Ich würde es nicht machen… Es ist irgendwie immer doof, Ratschläge zu geben, wenn man es selbst ganz anders gemacht hat. Aber vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja trotzdem.
Bei mir ist entgegen jeder Vernunft mit dem positiven Schwangerschaftstest ein Welpe (dritter Hund) eingezogen. Ich hab gedacht, wenn der Hund nach dem dritten Schwangerschaftsmonat einzieht, dann hört die Übelkeit auf und ich kann mich bis zu neunten Monat voll um das Welpi kümmern. Das war ein Irrtum!
Ich hatte eigentlich eine komplikationslose Schwangerschaft und Geburt, aber trotzdem hat mich das alles dermaßen ausgeknockt, dass zeitweise nix mehr ging. Die Übelkeit hielt bis zum Schluss an, ich war wahnsinnig müde und mit wachsendem Bauch auch noch sehr kurzatmig. Mein Immunsystem war im Keller, sodass ich mir auch ständig irgendwas eingefangen hab.
Ich hab zwar bis zuletzt gearbeitet, hab aber meinen Nebenjob sausen lassen, weil ich dazu keine Kraft mehr hatte. Auf der Hauptarbeit (im Homeoffice) war ich auch nicht mehr sonderlich produktiv. Haushalt ging so gut wie gar nicht.
Und dann kam noch das schlechte Gewissen den Hunden gegenüber dazu. Die zwei älteren sind da ja glücklicherweise inzwischen sehr pflegeleicht, denen hat das nix ausgemacht, auch mal zwei Tage Haus und Garten zu hüten. Aber das Welpi braucht ja Input. Also musste mein Mann neben dem Haushalt und dem Nebenjob (den ich bei ihm habe) auch noch Gassirunden übernehmen. Oder mich auf Gassirunden begleiten, weil ich meinem Kreislauf nicht getraut habe.
Und seit das Baby da ist… Ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie andere Mütter das machen. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für sowas…
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass mein Mann sich hauptsächlich um den Zwerg kümmert. Haushalt, Baby, Hund(e) gleichzeitig und noch dazu den Nebenjob, den ich wieder aufgenommen habe - das würde für mich nicht funktionieren. Das Baby allein ist schon ein Fulltime-Job und ich bin durch Schwangerschaft und Geburt auch noch alles andere als fit.
Letztlich ist bei uns alles gut gegangen, aber das auch nur, weil ich das alles nicht allein machen musste und ich schon Hundeerfahrung hatte, das Welpi also ein wenig nebenher laufen konnte ohne dass ich mir übermäßig Gedanken zu Erziehungsthemen etc. machen musste. Zum anderen kam der Hund von einem wirklich guten Züchter, hat es mir also von Haus aus sehr leicht gemacht und hat noch dazu sehr von meinem Spitz profitiert, was ich so nicht erwartet hätte. Hundekontakte gab es auch genügend, weil ich da ja schon durch die anderen Hunde ein Netzwerk hatte. Und nicht zuletzt konnte ich dadurch die Hunde zur Geburt auch mal für eine Zeit (auch länger, wenn es nötig gewesen wäre) bei zwei lieben Freundinnen parken, denen ich voll und ganz vertraue und die auch erziehungstechnisch auf einer Wellenlänge sind.
Ich will nicht sagen, dass es nicht geht, aber man sollte schon ein wirklich gutes Sicherheitsnetz mit doppeltem Boden haben, wenn man einen jungen Hund und Schwangerschaft/Baby unter einen Hut bringen will. Und man muss dann auch damit leben können, dass vieles nur mit Kompromissen möglich ist. Nen top erzogenen Junghund bekommt man so jedenfalls nicht, auch wenn ich mich da bei Juna wirklich nicht beschweren kann, sie ist trotzdem toll geworden. ![]()