Beiträge von pardalisa

    Meine beiden haben auch so ein Teil – der Kleine schiebt es gerne lautstark durch die Gegend, der Große knabbert tatsächlich daran herum. Der frisst aber auch alles und ist deshalb kein Maßstab. ;)

    Sie finden es beide besser als die Kauwurzel, aber lange nicht so spannend wie z.B. Rindernasen oder -kopfhautstücke. Wenn man's nicht teuer im Internet bestellen will: Ich würd' einfach mal den Jäger/Förster/Hegering in der Umgebung ansprechen. :smile:

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    Und ich schau mir immer meine 10 Ausies an und denk mir, ich scheine wirklich nur Ausnahmehundehunde zu haben [...]


    Nein, keine Ausnahmehunde – die Zücherin meines zweiten Aussies hat auch ein Rudel aus knapp zehn Hunden zu Hause und führt die völlig problemlos. Natürlich kenne ich auch zahlreiche Aussiebesitzer, die nie ein Problem mit ihrem Hund hatten und absolut glücklich sind. Aber, und hier wiederhole ich mich, nur weil es diese positiven Beispiele gibt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht auch ganz anders laufen kann. Diese "Bei mir klappt das aber!"-Haltung und die damit zusammenhängende Verallgemeinerung stößt mir sauer auf, sorry.

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    Selbst die Hunde, die reine Arbeitslinie mit hohem Drive (und damit in den Augen mancher ja schon reine Agressions- Jagd- und Terriorialmonster) sind, kommen gut mit Menschen und Hunden aus, können überall frei laufen, sind immer abrufbar und laufen frei an Pferd und Fahrrad.


    Da fühl ich mich jetzt einfach mal angesprochen, weil ich die Funktion des Wachhundes in der Rassebeschreibung so hervorgehoben habe... ;) Ich finde nicht, dass Aussies "Aggressions- oder Terrotorialmonster" sind – es ist nur fatal für Erstaussiebesitzer, wenn ihnen von Züchterseite dieses Wachhund-Erbe der Rasse verschwiegen wird. Dass der Aussie als Hütehund besondere Bedürfnisse und rassetypische Eigenschaften hat, hat sich selbst bei Nicht-Rassekennern schon lange herumgesprochen, aber dieser Punkt, so kommt es mir zumindest vor, wird sträflich vernachlässigt. Vielleicht ist das eine Typfrage beim Hundekauf bzw. bei der Wahl einer passenden Rasse, aber mir ist es immer lieber, die Leute sind auf den "worst case" vorbereitet und werden positiv überrascht, als andersherum.

    Und der "worst case" ist beim Aussie nun mal ein Hund, der mehr Terretorialverhalten, mehr Schutztrieb und eine niedrigere Reizschwelle mitbringt, als der durchschnittlich gewünschte Familien- und Begleithund.

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    Für mich sind Aussies genauso für Mehrhundehalter wie für Einsteiger geeingnet, mir ist für die Welpen viel wichtiger, dass die neuen Besitzer bereit sind, sich wirklich in die Erziehung des Hundes einzubringen und konsequent sind.


    Wenn ich dich nicht verwechsele, züchtest du Mini-Aussies, oder? Was machst du denn, wenn Interessenten explizit bei dir eine Welpenanfrage stellen, weil sie einen Hund suchen, der "lieber" ist, als die triebigen Arbeitslinien-Standardaussies? Oder wenn jemand sagt, er will auf jeden Fall eine bestimmte Sportart machen oder den Hund unbedingt mit ans Pferd nehmen? Oder noch kleine Kinder hat, die viel Besuch bekommen? Weist du dann darauf hin, dass sie sich mit einem Aussie da eventuell auf erhöhten Trainingsbedarf einstellen müssen (und mache Dinge vielleicht nie klappen werden) oder ist das für dich "nur" eine Frage von Konsequenz?

    (Das klingt jetzt sehr provokativ, so ist's aber wirklich nicht gemeint – ich finde das ganz ehrlich eine spannende Frage. :smile: )

    Danke, Steffi! :smile:

    Hier der Vollständigkeit halber die entsprechenden Passagen aus dem ASCA-Standard:

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    The Australian Shepherd is primarily a working dog of strong herding and guardian instincts. He is an intelligent, exceptional companion. He is versatile and easily trained: performing his assigned tasks with great style and enthusiasm. He is reserved with strangers but does not exhibit shyness. Although an aggressive, authoritative worker, viciousness toward people or animals is intolerable.

