Beiträge von tinybutmighty

    Rex meldet gar nicht, wenn es klingelt. Aber er läuft zur Türe und guckt, wer da kommt. Da es bei uns eh meist dieselben Leute sind (mein Kumpel, der Freund meiner Sis, einer von uns drei Mädels, meine Großeltern) ist das aber kein Problem und er darf Besucher dann auch gerne ausgiebig begrüßen :D


    Die letzten Tage/ die letzte Woche hatten wir wieder ein unsicheres Bellen wenn Menschen zu schnell auf uns zugekommen sind beim Spazieren gehen. Oder plötzlich jemand hinter uns stand, den wir nicht kommen gesehen haben. Dann hat sie die verbellt. Seit gestern ist das aber auch wieder vorbei. Vielleicht hatte sie einfach nur unsichere Tage :lol:

    Ich glaube, Rex hat auch gerade so eine leicht unsichere Phase. Im Wald neulich sind wir einem schwarzen Labrador begegnet, den Rex aus irgendeinem Grund verbellt hat. Dann sind wir an einem Baumstumpf vorbeigekommen, auf dem jemand eine paar Steine zu einer Art Skulpurarrangiert hat. Das war nicht besonders hoch und auch nicht besonders auffällig, aber Rex fand es so gruselig, dass er die Steine erstmal verbellen musste, bis ich ihm gezeigt habe, dass sie harmlos sind :pfeif:
    Und gestern im Dunkeln hat er losgebellt, als ein Jogger in orangefarbener Jacke auf der anderen Straßenseite lief und dann anfing, solche "Auflockerungsübungen" zu machen, obwohl er Jogger ja eigentlich zu 100% ignoriert. Dann hat er noch zweimal die Büsche angeknurrt, was ich immer gruselig finde, weil ich dann immer glaube, dass er irgendwen sieht, der sich im Gebüsch versteckt |)
    Dann haben wir auch noch eine Katze gesehen, da ist er aber relativ cool geblieben.

    Wir hatten anfangs überlegt, einen Hund einer allergikerfreundlichen kleinen Rasse aufzunehmen, so in Richtung Zwergpudel, Havaneser, Bolonka Zwetna. Den hätten wir wohl vom Züchter genommen. Das waren aber immer nur Überlegungen, und wir sind davon auch recht schnell wieder abgekommen.


    Irgendwie hat es uns doch alle sehr stark zu einem Tierheimhund gezogen. Unsere Anforderungen waren: sollte schon alleine bleiben können, erwachsen sein, stubenrein sein, keine gröberen Baustellen mitbringen, mit denen wir als Anfänger überfordert sein könnten, am besten schon etwas erzogen.


    Bekommen haben wir einen Hund, der die Anforderungen nur teils erfüllte. Er war erst 6 Monate alt, nicht stubenrein und alleine bleiben konnte er damals auch noch nicht. Außerdem konnte er noch keine Kommandos, nicht mal auf seinen Namen hat er anfangs reagiert, was sich natürlich schnell gelegt hat.
    Aber unkompliziert und problemlos würde ich doch sagen.


    Meine Schwester wollte übrigens überhaupt keinen Chi, den hatte sie schon ausgeschlossen, als wir uns über diverse Hunderassen Gedanken gemacht hatten. "Auf keinen Fall so einen kleinen Kläffer", hatte sie gesagt. Sie wollte einen Boxer von der Tierheim-Homepage, der aber schon vergeben war. Generell zog es sie mehr zu großen Hunden hin. Und dann sah sie Rex in seinem Zwinger und war nur so: "Uiii den will ich haben!" :lol:


    Ob ich Rex gebraucht habe? Hmm, ich glaube schon, dass er mich in meiner Entwicklung irgendwie weitergebracht hat. Es tat mir gut, Verantwortung zu übernehmen und der Hundehalter-Alltag gibt mir einfach wahnsinnig viel, auch wenn es manchmal stressig ist. Natürlich wäre das mit einem anderen Hund wohl nicht anders gewesen, aber da Rex ja noch gar nichts konnte, waren wir z.B. auch mit ihm in der Hundeschule und ich habe eben angefangen, mich recht intensiv mit dem Thema Hund zu beschäftigen. Das wäre bei einem erwachsenen, bereits perfekt erzogenen Hund vielleicht nicht so gewesen, da wären wir möglicherweise gar nicht auf die Idee gekommen, eine HuSchu zu besuchen oder so. Genau sagen kann ich das aber nicht, vielleicht hätten wir dann ja Hundesport angefangen oder so.


    Wofür ich Rex aber ewig dankbar sein werde: Er hat mich auf die tollste Hunderasse der Welt gebracht :lol: :herzen1: Keine Ahnung, ob ich das jetzt genauso sehen würde, wenn wir mit dem Westie oder Beagle aus dem TH heimgegangen wären, vielleicht schon, vielleicht auch nicht.


