Beiträge von KasuarFriday

    Wenn der Jagdmodus einrastet - und das geschieht extrem schnell- kennt und hört er nichts mehr. Gar nichts. (...) Man könnte ihm sein Lieblingsleckerli ins Maul werfen, er würde nicht schlucken, man könnte ihm den Schwanz abschneiden...nichts hält ihn zurück.

    Das ist bei Elvis teilweise auch so. Ist schon echt ein Erlebnis, den verfressendsten Hund der Welt den Kopf von der Leberwursttube wegdrehen zu sehen, weil die jetzt seine Sicht behindert!
    Aber darum (so hab ich es zumindest bisher verstanden) dauert die Arbeit am Jagdverhalten eben auch lange, weil man sich eben (im Idealfall) auf eine erhöhte Ansprechbarkeit, Impulskontrolle am Wild, Orientierung am Halter in solchen Situationen usw. hinarbeitet. Einfach mal mit Fleischwurst weglocken funktioniert eben nicht.
    Bin gespannt, wie weit Elvis und ich da kommen. Da er mein erster Hund ist, setze ich viele Dinge leider erstmal total schrottig um, das wird mir gerade immer stärker bewusst. Also bringe ich jetzt mal die Trainer mit meiner Dusseligkeit zur Verzweiflung.


    Wegen des Auflösens des Vorstehens: probiere ich auch mal. Manchmal habe ich das tatsächlich schon versucht, mal hat es geklappt, mal nicht, je nach Ansprechbarkeit. Unser universelles Freigabesignal ist auch "ok". Ich muss garantiert stärker darauf achten, das konsequent durchzunutzen.
    Und heute hat er sich natürlich garnicht so festgestarrt, so dass ich nix ausprobieren konnte. War aber auch mal schön.
    Vielen Dank jedenfalls für die Beiträge zu meiner Frage!

    Steht er denn wirklich was wildes vor?


    Gute Frage, meine dümmlich Antwort wäre "so halb". Teilweise will er sofort hin, wenn sich etwas bewegt, daran hindert ihn die Leine (und ich hinten dran), dann verharrt und guckt er. Teilweise verharrt er einfach so, dann weiß ich, da ist was. Wenn er länger steht und intensiver nur in eine Richtung starrt, kann ich mich neben ihn hocken, seinem Blick folgen und das Eichhörnchen/Kaninchen/die Ratte auch beobachten. Er bleibt dann stehen, versunken in die Beobachtung. Die Leine kann ich dann locker lassen (stehe meisten mit dem Fuß auf der lockeren Leine).


    Wie du merkst, kenne ich den Begriff Vorstehen, hab es aber noch nicht bei einem anderen Hund gesehen (außer bei Youtube, toll). Also, facepalme ruhig, wenn das oben geschriebene Quatsch ist. Übernächste Woche haben wir auch endlich wieder einen Termin mit meiner Trainerin, dass sie es sich einmal anschaut, das habe ich viel zu lange schleifen gelassen.


    Zitat

    Und habt ihr kein Umorientierungssignal? Kein "weiter"?


    Jein. Sein Name funktioniert prinzipiell ganz gut, in solchen Situationen bedingt. Ebenso unser "komm weiter". Momentan baue ich ein Umorientierungssignal auf, das bisher supertoll funktioniert, da bisher sehr hochwertig belohnt. Ironischerweise hab ich Angst, es mir in solchen Situationen kaputt zu machen. Aber du hast Recht, ich teste das heute mal, ob er dann schon/noch reagiert.


    Zitat

    Vergiss das mit den jagdlich geführten Vorstehhunden ganz schnell, ganz andere Welt, keine Relevanz

    Supergerne - ist vergessen :)



    PS: Wie gesagt, wenn es hier zu OT wird, ermahnt mich, dann versuche ich, das anderweitig auszulagern.

    Und wenn ich euch schon mal hier habe: gibt es eine Möglichkeit das Verharren/Vorstehen wieder aufzulösen? Denn manchmal würde ich mit Elvis dann auch gerne wieder weitergehen, bevor er wieder von sich aus in die Welt zurückkommt. Bisher fällt mir dann nur ein, zu versuchen, ihn anzusprechen und wenn er nicht reagiert, ihn am Geschirr möglichst ruhig aus der Situation zu tragen.
    Ich habe gelesen, dass jagdlich geführte Vorstehhunde zum Teil abgetragen werden – und da endet mein Wissen auch schon.
    Da all das an der Leine passiert und ein Mitgrund für den Leinenknast ist, hoffe ich, ist das hier nicht zu OT. Sonst schickt mich gerne in einen anderen Thread.

