicht leicht.

    Hätte ich gekonnt, ich hätte Charly nicht selbst behalten, sondern gleich von Anfang an ein neues, für ihn passendes Zuhause gesucht. Aber dadurch, dass er anfangs wirklich nur zur Pflege da war und es dann noch ein paar rechtliche Hürden gab, bis er mir gehört hat, war er schon rund ein halbes Jahr bei mir und ich hätte mich gar nicht mehr von ihm trennen können, als ich ihn hätte weitergeben dürfen (längere Geschichte, ich wollte unbedingt seine Wanderpokal-Karriere beenden und hab mich da rechtlich ein bisschen durchgetrickst, damit ich ihn bekommen hab…).

    Egal wie du dich entscheidest, ich hoffe, dass es für alle Beteiligten ein Happy End gibt!

    Und ich hab als Kind immer Codewörter rausgehört, wo keine waren. Meine Tante nuschelte im Nachgang einer Feier in schwäbischem Dialekt: „XY kommt nachher noch zum Spülen.“ Ich war sofort hellauf begeistert, schließlich kommt nachher jemand zum spielen, jawohl!!!! Man, hab ich genervt, weil ich unbedingt wissen wollte, wer das ist, ob er oder sie in meinem Alter ist und und und. Ich hab denen erst geglaubt, dass es wirklich nur um den Abwasch geht, als so ne alte (aus meiner damaligen Sichtweise) Frau kam und die Teller geschrubbt hat. :ops:

    Ich hab den Katern vorhin ein bisschen Trofu in ihr Fummelbrett getan und es auf den Couchtisch gestellt. Leni (die hatte erst kurz vorher ihre Leckerlis, nicht, dass ihr gleich den Tierschutz ruft! :lol:) hat drei Mal angesetzt, um auch auf den Couchtisch zu hüpfen. Vielleicht merkt Frauchen ja nicht, dass sie gar keine drei Katzen hat. :roll: Nun ja, das böse Frauchen hat es doch gemerkt und sie ermahnt. Plötzlich bricht mein Mann in Gelächter aus und ich schau nochmal hin: Da liegt der kleine Hund vor dem Couchtisch und hypnotisiert mit immer länger werdendem Hals den einen Kater. Dazu muss man wissen, dass sie immer erst Platz machen muss, bevor es Futter gibt. Jetzt hat sie wahrscheinlich gedacht, wenn das bei Frauchen funktioniert, dann beim Kater doch bestimmt auch! xD

    Der Kater war aber genauso böse wie das Frauchen, sodass Leni ihren Versuch abgebrochen hat und empört zu letzterem gelaufen ist. Schließlich hat sie doch sooooo brav Platz gemacht und das Dooftier rückt einfach kein Futter dafür raus. So eine Unverschämtheit aber auch! :hust: