Beiträge von pardalisa

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    Man will nur das Gute sehen, aber die Probleme, die evtl bei einer Rasse vorhanden sind werden ignoriert bzw kleingeredet. Man kennt ja Rassevertreter bei denen das nicht vorhanden ist, dass das Zufall oder konsequente Erziehung ist wird vergessen.


    Genau so geht's mir immer, wenn mich Leute auf meinen älteren Rüden ansprechen: Er ist (zumindest auf den ersten Blick) ein ziemlich untypischer Aussie – ausgeglichen, ruhig, groß, plüschig, mag Frauen, ist mit anderen Hunden bedingungslos verträglich...

    Wenn ich dann von Leuten, die einen Familienhund suchen, gefragt werde, was für eine Rasse das ist, rede ich mir immer den Mund fusselig, denen zu erklären, dass er a) kein repräsentativer Rassevertreter ist und b) es ein hartes Stück Arbeit war, ihn so weit zu erziehen, dass er z.B. Kinder in seiner Nähe duldet oder nicht wahllos beschließt, mich vor dunkel gekleideten Männern zu "beschützen". Ob's hilft? Ich hoffe es. :/

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    Üben kann man das in dem Sinne gar nicht. Lernen findet unter Stress schlicht nicht statt.


    Natürlich kann ich das üben, ich muss nur den Stress soweit runterfahren, dass der Hund ansprechbar bleibt, also z.B. da langgehen, wo "alte" Spuren sind, auf dem HuPla in die andere Ecke gehen, vom Hund keine Höchstleistungen erwarten, sondern einfach ruhigen Blickkontakt zu mir belohhnen, usw.

    Ich geb' dir recht, dass Lernen unter Stress nicht stattfindet, aber wenn mein Hund jagen gehen will, hat er auch "Stress" bzw. ist aufgeregt, trotzdem gebe ich dann nicht das Training auf, sondern schraube eben die Ablenkung runter und trainere auf dem Level so lange, bis ich das steigern kann.

    Zu allererst: Die Schleppleine gehört nicht ans Halsband! Wenn man mit der SL arbeitet, sollte man den Hund ans Geschirr nehmen und sich das von jemandem zeigen lassen, der wirklich Ahnung hat und den Hund z.B. nicht immer wieder ins Leinenende knallen lässt – dann läuft im Training was falsch. Die SL ist zur Sicherung des Hundes da, nicht um daran zu rucken.

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    Ist das zu heftig oder brutal für einen so kleinen Hund?


    Ja. Und nicht nur für einen kleinen Hund, so würde ich mit überhaupt keinem Hund arbeiten wollen.

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    Wie seht ihr das? Trainiert ihr sowas speziell mit eurem Rüden? Erwarten die Hündinnenbesitzer unter euch sowas von Rüdenbesitzern? Ist Training wirklich Fleißarbeit?


    Ich habe zwei Rüden und ja, ich trainere das, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass meine Hunde es mir da ziemlich leicht machen: Der Senior wurde vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen kastriert, war aber auch vorher mit einem konsequenten 'Nein' von gut duftenden Spuren abzubringen; der Junghund hat im Moment altersbedingt eh nur bunte Seifenblasen im Kopf und läuft viel an der Schlepp, da erledigt sich das Läufige-Hündinnen-Training im Alltag ganz gut nebenbei.

    Und ja, für mich ist Training Fleißarbeit. ;) Ich hab' gerade mal spaßeshalber im Duden geschaut, wo Fleiß als "ernsthafte und beharrliche Beschäftigung mit einer Sache" definiert wird, und das trifft es m.M.n. ganz gut – ich beschäftige mich ja ernsthaft und beharrlich mit der Erziehung meines Hundes... :smile:

    Zu dem "absichtlich ärgern": Tja, wer sich ärgern lässt... Mich nerven auch manche Dinge, die andere Hundehalter so machen, aber wenn ein klärendes Gespräch nichts bringt, dann muss ich eben meinen Hund so erziehen oder sichern, dass er und ich mit der Situation klarkommen. Zum Aufregen wär' mir meine Zeit zu schade.

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    Naja der ist nicht positiv aufgebaut und man muss immer wieder gegenkonditionieren bzw "aufladen".


    Kannst du das ein bisschen näher erklären? Ich nutze keinen Geschirrgriff, aber nach allem, was ich bisher gelesen habe, hatte ich schon den Eindruck, dass der positiv aufgebaut wird. :???:

    Und zum Thema: Ich würde nicht in einer Hundeschule bleiben, in der ich mich unwohl fühle. :smile: Wie man jetzt genau übt – ob mit Geschirr oder Halsband oder beidem – bleibt ja jedem selbst überlassen, aber wenn deine Trainerin sich darauf nicht einstellen kann/will, würde ich mir was anderes suchen.

    Wenn ich meinen Großen beim Morgenspaziergang noch mehr entschleunigen würde, würde er im Gehen einschlafen. :D Der hält alles, was sich vor 11 Uhr ereignet für Tierquälerei.

    Ansonsten kenne meine Hunde drei Arten von Spaziergang:
    – Halsband und kurze Leine = Ich will irgendwohin, also wird zügig und ohne Schnüffeln oder Markieren mitgekommen. Brauch ich nur für kurze Strecken, also z.B. vom Auto zum Freilaufgebiet oder mal schnell vor Ladenschluss zur Post.

    – Geschirr und lange Leine = Solange mir niemand vor den Füßen rumsteht oder an der Leine zerrt, ist (fast) alles erlaubt: Plätze wechseln, stehenbleiben, schnüffeln, etc. Brauch ich für die Gegenden, wo kein Freilauf erlaubt ist oder die letzte Runde abends im Dunklen.

    – Nackig ;) = Freilauf, d.h. solange sie einen vernünftigen Radius um mich rum einhalten, ist – je nach Umgebung – Toben, Buddeln, Baden, Gras fressen, usw. erlaubt. Da mein eigenes Tempo auch eher... gemütlich ist, müssen die Hunde da auch nicht hetzen. Und da sie jeden Tag mindestens ein Mal die Gelegenheit zum Freilauf haben, würde ich schon behaupten, dass sie ein ziemlich entschleunigtes Leben führen. :smile:

    Das mit dem Baden und den Pilzen wäre auch meine erste Vermutung und was sonst noch sein könnte: Hat dein Hund Unterwolle? Gerade bei diesem wechselhaften Wetter schmeißen viele Hunde noch mal ordentlich Fell ab, und wenn das im Deckhaar hängen bleibt, müffelt's auch. Ein paar Mal kräftig durchbürsten hilft da schon. :smile: