Ich beneide Leute gewissermaßen schon, deren Hunde einfach so in allen Situationen leichtführig sind und niemanden belästigen. Hier gibt es z.B. einen jungen Mann mit einer französischen Bulldogge und einem Whippet (eine coole Kombi
) und die Hunde laufen einfach immer und überall ohne Leine, belästigen absolut niemanden, sind supergechillt und gelassen, straßensicher etc.
Oder eine gute Freundin von mir hat eine wirklich einfach von Natur aus brave Havaneserhündin. Davon abgesehen, dass sie ab und an zieht, ist sie ein echtes Träumchen. Bleibt immer ganz in der Nähe vom Frauchen und ist einfach immer unauffällig.
Aber wie schon erwähnt: Auf gewisse Weise beneide ich diese Leute. Aber andererseits auch wieder nicht, weil Rex eben mein Hund und somit ganz automatisch der beste Hund der Welt für mich ist
Gut, im Grunde genommen ist er nicht besonders schwierig: er jagt nicht, hat keinen ausgeprägten Wach- oder Schutztrieb (Besuch ist somit kein Problem), er ist weder ein Leinenpöbler noch unverträglich oder unsicher, er ist freundlich zu Menschen und er ist anpassungsfähig. Nichtdestotrotz gibt es Tage, da könnte ich ihn auf den Mond schießen
Wenn er z.B. total im Schüffelmodus ist und ich das Gefühl habe, dass er mich überhaupt nicht mehr wahrnimmt; wenn er im Freilauf einen viel zu großen Radius hat oder sich so gar nicht ordentlich zurückrufen lässt oder wenn er ein Fiepkonzert startet, weil irgendwo in der Nähe ein Kleinhund ist, zu dem er jetzt unbedingt hallo sagen möchte.
Zum Tut-nix-Thema: Rex ist für mich ein Tut-Nix. Ich bezeichne damit einen Hund, der am liebsten jedem Artgenossen Hallo sagen möchte, aber völlig friedlich ist. Und ich persönlich finde das schon manchmal anstrengend. Einfacher fände ich einen Hund, der einfach an jedem Artgenossen vorbeiläuft
Mittlerweile ist es besser geworden, aber es wird wohl nie perfekt sein, liegt aber auch an den Umständen und meiner Inkonsequenz, nicht am Hund. An großen Hunden kommen wir meist ganz gut vorbei, aber an kleinen Hunden könnte ich ihn nicht so ohne Weiteres ohne Leine vorbeiführen. Ich bin da jetzt aber auch nicht so ehrgeizig und handhabe das im Alltag meist so, dass ich Rex da freilaufen lasse, wo auch zum Großteil sozialverträgliche Hunde unterwegs sind und die Hunde einander auch mal kontakten können. Wobei ich schon zurückrufe, wenn uns z.B. ein angeleinter Hund entgegenkommt. Und mittlerweile klappt das auch besser als früher.
Also, ab und an ein bisschen neidisch sein auf andere und ihre anscheinend perfekt "funktionierenden" Hunde finde ich ganz normal
Am Ende des Tages würde ich Rex z.B. trotzdem nicht gegen seine Havaneserfreundin eintauschen wollen.