wir haben einen dreijährigen Bretonen aus dem Tierschutz, der seit zweieinhalb Jahren bei uns ist. Er hat vermutlich in den ersten Monaten wenig Gutes erlebt und ist ein sehr nervöser, hibbeliger Hund. Er reagiert oft zu schnell und kopflos, weshalb die Leinenführigkeit noch eine große Baustelle ist.
Ich habe Elvis damals als Dreijährigen übernommen, kein Bretone, aber wahrscheinlich ein Pachon Navarro, vermittelt wurde er als Pointermix. Drinnen cool, draußen zuchtzielgerecht die totale Jagdsau und komplett unter Strom. Leinenführigkeit war für uns auch ein Schmerzthema.
Hatte vor ein paar Tagen hier im Forum schon was dazu geschrieben, das kopiere ich dir gleich rein. Der Thread ist für dich vielleicht ohnehin interessant.
Aber kurz vorweg: Boah, tut mir leid, dass ihr an diese Trainerin geraten seid. Wäre für mich – und für Elvis – auch der komplett falsche Weg gewesen. Ich mag da gar nicht weiter drüber nachdenken.
Eine Frage aber noch: wie würdest du dir eure funktionierende Leinenführigkeit denn vorstellen? Es macht für das Training natürlich einen Unterscheid, ob dein Hund angeleint immer neben deinem Bein laufen soll oder ob er den Radius der Führleine nutzen darf, die aber dann nicht auf Spannung sein soll. Für mich war damals letzteres das Ziel.
Ich musste mit Elvis sehr viel an der Leine gehen, weil Freilauf für ihn in der Stadt unverantwortlich gewesen wäre. Dadurch waren wir damals meisten mit 2,5 bis 3 Meter Leinenlänge unterwegs.
Das hatte ich in diesem Thread geschrieben, Post #18 und folgende: RE: Leinenführigkeit
Zitat
was bei uns echt gut funktioniert hat, was das Training nach Turid Rugaas. Würde ich heute als Radiustraining an der 3-Meter-Leine bezeichnen, wir haben halt eine 2-Meter-Leine oder so genutzt (1,90m?), ging auch.
Aufgrund unserer damaligen Wohnsituation mit Trennung via Geschirr und Halsband. Das Training hat uns Spaß gemacht, Erfolge beschert und so habe ich es tatsächlich durchgehalten. Ich konnte dann mit Elvis mit lockerer Leine am Freibad voller Eichhörnchen und Kaninchen vorbeigehen, das war schon cool. Letztlich waren wir dann aber irgendwann meistens mit der Flexi unterwegs und damit wurde halt am Geschirr angeleint.
Später hab ich das Thema Leinenführigkeit nochmal angefangen nach flying-paws zu trainieren, das war noch einmal ein anderer Ansatz, der mir auch sehr gefallen hat, zumindest soweit wir gekommen sind. Das Training hat mir ebenfalls Spaß gemacht, so dass wir da schöne Erfolge hatten. Wir waren dann aber aus gesundheitlichen Gründen viel mit Hundewagen & Flexi unterwegs, so dass sich das Thema Leinenführigkeit wieder erledigt hatte. Allerdings hat mir mir die (Vor-)Übung aus dem Leinenführigkeitstraining, das "zur Ruhe belohnen" enorm dabei geholfen, Elvis den Hundewagen als Ort der Entspannung und es Liegenbleibens zu vermitteln.
Im Therad steht dann noch etwas mehr zur Methode. Hier zusammengefasst: es ist ein Radiustraining mit Leckerlies, bei dem du Zuhause in ablenkungsfreier Umgebung startest. Man arbeitet sich dann Schritt für Schritt weiter und mir hat das Training wirklich Spaß gemacht – und Elvis auch, weil Leckerlies :)
Es gibt dazu ein schmales Büchlein von Turid Rugaas. Aber wenn man googelt gibt es auch ein PDF zu der Methode im Netz, mit dem man m. E. genauso trainieren kann. Im PDF sind die ersten Schritte ein bisschen anders aufgebaut, aber ich denke, das wird keinen Unterschied machen.
Ach oh: wie du oben lesen kannst, hatte ich getrennt - üben war bei uns am (breiten) Halsband, sonst war Elvis am Geschirr unterwegs. Das würde ich dir auch empfehlen.