Huhu,
Der Tierarzt sagt, es besteht noch die Möglichkeit, dass alles abheilt, wenn nun nichts mehr dran passiert und man ordentlich pflegt. Er hat es jetzt versorgt und ist im Gegensatz zum ersten TA guter Hoffnung.
Ehrlich gesagt: wir sind überhaupt nicht überfordert. Der Hund ist mit Ausnahme von der Alleinbleibthematik und paar andren "Kinderkrankheiten" echt toll. Wir können an allen Dingen arbeiten, klar. An der Panik draußen, an seiner Unsicherheit, an der Leinenführigkeit, am Alleinesein, usw. Aber gerade weil er sonst recht gut woanders unterkommt, müssen wir nun entscheiden, ob wir an ihn denken und er einfach in einer ländlichen Umgebung mit viel Freilauf als Hofhund immer bei allem dabei besser zurecht kommt.
Ja, wir können ihm ein schönes Leben hier bieten. Mit festen Regeln, einer geregelten Tagesstruktur, Auslastung und Beschäftigung. Er sollte einen "Job" kriegen, für den er aber nicht geeignet ist. Ich kann in dem Bereich nicht mit ihm arbeiten, dabei hab ich sehr genau erklärt, was die Aufgaben sind und nachgehakt, ob er das schaffen könnte. Jaja, alles kein Problem.
Wir glauben eher, dass er sich wohler fühlen würde in einer anderen Umgebung, wo es weniger Stressfaktoren, weniger Enge, weniger Trouble gibt. Das Thema war von vornherein auf dem Tisch und man muss halt einfach sagen: diese romantisierte Vorstellung von "dem Hund ist vollkommen egal, wo er ist, Hauptsache er ist bei seinem Menschen!" gilt nicht immer. Wenn der Hund die Möglichkeit hat einen anderen Platz zu finden, wo er so leben kann, wie er es kennt, dann sollte man ihm die Möglichkeit geben. Wäre es ein äußerst problematischer Hund, an den nur wir ran kommen, würde die Situation anders aussehen. Aber er verdient ein angemessenes Zuhause und ich kann ihm nunmal keinen Hof o.ä. bieten. Und nur weil ich den Hund behalten möchte, muss ich ihm das Leben hier nicht zur Hölle machen und verlangen, dass er sich komplett umstellt.
Keine Ahnung, vielleicht haben wir uns inkl. Besitzer zu sehr gewünscht, dass er zu uns kommt. Denn allgemein kommen wir sehr gut klar miteinander und ich hab den Wopper echt lieb gewonnen. Vom Wesen her ist sie toll. Aber sie gehört in die Großstadt in die Etagenwohnung ebenso wenig, wie ich meinen Hund auf einen Hof geben könnte, damit er da mitrennt und das Grundstück bewacht. Der würde eingehen. Damit tun wir ihr keinen Gefallen. Und auch der Rute wird es wohl besser gehen, wenn sie hier nirgendwo anschlagen kann.
Ich selbst bin da echt total traurig drum. Ich habe mir sooo lange einen zweiten Hund gewünscht und nach dem richtigen gesucht. Wir haben sehr viel Aufwand betrieben, um den Hund kennenzulernen, sind sehr weit gefahren (über 9Std plus Übernachtung etc). Mit der Rückgabe hat sich auch mein Zweithundwunsch für lange lange Zeit verbaut. Aber es geht ihr hier nicht allzu gut, sie würde es ländlicher besser haben und leichter klar kommen.
Ich kenne übrigens gar keinen großen Hund, der sich zuhause nicht zurechtfindet, obwohl er von Kleinauf in einer Wohnung gehalten wurde. Die kennen alle die Umstände und kommen damit klar. Ich kenne nur Hunde, die da Probleme haben, wenn sie es nicht von Beginn an kennen oder die nur teilweise im Haus gehalten werden.