    Was mir noch einfällt: Durch Rex bin ich irgendwie vielleicht noch ein weniger offener und aufgeschlossener geworden. Mit einem jungen, kontaktfreudigen Hund, der noch dazu so ein Zwergi ist, wird man doch recht oft angesprochen und lernt Leute kennen. Durch Rex habe ich Freundschaften zu anderen Hundehaltern aufgebaut und komme täglich mit Leuten in Kontakt, was in der Großstadt ja keine Selbstverständlichkeit ist.


    Ohne Vorkontrolle wird´s allerdings selten gehen (gibt es aber auch). I

    Ich denke auch, dass es eher selten vorkommt, möglich ist es aber wirklich. Es kommt halt aufs TH an.


    Bei uns war das so: Zum "nur mal Gucken" ins Tierheim gefahren (ja, das ist in diesem TH noch möglich, in dem anderen TH in meiner Stadt muss man sich - was sicher "tiergerechter" ist - vorher anmelden und wird dann zu dem Tier gebracht, für das man sich interessiert, wie genau das abläuft, weiß ich aber nicht), haben uns in einen Hund verliebt, der als Abgabetier quasi gerade erst reingekommen war, haben gesagt, dass wir uns führ in interessieren, und dann hieß es, wir könnten ihn gleich mitnehmen.
    Eine Nachkontrolle gab's übrigens auch nicht, allerdings sind wir einen Monat später nochmal fürs Impfen (gratis) ins TH gefahren. Ich denke mal, das ist auch eine Möglichkeit für die Tierärztin, noch mal zu gucken, ob der Hund gut versorgt aussieht und so.


    Ich weiß von dem TH aber auch, dass die gerade bei den etwas anspruchsvolleren Hunden durchaus Kontrollen machen und manche Tiere auch nur vergeben werden, wenn man z.B. zuvor eine Patenschaft für den Hund übernommen hat.


    War ich selbst zufrieden mit der Art, wie das TH uns Rex vermittelt hat? Gute Frage. Ich fand es nicht so toll, dass uns direkt gesagt wurde, wenn wir den Hund nicht gleich nähmen, würden sie ihn nicht reservieren (also nicht mal für 1-2 Tage). Wir wussten, dass wir einen Hund wollen, hätten aber eben nicht damit gerechnet, dass es gar so schnell geht. Ein anderer sagt dann aus einem Impuls heraus vielleicht "Ja", und überlegt es sich nach ein paar Tagen Hundehaltung dann vielleicht doch wieder anders.
    Andererseits war Rex eben erst reingekommen, wirkte sehr unkompliziert und problemlos, ein ganz normaler 6 Monate alter Junghund eben, da verstehe ich irgendwo auch, dass sie ihn nicht für uns reservieren wollten, da dies vermutlich bedeutet hätte, andere Interessenten abweisen zu müssen - und letztlich hätten wir ja immer noch abspringen können. Und für Rex war es natürlich auch toll dass er nicht lange bleiben musste.


    Fragen wurden uns übrigens gar keine gestellt.


    Ich finde VK und NK im Tierschutz grundsätzlich schon sinnvoll, aber ich glaube auch, so eine Kontrolle kann eben nur so gut sein wie derjenige, der kontrolliert :/ Wenn der auf die falschen Dinge achtet und somit eine falsche Entscheidung trifft, ist das ja echt blöd.
    Bei uns ist es z.B. immer ziemlich chaotisch und wir haben halt kein schmuckes Eigenheim mit Garten. Das wäre vllt. schon negativ bewertet worden, obwohl es ja nichts über unsere Fähigkeiten als HH aussagt.

    Rex wurde heute von Oma und Opa gesittet, da ich lange Uni hatte. Sie mussten ihn schon um 8 Uhr früh abholeln und bis 19:30 war er dort (er kam dann erst kurz vor mir zuhause an). Jetzt ist er total müde und platt :lol:
    Dabei sind Oma und Opa nicht mal mit ihm wandern gewesen. Normalerweise ziehen sie immer ein Riesenprogramm durch, wenn sie mal auf Rex aufpassen :tropf: Ich muss gestehen, ich bin dann aber auch ab und an etwas "eifersüchtig", wenn ich mal nicht dabei sein kann. Obwohl das wirklich nicht so oft vorkommt. Und ich finde halt, sie übertreiben es manchmal ein bisserl - naja, ist halt ihr 4. Enkelkind :ugly: Aber ich bin echt froh, sie zu haben und dass sie auch mal für mich auf Rex schauen und ihn so ins Herz geschlossen haben.

    Ja, das hatten wir hier auch mal.


