Beiträge von Billi

    Ich finde es super, dass du die Ratschläge annimmst!

    Hier nochmal, damit es nicht untergeht, die Mail-Adresse vom Border Collie in Not und nimm am besten auch noch Kontakt zu der Trainerin in Düsseldorf auf, die Hase dir per PN empfohlen hat. Vielleicht findest du ja so noch eine schnelle Lösung zur Überbrückung. Denk dran, jeder Tag zählt. Ich drücke dir und Elsa die Daumen, dass alles auf die ein oder andere Art gut wird.

    Hier die richtige E-Mail:

    [email='beratung@bordercollie-in-not.de'][/email]

    Ich verstehe deinen Wunsch nach Sofortmaßnahmen, wirklich. Ich bin ähnlich turbulent in die Hundehaltung gestartet, wenn auch mit einem erwachsenen und damit bereits verkorksten Hund und anderen Problemen. Und ich hatte mehr Möglichkeiten, das Leben um den Hund drumrum zu bauen.
    Das Blöde ist: Es gibt einfach keine Maßnahme, die sofort oder auch nur schnell funktioniert. Auch wenn ich verstehe, dass du jetzt schnell irgendeine Lösung brauchst, weil morgen ja schon Montag ist und du deine Hündin ja auch nicht alleine zuhause lassen kannst.

    Du kannst ihr dort freilich was zum Kauen geben (am besten ein Kauholz oder ihr normales Futter in einem Kong). Wenn sie das im Büro annimmt und „ruhig stellt“, ist das super, aber es wird keine acht Stunden lang funktionieren. Bitte keine Kauartikel in Form von Schweineohren etc. füttern, damit schaffst du dir gleich das nächste Problem.

    Einen Hund acht Stunden (oder auch kürzer) in der geschlossenen Box zu halten ist aus gutem Grund verboten. Und du verbaust dir damit die Möglichkeit, dem Hund die Box positiv zu vermitteln. Ich habe für meine Hunde zum Teil auch Boxen im Büro, aber die sind immer offen und die Hunde legen sich dort gerne und von sich aus zum Schlafen rein. Hätte ich sie anfangs dort drin eingesperrt, würden sie das sicherlich nicht tun.

    Richte ihr doch unter deinem Schreibtisch eine Höhle mit einem kuscheligen Körbchen ein, sodass sie wenigstens ein paar optische Reize im Büro ausblenden kann. Wichtig auch: kein Kontakt zu den Kollegen! Die sollen sie einfach ignorieren, nicht angucken, nicht ansprechen, nicht sonstwie interagieren. Leine sie an, damit sie nicht alleine durch das Büro läuft.

    Das sind sie einzigen Sofortmaßnahmen, die mir jetzt einfallen. Aber sie werden trotzdem nicht so funktionieren, wie du es dir wünschst. Das geht gar nicht bei so einem jungen, überdrehten Hund und schon gar nicht einen ganzen Arbeitstag lang.


    Nun noch eine Zukunftsprognose, vielleicht überlegst du es dir dann nochmal, ob du deine Hündin wirklich behalten willst oder ihr nicht doch die Chance auf eine schöne Zukunft geben magst. Mein Spitz ist (woanders) ähnlich turbulent groß geworden wie deine Hündin. Es war anders, es war nicht dauernd schlimm, aber dennoch schlimm genug, dass dieser Hund niemals unkompliziert und dauerhaft relaxt sein wird. Er hat körperliche Schäden durch die Welpenzeit zurück behalten (Schilddrüsenunterfunktion). Egal wie viel Training ich in diesen Hund gesteckt habe, er wird nie „normal“ werden.
    Ich habe ihn bekommen, als er 2,5 Jahre alt war. Er war damals aufgrund seines Verhaltens schon ein Wanderpokal und ich habe ihn aus Mitleid behalten. Er ist jetzt 10. Ich mag ihn wirklich, aber er bringt mich dennoch trotz wirklich wirklich riesiger Fortschritte noch regelmäßig an den Rand des Wahnsinns. Hätte ich damals die Option gehabt, ihn woanders besser unterzubringen, ich hätte es gemacht. Aber das ging aus verschiedenen Gründen nicht. Einer davon war, dass „so einen“ Hund schlicht und ergreifend niemand haben wollte.
    Ich wage zu behaupten, dass er es bei mir ganz gut getroffen hat. Aber auch nur, weil ich mein Leben nach seinen Bedürfnissen umgebaut habe. Mit einem anderen Job mit Präsenz wie bei dir wäre das gar nicht gegangen.