    Mir ist wichtig, dass jeder Hund hier lernt, nicht impulsiv jedem Reiz hinterher zu hetzen, sondern zu verharren und zu gucken.

    Huhu, darf ich fragen, wie du das trainierst? Also, bestärkst du z. B. ein kurzes Zögern, so dass es sich langsam zeitlich ausdeht? Und falls ja, wie bestärkst du es (Klicker, Lobwort, Party, Ponyreiten, was auchimmer)?

    Er sieht keinerlei zukünftige Gefahr aufgrund meines Verhaltens oder aufgrund des Verhaltens den Hundes.
    Es ist ein stinknormaler, für seine Rasse sogar eher gelassener, junger Hund. Punkt.

    CHAMPAGNER!!!


    Super, dass du den Termin hattest. Ich freue mich riesig, dass das Fazit so positiv ist, für alle Beteiligten!!!


    Zu "deinem" Verein möchte ich allerdings schon anmerken, dass ich das auch suboptimal finde. Ich finde es dir und Naama gegenüber einfach unfair, wenn du das (anscheinend auch noch berechtigte) Gefühl hast, da die anderen Leute und Trainer miterziehen zu müssen/wollen/können. Das kostet Kraft, ohne dass du im Gegenzug den Trainern dort wirklich vertrauen kannst.
    Das hat sich ja jetzt sehr eindrucksvoll gezeigt - die haben dich total irre gemacht, so dass du dachtest, du bist bescheuert und musst außerdem Naama weggeben. Jetzt stellt sich raus: viel Lärm um nichts. Nachdem du dich 6 Tage gesorgt und hinterfragt und zermartert hast.
    Ironischerweise würde ich an deiner Stelle auch weiter dorthin gehen, gerade aufgrund der fehlenden Alternativen. Aber ich finde den Preis schon sehr, sehr hoch.
    Kurz, ich wünsche dir mehr echte Verbündete in deiner unmittelbaren Umgebung, denn die könntet ihr beiden wirklich gut brauchen.


    Aber nochmal: hahahahahaha, der Spezialist hat gesagt Naama ist cool und ihr seid ein tolles Team!!!
    Du hattest Recht, Beatrice.
    DU HATTEST RECHT!!!
    Prost!

    Haha, kann ich gut verstehen! Aber es wäre ein Video wert (auch wenn der Hund beim Dreh leider platzen würde), alleine wie Elvis' Pupillen beim Anblick von Futter zu Riesenklüsen werden, ist so schon ein Spektakel. Oh Gott, er ist ein totaler Food-Junkie.


    So halb zum Thema: wir trainieren theoretisch auch gerade ein Anzeigeverhalten für auf der Straße liegendes Essen. Haut aber ironischerweise nicht hin, weil draußen so viel Essen auf der Straße liegt, das ich nicht sehe/zu spät sehe, verborgen/in Tüten ist. Ich muss mich klüger anstellen.
    Das wird das einzig Gute daran sein, wenn Berlin erstmal ordentlich durchgentrifiziert ist, dann sind die Straßen sauber! Hoffe ich zumindest.

    Und ich würde für den Lacher ein Video machen, wie Elvis reagiert. Das ist nämlich ganz einfach. Erst alles auf dem Boden essen. Ja, alles. Auch wenn der Raum bis zur Decke gefüllt ist. Alles. Nachdem alles weg ist, gucken, was ich noch habe. Alles tun, um das auch zu kriegen. Dann schlafen und vom diesem schönsten Tag seines Lebens träumen. Der Tag, an dem die Olle endlich verstanden hat, was sein realer Tagesbedarf an Futter ist!


    Aber bin gespannt auf die Experimente, ob eine Belohnung nur Wertigkeit als austauschbare Substanz hat, oder der soziale Aspekt (Anerkennung, Zusammenarbeit, Selbstbewussttsein, whatever) dazu beiträgt.

    Don't feed the trolls.
    (Ich muss dabei immer an das Lied "Don't feed the plants" aus dem Musical Little Shop of Horrors denken)


    Neben mir pennt auch gerade ein Leinenknastie, eine absolute Jagdsau. Gut dass es Schleppleinentraining, Hundeausläufe, Hundeauslaufgebiete und Flexileinen gibt.
    Elvis nervt die Leine natürlich, er hätte glaube ich einen enormen Radius. Aber mich nervt sie vermutlich noch viel mehr. Ich habe jetzt erst verstanden, dass sowohl Hund als auch Halter an der Leine liegen.