Schicksalsschläge können jeden treffen. Jeder kann seinen Job verlieren oder sich plötzlich in einer finanziellen Notlage wiederfinden. Es ist doch absolut nachvollziehbar, dass man sein Tier deshalb nicht weggibt. Ich jedenfalls könnte es nicht.
Das Leben wird wirklich immer teurer, allein die Mietkosten in einer großen Stadt wie Wien sind heutzutage schon für Leute mit Jobs nicht selten kaum noch bezahlbar. Es gibt immer mehr Leute, die armutsgefährdet sind trotz Job (Stichwort "working poor").
Ich finde, dass das eine ganz bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung ist. Es kann aber nicht die Lösung sein, dass Leute mit weniger Geld jetzt auf alles verzichten sollen, was noch Freude und Sinn ins Leben bringt.
Auch, wer wenig Geld zur Verfügung hat, kann einem Tier gerecht werden. Meist, indem eben an anderer Stelle gespart wird. Ich studiere derzeit, kenne Leute, die gehen halt öfters Party machen oder gönnen sich dies und das. Ich hingegen mache dies eher selten, weil ich das Geld eben auch für meinen Hund brauche.
Ich denke, am dramatischsten sind wirklich Tierarztkosten in schwindelerregender Höhe. Alles andere ist doch eigentlich auch mit sehr geringem Budget machbar - Geschirre und Leinen braucht ein Hund ja nicht en masse, und mein Gott, wenn jemand sich wirklich kein einigermaßen hochwertiges Futter leisten kann, bekommt der Hund eben günstigeres Futter. Ich bezahle das Hundefutter auch selbst von meinem Mini-mini-Nebenjob als Gassigeherin und wenn es mal knapp wird, kaufe ich statt TC Dosenfutter halt einen Sack TroFu von Select Gold.
Ganz ohne Puffer hätte ich mir wohl keinen Hund angeschafft, aber ich wusste bei Anschaffung ja auch schon, dass wir nicht gerade reich sind. Jemand, der einen sicheren Job hat und diesen dann plötzlich verliert, ist ja wieder in einer anderen Situation. Ich könnte, sollte Rex mal für eine OP Geld brauchen, Geld von meinem Sparkonto nehmen. Meine Großeltern unterstützen auch finanziell, wenn was ist.
Angebote wie Tiertafeln oder Tierärzte, die günstig oder gar kostenlos Hunde von armen Menschen versorgen, finde ich großartig.
Bei uns ist es übrigens auch so, dass das Geld, nachdem Rex kam, aufgrund einiger ungünstiger Umstände noch knapper wurde. Klar ist das nicht perfekt, aber es ist eben so, wie es ist.