    Übersetzt ungefähr: Der Australian Shepherd ist in erster Linie ein Arbeitshund mit starkem Hüte- und Schutztrieb. Er ist ein außergewöhnlicher, intelligenter Begleiter. Er ist vielseitig und leicht zu trainieren und erfüllt die ihm gestellten Aufgaben mit Leichtigkeit und Begeisterung. Er ist Fremden gegenüber reserviert, zeigt jedoch keine Scheu. Obwohl er ein aggressiver und durchsetzungsfähiger Arbeitshund ist, ist Bösartigkeit gegenüber Menschen und Tieren nicht tolerabel.

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    Reserviertheit, Schutztrieb? Kennen die nicht! Aber alle beide - und die anderen Aussis die ich kenne sind genauso.


    Ohne das jetzt böse zu meinen, aber: Dann entsprechen weder deine, noch alle anderen Aussies, die du kennst, dem Rassestandard. Der Australian Shepherd ist ein Hüte- und Wachhund, eine Reserviertheit gegenüber Fremden wird nicht nur toleriert, sondern ist ausdrücklich erwünscht.

    Natürlich sollte der Hund kontrollierbar sein, keine zu niedrige Reizschwelle haben und nach vernünftiger Sozialisation "gesellschaftstauglich" sein. Aber zu sagen: "Meine Aussies sind ganz lieb und unkompliziert, deshalb wird das bei anderen Leuten auch so klappen!" ist eben sehr blauäugig und kurzfristig gedacht. Wer wissen möchte, was bei einem Hütehund im Leerlauf oder in den falschen Lebensumständen alles schief gehen kann, muss sich nur mal die Vermittlungstexte von Aussie in Not durchlesen...

    Warum es in vielen Fällen dazu kommt, dass Besitzer eines Aussies von der (unüberlegten) Anschaffung dieser Rasse abraten? Weil viele, die einen Aussie hübsch oder niedlich finden oder "einen sportlichen Hund" haben wollen oder dem Irrglauben anhängen, dass "das ja ein Hütehund ist und der schon nicht jagen gehen wird" sich ganz offensichtlich nicht darüber im Klaren sind, dass der Australian Shepherd als Arbeits- und nicht als Begleithund gezüchtet wurde.

    Viel zu häufig liest oder hört man, dass sich der Gesprächspartner angeblich schon durch ganz Stapel von Fachliteratur gelesen hat und hat dann auf die einfach Frage: "Und was machst du, wenn dein Hund doch jagt/am Pferd zu gestresst ist/keine Besuchskinder im Haus toleriert/für Agility nicht geeignet ist?" keine Antwort parat. Aussies sind fantastisch, keine Frage, aber sie erfordern, wie das hier schon häufig und sehr treffend betont wurde, eine ordentliche Portion Kompromissbereitschaft. Und genau die vermisse ich bei solchen "Es muss aber unbedingt ein Aussies sein!"-Leuten leider meistens.

    Falls es dich beruhigt: Mein Junghund (7 Monate) macht genau das Gleiche - alle anderen Besucher werden kurz und eher desinteressiert begrüßt, nur wenn meine Eltern kommen, wird er "undicht" und tut zusätzlich so, als hätte er seit Tagen keine Streichleinheiten bekommen... :D

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    Wie kann ich mich denn am besten Verhalten? Die Familienmitglieder bitten, sie erstmal zu ignorieren,bis sie sich beruhigt hat?


    Das wäre warscheinlich am besten, aber ich weiß, dass das der Familie häufig schwer fällt... Meistens hilft es schon, wenn man ein bisschen Ruhe in die Begrüßung bringt, d.h. kein wildes Begrüßungstoben, sondern z.B. stattdessen die Familie mit Leckerli ausstatten den Welpen für ruhiges Warten und "alle Pfoten auf dem Boden" belohnen. Und ansonsten: Begrüßungen draußen oder auf gut wischbarem Untergrund stattfinden lassen, das geht vorbei. :smile:

    Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied! :smile:

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    ... da wir unter anderem viel zu viel - und mit 15 Minuten wahrsch. auch grenzwertig lange - mit ihr Gassi gehn und auch sonst keine Ruhe einkehrt solang nicht geschlafen wird :sleep: Hab gelesen, dass zu viel Beschäftigung auch wenn diese nicht unbedingt nachteilig für die Gelenke ist, zur hyperaktivität führen kann und oftmals die Herausforderung eher darin besteht die Welpen zur Ruhe zu bringen.

