Welpen sind so ... da muss man sich was einfallen lassen.
Das erste: er muss Ruhe lernen. Feste Rituale und Abläufe sind dabei enorm hilfreich. Dann weiß Hund wann was kommt und kann sich drauf einstellen.
Also zB gehts morgens in den Garten, dort wird gefuttert und sich gelöst. Ein bisschen gespielt, gelöst. Dann ab ins Haus in sein Bettchen. Wir haben dafür ein kleines Gehege angeschafft und einen kleinen anderen Bereich mit einer Dogbarriere abgegrenzt, dort wird nachts geschlafen - kleiner schnell essbarer Kauartikel (Möhrenstück, Apfelstück, Keks etc.) dazu und Ruhe ist. Zwei Stunden später alles wieder von vorne ... Hund ist müde und kapiert schnell, jetzt darf er schlafen - ja DARF - anfänglich braucht er dafür unsere Unterstützung, in dem wir ihn räumlich begrenzen, ihm noch ne kleine Belohnung geben und dann wird gepennt. Wasser immer dazu stellen.
Das zweite: Hund muss sich austoben können - so richtig was zerrupfen. Damits nicht die eigenen Beine werden oder Hände oder oder oder: Gebt ihm was - ein fester Karton hat bei uns immer gute Dienste geleistet ... toll ist auch ne kleine Plastikflasche - die knattert so schön im Maul ... ein alter Fußball, wo fast keine Luft mehr drin ist ... herrlich - und natürlich ist ein kleiner Gartenpool der Hit für Labradore. Spielzeug dazu und er beschäftigt sich selbst. Das Selbstbeschäftigen sollte er lernen - das geht schnell, wenn man ihn lässt. Sich immer wieder was überlegt, woran er "arbeiten" kann ... Dicke harte Äste, große Rinderkopfhautplatten etc. Irgendwann aber wegräumen, Spielzeuge auch mal wechseln. Ne Stunde vielleicht - aber, dann dürfte er eh müde sein. Dann ist der Moment wo es wieder ab ins Bettchen geht ... Im Haus selbst wird nicht gespielt - nur geschmust, sich ruhig an einem Schnullerkissen verlustiert, an einem Stofftieren genuckelt usw.
Wenn er Euch zwickt, beißt ... ZAAART sagen, ihn ruhig behandeln. Entweder streicheln oder wegdrehen - sich abwenden. Die Phase ist normal und kann ein paar Wochen dauern ...
Drittens: Geduld Geduld Geduld ... selbst Ruhe bewahren. Ihn nicht durch Zerrspiele noch mehr puschen. Spielzeuge werden weggeräumt, bis auf weiche Kuschelkissen zB ...
Viertens: Nicht an Kauartikeln sparen, wenn Hund nicht schlafen soll, sondern sich ruhig beschäftigen soll - Möhren, Äpfel, Kohlrabi oder harte Naturkauartikel. An einem Rinderohr zB haben unsere Welpen tagelang geknabbert.
Viel Freude mit dem Kleinen ... und nie vergessen: zwei drei Jahre kann man für die Erziehung einplanen. Belest Euch über die Pupertäten (ja, gibt mehrere Phasen, die schwierig sind) damit Ihr wisst, was auf Euch zukommt und das das "normal" ist, was Euer Hund da so treibt ...
Und behaltet immer im Blick, vor allem das positive an Eurem Hund zu sehen, erfreut Euch an seiner Schönheit, seiner Freundlichkeit, seinem Vertrauen ... lasst auch mal ne fünf gerade sein. Es sind Lebewesen, sehr intelligent, keine Marionetten ... und vieles vieles dauert nun mal seine Zeit, bis Hund es kann, bis Hund es auch will ... bis Hund es gerne für Euch macht. Eure Freundlichkeit, Euer Verständnis werden ihm helfen ...