Beiträge von Czarek

    Ob Hundesport gut oder schlecht ist? Ich kanns dir nicht einheitlich sagen.
    Es ist doch klasse, wenn man einen Hund hat, sich zusammen eine Aufgabe sucht und als Team zusammen was unternimmt. Das mache ich ja auch und ich sehe, wie mein Hund dabei aufblüht.
    Andererseits verstehe ich Menschen halt nicht, die sich mit dem Brustton der Überzeugung einen Arbeitshund holen, weil die ja viel triebiger und sicherer usw sind, nur damit diese Hunde am Ende über Hürden rennen und Mensch zig Pokale im Wohnzimmer aufreihen kann.
    Ich selbst würde mir halt niemals einen Arbeitshund holen, weil ich ihm nicht bieten kann und will, was er braucht. Ein "echter" Border Collie ist für mich ein Schafshund. Und mein Traum wäre wieder ein Kuvasz, wie ihn meine Eltern hatten, aber ich werde ihm niemals was zum Bewachen geben können, also wird er niemals hier einziehen.
    Ist dann eben so.
    Ich find (um im Vergleich zu bleiben) einen SUV halt schön, aber ich brauch so ein Ding einfach nicht. Ein Kombi tuts auch. Und für den Alltag in der Stadt mit Begleithund reicht auch ein Corsa. Der entspricht halt meinen Bedürfnissen. Ein SUV im Alltag in der Stadt ist aber auch äußerst unpraktisch und ich werd damit kaum glücklich.
    Genauso eben mit der Hundehaltung. Ich brauch ebenso wie die meisten Menschen keinen besonders tollen besonders triebigen Hund, sondern eben den Typ Normalo. Und für das bisschen Sport, das ich mache, brauch ich keine super spezialisierte Sportskanone.

    Deswegen kann ich halt super verstehen, wenn man bei verschiedenen Hundearten versucht den Allround-anpassungsfähigen Familienhund zu züchten, der aber vielleicht noch bisschen mehr her macht als der wuschelige Kleinhund. Warum nicht...
    Nur wenn neue Rasse, dann bitte mit Ziel, Sinn und Verstand. Und nicht diese Vermehrungszucht von super teuren Mischlingen, Cockeepoo, Schnoodle, Doodlegedöns....

    Wer braucht heute noch Arbeitshunde?
    Das sind doch echt nur noch ganz gabz wenige Leute. Und nein, auch in Australien hat nicht jede Familie Rinder und Cattle Dogs...

    Arbeitshunde wurden auch nie für die breite Masse gezüchtet! Und glaub mir, diese Hunde werden gebraucht, sehr viele sogar. Auch wenn du das vielleicht nicht mitbekommst.

    Und genau das ist es, Otto-Normal-Hundehalter sollen sich diese Hunde eben NICHT holen! Dann muss Otto-Normal Hundehalter auch den spezialisierten Arbeitshund nicht mit Bällchenwerfen bespaßen.

    Das Problem ist, dass oft Hunde aus der Arbeitslinie mit Hunden aus der Showlinie verpaart werden. Was kommt dabei raus? Richtig, keiner weiß es genau. Da hat dann der angepriesene Goldie "light" aus der dollen Showlinie plötzlich doch Interesse an Wild, das ist aber blöd, muss ich Antijagdtraining machen und den Hund lieber nicht mehr von der Leine lassen. Da hats der Hund sicher sein Leben lang extrem leicht, ja. Oder er landet gleich im Tierheim. Da hat er's noch leichter.
    Und dann werden diese Golies "light", weil sie ja eigentlich doch sehr süß sind, mit anderen Hunden anderer Rassen verpaart damit sie noch süßer sind. Was bleibt, ist das keiner weiß wieviel von den urpsrünglichen Rassen und deren Eigenschaften noch in den neu kreierten Welpen mit drin ist.

    Das ist doch ein Problem der Züchter. Wenn sie sich dafür entscheiden solche Hunde in ihre Zucht einzunehmen, dann sollte man die mal befragen, wieso sie das tun. Was sind denn die Begründungen?

    @Helfstyna

    Ich sagte nicht, dass die Rassen niemand braucht, sondern fast niemand. Und die Mehrheit der Leute brauchen nunmal keinen Arbeitshund. Das ist eben Fakt.

    Deswegen ist es doch vollkommen ok, wenn man sich bewusst für eine Linie entscheidet, die nicht so triebig ist. Denn der werte Welpeninteressent bestimmt immerhin auch die Nachfrage. Es ist doch nicht so, dass man als Züchter ausschließlich an seinen Werten orientiert, sondern auch guckt, was man noch guten Gewissens an die Leute abgeben kann.