    Dass zu viel Beschäftigung eher Gift für Hundewelpen ist, stimmt schon, aber sooo viel finde ich das jetzt gar nicht. Die Denkübungen würde ich wahrscheinlich weglassen und das Clickern ist grundsätzlich super, aber da reichen auch schon zwei bis drei Minuten.

    Wie sieht denn ein Spaziergang bei euch aus? Die 5-Minuten-pro-Lebensmonat-Regel, die du wahrscheinlich kennst, bezieht sich hauptsächlich auf das Laufen an der Leine, wo der Welpen mitkommen "muss" und sein Tempo nicht selbst bestimmen kann. Was vielen Welpen gut tut, ist, sich z.B. auf eine ruhige Wiese oder etwas abseits eines Spazierwegs zu setzen und einfach die Umgebung zu erkunden - Grashalme abschnüffeln, durchs flache Wasser tapsen, Menschen beobachten, usw. Dabei muss man dann auch nicht krampfhaft auf die Uhr gucken - solange der Hund nicht zu sehr aufdreht und nicht zu viele Eindrücke gleichzeitig auf ihn einprasseln, kann man so herrlich ein bisschen Zeit vertrödeln. ;)

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    Wie handhabt ihr das wenn ihr nur zum Lösen rausgeht? Wir hatten auch schon 2 mal das Problem, dass wir 5 Minuten im Garten waren bei Verdacht auf Pipi, danach rein und innerhalb von 2 Minuten wurde reingepullert. Gibts dafür einen Richtwert wie lange man ihr draußen Zeit geben soll, um sich zu lösen oder reicht gar ein kurzes Hinsetzen und eine Minute abwarten im Regelfall?


    Ich habe es bei meinem Welpen so gehandhabt, dass ich mit ihm zum Lösen immer an dieselbe Stelle im Garten gegangen bin und dann da solange gewartet habe, bis er seine Geschäfte erledigt hatte. Man steht anfangs zwar gelegentlich 'ne Viertelstunde in der Gegend rum, aber der Hund versteht relativ schnell, worum es geht. Dass der Welpe am Anfang noch drinnen Pfützen hinterlässt, obwohl man gerade erst mit ihm draußen war, liegt häufig daran, dass er die "große, weite Welt" so spannend findet, dass er zu abgelenkt ist, um an seine volle Blase zu denken. Das gibt sich mit der Zeit. :smile:

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    VW Polo und es fährt ein Chihuahua mit - passt also von der Größe :lol:


    Och, ich fahre auch einen Polo - allerdings mit zwei Australian Shepherds (26kg und 20kg) in einer großen Box an Bord. Passt auch, man muss nur die Rückbank ausbauen und ihn als sportlichen Zweisitzer nutzen... :D

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    Sie haben jedoch ein ein nicht zu unterschätzendes Aggressionspotential. Viele gehen im Zweifel erstmal nach vorne und denken dann erst nach. Klar kannst du einen Hund ans Pferd gewöhnen, aber auch da kenne ich mehr Aussies bei denen das schief gegangen ist als welche bei denen es funktioniert.


    Das kann ich genau so bestätigen. :gut:

    Ich habe zwei Aussies, die einen völlig verschiedenen Charakter haben: der ältere Rüde mag keine Kinder (und brauchte wirklich viel Training bis er gelassen an ihnen vorbei gehen konnte; "nur mal Streicheln" oder generell unbeobachteter Kontakt mit fremden Menschen geht bei ihm nicht), hat zwar Interesse an Sport, war im Agility aber nie überragend gut oder schnell (... was mir egal ist, aber jemand, der ehrgeiziger ist, wäre von ihm enttäuscht gewesen) und hasst das Laufen am Fahrrad wie die Pest. Er hat andere Stärken und ich finde ihn großartig, aber er ist definitv nicht der Typ Hund, den du dir wünscht.

