Zitat
Sie haben jedoch ein ein nicht zu unterschätzendes Aggressionspotential. Viele gehen im Zweifel erstmal nach vorne und denken dann erst nach. Klar kannst du einen Hund ans Pferd gewöhnen, aber auch da kenne ich mehr Aussies bei denen das schief gegangen ist als welche bei denen es funktioniert.
Das kann ich genau so bestätigen. 
Ich habe zwei Aussies, die einen völlig verschiedenen Charakter haben: der ältere Rüde mag keine Kinder (und brauchte wirklich viel Training bis er gelassen an ihnen vorbei gehen konnte; "nur mal Streicheln" oder generell unbeobachteter Kontakt mit fremden Menschen geht bei ihm nicht), hat zwar Interesse an Sport, war im Agility aber nie überragend gut oder schnell (... was mir egal ist, aber jemand, der ehrgeiziger ist, wäre von ihm enttäuscht gewesen) und hasst das Laufen am Fahrrad wie die Pest. Er hat andere Stärken und ich finde ihn großartig, aber er ist definitv nicht der Typ Hund, den du dir wünscht.
Der Nachwuchshund dagegen würde das, was du vorhast, wohl mit Begeisterung mitmachen.
Das Problem ist halt, dass du - gerade beim Australian Shepherd - eine große Bandbreite von Eigenschaften in unterschiedlich starker Ausprägung hast. Natürlich kann man das mit der Wahl eines guten Züchters und passenden Linien eingrenzen, aber selbst innerhalb eines Wurfes sind die Charaktere häufig sehr unterschiedlich.
Deshalb auch von mir der Tipp: Überleg dir einen Plan B, was du machst, wenn der Hund deinen Vater nicht zur Arbeit begleiten kann. Überleg dir eine Alternative zum Agility (Auch da gibt's nämlich viele Aussies, die mit einem so schnellen Sport nicht klarkommen und dann erst recht hibbelig und nervös werden!) und sei ehrlich zu dir, ob du damit leben kannst, dass dein Hund sich als Reitbegleithund nicht eignet und unter Umständen eine lange Zeit des Trainings benötigt, um "gesellschaftsfähig" zu sein.
Wenn das alles geklärt ist und du bereit bist, für den Hund Kompromisse einzugehen und vom ursprünglichen Plan deutlich abzuweichen, würde ich dir auch empfehlen, Züchter zu besuchen und möglichst ältere, erwachsene Aussies aus vorherigen Würfen kennenzulernen. Frag die Besitzer aus, die meisten können stundenlang über ihre Hunde reden. 
Aussies sind wunderbare Hunde, aber sie sind keine unkomplizierten "Mitläufer" und auch nicht die "nichtjagenden, kinderlieben Reitbegleit- und Familienhunde", als die sie gerne angepriesen werden. (Und wenn der Züchter das behauptet, wäre ich sehr, seeehr vorsichtig, dort einen Hund zu kaufen...)