    Und wenn ein Züchter denn eine so hochspezialisierte Linie zieht, dann grenzt er und seine Käufer sich doch sowieso von den Ottonormal Hundehaltern ab. Ein Züchter, der hinter seiner Arbeitsrasse steht, der züchtet seine Linie auch nicht kaputt. Das machen nur die, die sowieso ihre Rasse "entschlacken" wollen. Und damit richtet man sich wieder nach dem alltagstauglichen Begleithund ohne echten Job.

    Ich verstehe es halt nicht. Das mit den super spezialisierten und hochgezüchteten Hunden, die maximal bisschen auf den Platz dürfen, ist doch wie bei den SUV Fahrern. Fette riesige teure Autos, aber niemand fährt mit denen ins Gelände. Dafür sind sie viel zu schade. An sich braucht niemand so ne Karre, aber sie macht halt ordentlich was her und man kann sich was drauf einbilden.

    Deswegen kann ich verstehen, dass man sich bewusst "Lightversionen" bestimmter Rassen heranzüchtet und ich finde es gut, wenn man sich als Interessent auch bewusst dafür entscheidet. Letztendlich geht's doch darum, dass jeder Top seinen Deckel findet.

    Aber das leistet die Doodle-"Zucht" ja nicht mal. Da kann ich halt überhaupt nicht nachvollziehen, wieso man nur F1-Generationen zieht und somit nur Mischlinge produziert. Da finde ich den Vergleich zur Conti-Zucht gelungen, denn die machen es konseqzent mit Verstand und Interesse an einer neuen Rasse. Meinetwegen auch der Elo, da sind die halt noch nicht so weit.

    Weil heutzutage fast NIEMAND mehr diese Eigenschaften braucht.

    Wieso soll ich mir einen Hund holen, der doch soooo toll und hochspezialisiert ist und dann doch nur allerhöchstens zweimal in der Woche einer halbe Stunde große bunte Bälle von links nach rechts schiebt, damit er zumindest etwas Trieb ausleben kann und nicht vollkommen gaga wird?

    Wer braucht heutzutage noch einen Arbeitshund? Fast niemand mehr.

    Es ist doch GUT, wenn jeder Mensch seine Bedürfnisse kennt und sich genau das heraussucht, was er braucht. Also vielleicht einen Goldie "light", der schon Goldie ist, aber nicht ewig arbeiten will.
    Und dazu wird in den letzten 10-15 Jahren doch zusätzlich wieder viel mehr Wert auf Gesundheit gelegt und eingekreuzt, damit die Gesellschaftshunde auch wieder frisches Blut und einen gesünderen Korperbau kriegen. Ist doch super.

    Außerdem sind schon so viele frühere Arbeitshunde seit sehr langer Zeit auf ihre "Lightversion" beschränkt worden. Nur bei denen ist es ok, denn wir kennen die gar nicht anders.

    Diese ganzen Showlinien sind der nächste Quatsch! Was ist denn aus Vertretern der Rassen geworden? Beispiel Labrador, Golden Retriever, einige Setter oder Border Collie. Weichgespülte, lahme Hunde die mit ihrem Ursprung vielleicht gerade mal noch den Namen teilen! Absolut nicht zu gebrauchen für ihre ursprüngliche Verwendung und das nur, weil man einen schicken Hund wollte, der aber bitte nicht jagen/hüten soll oder überhaupt das Bedürfnis danach hat. Genau so macht man Rassen kaputt.

    Was ist denn daran falsch?
    An netten lieben unkomplizierten Hunden, die hübsch sind, ihre Menschen erfreuen und zusammen einfach nur eine gute Zeit haben?
    Muss denn jeder sofort einen Hund haben, der so viele Ecken und Kanten hat, dass ein Hundetrainer nach dem anderen verbraucht wird? Dass man ohne AJT den Hund niemals von der Leine lassen kann? Was heißt denn ursprüngliche Rasse, wenn ich 23 Border Collies kenne, aber kein einziger seiner natürlichen Aufgabe nachkommen darf, sondern nur "umgeleitet" wird auf Agi, THS und co? Aber Hauptsache rühmen, ich hab ne Arbeitslinie :pfeif:

    Die einzige Frage, die ich mir stelle: Bei den Begleithunden gibt es all diese Eigenschaften schon. Die müssen nicht neu gezüchtet werden. Aber ein gestandener Mann kann doch nicht mit nem Malteser laufen...das schickt sich nicht, auch wenn der perfekt zu einem passen würde.


    Ansonsten geh ich da mit @Sacred 100% einher. Doodles produzieren hat nichts mit gezielter Zucht zu tun. Und bei den AL sollte sich mal jeder durchlesen, was der Ursprung ist. Nämlich eine riesige Vermehrerfarm. Juhu.