    Der Nachwuchshund dagegen würde das, was du vorhast, wohl mit Begeisterung mitmachen. :smile: Das Problem ist halt, dass du - gerade beim Australian Shepherd - eine große Bandbreite von Eigenschaften in unterschiedlich starker Ausprägung hast. Natürlich kann man das mit der Wahl eines guten Züchters und passenden Linien eingrenzen, aber selbst innerhalb eines Wurfes sind die Charaktere häufig sehr unterschiedlich.

    Deshalb auch von mir der Tipp: Überleg dir einen Plan B, was du machst, wenn der Hund deinen Vater nicht zur Arbeit begleiten kann. Überleg dir eine Alternative zum Agility (Auch da gibt's nämlich viele Aussies, die mit einem so schnellen Sport nicht klarkommen und dann erst recht hibbelig und nervös werden!) und sei ehrlich zu dir, ob du damit leben kannst, dass dein Hund sich als Reitbegleithund nicht eignet und unter Umständen eine lange Zeit des Trainings benötigt, um "gesellschaftsfähig" zu sein.

    Wenn das alles geklärt ist und du bereit bist, für den Hund Kompromisse einzugehen und vom ursprünglichen Plan deutlich abzuweichen, würde ich dir auch empfehlen, Züchter zu besuchen und möglichst ältere, erwachsene Aussies aus vorherigen Würfen kennenzulernen. Frag die Besitzer aus, die meisten können stundenlang über ihre Hunde reden. ;)

    Aussies sind wunderbare Hunde, aber sie sind keine unkomplizierten "Mitläufer" und auch nicht die "nichtjagenden, kinderlieben Reitbegleit- und Familienhunde", als die sie gerne angepriesen werden. (Und wenn der Züchter das behauptet, wäre ich sehr, seeehr vorsichtig, dort einen Hund zu kaufen...)

    Wie fährt sie denn bisher im Auto mit? "Lose" Im Kofferraum? Dann würde ich auch zu einer Box raten. Zum einen kann sie die anderen Autos dann nicht mehr direkt sehen, zum anderen fühlen sich viele Hunde in einem "höhlenartigen" Raum sicherer. :smile:

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    Was genau besagt denn nun dieses neue Gesetz zur Tierhaltung in Mieträumen?

    Es ist keine generelle Erlaubnis, Hunde zu halten, das ist mir schon klar, wo jedoch liegen die Grenzen? Wann genau darf der Vermieter Nein zu einem Hund sagen und wo darf ich von dem neuen Gesetz Gebrauch machen?

    Einer der wichtigsten Unterschiede liegt in der Formulierung des Mietvertrags. Wenn in deinem Vertrag eine Klausel enthalten ist, die die Hundehaltung grundsätzlich und für alle Mietparteien verbietet, ist das nicht mehr rechtmäßig. Bei einer Formulierung wie "Hundehaltung in Absprache mit dem Vermieter" wird's spannend...

    Dein Vermieter muss jetzt Gründe anführen, warum dir die Hundehaltung nicht erlaubt wird. Beispiele dafür wären z.B. dass die Wohnungsgröße nicht ausreichend ist, dass vor deinem Einzug frisches Parkett verlegt wurde, dass die Haltung eines Listenhundes den anderen Mietern nicht zumutbar ist, usw. Ob diese Gründe "gut genug" sind und dazu taugen, dir tatsächlich die Hundehaltung zu verbieten, müsste im Ernstfall ein Gericht entscheiden.

    Deshalb würde ich es an deiner Stelle nicht darauf ankommen lassen und entweder ein ruhiges Gespräch mit dem Vermieter suchen, in dem du ihm die geplante Hunderasse vorstellst und erklärst, wie lange der Hund alleine wäre, bzw. wie du ihn betreuen lassen willst (Eine der Hauptängste von Vermietern ist häufig, dass der Hund heulend/bellend in der Wohnung hockt, während der Besitzer weg ist.) und dass du eine Hundeschule besuchen wirst - oder, wenn das keinen Erfolg hat, in eine andere Wohnung umzuziehen, wo du gleich von Anfang an die Tierhaltungserlaubnis in den Mietvertrag aufnimmst.

    Hier, hier und hier gibt's mehr Infos und hier den Originaltext des Urteils.

    Und in diesem Artikel werden ein paar mögliche Abwägungen und Gründe aufgezählt.

    PS: Ein neues Gesetz ist das übrigens nicht, nur ein Leiturteil des BHG. ;)