    Zudem hätte eine Abgabe damals nur mir was gebracht, nicht aber unbedingt dem Hund. Jemanden zu finden, der kompetent genug für so ein verkorkstes Tier ist und dazu noch das passende Umfeld bieten kann, ist schon schwierig genug. Die nächste Frage ist jedoch, ob diese Person trotz oder gerade auch wegen ihrer Erfahrung so einen Hund überhaupt haben will. Ich bin ehrlich, würde mir jemand später einen Hund geben wollen, der nur halb so viele Probleme mitbringt, wie mein Charly damals, ich würde ablehnen, selbst wenn ich mit diesen „Macken“ inzwischen vielleicht gut zurecht käme. Aber auch ich wollte ursprünglich einen Hund haben, um mein Leben schöner zu gestalten. Und ich merke jetzt an meinem Collie, wie unkompliziert und schön Hundehaltung sein kann. Warum sollte ich es mir schwerer machen als nötig?

    Bei deiner Hündin ist der Vorteil, dass sie noch so jung ist und man jetzt - wenn man schnell und mit Sachverstand handelt - das Ruder noch rumreißen kann. Sie kann in den richtigen Händen noch ohne Spätfolgen da raus kommen. Deswegen raten dir so viele zur Abgabe. Du wirst sie über kurz oder lang sowieso abgeben müssen, wenn du deinen Job behalten willst. Aber dann ist es für sie womöglich schon zu spät und das Verhalten hat sich gefestigt und zu weiteren, auch körperlichen Spätfolgen wie bei meinem Spitz geführt. Überleg es dir daher gut und vor allem im Sinne deines Hundes.

    Ich lese es. Aber wenn sie nicht einmal eine Stunde ruhig sein kann, wie soll das über mehrere Stunden klappen? Wie soll WENIGER Programm helfen?

    Zuhause kann sie ja Terror schieben aber im Büro geht das nicht mehr. Ok ich mache weniger mit ihr. Ich schraube das Programm zurück. Wir lange dauert es bis sie ruhig in der Box bleibt?

    Ich weiß, das ist schwer zu verstehen. Du musst dich von dem Gedanken lösen, dass dieser Hund Action braucht. Er braucht genau das Gegenteil. Und wenn du jetzt weniger machst, wird es auch erstmal schlimmer mit ihr werden.
    Sie ist jetzt seit drei Wochen in dieser Stressspirale, das wird länger als ein paar Tage dauern, bis sie da überhaupt halbwegs wieder raus kommt. Rechne lieber mit Wochen, bis sie wieder auf einem normalen Level angekommen ist. Erst dann kannst du mit Boxentraining anfangen, das macht jetzt in dem Zustand noch überhaupt keinen Sinn.

    Ich würde in Monaten rechnen, aber auch nur, wenn du es schaffst, von jetzt auf gleich die Bremse reinzuhauen. Dazu gehört allerdings auch, sie nicht mehr mit ins Büro zu nehmen, das ist viel zu stressig. Wenn du sie mit ins Büro nimmst, vergiss das mit den Monaten, das wird dann nie was, sondern verfestigt sich nur immer mehr.
    Da ich befürchte, dass du das nicht leisten kannst, rate ich dir dem Hundekind zuliebe zur Abgabe, auch wenn es schwer fällt. Was sich jetzt im Hundehirn einbrennt, bekommst du nie wieder raus. Und niemand wird dir später einen Border Collie abnehmen wollen, der so einen Start ins Leben hatte. Jetzt kann man das mit dem nötigen Sachverstand noch hinkriegen, später ist es zu spät.

