Hallo,
in der Threadsuche habe ich keinen Thread gefunden, wenn es schon so einen gibt und ich meine Frage da stellen kann, dann bitte ich drum, dass mein beitrag dahin verschoben wird.
Wir, mein (bald, noch 2 Monate-)Mann und ich, überlegen uns gerade einen zweiten Hund anzuschaffen. Da in Niedersachsen die Rechtslage ja noch etwas anders ist und ich mit dem Beamtendeutsch nicht wirklich klar komme, möchte ich hier gern nochmal nachfragen... Wir möchten einen Hund adoptieren, der nachweislich kein Listenhund ist (hat Papiere) und sogar einen Wesens- und Verhaltenstest besitzt, der natürlich positiv ist.
Wir haben aktuell einen Hund, 6 Jahre alt. war nie auffällig, ich habe hier noch nie Ordnungsbeamte gesehen, die Hundehalter kontrollieren - hier interessiert sich sowieso keiner vom OA für Hunde. Da ich den Hund schon länger als 2 Jahre vor dem 1. Juli 2012 hatte, betreffen mich ja diese ganzen Regelungen zum Hundeführerschein nicht.
Mein Mann wohnt seit 2010 mit mir zusammen in einem Haushalt. Sehe ich das dann richtig, dass er auch die Sachkunde nachweisen kann, obwohl der Hund auf mich angemeldet ist? Demnach müsste auch er keinen Hundeführerschein mehr machen, oder? So entnehme ich das diesem Absatz:
"(6) 1Die nach Absatz 1 Satz 1 erforderliche Sachkunde besitzt auch, wer nachweislich1. innerhalb der letzten zehn Jahre vor der Aufnahme der Hundehaltung oder Betreuungfür eine juristische Person über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahrenununterbrochen einen Hund gehalten oder für eine juristische Person betreut hat" Hundegesetz
Soweit ich das richtig gelesen habe, gelten alle Hunde innerhalb eines Hauses als Hausgemeinschaft. Es würde uns also auch keine finanziellen Vorteile bringen, wenn mein Mann den Zweithund auf sich anmeldet, oder? Wird das in der Tat so praktiziert? Was wäre denn, wenn ich ausschließlich den einen und mein Mann den anderen Hund besitzen würden, ohne aufeinander einzuwirken? Und wie machen das z.B. WGs mit mehreren Hunden? Mir kommt diese Klausel hier so vor, als würde man nur noch mehr abkassieren wollen:
"Hundehalter ist, wer einen Hund im eigenen Interesse oder im Interesse seines Haushaltsangehörigen in seinem Haushalt aufgenommen hat. Alle in einen Haushalt aufgenommenen Hunde gelten als von ihren Haltern gemeinsam gehalten.
Halten mehrere Personen gemeinsam einen oder mehrere Hunde, so sind sie Gesamtschuldner. Als Hundehalter gilt auch, wer einen Hund in Pflege oder Verwahrung genommen hat oder auf Probe oder zum Anlernen hält, wenn er nicht nachweisen kann, dass der Hund in einer anderen Gemeinde der Bundesrepublik bereits versteuert wird oder von der Steuer befreit ist."
Und dann habe ich noch eine Frage zu den lieben Steuern...
In unserer Stadt zahle ich für den 1. Hund 120 Euro, für den zweiten aber 220 Euro. Das ist finanziell zwar machbar, aber ich möchte der Stadt, die niiiirgendwo auch nur einen Beutelspender aufstellt, wo Hunde überall verboten sind, es keine Hundefreilauffläche gibt (sprich nichts für die Hunde getan wird) auch nur einen Penny mehr in den Rachen werfen. Hundesteuern sind für mich sowieso ein absolutes NoGo und die Stadt kann sich gern anderswo ihre Haushaltslöcher stopfen, aber dieser Luxussteuer gegenüber stehe ich wirklich sehr negativ gegenüber.
Ich überlege deswegen, dass ich meinen Erstwohnsitz bei den Eltern anmelde (wo ich regelmäßig bin, die brauchen auch viel Unterstützung) und meinen Zweitwohnsitz in meiner Wohnung unter der Woche. Dort beträgt die Hundesteuer nur 40 für Nr1 und 60 für Nr2 (dh weniger als für einen Hund in meiner Stadt und ich würde 240 Euro sparen, die ich ja auch gut für eventuelle Ops in unser Hundesparbuch packen könnte). Außerdem wird da echt was für die Hunde getan. Obwohl es nur ein Dorf ist, gibt es einen Hundestrand, ein Sandbecken zum entleeren, überall Beutelspender... das möchte ich einfach mehr unterstützen, es ist richtig hundefreundlich. Wäre es überhaupt rechtmäßig mich dorthin zu melden? Eine andere Möglichkeit wäre es, nur einen Hund dorthin zu melden. Jedoch müsste dann meine Mutter einen Sachkundenachweis erbringen, oder?
Ich frage mich auch, ob sich das alles so lohnen würde, denn wir bleiben hier nur noch maximal anderthalb Jahre. Und dann gehts hoffentlich von der Stadt in die Perpherie....