74 Tage bzw. 10,5 Wochen seit der Diagnose.
Heute sind es 92 Tage seit der Diagnose. Also 13 Wochen und morgen sind es 3 Monate. Damit hat Whiskey die Prognose von wenigen Wochen bis maximal 3 Monaten verbleibender Lebenszeit Lügen gestraft.
Es geht ihm weiterhin gut. So gut wie es einem 10 Jahre alten Hund mit Bandscheibenvorfall, Spondylose und Knochenkrebs eben gehen kann.
Die Medikation bleibt weiterhin unverändert, er humpelt nicht, das Bein ist weder heiß, noch geschwollen, noch schmerzhaft. Hinten hat sich nichts verändert, wir haben jetzt mehrere Teppiche in den Laufwegen und für schlechte Tage solche Anti-Rutsch-Aufkleber für die Pfoten. Damit kommt er gut zurecht.
Die Verdauung passt wieder einigermaßen, er hat zugenommen und sieht im allgemeinen auch besser aus.
Er war kurzzeitig ja mal sehr ruhig draußen, das ist wieder weg und er ist wieder durchgeknallt und reizoffen wie immer.
Privates / Emotionen / ...
Ich bin aktuell kräftemäßig ziemlich am Limit. Das Pendeln zur Arbeit (eine Strecke 75km, das minimum 4x die Woche), auf der Arbeit selbst ist auch jede Menge los, die ständigen Medikamentengaben (5:30, 8:00, 8:30, 16:00, 17:30, 19:30, 20:00, 00:00), die aktuelle Wärme und die Sorge, dass es mit Whiskey doch schnell bergab gehen könnte, schlaucht einfach ungemein.
Dann geht jetzt erstmal 4 Wochen lang im Haus gar nichts (Estrich muss trocknen), was psychisch auch was ganz weirdes mit mir macht. Es ging seit Mitte Mai (zwei Tage nach der Diagnose war Baustart) so schnell vorwärts, dass es sich jetzt falsch anfühlt, dass erstmal nichts mehr geht.
Der Gedanke an den Umzug mit Whiskey macht mich auch fertig. Ich freue mich einerseits sehr, wenn er den Umzug und das Landleben im eigenen Haus noch erleben darf. Andererseits bereitet mir die Vorstellung, den Umzug mit ihm zu machen Bauchschmerzen. Das hat einfach alles, was er hasst bzw. womit er nicht umgehen kann. Viel Bewegung, viel Hektik, viele Menschen, sehr viel Unruhe. Und die Unruhe endet ja nicht am Umzugstag...
Ich hab zum Glück mittlerweile viele Menschen in meinem direkten Umfeld, die ebenfalls "verhaltenskreative" Hunde, haben die diese Gedanken gut nachvollziehen können und der Austausch ist da sehr produktiv.
Im Großen und Ganzen herrscht aber schlicht und einfach die Angst vor, dass Whiskeys Gesundheit plötzlich kippt. Anfang des Monats hatte er den 9. Einzugstag bei mir. Ich kann mir ein Leben ohne ihn eigentlich nicht mehr vorstellen. Auch wenn das, realtistisch betrachtet, sehr viel entspannter und freier sein wird.