    Wenn du ihr wirklich helfen willst, gib sie in Border Collie erfahrene Hände ab. flying-paws hat schon eine gute Adresse genannt. Ich weiß, du meinst es gut mit ihr, aber im Moment bist du leider dabei, ihr nachhaltig Schaden zuzufügen. Und da du dein Leben verständlicherweise nicht nach deinem Hund ausrichten kannst, kommst du aus der Misere leider auch nicht raus. Es tut mir echt Leid für euch beide. :verzweifelt:

    Du machst VIEL zu VIEL mit dem armen Welpen. Dein Programm ist die Ursache für die Unruhe. Du musst deinen ganzen Tagesablauf ändern und vor allem Ruhe reinbringen. Das wird lange dauern, wenn du deinen Hund jetzt schon drei Wochen lang so hochgedreht hast. Die ganzen Stresshormone müssen ja auch erstmal abgebaut werden und es wird sicherlich noch Stress dazu kommen, wenn du sie weiterhin mit ins Büro nimmst.
    Was ihr beide braucht, ist ne Auszeit. Kannst du Urlaub nehmen?
    Zum Vergleich: Ich hab in dem Alter mit meinem Collie nix gemacht, außer regelmäßig kurz raus, meist nur in den Garten, zu gehen und die Hausregeln zu etablieren. Einmal die Woche einen aufregenderen Tag und das war’s.
    Eine Box hab ich nicht aufgebaut, aber das ist im Prinzip ganz einfach. Nur wird das in dem Zustand bei deinem Hund nicht funktionieren, der muss erstmal insgesamt runter kommen.

    Puh, das klingt schlimm. Wie lange geht sie denn schon mit ins Büro und wie hast du versucht, sie dran zu gewöhnen?
    Ein Border Collie ist ja nun keine Rasse, die dafür bekannt ist, sonderlich gut Ruhe halten zu können. Das müssen die von klein auf beigebracht bekommen. Wie, das können andere besser sagen. Aber: Davon geht nix von jetzt auf gleich. Du solltest dir dringend einen Hundesitter besorgen, solange du ihr Ruhe beibringst - erst zuhause, dann im Büro. Könnte mir vorstellen, dass das Büro zu viele Reize bietet für den Anfang. Sonst bist du deinen Job ziemlich schnell los…

    Ich würde generell zwei bis drei verschiedene Marken füttern, damit er bei Lieferschwierigkeiten o.Ä. von einer Marke nicht plötzlich in Hungerstreik tritt. Bei mir ist es zum Beispiel Macs, Animonda und Smilla, die ich ganz in Ordnung und bezahlbar finde. Manchmal gibt es noch was Neues zum Testen. Premiere fressen meine zum Beispiel nicht. Aber das hab ich auch nicht so vom Fressnapf mitgenommen, sondern online bestellt. Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit?

    Weil ich neben den Spitzen inzwischen auch einen Collie habe: Wie wäre es damit? Sprengt etwas den Größenrahmen, würde aber ansonsten super passen. Wir haben als Zweitwagen einen Chevrolet Matiz, da sitzt Juna problemlos auf der Rückbank. Ist allerdings auch eine Hündin und ein britischer Collie, also etwas kleiner als die amerikanischen. Und sehr plüschig. xD
    Auch wenn ich vom Spitz sehr schwärme und hier immer einer wohnen wird, ist Juna erziehungstechnisch noch ein ganzes Stück einfacher. Anders eben, aber vor allem eher das, was man sich so in der Regel unter einem leichtführigen Hund vorstellt. Ich musste mich nur erstmal dran gewöhnen, dass die auch einfach mal so bellt, um zum Spielen aufzufordern. Das hat mich erstmal ganz schön überfordert, weil ich bis dahin nur dieses „da ist was“ Bellen von meinem „großen“ Spitz kannte und die Spitzis sonst eigentlich sehr ruhig sind. :lol:
    Ich hätte auch gerne einen Sheltie gehabt, wenn das Collies in klein wären, aber die sind mir dann doch zu bellfreudig. (Ja, ja, sagt die mit den Spitzen… :hust:). Ich komme aber tatsächlich wesentlich besser mit dem meldenden Bellen klar als wenn einfach grundlos oder aus Aufregung etc. gebellt wird. Klar muss man das Melden in die passenden Bahnen leiten, aber dann empfinde ich es als ganz angenehm. Sieht aber auch nicht jeder so. |)

    Ich habe den Eindruck, je kleiner der Spitz, desto kläffiger ist er. Das kann allerdings auch daran liegen, dass kleine Hunde oft nicht ernst genommen, geschweige denn ordentlich erzogen werden.