    Eine Frau mit zwei Hunden kam mir entgegen. Ich ging mit Rex auf dem Bürgersteig, er war angeleint, zu unserer Linken war eine dicht befahrene Straße, rechts ein breiter Grünstreifen. Die Frau hatte ihre beiden Hunde abgeleint. Der junge Hund von ihr (ich sehe sie gelegentlich im Park) startete voll auf uns zu und die Straße war ja gleich daneben.
    Und die Frau redete mich dann auch noch blöd an, ihr Hund könne ja von den Autos verletzt werden oder sei, meiner sei ja angeleint. Ähm... und das ist dann inwiefern meine Schuld, dass ihrem Hunderl was zustößen könnte, wenn sie es nicht schafft, ihn an der Straße anzuleinen? :ka:

    Rex hat genau dasselbe mal in der neuen Wohnung einer Freundin (gleichzeitig das Frauchen seiner besten Hundefreundin) gemacht :lol: Zum Glück war es eine einmalige Sache. Damals sind wir danach gleich mit den Hunden raus, weil ich dachte, dass er vllt. dringend pinkeln muss. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es an der Aufregung lag :ka:

    I. Diese Hunde haben in ihrem Leben schon viele Erfahrungen gemacht von denen man nichts weiß und bringen ihre gelernten Verhaltensweisen mit.

    Das ist jetzt aber schon wieder so ein bisschen ein Tierheimhund-Vorurteil, finde ich. Natürlich kann man nicht jede Sekunde aus der Vergangenheit des Tierheimhundes nachvollziehen, das kann man ja auch bei einem Welpen nicht. Aber die Vergangenheit vieler Tierheimhunde ist im Großen und Ganzen doch sehr wohl bekannt, wenn der Hund nicht ausgesetzt wurde.


    Und soweit ich weiß, gibt es ja oft die Möglichkeit, den Tierheimhund öfters zu besuchen und zu schauen, wie er sich in bestimmten Situationen verhält. Oder man nimmt einen Hund von einer Pflegestelle.


    Nicht falsch verstehen, mir ist schon bewusst, dass ein Hund sich in seinem neuen Zuhause auch anders präsentieren kann oder neue Charakterzüge zum Vorschein treten können. Aber ich finde es schade, dass es sich irgendwie oft so liest, als habe ausnahmslos jeder TH-Hund irgendwelche großen Probleme, die er dann früher oder später noch "auspackt". Natürlich, auch solche Tierheimhunde kenne ich, aber eben auch jede Menge unkomplizierter Hunde, die einfach nur nett sind und oft sogar schon ein gewisses Maß an Grunderziehung bei den Vorbesitzern genoßen haben und wirklich problemlos sind.

    Was mir hier und in anderen Foren auch schon immer wieder aufgefallen ist: Viele Hundeanfänger scheinen mit ganz normalen Welpenverhalten irgendwie nicht klarzukommen. Es kommen ja ständig Fragen wie "Hilfe, mein Welpe ist aggressiv" (weil er im Spiel hochdreht, dolle schnappt und halt die Beißhemmung noch nicht beherrscht) oder Ähnliches - obwohl die Leute, die diese Beiträge verfassen, vermutlich nicht alle komplett ahnungslos und blauäugig an den Hundekauf rangegangen sind. Vielleicht, weil man eben hauptsächlich erwachsene Hunde kennt, deren Verhalten sich halt doch stark von Welpenverhalten unterscheidet?
    Jedenfalls finde ich gerade für Hundeanfänger auch darum einen erwachsenen, charakterlich schon gefestigen TS-Hund u.U. sogar passender als einen Welpen. Es kommt natürlich immer auf die jeweilige Situation an. Ich will nicht abstreiten, dass zahlreiche Hundehalter bestens mit ihrem Welpen klarkommen ;) Aber ich glaube, viele unterschätzen die Welpenzeit und Pubertät eben doch ein wenig.

    Also, ich finde ja durchaus, dass man auch im Tierschutz echt viele unkomplizierte Mitlauf-Hunde findet :ka: Klar sind diese immer sehr schnell vermittelt, da muss man also schon regelmäßig die Homepages checken bzw. öfters persönlich hinfahren, falls zeitlich machbar, aber ich habe bislang nicht den Eindruck, dass es wahnsinnig schwierig ist, im Tierschutz einen unkomplizierten Begleiter ohne gröbere Macken zu finden.
    Gerade Junghunde, bei denen man meist echt noch viel beeinflussen kann, wenn die Aufzucht und die ersten Lebensmonate nicht echt grottig waren, gibt es doch immer wieder in den Tierheimen.


    Und wenn man in den Foren und Co. so liest, habe ich insgesamt das Gefühl, dass sich "Probleme" und "Baustellen" bei TS-Hunden und Hunden vom Züchter mehr oder weniger die Waage halten.