    Und wenn einem Spitz etwas wichtig ist, dann wohl, dass ernst genommen wird. Das sind richtig kleine Charakterköpfe, was sie sehr liebenswert macht, aber auf den ein oder anderen auch stur wirken kann.

    Erziehung ist sehr wichtig und auch beim Spitz nicht sonderlich schwer. Aber man muss sich überlegen, ob man der Typ dafür ist, auch mal etwas auszudiskutieren und im Zweifel auch dem Spitz mal recht zu geben. Es ist nicht so richtig vergleichbar mit der Erziehung eines Hütehundes zum Beispiel. Also, es ist nicht schwieriger, sondern einfach anders. Der Spitz ist mit Feuereifer dabei, wenn man ihm etwas beibringen will, aber er muss auch einen Sinn darin sehen. Zu viele Wiederholungen langweilen ihn und manchmal hat er eben auch eine andere Meinung zu den Dingen.
    Er fragt oft nach dem „Warum“. Das liegt daran, dass er als Wachhund auch eigenständig Situationen einschätzen und Entscheidungen treffen muss. Gerne wurde der Spitz früher aber auch im Zirkus eingesetzt, also man kann ihn trotzdem von so einigem „Quatsch“ überzeugen. ;)

    Apropos Wachhund: Viele denken dabei ja an Dauerkläffer und leider kenne ich auch einige Spitze, die dem entsprechen oder habe von denen gehört. Die Spitze meiner Schwiegermutter sind beispielsweise solche Fälle. Allerdings hat einer meiner beiden Spitze auch mal bei ihr gewohnt, ist auch sehr eng mit den anderen beiden verwandt (eine Hündin ist seine Schwester, die andere die Oma) und er war mit Abstand der schlimmste Kläffer von denen. Heute sagen mir die Leute, ich hätte ja echt Glück gehabt mit meinem Exemplar, weil der ja so ruhig sei im Gegensatz zu den anderen… :hust: Also es geht schon sehr viel über die Erziehung.
    Das Anschlagen wird man einem Spitz nie abgewöhnen können und das sollte man auch nicht versuchen, sie wollen ja wie gesagt ernst genommen werden. Aber wenn man überlegt, was einen guten Wachhund ausmacht, dann ist es sicherlich nicht, dass er alle zwei Minuten Randale macht, sondern nur meldet, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Das heißt, ein Spitz sollte lernen, was meldenswert ist (zum Beispiel Besuch an der Tür) und was nicht (zum Beispiel die Nachbarn im Treppenhaus) und nach dem Melden sollte der Mensch dann für den Spitz übernehmen.

    Alleinebleiben sollte nach gutem Training funktionieren wie bei den meisten anderen Hunden auch.

    Und wenn es ein Second Hand Spitz sein darf: Ich habe meine Leni (die kleine beige Hündin im Avatar) von Spitz&Pawtners. Sie ist ein absoluter Anfängerhund und sehr leise. Sehr viele Spitze bei dem Verein kommen leider aus Beschlagnahmungen vom Vermehrer und kennen nicht viel - davon würde ich als Anfänger die Finger lassen. Aber ich sehe auch immer wieder so kleine einfache Traumspitze in der Vermittlung, wo beispielsweise wie bei Leni das Herrchen gestorben ist und die als ruhig beschrieben werden. Danach könnt ihr gerne mal die Augen offen halten. Gute Spitzzüchter kann ich aus eigener Erfahrung gerade nicht empfehlen, da meine beiden erwachsen zu mir gekommen sind.